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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.08.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-08-07
- Erscheinungsdatum
- 07.08.1907
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- Deutsch
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182, 7. August 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f, d. Dtschn. Buchhandel. 7727 Graphische Skrbeiten bei Del Becchio in Leipzig. — Schöpfungen des Schweizers Ferdinand Hodler sehen zu können, gehört zu den Seltenheiten und ebenso zu hohem Genuß. Um so mehr muß man es der Leipziger Firma Del Vecchio Dank wissen, daß sie so interessante Stücke in ihrem Kunst- salon auszustellen sich angelegen sein läßt. Unter Hoblers Werken, die hier in Betracht kommen, sind vor allem zwei farbige Kartons hervorzuheben, von denen der eine die lebensprühende, von höchster Energie des Ausdrucks erfüllte Gestalt des Lanzenträgers aus seinem berühmten Freskobild der Schlacht bei Marignano zeigt, während der andre, gleich große Karton den »Triumph der Liebe- in zwei schwebenden, innig umschlungenen Gestalten veranschaulicht. Schlichtere und äußerlich weniger bestechende Darstellungen als Hoblers Arbeiten lassen sich schlechterdings nicht denken. Den noch zeigen diese mit den einfachsten Mitteln zur Erscheinung ge brachten bildlichen Verkörperungen eine Anschaulichkeit von be zwingender Kraft. Weiter sind von Hoblers Darbietungen noch zu nennen: eine kleine Studie zum Bannerträger des oben bereits erwähnten Freskobildes, sowie verschiedene andre kleinere Figuren- und Landschastsstudien. Sehr fein beobachtete und äußerst delikat behandelte Dar stellungen bieten A. Roedel mit seiner Tuschzeichnung -Die Frau mit der Sonnenblume- und Chaplain mit seiner Bleistiftzeichnung -Römerin-, Benjamin Vautier zeigt eine flott durchgeführte Vor arbeit zu seinem Gemälde -Der Abschied- in Form einer Kohle zeichnung, Paul Hoecker gleichfalls eine Vorarbeit: Holländerinnen am Kamin. Von Steinlen findet sich eine höchst malerisch erfaßte und geistvoll behandelte Farbstiftzeichnung »In der Mansarde», ein Motiv aus dem Bohsmeleben, von Richard Starcke eine An zahl farbenfrischer, stimmungsvoller Studienblätter, von Otto Vautier eine feingetönte Pastellzeichnung -Das Modell-. Das graphische Kabinett enthält eine Serie vortrefflicher mehr farbiger französischer Radierungen, die starken Stimmungsgehalt haben und die technische Vollendung der Farbenradierung auf hoher Stufe zeigen. Chabanian schildert einen -Sonnenuntergang an der See- und einen »Mondaufgang-, E. Delatre ein intimes Motiv -Am Bach- und -Mondnacht- in einem reizenden Klein stadtbild, F. Thaulow einen ausfahrenden Dampfer »Unter Voll dampf-, L. Balestrieri die -Götterdämmerung-, ein Nachtstück, das die heimkehrenden Mannen mit der Leiche Siegfrieds darstellt. Daneben ist noch eine Reihe einfarbiger Radierungen zu sehen, darunter vorzügliche Schwarzkunstblätter, wie »Der Ge hängte- von Felicien Rops, ein als Motiv freilich grausiger Vor wurf, das einen am Kirchenglockenklöppel Erhängten zeigt. Da gegen ist -Die Begegnung« am Dorfbach, von Herbert Dicksee, eine höchst gemütvolle Schilderung, nebenbei gesagt ein prachtvolles Schabkunstblatt, die »Dorfpartie« mit Eiche von Müller-Siel eine anziehende Dorfidylle. Käthe Kollwitz ist mit einer kleinen Studie, Hermann Thiele mit »Birken am Weg- vertreten, Sophie Herwig mit zwei farbigen Steinzeichnungen: -Der Töpferplatz« und -Aus dem Naundörfchen«, zwei Motiven aus dem alten Leipzig. Ernst Kiesling. * Noch eine amtliche Denkschrift über das Kartellwesen. — Wie die Leipziger Zeitung den Berliner Politischen Nachrichten entnimmt, dürfte dem Deutschen Reichstage nach seinem Wieder zusammentritt noch eine vierte Denkschrift über das Kartell wesen zugehen. Man wird sich erinnern, daß dem Reichstage auf seinen eignen Wunsch hin schon in frühern Tagungen zwei die Kartelle betreffende Denkschriften unterbreitet wurden. Die erste gab eine Übersicht über das gesamte deutsche Kartellwesen, zählte die einzelnen Kartelle in den verschiedenen Gewerbezweigen auf, enthielt ihre Satzungen, Lieferungsbedingungen usw. und stellte ein sehr umfangreiches Werk dar. Die zweite Denkschrift war wesentlich kürzer, sie gab die Vorschriften des inländischen Zivil- und Straf rechts über das Kartellwesen unter Berücksichtigung der Recht sprechung des Reichsgerichts wieder. Als Anlage waren ihr ver schiedene Urteile des höchsten Gerichtshofes beigefügt. Im April des laufenden Jahres wurde dem Reichstag eine dritte Denkschrift überreicht. In ihr handelte es sich um die Würdigung der Er gebnisse der Kartell-Enquete an der Hand einer Preisstatistik. Die Kartell-Enquete hat bekanntlich mehrere Jahre gedauert und bestand in vom Reichsamt des Innern veranlaßten kontradiktorischen Ver handlungen zwischen Beamten, Männern der Praxis, Wissen schaft usw. Das Material, das durch die Enquete gewonnen war, ist aber so umfangreich gewesen, daß eine Denkschrift nicht aus reichte, es ganz zu würdigen. Man beschränkte daher die Denk schrift vom Frühjahr auf die Ergebnisse, die die Verhandlungen über die Kohlensyndtkate ergeben hatten. Diesen Verhandlungen sind aber noch recht wichtige andre gefolgt, so über die Eisen kartelle, Papierkartell, Spirituszentrale u. a. m. Man wird in der Annahme nicht fehlgehen, daß wenigstens noch die Er gebnisse einzelner dieser Verhandlungen ebenso in einer Denk schrift gewürdigt werden sollen, wie dies mit den Ergebnissen der Verhandlungen über die Kohlensyndtkate der Fall gewesen ist. Die betreffenden Arbeiten sind im Reichsamt des Innern schon seit längerer Zeit im Gange. Man darf demgemäß wohl darauf rechnen, daß eine solche Denkschrift dem Reichstag auch in seinem nächsten Tagungsabschnitt vorgelegt werden wird. Di« Bttchgewerve-Ansstellung in Paris. — Die .Expo sition Intsrn8.tion8.ls äa Invrs, ckss lnäustriss äu üapisr, äss ckour- N8.NX ot äs la kublioits- ist, nachdem der Eröffnungstermin zwei mal hinausgeschoben war, am 2. August im Grand Palais, in den Champs Elysses in Paris in Gegenwart mehrerer Minister eröffnet worden. Wie alle Ausstellungen hat auch diese das Miß geschick, nicht fertig zu sein; wie aber alles, was lange dauert, gut werden soll, so verspricht auch die Pariser Buchgewerbe-Aus stellung nach jeder Richtung hin interessant zu werden. Die periodische Presse und das Gebiet der Reklame werden besonders reichhaltig vertreten sein; ebenso verspricht die historische Abtei lung, die der Besucher jetzt allerdings noch vergeblich suchen würde, nach den uns gegebenen Einblicken interessante Schau stücke. Da die Ausstellung gegenwärtig noch kein abschließendes Urteil zulätzt, so behalte ich mir eine Besprechung der einzelnen Sektionen bis zu deren Fertigstellung vor. Bruno Conrad. Eine Übersetzung des Neuen Testaments in der Sprache der Färöer. Die dänische Bibelgesellschaft. — Die Britische Bibelgesellschaft hat sich kürzlich aus Ansuchen bereit erklärt, die Übersetzung und Herausgabe des Neuen Testaments auf Färöisch in die Hand zu nehmen. Die Sprache der etwa 15000 Be wohner dieser dänischen Inselgruppe ist ein alter westnor wegischer Dialekt. In der Presse Dänemarks ist die Ver wunderung darüber groß, daß eine ausländische und nicht die dänische Bibelgesellschaft die Ausgabe besorgen soll, um so mehr, als Dänemark außer Holland das einzige Land ist, wo die britische Gesellschaft keine Niederlage mehr hat, und zu mal nach ihrem Z 3 die dänische Gesellschaft so weit möglich zu guten Übersetzungen in Sprachen, in denen die Heilige Schrift bisher unbekannt ist, Mitwirken will. Wie sich jetzt herausstellt, ist der Grund einfach der, daß die »Fähringer- sich nicht erst an die dänische, sondern unmittelbar an die britische Gesellschaft ge wandt haben, genau so wie seinerzeit die Isländer. übrigens haben sich die Isländer bis vor ganz kurzem mit einer Übersetzung der Evangelien und der Apostelgeschichte be gnügen müssen; erst jetzt hat die Britische Bibelgesellschaft eine Übertragung des ganzen Neuen Testaments ins Isländische auf sich genommen, wie aus ihrem letzten Jahresbericht, dem 102., hervorgeht. Aus dessen interessantem übrigen Inhalt sei angeführt, daß es sich als notwendig erwiesen hat, unter den 53 Sprachen, in denen das Depot der Gesellschaft in Johannesburg (I) Bibeln vorrätig hält, auch Isländisch zu haben. Der dänische Geistliche, der obige Mitteilungen macht, knüpft daran die Aufforderung an die dänische Gemeinde, die dänische Bibelgesellschaft zu unterstützen. Ihr Kassierer ist Buchhändler I. Frimodt in Kopenhagen. Für einen Beitrag von 4 Kr. jährlich wird man stimmberechtigtes, für die Stiftung von 100 Kr. lebens längliches Mitglied. Gerade jetzt werden an die Leistungsfähig keit der dänischen Bibelgesellschaft hohe Anforderungen ge stellt, da sie laut Z 2 ihrer Satzungen die von der Kirche an genommenen und benutzten Übersetzungen herausgeben soll, so jetzt die neue dänische, kürzlich autorisierte Übersetzung des Neuen Testaments. Trotz ihrer bald 100 Jahre, in denen sie gegen 1100000 Heilige Schriften abgesetzt hat, lebt sie ein sehr kräftiges Leben. Im Jahre 1906 wurden von ihr 45348 1008»
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