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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.10.1922
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1922-10-14
- Erscheinungsdatum
- 14.10.1922
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. — Svrechsaal. ^ 241, 14. Oktober 1922. lauf der Bczugszeit erscheinen, zn der sic gehören, müssen besonders kenntlich gemacht werden.« Die Verleger sind erforderlichenfalls schon jetzt auf diese in nächster Zeit in Kraft tretenden Bestimmungen hinzuweisen und zu ersuchen, die notwendigen Änderungen im Kopfe der Zeitungen recht bald vor zunehmen. Der Verband der Fachpresse Deutschlands stellte fest und gibt be kannt, daß die Bezugs- und Jnseratpreise der deutschen Fachzeitschriften den heutigen Herstellungskosten in keiner Weise genügen. Während Papier- und Druckpreise um das Mehrhundertfache gestiegen seien, blieben die Preise der Fachblätter hinter dieser Steigerung weit zurück. Wolle die deutsche Fachpresse ihre Äbenssähigkeit erhalten, so müsse sie gegenüber den rapiden Kostenstcigcrungen der letzten Zeit ihre Bczugs- uud Jnseratpreise sofort um das Mehrfache erhöhen. Der Verband der Fachpresse Deutschlands richtet deshalb, an die deutsche Industrie- und Handelswelt das Ersuchen, alle Maßnahmen der Fachzeitschriften, dieses Ziel zu erreichen, günstig aufzunchmen und die geforderten höheren Preise zu bewilligen. Die Fachpresse ist ein unentbehrliches Glied des Wirtschaftslebens, dessen Gesunderhaltung eine nationale Pflicht ist. Von den Fleischerzcitungcn. Tie »Deutsche Fleischer-Zeitung« und die »Amtliche Zeitung« des Deutschen Fleischer-Verbandes haben mit dem 1. Oktober d. I. zu erscheinen aufgehört. Das Verlagsgeschäft, das die »Deutsche Fleischer-Zeitung« herausgab, ist vom Deutschen Fleischer-Verbände erworben worden, der vom 1. Oktober ab die zwei mal wöchentlich erscheinende »Flcischer-Vcrbands-Zeitung« herausgibt. Die »Allgemeine Fleischer-Zeitung« ist nunmehr die einzige täglich erscheinende Fleischerzeitung. Änderung der Gebühren im Paket- usw. Verkehr nach dem Aus land. — Der deutsche Gegenwert des Goldfranken bei der Gebühren erhebung im Ausland-Paket- und -Telegramm- und -Zeitungsverkehr ist mit Wirkung vom 12. Oktober an auf 61)0 Mark festgesetzt worden. Dieses ttmrcchnungsverhältnis ist auch für die Wertangabe auf Paketen und Briefen sowie auf Kästchen mit Wertangabe nach dem Ausland maßgebend. Für Ferngespräche nach dem Ausland werden ebenfalls entsprechend erhöhte Gebühren erhoben werden. Nähere Auskünfte erteilen die Postanstalten. Die neue» Mctallmnnzen. Da infolge der Geldentwertung die Prägung kleinerer Münzen zu teuer wird, sollen in Zukunft nur noch 3-Mark-, 5-Mark-, 10-Mark- und 20-Markstücke aus Aluminium mit Kupfer ausgeprägt werden. Die kleinen Münzen werden aus Eisen hergestellt; Stücke zu 1 und 2 Mark werden nicht geprägt werden. Graphische Gesellschaft Aktiengesellschaft in Berlin. In der am 12. September d. I. stattgefundcncn Generalversammlung ist die Er höhung des Aktienkapitals um höchstens Mk. 8 8001)1)0 aus Mk. 0 000 000 durch Ausgabe von Inhaberaktien zum Nennbeträge von je 1000 Mk. beschlossen worden. Der bisherige Aufsichtsrat, die Herren Karl Moericke, Greiz i. V., Gottfried Wunderlich, Rittergutsbesitzer, Plohn b. Lengeufeld, Wilhelm Laue, Berlin, haben ihr Amt niedergelegt. Es wurden neu in den Aufsichtsrat gewählt die Herren: Julius Meicr- Gracfe, Berlin, als Vorstand, Baron Leo von König, Berlin-Schlachten see, Julius Martin, Zürich, l)r. Kalischer, Rechtsanwalt, Berlin. Zeitungsvcrbot im besetzten rheinischen Gebiet. Die Inter alliierte N h e i u l a u d k o m m i s s i o u hat die in Berlin im Verlag des llerlin lleralä, Ritterstraße 50, erscheinende Wochenschrift l'Iie Kerl in Hern 16« mit Wirkung vom 14. Oktober 1022 ab auf die Dauer von drei Monaten im besetzten Gebiet verboten. PersvnlllnllUiMen. Gestorben: in der Nacht vom !1. aus den 12. Oktober Herr Hermann Wilhelm Wuuderling, Inhaber der Firma W. Wuuder- ling in R e g e n s b u r g. Ter Verstorbene trat am 1. Januar 181):; seinem Vater/Wilhelm Wundcrling scu., in der Leitung der 1861 gegründeten Buchhandlung zur Seite. Nach dem Austritt seines Vaters, am 1. Januar 100t, hat der Verstorbene die alte angesehene Buchhandlung allein mit Erfolg weiter geführt. Nach kurzem Krankenlager wurde der rüstige Mann, der allezeit ein tapferer Bannerträger seines Berufs gewesen ist, da hingerafft. Für das Geistesleben Regcusburgs, das er in seiner Eigen schaft als Buchhändler und Schriftführer mehrerer Vereine immer neu zu beleben verstanden hat, bedeutet der Tod Wilhelm Wunderliugs einen schmerzhaften Verlust. SmWal. Stimmungsbilder aus dem Buchhandel flaut Bericht des Publikums und aus eigenen Erfahrungen) oder Wann werden wir Buchhändlcr Gcschästslcuic werden? Ende August trifft beim Verleger ein Remittendeupakct ein, Inhalt ein im November v. I. bezogener gebundener Gcschcnkbnnd, Preis Mk. 20.—, der im gleichen Einband neu gebunden jetzt Mk. 350. ord. kostet, mit dem Bemerken »versehentlich bestellt«. Ich schrieb dem Sortimenter, er möchte alle Bücher zu diesem Preise bar zurückschickeu. Acht Tage später trifft ein weiteres Nemittendenpaket ein, das ein Werk für Mk. 125.— ord. enthält mit dem Vermerk: »Mein Kunde findet das Buch zu teuer, und ich mußte ihm rechtgebcn«. Warum macht sich der Sortimenter die große Mühe und die Kosten des Nückseudens, da es ihm doch sicher ein Leichtes wäre, seinen Kunden davon zu überzeugen, daß der Preis des Buches im Verhältnis zu den Her stellungskosten noch viel zu niedrig ist. In ein Sortiment in B. kommt ein Jurist und möchte einen großen Kommentar kaufen. Der Verkäufer legt ihm einige vor, einen mit dem Hinweis: »Das kann ich Ihnen nicht empfehlen, da hat mir heute der hiesige Verleger telephoniert, es koste jetzt Mk. 180.— mehr, angeblich weil die Buchbinderkosten so teuer seien. Nehmen Sie doch das L'sche, das ist noch billig!« Kommentar überflüssig. Wenn der Mann sich selbst schädigen will, kann man ihm nicht helfen, daß er aber gleichzeitig den Verlag mit schädigt, ist eine Sünde wider den heiligen Geist. Von einem anderen Sortimenter in B., der gleichzeitig einen eigenen kleinen Verlag hat. Zu einem Reisenden: »Sehen Sie, Herr Kollege, ich habe noch billige Bücher: inein kleiner Buchbinder bindet mir das Buch noch für Mk. 18.— ein« und zeigt dabei ein Buch. Mk. 100.— ord., das über 1 KZ schwer ist und das als Altpapier ver kauft etwa Mk. 25.— einbringen würde. Der Reisende erwidert: »Ja, warum lassen Sie sich von dem armen Buchbinder etwas schenken und warum schenken Sie dem Publikum etwas'?« Ter Buchhändler: »Ja. man muß doch auch noch billige Bücher zum Verlaus haben«. Der Rei sende bittet ihn dann, in die Lebensmittelhaudlung gegenüber zu gehen und auch das Schuhwarcngcschäst nicht zu vergessen und sich dort zu erkundigen, ob diese auch noch den Standpunkt haben, daß sie billige Waren verkaufen müssen. Sortiment in einer süddeutschen Großstadt: Ein Kunde fragt nach einem klassischen Werk. Der Ehef selbst zeigt ihm Ausgaben von 2. und P. und sagt: »es gibt auch noch eine Ausgabe von Z., die ist aber augenblicklich vergriffen«. Der Kunde fragt: »Gibt es keine größere Ausgabe?«. »Doch, die habe ich Ihnen aber nicht gezeigt, weil sic von einem der teuersten deutschen Verleger stammt«. Der Kunde verläßt nach einigen Worten das Geschäft, bestellt die große Ausgabe direkt beim Verleger und schreibt ihm, daß er es als Beleidigung empfinden müsse, wenn der Sortimenter das Beste, was er hätte, ihm nicht vorlege, sondern ihn als Bücherliebhaber mit schlecht ausgestatteten Attsgal'-en abspcisen wolle. Der Kunde wird natürlich in Zukunft irgendwoanders hingehen. Also, liebe Kollegen, macht Euch doch endlich von dem Gedanken frei, daß die Bücher eine Ausnahmestellung cinnähmeu, und klärt das Publi kum auf, sonst kann die Hälfte aller Sortimenter und Verleger binnen kurzem zumachen. Ein Verleger. Anfrage betr. ausländische Gehilfen. Ist es bei den gegenwärtigen gesetzlichen Bestimmungen (Zuzugs- recht) für einen Ausländer (Schweizer) möglich, eine Stellung im Buchhandel in Deutschland (Bayern inbegriffen), Hol land oder in den nordischen Ländern zu bekommen? Bei der großen Notlage im schweizerischen Sortiment müssen da und dort schweizerische Gehilfen damit rechnen, auf Anfang 1923 ihre Stellungen gekündigt zu bekommen. Verschiedene würden dann gern, wie in den Vorkriegs jahren auch, zur weiteren Ausbildung z. B. nach Deutschland gehen Ist cs nun aussichtslos, auf Stellenangebote im Börsenblatt zu ant worten? Für ausführliche Beantwortung aus Nord und Süd wären solche Gehilfen sehr dankbar, damit ihnen unnütze Schreibereien und Kosten erspart bleiben. G. H.
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