Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.09.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-09-04
- Erscheinungsdatum
- 04.09.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070904
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190709044
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19070904
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-04
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8648 Börsenblatt >. d Dychn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil ÜA 206, 4. September 1907. Amtlicher Verlag. — Der Magistrat der Stadt Charlotten burg übergibt soeben das erste Blatt eines neuen Stadtplans von Charlottenburg im Maßstab 1:4000, das die Gegend südlich der Spree und östlich der Kaiser Friedrich-Straße umfaßt, der Öffentlichkeit. Der vollständige Plan wird voraussichtlich bis Mitte nächsten Jahres in 4 Blättern im Format von 87x112 om abgeschlossen vorliegen und zum Preis von b^k vom Vermessungsamt (Rathaus Charlotten burg) je nach Erscheinen zu beziehen sein. Der Plan ist in dem Geographischen Institut von Jul. Straube, Berlin 81V., Neuen burger Straße 15, mittels des „Straubedruck-Verfahrens" acht farbig vervielfältigt worden und zeigt genau wie der im eignen Verlag der Firma Straube erschienene übersichtsplan von Berlin im Maßstab 1:4000 jedes Grundstück in seiner Bebauung und Be grenzung im richtigen Größenoerhältnis, die Straßen, Plätze, Parkanlagen, Wasserläufe rc. in ihren richtigen Abmessungen und bildet somit eine wertvolle Unterlage für die verschiedensten Zwecke. (Deutscher Reichsanzeiger.) * Verband Deutscher Papier- und Schreibwareuhändler, E. B. — Die fünfte Generalversammlung dieses Verbandes findet vom 20.—22. September in Hannover statt und wird mit einer allgemeinen Fachausstellung für Papier- und Schreib waren verbunden sein. * Die Bibliothek eines Bibliophilen. — Die Bibliothek des verstorbenen hervorragenden Brüsseler Bibliophilen, des Vicomte Spoelberch de Lovenjoul, die im Börsenblatt 1900, Nr. 86 eine ausführliche Schilderung gefunden hat, fällt jetzt dem Institut äs Uranos in Paris zu. Sie enthält außerordentlich viele literarische Reliquien und wertvolle Bücherschätze, die mit großem Verständnis und Sammelfleiß zusammengebracht worden waren. Balzac nimmt in der Bibliothek eine hervorragende Stelle ein; mit Ausnahme von drei oder vier sind die Manuskripte aller Balzacromane vorhanden. Sie sind teils geheftet, teils einfach unter einen Umschlag zusammengefaßt, einige in musterhaftem Zustand, andere schlimm zugerichtet, aber alle mit Kaffeeflccken bedeckt. Bei den meisten befinden sich Druck proben mit Korrekturen und Verbesserungen. Fast überall hat Balzac, der stets in Geldnöten schwebte, Zahlen hingeworfen und Berechnungen aufgestellt. Auch der berühmte Spazierstock, die Pläne zu seinem Hause und das Band, das er Madame de Berny schenkte, befinden sich unter den Reliquien. Der Gautierschrank enthält alle Werke des Dichters, nur zwei Artikel aus dem Jahre 1836 fehlen. 800 Briefe, Zeichnungen, Aquarelle und Andenken ergänzen dies Material. In dem Fache St. Beuve liegen 3000 Briefe, das unveröffentlichte Manuskript des -Arthur», Hefte, in denen Eindrücke festgehalten sind, ein Exemplar der Msmoires d'Outre-Tombe mit Randbemerkungen. Ein großes Briefmaterial, zwanzig Romanmanuskripte, ein ge heimes Tagebuch unvollendeter Entwürfe vertreten George Sand. Darunter befindet sich auch ein Billett Dudevants; er bewirbt sich um das Band der Ehrenlegion mit der etwas seltsamen Be gründung, daß er -der Gatte einer der größten Schriftstellerinnen des Jahrhunderts- gewesen sei. Ei« franzSstscheS Urteil über die deutsche Literatur. — Die erzieherische Bedeutung der deutschen Literatur für die Jugend Frankreichs wird von dem Gymnasialprofessor M. Bloch in der Wochenschrift -Us Osnssur- anziehend besprochen. Es genüge nicht, führt er aus, die deutsche Sprache zu kennen oder in Deutschland Studienreisen zu unternehmen, sondern man müsse auch in das Geistesleben des Nachbarvolks eindringen, das man sonst gar nicht zu verstehen vermöge, überhaupt habe die deutsche Literatur einen allgemein erzieherischen Wert. -Keine moderne Literatur weist so viele Philosophen und Pädagogen auf; keine hat sich mit gleichem Feuereifer für alle Probleme der Erziehung be geistert; keine hat in gleichem Grade den Ehrgeiz gehabt, nicht nur für eine Rasse, sondern für die ganze Menschheit erzieherisch zu wirken. So verwegen dieser Ehrgeiz auch sein mag, es muß doch zugestanden werden, daß er auf dem Gebiete der Kunst und des Gedankens Werke von unsterblicher Schönheit, Tiefe und Wissen schaft gezeitigt hat. Niemand erlaubt sich heute mehr, wie es noch vor nicht langer Zeit Mode war, den Nutzen in Abrede zu stellen, den die intellektuelle und moralische Kultur der Jugend aus dem Studium eines Herder, eines Lessing, eines Goethe, eines Schiller ziehen kann. Diese Geistesheroen haben nicht nur für ihre Zeit und für ihr Land geschrieben. Indem sie hochstrebende und gewaltige Gedanken in eine vollendete Form kleideten, indem sie unvergängliche Gestalten und Typen schufen, haben sie das Bürgerrecht in allen Nationen erworben. Wer sie nicht kennt, bleibt einer ganzen großen Provinz des menschlichen Ge dankens fremd. Wer sie liebt und erfaßt, bereichert sein Herz und seinen Geist mit unvergleichlichen Schätzen, er schafft sich eine neue Seele. Aber das Studium der großen deutschen Schrift steller kann nicht ohne eine weise, methodische Vorbereitung erfolgen. Der synthetische Charakter ihrer Sprache und ihres Stils, die philosophische Tragweite ihrer Werke bieten jungen Intelligenzen unüberwindliche Schwierigkeiten. In der deutschen Literatur finden wir indessen glücklicherweise das Mittel, uns allmählich zu der Erkenntnis ihrer Meisterwerke aufzuschwingen, nämlich durch die Volksmärchen und die Lieder. Ihr Studium ist ebenso leicht wie anziehend. Es ist die natürlichste und glücklichste Ein führung in die Kenntnis des germanischen Geistes und seiner mannigfachen Schöpfungen. Das deutsche Märchen belebt das ganze Weltall und gibt allen Dingen eine Stimme, Tränen und Lächeln. Der Mensch erscheint uns nie einsam und verlassen. Er lebt in enger Verbindung mit den Wesen, den Pflanzen und scheinbar unbelebten Gegenständen. Ein Hauch der Weltbrüder lichkeit und Sympathie durchweht diese naiven Erzählungen, in denen die ganze primitive Menschheit mit ihren Illusionen und ihren Ängsten wieder auflebt. Welche Nahrung kann die Ein bildung?- und Empfindungskrafl der Kinder in diesen Märchen finden, in denen das Wahre und das Wunderbare sich vermischen, in denen alles Leben, Farbe und Bewegung ist!« Naturfarben - Photographie «ach Lnmisreschem Ver fahren. (Vergl. Börsenbl. Nr. 153, 155 und 176.) — In der Typographischen Vereinigung zu Leipzig wurde am Sonntag den 1. September im Vereinslokal -Johannisthal- ein Experimentalvortrag veranstaltet, in dem Herr Paul Faulstich, Disponent der photographischen Abteilung im Warenhaus Ury Gebrüder, das neue Verfahren der Photographie in natürlichen Farben auf der Autochromplatte der Gebrüder Lumisre in Lyon vorsührte. Der Vortragende verwendete zur Ausnahme eine Görz- Anschütz-Klappkamera und ein von der Firma Lumisre her gestelltes Orangefilter, das bei der Demonstration hinter dem Objektiv in der Kamera befestigt wurde. Im Gegensatz zu Auf nahmen auf Bromsilberplatten erfolgte die Ausnahme nicht auf die Schichtseite, sondern durch die Glasseite. Als Objekt wurde ein Stillleben gewählt, die Cxpositionszeit betrug 3 Minuten. Ent wicklung und Umwandlung im Diapositiv erfolgte innerhalb einer Viertelstunde, wobei zu bemerken ist, daß die Entwicklung der Platte durch die damit verknüpften Erläuterungen des Vor tragenden sich wesentlich verzögerte. Interessant war besonders die Vorführung der abgelösten Kollodiumhaut eines Diapositivs. Zum Schluß ließ der Vortragende eine größere Anzahl wohl- gelungener Aufnahmen unter den Anwesenden zirkulieren. Nach den demonstrativen Vorführungen ergriff Herr Professor Or. Frhr. von Weißenbach-Leipzig, das Wort, um aus seinem reichen theoretischen Wissen auf dem Gebiete der Farbenphotographie vieles Interessante mitzuteilen. (Leipziger Tageblatt.) „dlorüislc Hanüelskalencker." — Dieses Unternehmen einer Aktiengesellschaft nordischer Sortimenter, von dem im Börsenblatt 1906, Nr. 177 berichtet wurde, ist jetzt erschienen (für Dänemark im Verlag von Vilh. Priors königlicher Hofbuchhandlung, Kopenhagen. Preis 20 Kr.), ein stattlicher, mit den drei nordischen Wappen in Gold geschmückter Band von Lexikonformat, dreispaltig gedruckt. Es ist der erste Versuch, in einem Band und nach Branchen geordnet die Adressen von sämtlichen Firmen des Handels, der Schiffahrt und Industrie (auch Bank- und Versicherungswesen, Landwirtschaft, Meiereiwesen, Hotels) aller drei skandinavischen Länder zu vereinigen (in drei, durch farbige Kartonblätter gesonderten Abteilungen). Das gemeinsame, recht
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder