Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-04-05
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19060405
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190604057
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19060405
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1906
- Monat1906-04
- Tag1906-04-05
- Monat1906-04
- Jahr1906
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nrsciiblntl ßr ilcii Jeiltsche» Eigentum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage und wird nur an Buchhändler abgegeben. — Jahrespreis für Mitglieder des Börsenvereins ein Exemplar 10 sür Nichtmitglieder 20 Beilagen werden nicht angenommen. Anzeigen: die dreigespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Pfg.: Mitglieder des Börsenvereins zahlen für eigene Anzeigen 10 Pfg., ebenso Buchhandlungsgehilfen sür Stellegesuche. Rabatt wird nicht gewährt. Nr. 79. Leipzig, Donnerstag den 5. April 1906. 73. Jahrgang. Amtlicher Teil. An die Historische Kommission des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Daß der vorliegende Bericht Ihnen erst jetzt zugeht, bitte ich einmal damit zu entschuldigen, daß Sie erst im November vorigen Jahres einen ausführlichen Separatbericht von mir empfangen haben, sodann damit, daß ich mit seiner Eingabe bis zu dem Zeitpunkt warten wollte, zu dem ich mit der Niederschrift der ersten Hälfte des zweiten Bandes beginnen würde, und das ist jetzt der Fall- Der Untertitel des ersten Bandes der Geschichte des deutschen Buchhandels lautet: »Bis in das siebzehnte Jahr hundert.« Danach wird derjenige des zweiten! wenn und da wir ihn genau an jenen anschließen wollen, nicht wohl anders lauten dürfen, als: »Vom siebzehnten Jahrhundert bis zur Gründung des Börsenvereins«, so wenig empfehlens wert er an sich ist. Die Quintessenz des der Geschichte des deutschen Buch handels der alten Zeit gewidmeten ersten Bandes ist, von der Geschichte der Entstehung und ersten Ausbreitung der Buchdruckerkunst abgesehen, die folgende: Der Buchhandel knüpft an den Handschriften-Handel an; Organisation des Buchhandels bis zur Milte des sechzehnten Jahrhunderts, zentralisiert in Frankfurt a. M.; Abschluß der ersten, Beginn einer zweiten Hauptperiode, markiert durch die Errichtung der kaiserlichen Bücherkommission (1569), die Begründung des Meßkatalogs (>564) und die Reichspolizeiordnung von 1577; seit der Reformation gewinnt der Nordosten an Ge wicht; die Blüte der süddeutschen Städte verwelkt, teilweise schon Ende des fünfzehnten Jahrhunderts, zuletzt im Beginn des Dreißigjährigen Krieges; Niedergang des Buchhandels in und nach dem Dreißigjährigen Krieg; Dürftigkeit des Bücher markts, Konkurrenz Hollands und Monopoltendenz seit 1648; die Tyrannisierung des Frankfurter Meßhandels durch die kaiserliche Bücherkommission und die Stellung der Evan gelischen dazu; Niedergang Frankfurts; Hindeutung auf die Entwicklung der den Buchhandel der neuen Zeit charakteri sierenden Momente. Durch Wandlungen auf dem Gebiete der Verkehrsart, der Handelsart und des Verhältnisses der Hauptzweige des Buchgewerbes zueinander zerlegt sich die Geschichte des deutschen Buchhandels vom Standpunkte seiner Organisation aus angesehen in drei Hauptperioden. In der ersten herrscht der Wander-, in der zweiten der Meß-, in der dritten der Kommisstonsverkehr. In der ersten herrscht der Kauf-, in der zweiten der Tausch-, in der dritten der Konditions handel. Die erste ist die des Druckerverlegers, die zweite die des Sortimenterverlegers, die dritte die des Verlegers und des Sortimenters. Damit sind keine adäquaten Bilder des ganzen, lebendigen buchhändlerischen Verkehrs in jeder der Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. drei Perioden gegeben, aber Paradigmen, die als solche fest gehalten werden müssen, wenn der Zusammenhang des Ganzen und der Aufeinanderfolge des Einzelnen klar und leicht aufgefaßt werden soll. Ich werde in einem ersten Abschnitt, den ich zugleich als »Einleitung« bezeichnen will, in kurzen Zügen die Entwicklung und Gliederung der buchgewerblichen Geschäfts zweige, die Gestaltung dieser Verhältnisse um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts rekapitulierend skizzieren, daraus das Gesamtbild der für die erste Periode charakteristischen Züge gewinnen und in Verbindung damit an die Grund züge der in Frankfurt a M zentralisierten Geschäflsgcbräuche um dieselbe Zeit erinnern. Nach der Zeichnung des ge wissermaßen abstrakten Paradigmas werde ich aber zeigen, welche relativ große Beweglichkeit der Verkehr schon in der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts hatte Wir haben schon damals einen Verkehr von Hause, einen Verkehr zwischen den Messen, Konditionssendung und Sendung pro novitats, den buchhändlerischen Kommissionär, die An sichtssendung; und dazu ist außerordentlich charakteristisch sür jene alte Zeit die eigne Rührigkeit des »Gelehrten«, der ja damals, wollte er befriedigend bedient sein, den Platz des Sortimenters zum guten Teil selbst einnehmen mußte. Durch alles dies hat schon damals der Verkehr eine Be weglichkeit und Schmiegsamkeit gehabt, die, obschon nicht vergleichbar mit derjenigen späterer Zeiten, doch der schematischen Vorstellung eines auf die Meßzeiten und kleine wandernde Buchführer zwischen denselben beschränkten Ver kehrs bei weitem überlegen ist. Der auf diese anknüpfende und vorbereitende Einleitung folgende zweite Abschnitt wird nun die der zweiten Periode, der Mittlern Zeit des deutschen Buchhandels (1564—1764) im ganzen eigentümlichen Erscheinungen schildern. Zeigen die Zustände bis zur Mitte des sechzehnten Jahrhunderts, sowohl was den Verkehr der Buchhändler untereinander, als auch den des Buchhändlers mit dem Publikum, al's endlich das Verhältnis der Regierung zum Buchgewerbe betrifft, noch vielfach schwankenden, unabgeschlossenen, vorläufigen Charakter, so zeigt sich nun in aller Beziehung die Aus- und Durchbildung einer festen und soliden Organisation. Durch die Begründung des Meßkatalogs, die Einsetzung der kaiserlichen Bücherkommission und die Kaiserliche und des Reichs reformierte und gebesserte Polizeiordnung vom Jahre 1577, wie gesagt, wird der Abschluß der alten und der Beginn der Mittlern Zeit bezeichnet Tauschhandel, persönlicher Meß verkehr unter Zurücklreten des Wanderhandels, Herrschaft des Buchhändlers im Gegensatz zur Herrschaft des Druckers, dazu das Privilegwesen sind die großen Charakteristika dieser Zeit. Es handelt sich hier besonders um die Darstellung des Ent stehens und Wesens des Tauschhandels und der typischen 463
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder