^ bO, I. März 1907. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 2317 M(MI^88M 8c»KI?7Lki er-r6--r vs-r «-rr/ sr-r- ^6/er/6/ vs-r ^r'-rr-ö^s-r-r. (H/r. ^ ^ Icb will von einem jungen Deutscben sprecben, der sicb mit rweiundrwanrig jakren als 8tudent der Lkilosopbie und jurisprudenr erscboss. Lr tat es in Lerlin im November des jakres 1904. Zufällig sind Dicbtungsn von ibm erkalten geblieben. Das meiste verbrannte er, ebe er in den lod ging. ^ber was übrig geblieben ist, reigt uns, dass liier vorzeitig ein Dicbter starb, dem die Labe eigener und tiefer Lsdanken, die Labe eines bolclen Kb)rtbmus der Worte und alle blöglicbkeiten einer bedeutenden künstlsriscben und ge- danklicben Lnttaltung in bobem ldasss verlieben waren. . . . Dieser junge Dicbter war von einer Keife erkennenden Qeistes und Zeigte bereits eine Lrösse dicbteriscben Vermögens die erstaunlicb sind, Lr lebte in allen Künsten, mit einem verscbwenderiscben Lmpfinden, und alle pbilosopbiscben Probleme sinken in ibm um. Lr batte sine Lcbärfe des Intellekts und eine Innigkeit und pieke künstleriscben Erlebens, wie man sie kaum jemals beisammen findet. (Hamburger Lorrsspoucieut.) . . . Was war es, das diesen jungen l^lenseben von genialer Anlage aus dem beben scbeuLbte? Wir fraßen es dumpf und wissen, dass es keine Antwort gibt. -Vber wir füblen, der Ver lust war ungebeuer. Leit Kleists Katastropbe und seit dem vorzeitigen Dingang Usinricbs von Ltein traf uns, dünkt micb, kein berberer Verlust. (Oer Pag, berliu.) Wir dürfen dem Lcbicksal Zürnen, dass es uns Walter Laie so früb entriss, ^.ber wir wollen ibm danken, dass es uns wenigstens einige der kostbaren Melodien, die von seinen bippen strömten, erbielt. Lein Lucb ist wie ein Klorgendutt, und wer es lieb bat, wird es dauernd lieb baden. Denn es webt darin ein Daucb der ewigen Dinge. (kreslsusr 2tg.) Walter Lales Kscbgelassene Lcbriften geboren der deutscben biteraturgescbiebte an. Ls sind Loldbarren, die uns nicbt vorentbalten bleiben durften, selbst wenn ikr Lrreuger in fslscber Lelbstverkleinerung sie missacbtete und ru vergraben wünscbte. (Keue kreis ?re88s, XVien.) Ls sind uns nur Lruckstücke eines kurzen Lebens geblieben, aber es war so überreicb und so eigen, dass wir stillsteben müssen, verwundert, beglückt und traurig. Lin seltsamer blenscb muss Walter Laie gewesen sein; einer, der mit dem Verstände eines gan? Lereitten um die Dinge berumsiekt und ibre Kicbtigkeit erkennt, und der docb mit dem Derren eines Kindes immer wieder kinaus^iebt und im Vergängbcbsn das Lwige finden möcbte; einer, der einsam ist und dem docb vor dem Alleinsein bangt, wie dem Kind vor dem Dunkel, einer, der fröblicb war und der docb traurig werden musste, weil sein Weg dabin tübrte und er die Wabrbeit ru sebr liebte, um einen anderen 2U geben. (frankfurter 2tg.) ^5/.