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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1907
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- Deutsch
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- Saxonica
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8886 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. »/U 211, 10. September 1907 im landläufigen Sinne des Worts keine profane Betätigung, und zweitens weiß jeder, der sich um die persönlichen Verhältnisse und Ansichten der jungen Künstler nur ein wenig bekümmert, daß die meisten von ihnen nicht die Mittel haben, um ihre Studien an dem einmal gewählten Orte einfach abbrechen zu können, und dann in Leipzig iveiter zu studieren. Einem gänzlichen Umsatteln aber stehen zurzeit womöglich noch schwerer wiegende psychologische Er scheinungen im Wege. Nur das Malen von Bildern nach Inspiration oder Laune und allenfalls noch das Ausstellen und Verkaufen derselben sind nämlich heute in den Augen der meisten jungen Akademiker die ein zigen standesgemäßen Beschäftigungen für einen Künstler, während jede andre, auf einen Erwerb abzielende Tätigkeit, namentlich also auch der Besuch einer Gewerbeschule bet ihnen geradezu als Degra dation gelten würde. An ein freiwilliges, und vor allen Dingen rechtzeitiges Abschwenken ist bei ihnen also gar nicht zu denken! Aber auch dieses Vorurteil würde sich geben, wenn man den graphischen Künsten wenigstens zunächst einmal ein Gastrecht an den Akademien cinräumen, und sie damit gewissermaßen offiziell für salonfähig erklären wollte. In der Praxis würde man sich für dieses Entgegenkommen sicher in der Weise revan chieren, daß man ein leider weitverbreitetes Mißtrauen gegen alles, was von den Akademien ausgeht, in Zukunft fallen ließe. Heute ist der Begriff von akademisch nur zu oft gleichbedeutend mit unpraktisch und unbrauchbar. Und wenn sich hieran etwas änderte, so wäre das nicht etwa bloß eine ideelle Errungenschaft für die Kunstakademien selbst, sondern auch ein greifbarer Vorteil für unfern ganzen künst lerischen Nachwuchs, der schließlich doch immer einmal mit seinen Gebilden an gewöhnliche Sterbliche herantreten muß. Selbst verständlich sind unter dem als Gegenleistung hierfür genannten Gastrecht für die graphischen Künste keine regelrechten, praktischen Lehrkurse zu verstehen, sondern zunächst nur ein mehr orientieren der Experimentalunterricht von entsprechender Dauer. Die mit dieser Lehrmethode verknüpften interessanten, technischen Vor führungen würden zweifellos in den meisten Hörern das Begehren auslösen, ihre eigenen Schöpfungen in den behandelten Verfahren wiedergcgeben zu sehen und bei der Reproduktion derselben wo möglich selbst mit Hand anzulcgen. Und das allein schon wäre wiederum ein indirekter Vorteil für die Kunst. Denn wenn es gelänge, die durch den Besuch einer Akademie an und für sich schon stärker beflügelte Phantasie der Künstler von Zeit zu Zeit durch solche Eindrücke zu zügeln, und ihre geistige Tätigkeit auf diese Weise vorübergehend auf positive Ziele zu lenken und bei diesen ein wenig ausruhen zu lassen, dann könnte man vielleicht auch in die Gedanken des einzelnen eine oft vermißte Klarheit bringen. Ferner würde durch eine solche kleine Dosis von Rationalismus gewiß auch noch mancher allzu tem peramentvolle Enthusiast davor bewahrt bleiben, daß er in seinem Drang nach hohen Zielen schließlich jegliche Fühlung mit der Natur und den Menschen verliert. Ich kann daher nur immer wieder auf die bereits erwähnten und von mir (in den nachfolgenden Abhandlungen wiederholt) empfohlenen W anderkurse zurückkommen. Dieselben könnten jetzt ja von der Leipziger Akademie aus auf Ansuchen der einzelnen Direktionen an den hierfür in Betracht kommenden Kunstinstituten, also auch an den Kunstgewerbeschulen abgehalten werden, soweit eigne Lehrkräfte für diese Fächer noch nicht vorhanden sind. Heute wird man diesem Gedanken auch wohl in Leipzig etwas sympathischer gegenüberstehen und ihn nicht mehr, wie früher, im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel bekämpfen. Und da die Anschaffungskosten für die Apparate und Maschinen, die die Dozenten der Königlich Sächsischen Hochschule an allen Stätten ihrer periodischen Lehrtätigkeit vorfindcn müßten, bei der Wichtigkeit dieser Frage überhaupt keine Rolle spielen können, steht dem doch nichts im Wege, daß diese erneuten Anregungen jetzt einmal auf einem Delegtertentage ohne Voreingenommenheit erwogen werden. Man verlangt ja keine umwälzenden Neuerungen, sondern nur eine durch die veränderten Zeitverhältnisse dringend gebotene Erweiterung des Lehrplans. Die einzelnen dabei in Frage kommenden Stellen müßten sich aber schon vorher, und zwar sobald wie möglich, mit der Leipziger Akademie dieserhalb ins Benehmen setzen. Wie sich deren Direktion dazu stellen wird, weiß ich nicht'); jedenfalls werden aber die Vorschläge aller sächsischen Behörden, die dabei mit zureden haben, zweckmäßig und ihre Bedingungen erträglich sein. Die bei einem solchen Unterricht erforderlichen technischen Hilfs kräfte zur vorübergehenden Vorführung der Apparate und Maschinen wären an jedem größern Orte für so kurze Zeit leicht zu haben. Und last not least braucht die freie Kunst unter diesen ange wandten Künstlern ja gar nicht einmal zu leiden. Denn haben etwa Dürer, Holbein oder Lukas Cranach etwas von ihrer schöpfe rischen Kraft und ihrer Unsterblichkeit eingebüßt, weil sie als Künstler nebenbei auch noch den Holzschnitt ausübten?! Oder haben Meissonier und Menzel an ihrer Kunst und ihrem Ruhm Schaden genommen, weil sie auch lithographierten?! Wenn diese Publikation dazu beitragen sollte, daß diese Ver hältnisse auch am grünen Tisch einmal ernsthaft geprüft würden, also von den Regierungen der einzelnen daran interessierten Bundesstaaten, und sich diese Prüfung nicht bloß auf akademische Erörterungen beschränkte, dann wäre ihr Zweck erreicht. Denn dann käme sicher wieder etwas mehr Fluß in diese Bewegung, und alles, was geschieht, um einen noch engeren Anschluß der bildenden Künstler an die graphischen Künste zu erzielen, kommt nicht nur der Kunst und diesen Gewerben, sondern gleichzeitig auch unserm ganzen geistigen und wirtschaftlichen Leben zu gute. München. Max Schorß. Zum siebzigsten Geburtstage William Angers. Von Adalbert Noeper. Auswahl aus William Angers Radierungen. (Schluß aus Nr. 210 d. Bl.) (Die Bildgröße — ohne Papierrand — ist in Zentimetern an gegeben, und zwar ist die Höhe zuerst genannt.) Die mit ,,D. k. V. V." bezeichneten Frühdrucke sind vom Deutschen Kunstverleger-Verein in Berlin kontrolliert und abge stempelt worden, die mit „Kr. ^.ss.-' bezeichneten von der Krintssllsrs ^.ssooiation in London. Kä. von Biobtsnksls: Kartis bsi Bunäenburg. Original in clor Lammlung Oonracl Büblms^sr. 16 : 12. künstlsräruob signiert (antiguar. 5 8); vor äsr Bobrikt auk obinss. Kapier (autiguar. 3 8); nur mit Künstlernamen (antiguar. 2.40 L); Lobriktäruob auk obinss. Kapier 3 Ossellsobakt t. vervislk. Kunst, lVisn 1889. Nax Biedermann: In äsn Dünen. 19 : 16. Narbäruob auk Obina 15 künstlsräruob auk Obina 9 vor äsr Lokrikt auk obinss. Kapier 6 Lobriktäruob auk obinss. Kapier 3 Ossellsobakt kür vervislk. Kunst, IVisn 1892. Borenro Botto: Naäonna mit Heiligen. Original in äsr Bslvsäsrs- Oalsris, IVisn. 20:27. 10 ^teäruobs ä 60 2b Narbäruobs vergriksn; Lobriktäruob auk obinss. Kapier 8 B. 0. Nietbbs, IVisn. Bioolass Nass: Obstsobälsnäs Vite. Original im Kaiser Krieäricb- Nussum, Berlin. 22,6 : 20,5. 25 Narbäruobs auk äapan pro Biekoruug 100 80 vor äsr Lobrikt auk obinss. Kapier pro Bieksrung 60 Lobriktäruolc auk obinss. Kapier pro Bieksrung 30 Bieksrung 23 äss Berliner Oalsris-tVsrlres. 0. Orots'sobs Verlagsbuobbauälung, Berlin 1906. Bans Nabart: Vsnsäig buläigt äsr Oatsrina Ooruaro. Original in äsr Kgl. Bational-Oalsris, Lsrlin. 23 : 60. Narbäruob auk Obina signiert (antiguar. 40 k); Narbe: Ltisgsnaukgang im Atelier Nabarts, rvsibl. Noäellligur am Bosssl — uuä kostümierter Knabe im Kessel sitssnä. künstlsräruob auk Obina signiert (antiguar. 24 k); vor äer Lobrikt auk obinss. Kapier 40 -S; Lvbrittäruob aut obinss. Kapisr 20 B. 0. Nistbbo, V/ien 1873. — Vanitas. V7eibl. Brustbilä. Osgsnstüob: Kr. kaulbaob, Vsritas. 41:31. 35 Narbäruobs auk Kergamsnt ä 100 50 Narbäruobs auk äapan a 80 Diese 85 Vorr.ugsärucbg tragen äis sigsnbanäigs Bntsrsobrikt llngsrs. Lobriktäruob auk obinss. Kapisr 30 Karbigsr Druob 50 B. 0. Nietbbs, IVisn 1896. *) Eine Anfrage hätte Herrn Schorß wohl Gewißheit verschafft. Red
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