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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.08.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-08-26
- Erscheinungsdatum
- 26.08.1907
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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8322 Börsenblatt s. d Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 198, 26 August 1907. zweiten Halbjahr, besonders auf Weihnachten haben werden. Die Klage über Feminismus in der Literatur, zunehmende Vermeidung, ist sicher nicht ganz grundlos. -Es sind nicht bloß soziale Mtßstände, die die Frau ihrem eigentlichen Berufsfeld entfremdeten und ihr die Feder in die Hand drückten. Gewiß, wie sich um des lieben Brots willen ein Heer von Mädchen zum Katheder und zur Staffelei, an die Schreibmaschine, ins Telephon- und Postamt drängte, so traten auch in die schriftstellernde Armee Dutzende aus Not ein. Aber es liegt bei einzelnen in ihrer Wahl doch ein gut Teil innerer Beruf. Männliche und weibliche Dilettanten, der Nichtskönner Hans und die eingebildete Grete, werden sich immer die Wage halten, sich wohl auch gegenseitig begeifern und herabsetzen. Eine Untersuchung darüber, wer auf diesem Gebiet mehr sündigt, Adam oder Eva, ist eigentlich müßig. Sie fehlen beide, ein jedes nach seiner Art. Ganz allein daraus kommt's an, wer unter den Bielen und Allzuvielen etwas kann und leistet. Daß aber einzelne Frauen trotz den Herren der Schöpfung und des Geistes ein starkes literarisches Können auf weisen, ist gar keine Frage. Noch steht die Sache so, daß aus allen Lebens-, d. h. Erwerbsgebieten ncidige Konkurrenz zwischen den Geschlechtern herrscht. Besser wäre ein friedliches Ringen um die Palme, vielleicht auch eine Art Arbeitsteilung. Denn auch im Können gilt wie im Stümpern »ein jedes nach seiner Art.- »Man kann sich nämlich darüber besinnen, worauf die besondre Befähigung der Frau auf dem in Frage stehenden Gebiet deute. Der Plauderton steht ihr so allerliebst im Leben, warum nicht auch in Büchern? Also wäre sie berufen, etwas zu leisten auf dem Gebiet gemütvoller Unterhaltungslektüre, die zunächst nicht mehr sein will, als eben — Lektüre zur Unterhaltung. Bloß er zählen ist ja noch nicht viel,' aber erzählen können ist immerhin etwas. Unter dies Urteil fällt so manches Buch aus Frauenhand. Ich möchte das an ein paar Beispielen von jüngst erschienenen Schriften zeigen - (—nelc.) * Verbot von Zugaben au Schulkinder. — Wie dem Leipziger Tageblatt aus Hohenstein-Ernstthal (Sachsen) gemeldet wird, hat der dortige Stadtrat den Buchhändlern, Buchbindern usw. aufgegeben, außer Rabattmarken irgendwelche Zugaben bei dem Kauf von Schulutensilien seitens der Schulkinder nicht mehr zu verabreichen, da sich durch das Zugeben von Gegen ständen Unzuträglichkeiten herausgestellt haben. * Geschäftsverlegung. — Die Verlagshandlung I. H. Schorer G. m. b. H. in Berlin hat ihre Geschäftsräume und die Redaktion des -Echo- von Wilhelmstraße Nr. 29 nach 31V. 11, Dessauer Straße 1 verlegt. * Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Uovatliobo Übsrsioüt äsr beäsutoväsrsn Nsoboivuvzsv äss äeutsobon Lvvbüaoäels. UorausASgobev. uvä verlegst von cker 9. 6. Uivriobs'soüsv UuobüaucklunA in Usipsix. 42. ckabrA. blo. 8, 1. LvAust 1907. Alit klacks kür äio 8ort. ka. auk cker Voräorssits. 8°. 8. 113—128. dlsäisinisoüs Intersckur. Nu Vorsoioünis cker usuestsn äoutsebsv unä auslänckisobsv Nsoboinvo^on auk cksm 6sbieto cker ^s- samtso Neckism (oivsoül. cker Dissertationen) nebst üritisobsn Lesprsebunxsn. Vsrls-A unä ksäatztiou: Lsnno Lono^en in Usipsix. VII. ckabrs. dlr. 8 (86), 9. ^uxast 1907. 8°. 8. 225 —256. No. 1890—2147. Personalnachrichten. * Jubiläum. — Am 26. August 1882 trat Frau Hcrmine Cassinelli in die Leihbibliothek ihres Vaters Josef Max Schenk in Prag als Gehilfin ein und hat nach dem Tode des Besitzers im September 1898 das Geschäft auf ihren Namen übernommen. Von der Zeit an ging ein frischer Zug durch die in alten Bahnen wandelnde Bibliothek, und unter der Leitung der Besitzerin, die ihr Fach gründlich versteht, lebte das Geschäft auf, so daß es heute den verwöhntesten Anforderungen Genüge leistet und sich großen Ansehens erfreuen darf. Am 1. Juli 1906 gab die heutige Jubilarin die Bibliothek in die Hände ihres Sohnes, der das Geschäft mit weiterem guten Erfolge leitet. Frau Cassinelli hat sich aber nicht zurückgezogen, sondern ist bei der ihr lieb ge wordenen Arbeit geblieben und feiert somit heute ihr sünfund- zwanzigjähriges Jubiläum treuer Berufsarbeit als Gehilfin, In haberin und Geschäftsführerin. * Adolf Wtlbra«dt. — Der gefeierte Bühnendichter und Schriftsteller Or. Adolf Wilbrandt, geboren am 24. August 1837 in Rostock, wo er seit 1887, nach Rücktritt von seinem Amte als artistischer Direktor des Hofburgtheaters in Wien, wieder seinen Wohnsitz genommen hat, beging am 24. d. M. unter großer Teilnahme literarischer und künstlerischer Kreise die Feier seines siebzigsten Geburtstags. Bon seinen Werken seien hier folgende genannt: Heinrich von Kleist (Biographie) — Geister und Menschen (Roman) — Der Graf von Hammerstein (Drama) — Un erreichbar (Lustspiel) — Die Vermählten (Lustspiel) — Die Maler (Lustspiel) — Jugendliebe (Lustspiel) — Gracchus, der Volkstribun (Tragödie) — Arria und Messalina (Trag.) — Giordano Bruno (Trag.) — Nero (Trag.)—Die Wege des Glücks (Lustspiel) — Die Reise nach Riva (Lustspiel) — Der Turm in der Stadtmauer (Lust spiel) — Kriemhild (Trag.) — Robert Kerr (Trag.) — Natalie (Schauspiel) — Die Tochter des Herrn Fabricius (Schauspiel) — Assunta Leoni (Schauspiel) — Markgraf Waldemar (Schauspiel) — Der Meister von Palmyra (Trag.) — Novellen — Neue Novellen — Neues Novcllenbuch — Fridolins heimliche Ehe (Novelle) — Meister Amor (Roman) — Novellen aus der Heimat — Der Verwalter (Novelle) — Die Verschollenen (Novelle) — Gespräche und Monologe — Vater und Sohn und andere Geschichten — Adams Söhne (Roman) — Hermann Jfinger (Roman) — Der Dornenweg (Roman) — Die Osterinsel (Roman) — Die Rothenburgcr (Roman) — Hildegard Mahlmann (Roman) — Schleichendes Gift (Roman) — Die glück liche Frau (Roman) — Hölderlin, der Dichter des Pantheismus — Friedrich Hölderlin (Biogr.) — Fritz Reuter (Biogr.) — Gedichte — Neue Gedichte — Beethoven (Dichtung) — Vater Robinson (Roman) — Der Sänger (Roman) — Erika, das Kind (Nov.) — Hairan (Trag.) — Feuerblumen (Roman) — Franz (Roman) — Das lebende Bild und anderes (Nov ) — Ein Mecklenburger (Roman) — Villa Maria (Roman) — Timandra (Trag.) — Fa milie Roland (Roman) — Der Rosengarten (Nov.) — Fesseln (Roman) — Große Zeiten und anderes (Nov.) — Erinnerungen — Irma (Roman) — Die Schwestern (Roman) — Übersetzung: Sophokles und Euripides, ausgewählte Dramen. *Karl Albert von Baur f».— Der bekannte Landschafts maler Professor Karl Albert von Baur, geboren in München 1851, ist am 22. d. M. in Unterammergau unerwartet gestorben. Als Präsident der Münchener Künstlergenossenschaft hat er sich besonders um die Hebung des künstlerischen Wertes der Aus stellungen im Münchener Glaspalast verdient gemacht. Er war Ritter des Verdienstordens der bayerischen Krone, mit dessen Ver leihung der persönliche Adel verbunden ist. * Psychiater Eduard Hitzig f-. — In St. Blasien ist vor einigen Tagen der Begründer und frühere Direktor der Halleschen Universitäts - Nervenklinik, Geheimer Medizinalrat vr. Eduard Hitzig, im neunundsechzigsten Lebensjahr verstorben. Nach Ab solvierung seiner Studien in Würzburg und Berlin habilitierte er sich 1872 in seiner Vaterstadt Berlin, wurde 1875 Professor der Psychiatrie und Direktor der Irrenanstalt in Zürich und über nahm 1879 dieselben Ämter in Halle. Hier begründete er die erste selbständige Klinik für psychische und Nervenkrankheiten in Preußen. 1903 gab er das Lehramt auf. Von seinen wissen schaftlichen Arbeiten, die sich vor allem auf die Physiologie und Pathologie des Gehirns beziehen, seien genannt: Untersuchungen über das Gehirn. Berl. 1874 u. Neue Folge. 1874—76. — Uber den heutigen Stand der Frage von der Lokalisation im Großhirn. Leipzig 1877. — Über die Funktionen der Großhirnrinde. 1875. — Er veröffentlichte seine Forschungen meist in wissenschaftlichen Fachblättern. Im Jahre 1904 erschienen sie gesammelt unter dem Titel: -Physiologische und klinische Untersuchungen über das Ge hirn- bei A. Hirschwald in Berlin. An weitere Kreise der Ge bildeten wandte sich der Forscher mit einem im gleichen Verlage erschienenen Essay -Welt und Gehirn-. Sein Hauptverdienst be steht in dem experimentellen Nachweis der Lokalisation der psychi schen Funktionen im Großhirn.
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