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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-02-23
- Erscheinungsdatum
- 23.02.1907
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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^ 46, 23. Februar 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s, d. Dtschn. Buchhandel. 2111 Remittendenbeförderung in diesem Jahre auf eine ganz aus nehmend kurze Zeit zusammengedrängt sind. Das Übertragen der Zahlungsliste auf die etwa 3000 Meßzettel der Zahlungsempfänger (in Urschrift und Abschrift etwa 6000!) beginnt in der Woche nach Ostern, in diesem Jahre also schon Anfang April. Dankbar wird es vom Kommissionär anerkannt, wenn der tägliche Listen eingang in dieser ersten, wie in den ihr folgenden beiden Wochen eine gleichmäßige unausgesetzte Übertragungsarbeit ermöglicht, so daß in der vierten Woche, also in der letzten vor Kantate, das Konferieren, Nachtragen der Änderungen und Summieren der Meßzettel erfolgen kann. Daß es not wendig ist, mit der Liste gleichzeitig auch die Deckung zu senden, braucht wohl kaum gesagt zu werden, auch durchaus solvente Firmen erfüllen diese Forderung in Rücksicht darauf, daß der Kommissionär so zeitig wie möglich einen Überblick über die ihm für den Abrechnungstag zur Verfügung stehen den Gelder haben muß. Da am Montag nach Kantate die in Leipzig selbst ab rechnenden Verleger ihre Meßeinnahmen ausgezahlt erhalten, so wird vielfach angenommen, daß an diesem Tage die Meßgelder bei den Kommissionären insgesamt eingegangen seien und zur Auszahlung bereit lägen. Dem ist jedoch nicht so. Die Kommissionäre können erst in der Woche nach Kantate die Meßzettel austauschen, auf Grund deren die Einnahmelisten für die von ihnen vertretenen Firmen zu sammengestellt werden. Die Abrechnung der Kommissionäre geschieht am Sonnabend vor Rogate; damit gelangt das Meßgeschäft zum Abschluß, und der unverzüglichen Ausfolgung der Listen und Meßgelder steht nun nichts mehr entgegen. Auf den gleichen Tag, im Jahre 1007 den 4. Mai, fällt auch der offizielle Schlußtermin für die Annahme der Re- mittenden,- die Pakete müssen aber spätestens am Donnerstag den 2. Mai in den Händen der Kommissionäre sein, da bei dem Massenandrang in den letzten Tagen sonst nicht mit Sicherheit darauf zu rechnen ist, daß die Pakete noch recht zeitig in die Hände der Empfänger oder deren Kommissionäre kommen. Hermann Pfeiffer. Kleine Mitteilungen. Berliner Bücherauktion. — Anfang nächster Woche beginnt bei Max Perl, Antiquariat in Berlin L.liV., Leipzigerstraßc 89, eine Versteigerung wertvoller Blicherschätze. Es handelt sich vor allem um die an seltenen Gesamtausgaben und kostbaren Einzel drucken reiche Goethe-Bibliothek des Herrn Emil Wiebe, der sich eine umfangreiche Sammlung interessanter Literaturstücke aus den Nachlässen der Gebrüder Grimm und des Bildhauers C. F. Tieck anschließt. Nach dem versandten Katalog (vergl. Börsenblatt Nr. 42, S. 1932) sind die ersten Goetheschen Gesamt ausgaben in guten Exemplaren vertreten. Auch verschiedene seltne und bisher unbekannt gebliebene Nachdrucke sind verzeichnet. Von Einzelausgaben ist neben den Erstdrucken von -Egmont-, »Clavigo», -Götter,Helden und Wieland-, -Herrmann und Dorothea», -Puppen spiel- usw. ein nirgends registrierter erster Faustdruck hervor zuheben mit der Norm von Goethes Werken 7. Band, aber einem von 1789 datierten Titelblatt, eine Ausgabe, die wohl Unikum sein dürfte. Auch der -Faust- von 1808 ist in einem schönen Exemplar vorhanden; ihm gliedert sich eine umfangreiche Samm lung von Faustschriften an. Die Werther-Literatur ist reichhaltig vertreten. An der Erstausgabe der -Wahlverwandtschaften- ist die noch nie beschriebene illustrierte Originalkartonnage (C. Thiele kso.) interessant. Vielerlei Seltenheiten enthält auch die Abteilung -Bücher mit Beiträgen Goethes-. Von den Romantikern hat sich eine erlesene Schar zusammengefunden: Arnim mit den Erstaus gaben der -Jsabella«, von »Jann's erster Dienst-, vom -Wunder- Horn-, Brentano mit den -Märchen«, Sophie Brentano mit -Fiametta- und -Kalathiskos-, Sophie Bernhardi mit -Julia St. Albain-, die Günderode mit den -Gedichten und Phantasien-, Aus der Abteilung -Deutsche Literatur- seien noch hervorgehoben Fouquss -Jahreszeiten- im ersten Druck, Hölderlins -Hyperion- und Sophokles-Übersetzung, die -Deutschen Sagen- der Brüder Grimm; von Heine die -Gedichte-, 1822, und die -Tragödien- von 1823, Gottfried Kellers und Grillparzers Erstausgaben, Kind lebens -Vermischte Gedichte- und Kerners -Reiseschatten-. Von Palms -Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung- führt der Katalog sowohl die erste Ausgabe, als auch die »zweyte ver besserte Auflage- auf. Von letzterer hat der Palmforscher Pro fessor Or. Rackl in Nürnberg bisher drei Exemplare feststellen können (Börsenbl. 19^6, Nr. 232). Das von Perl zur Ver steigerung gebrachte Exemplar scheint — wenigstens stimmt die Beschreibung des Äußern des Buchs überein — das früher im Besitz des Berliner Antiquars Herrn Ernst Frensdorfs befindlich gewesene zu sein. Vor mehreren Jahren bot M. Edelmann in Nürnberg diese zweite Auflage mit 180 ^ aus; man dürfte ge spannt sein, wie hoch sie jetzt die Liebhaber bewerten werden. — Von Schiller erwähnen wir nur die -Räuber- von 1781, die kost bare Originalausgabe des Dramas und die »Anthologie-, Tobolsko 1782. Die Brüder Schlegel, Schopenhauer, Tieck sind gleichfalls durch die seltensten Ausgaben ihrer Werke vertreten. Auch in der Varia-Abteilung und unter den Stammbüchern be finden sich viele Kostbarkeiten, ebenso unter den Autographen (Brentano, Goethe, Rückert, Wieland, Wienbarg, Tieck). Die Auktion wird sicher viele Käufer herbeiziehen, da die unter den Hammer kommende Literatur bei unfern Bibliophilen ja in hoher Gunst steht. (Red.) In Hsterrcich verboten. — Das k. k. Kreis- als Preßgericht in Ung.-Hradisch hat mit dem Erkenntnis vom 15. Februar 1907, Pr. 3/7, die Weiterverbreitung der auf Seite 6 der bereits mit Verbot belegten, in Leipzig erschienenen und gedruckten Schrift: -Kronprinz Rudolf und das Verbrechen der Baronesse Vetsera- abgedruckten Ankündigung: -Ein unterschlagener Trau schein re.» ihrem ganzen Inhalt nach, nach K 493 St.-P.-O. ver boten. (Amtsblatt zur Wiener Zeitung Nr. 42 vom 20. Febr. 1907.) Besuch des Königs von Sachsen in Del Vecchio- Aus« stellnng für Kunst aller Akt und Zeit in Leipzig. — Am 2l. d. M. traf Seine Majestät König Friedrich August von Sachsen zu Fuß vom Palais kommend morgens um 9^ Uhr in Del Vecchios Kunstausstellung ein. Im Gefolge Seiner Majestät befanden sich die Herren: Oberstallmeister Generalleutnant von Haugk, der Hofmarschall Graf Rex, der Generaladjutant von Alt rock, der Flügeladjutant Major Eulitz und die Minister Or. Graf von Hohenthal und Bergen und von Schlieben. Ferner waren anwesend Herr Kretshauptmann Freiherr von Welck, Herr Ober bürgermeister Or. Tröndlin, Herr Polizeidirektor Bretschneider. Im Vorraum der Ausstellung wurde Seine Majestät von dem Inhaber der Firma, Herrn Hofkunsthändler Andreas Fischer- Thorer, durch eine Ansprache begrüßt und in kurzen Umrissen über die Geschichte der über 100 Jahre alten Firma unterrichtet. Nachdem dem König die Gattin des Inhabers vorgestellt worden war, begann die Besichtigung der Kunstwerke unter Führung des Herrn Fischer-Thorer. Der König zeigte großes Interesse für die ausgestellten Werke, besonders erregte die Kollektion der holländischen Künstler seinen lebhaften Beifall. Lange verweilte Seine Majestät bei den Werken des verstorbenen Düsseldorfer Malers Oswald Achenbach. Die ausgestellten Werke sind der gesamte Nachlaß des Künstlers und daher besonders wertvoll. Seine Majestät sprach wiederholt seine lebhafte Freude aus über die vorzüglich gelungene große Wiedergabe seines Bildnisses von dem Leipziger Porträtmaler Anton Klamroth. Den ersten Abdruck dieser Wiedergabe in besonders prächtiger Ausstattung geruhte der König von Herrn Andreas Fischer-Thorer entgegcnzunehmen. Auch konnte ihm die erfreuliche Mitteilung werden, daß von der kleinen Ausgabe des Porträts bereits gegen 3000 Exemplare von der Firma Pietro Del Vecchio in wenigen Monaten verbreitet wurden. Mit besondrer Aufmerksamkeit betrachtete Seine Majestät auch das Porträt des nationalen Reichstagsabgeordneten für Leipzig Herrn Justizrat Or. Junck. Dieses Bild stammt gleichfalls von der Meisterhand Klamroths. Die zum Schluß der Besichtigung hergestellte photographische Aufnahme, die den König mit Gefolge in den Ausstellungsräumen widergibt, wird ein schönes Andenken an diesen Tag sein. 277'
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