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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.08.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-08-20
- Erscheinungsdatum
- 20.08.1907
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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193, 20. August 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f, d. Dtschn. Buchhandel. 8125 Dabei ist bemerkenswert, daß oft die Berühmtesten nicht zur Geltung kommen oder doch nicht in demselben Maße wie we niger berühmte, z. B. finden wir fünf Cicero, aber keinen De mosthenes. Ein andres reiches Gebiet, dem viele Namen entlehnt sind, ist das der Mythologie; da finden sich Zeus, Jupiter, Hera, Mars, Nereus, Pomona, Herkules, Nestor, Achilles, Hektor, Osiris, Isis, Odin, Freya. Die lateinische Sprache mußte mit manchen Wörtern im Notfälle aushelfen, wir finden u. a. Amicus, Amo, Armiger, Vox, Ego, Optimus, Nemo, Idem, Mtles, Nisi, Ora. Die griechische Sprache hat außer einigen wenigen Wörtern ihr Alphabet zu Städtenamen hergeben müssen. Mit Ausnahme von zehn sind alle Buchstaben verwendet worden. Omega sogar fünf zehnmal, Alpha zweiundzwanzigmal. Auch abstrakte Begriffe wurden zu Städtenamen, z. B. Love, Hope, Experiment, Export, Enterprise, Expansion, Poetry, Folly, Nobility, Defiance, Truth, Friendship. Cs könnte erwähnt werden, daß auch Sonne, Mond und Sterne, die Jahreszeiten, Blumen namen, Metalle, Tiernamen, Pflanzennamen, Farben, Adjektive zu Hilfe genommen wurden, um den nötigen Vorrat an Städte namen zu gewinnen; aber es seien nur noch einige Absonderlich keiten angeführt: Die Zahlen 9, 16, 48, 39, 17, 76, 84. 88, 96, 100 und Million sind amerikanische Städtcnamen. Uankee steht in der Liste nur einmal, Money und Dollar je zweimal, Gold viermal, Silber dagegen siebenmal. Haftung deS neue« Geschäfts-Inhabers Rückständiges Gehalt. — Die Bestimmung des tz 25 des Handelsgesetzbuchs, wonach derjenige, der ein unter Lebenden erworbenes Handels geschäft unter der bisherigen Firma mit oder ohne Beifügung eines das Nachfolgeverhältnis andeutenden Zusatzes fortführt, für alle im Betrieb des Geschäfts begründeten Verbindlichkeiten des frühern Inhabers haftet, wurde zugunsten eines klagenden Angestellten vom Altonaer Kaufmannsgericht in nachfolgendem Rechtsstreit angewendet. Der bei dem Geschäftsvorgänger des Verklagten beschäftigt ge wesene Handlungsgehilfe hatte für die Zeit vom Juni 1906 bis Januar 1907 noch 400 Gehalt zu fordern. Die Firma war im Januar 1907 in andre Hände übergegangen, da der Inhaber wegen Mangels an Betriebsmitteln das Geschäft nicht weiter führen konnte. Da nun der neue Inhaber der Firma sich weigerte, dem Gehilfen das rückständige Gehalt zu zahlen, indem er sich auf den Standpunkt stellte, daß er, da er diese Schuld seines Vorgängers nicht mit übernommen hatte, zur Begleichung der selben nicht verpflichtet sei, und da der frühere Inhaber der Firma, der die Forderung des Gehilfen anerkannte, Mittellosig keit geltend machte und aus diesem Grund ihn nicht befriedigte, so strengte der Gehilfe gegen den neuen Inhaber der Firma Klage auf Zahlung des rückständigen Gehalts an. Das Gericht erkannte seinen Anspruch unter Berücksichtigung der oben ange führten gesetzlichen Bestimmung als gerechtfertigt an und ver urteilte den Beklagten zur Zahlung, (vrk. in: Papierzeitung.) * Blindenlehrerkongreh. — Der zwölfte Blindenlehrer kongreß wird in der Zeit vom 23. bis 27. September d. I. in Hamburg tagen, dessen Stadtvertretung in ihren Anstalten Vor bilder für die moderne Blindenfürsorge geschaffen hat. An dem Kongresse werden zahlreiche Leiter und Lehrer von Blinden instituten aus Deutschland, Österreich, Belgien, Holland, England, Dänemark und Rußland teilnehmen. Aus dem Verhandlungs programm wurden der Neuen Freien Presse (Wien) folgende Vor träge gemeldet: -Die Humanität im Dienste der Blinden-, Direktor Matthies (Steglitz) — »Die räumlichen Vorstellungen der Blinden«, Inspektor Fischer (Braunschweig) — -Quali- fikations-Nachweisungen an den Bildungsmitteln der Blinden schule-, Direktor Heller (Wien) — -Das Orientierungsvermögen und das sogenannte Ferngefühl der Blinden und Taubblinden-, Direktor Professor Kunz (Jllzach) — -über die durch organische Erkrankung des Nervensystems bedingten Erblindungen«, Pro fessor vr. Nonne (Hamburg)— -Statistische Blindenerhebung und gegenwärtiger Stand der Blindenstatistik in Europa-, Direktor Wagner (Prag)— -Bau- und Organisation einer Blindenanstalt-, Direktor Dietrich (Chemnitz) — -Bericht über die technische Aus- Börsenblatt für den Deutschen BuchbanLel. 7-l. Jahrgang. bildung der Blinden in England-, Direktor Klingworth (Man chester — -Bericht über die Fürsorge für die Blinden in den holländischen Kolonien-, Direktor Leuderink (Amsterdam). — Mit dem Kongreß ist eine Ausstellung von Lehrmitteln für Blindenschulen verbunden. Bildnisse von Joseph Joachim. — Der Tod Joachims lenkt die Aufmerksamkeit der Kunstfreunde aus eine unlängst entstandene, sehr umfangreiche Radierung -Das Joachim-Quartett- von der Hand des Wiener Künstlers Ferdinand Schmutzer. Das Kunst blatt, schon auffallend durch seine riesigen Dimensionen, ist gegen wärtig in der Münchener Sezessionsausstellung zu sehen, und zeigt Joachim, Halir, Wirth und Hausmann um ein Tischchen gruppiert. Die Charakteristik ist gut gelungen. Die Figur Joachims hat der Künstler sehr geschickt zur Hauptfigur der Komposition erhoben. — Am populärsten von den vielen sonst existierenden Joachim-Porträts ist zweifellos das Bildnis von Lenbach ge worden. (Allgemeine Ztg., München.) -Ddessurus Unsuse latinse.» — Nach dem durch Geheimrat Professor vr. Leo der Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften erstatteten Bericht über den -Tbosaurus livAuas latinas» ist im verflossenen Geschäftsjahr Band II des Werks abgeschlossen, Band III bis Bogen 18, Band IV bis Bogen 32, von dem Eigen namen-Supplement der Anfang gedruckt worden. Im Manuskript fertig sind Band III bis oapriüous, Band IV bis oontsmno, die Eigennamen bis Caesar einschließlich. Das Bureau umfaßt zurzeit den Generalredaktor, Redaktor, Sekretär und 12 Assistenten. Außer den laufenden Auf wendungen wurden von den Akademien beigesteuert: von Berlin und Wien je 1000 von Leipzig 600 von München ein jährlicher Zuschuß zum Gehalt eines Assistenten. Die preußische Regierung hat den Tbssaurue wie bisher durch zwei Stipendien und die Beurlaubung eines Oberlehrers unterstützt, die österreichische gleichfalls durch Beurlaubung eines Gymnasiallehrers, die bayerische dadurch, daß sie nach wie vor das Gehalt des Sekretärs zum größten Teil trägt; ferner hat die hamburgische Regierung einen Zuschuß von 1000 und die württembergische einen solchen von 700 ^ ge währt. Zu bcsonderm Dank ist die Kommission verpflichtet durch eine Stiftung des der Teubnerschen Verlagsftrma angehörigen Or. A. Giesecke, der dem Tbesaurus für die Dauer der Arbeit jährlich 5000 ^ zur Verfügung gestellt hat. Durch diese Zu wendung wird es der Kommission ermöglicht, für die Ver mehrung und Verbesserung des Materials zu sorgen. Während des Winterhalbjahrs ist bereits eine erhebliche Zahl von Exzerpten neu hergestellt und die -Verzettelung- von Ciceros Reden in die Hand genommen worden. (nach: Frankfurter Ztg.) Fr. Richter, G. m. p. H. in Leipzig. — Handelsregister- Eintrag: In das Handelsregister ist heute auf Blatt 13 386 die Firma Fr. Richter, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Leipzig (Königsstraße 8) eingetragen und weiter folgendes oerlautbart worden: Der Gesellschaftsvertrag ist am 7. August 1907 abgeschlossen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb der von dem Gesellschafter Richter bisher unter der Firma Fr. Richter in Leipzig betriebenen Buch- und Kunstdruckerei. Die Gesellschaft wird ihren Betrieb auf alle mit der Buch- und Kunstdruckerei ver wandten Geschäftszweige, auch Verlagsgeschäfte, richten. Die Gesellschaft ist für fünf Jahre eingegangen. Das Stammkapital beträgt 70 000 Sind zwei Geschäftsführer bestellt, so steht jedem von ihnen die Vertretung der Gesellschaft selbständig zu. Zu Geschäftsführern sind bestellt der Kaufmann Gustav Eduard Gumpel und der Buchdruckereibesitzer Carl Friedrich Max Richter, beide in Leipzig. Aus dem Gesellschaftsvertrag wird noch bekannt gemacht: Der Gesellschafter Carl Friedrich Max Richter in Leipzig bringt als seine Einlage das von ihm unter der Firma Fr. Richter betriebene Buch- und Kunstdruckereigeschäft nebst Aktiven und Passiven, wie sie sich aus der Bilanz per 1. Juli 1907 1061
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