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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19060423
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190604236
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^ 92, 23. April 1906. Nichtamtlicher Teil. 4061 rarisches Werk ersetzt; es ist nicht etwa drei- oder viersprachig, sondern nur französisch und englisch. Man wird in England immer wieder der Anschauung begegnen, die ja auch hier zum Ausdruck kommt, daß ein Engländer, wenn er über haupt ein Wörterbuch braucht, doch nur ein französisches braucht. Eines Tags wird man hoffentlich noch anders denken. »Ibs International lübrsr^« wurde bekanntlich nur direkt von dem Zeitungsoerlag geliefert; »Naomillau's Oadivst lübrar^« ist dagegen nur durch die Vermittlung der Buchhand lungen erhältlich, die auch alle Abzahlungen entgegennehmen. Die Verlagsfirma sichert sich dadurch erstens die Mitarbeit des Sortiments; sie hat außerdem kein Risiko und keine Scherereien bei unregelmäßig oder überhaupt nicht einlaufen den Abzahlungen. »Kaoraillan's Oabiust Illbrar^« ist in 62 roten Leinen- Oktavbänden vollständig, sie wird nebst einem passenden Regal auf 5 sb. Anzahlung an einen Buchhändler direkt vom Verleger geliefert. Der Käufer darf über die Bibliothek aber nicht eher als Eigentümer verfügen, bevor nicht die restlichen 11 monatlichen Raten von je 1 F oder die 24 monatlichen Abzahlungen von 10 sb. voll an den Buch händler abgezahlt sind. In dem 96 Seiten starken, reich illustrierten und mit Probeseiten rc. ausgestatteten Prospekt sagt der Verleger, daß das Publikum bei der jetzt so populären Methode, Bibliotheken oder gewisse Büchersammlungen auf Abzahlung zu kaufen, meist an Werke denke, die einen bestimmten Charakter tragen. Diese Bücher brauchen nicht notwendiger weise als »Bücher, die keine Bücher sind« bezeichnet zu werden, wie Charles Lambs einmal sagte, sie sind im Gegenteil für Studierende und Spezialisten oft unersetzlich; es liegt in der Natur der Sache, daß sie sich meist auf ein gewisses Gebiet beschränken, hoch im Preise sind und schnell veralten. Aus diesen und andern Gründen kommen sie für den Literaturfreund oder den allgemeinen Leser, der seine Bibliothek erweitern oder gar erst gründen will, nicht in Frage. Die Verleger von »Naemillan's Oabinst lübrsrx« haben Schwierigkeiten gehabt, eine Bücherauswahl zu treffen, der keiner der vorerwähnten Fehler anhaftet, eine Sammlung von Werken zu bieten, die auf dauerndes Interesse rechnen kann und auch literarischen Wert besitzt; die Herausgeber sind deshalb darauf bedacht gewesen, Werke zu wählen, die nie veralten und die der Bücherfreund nach zwanzig Jahren noch ebenso sehr in seiner Bibliothek vertreten zu sehen wünscht wie heute. Die Sammlung umfaßt deshalb die Namen und Werke nationaler Autoren wie Shakespeare, Chaucer, Milton, Tennyson, Wordsworth, Burns, Scott, Dickens, Thackeray, Bacon, Goldsmith und De Quincey, die in jedem gebildeten Hause heimisch sind und durch ihren Ein fluß mit dazu beigetragen haben, englischen Charakter und englisches nationales Leben zu bilden. Auch der Bio graphie ist große Aufmerksamkeit geschenkt worden; man ist bemüht gewesen, für diese Sammlung die Lebensbeschreibungen solcher Gelehrten, Staatsmänner, Forscher usw. zu wählen, die auf die Geschichte der Nation unverlöschlichen Einfluß ausgeübt haben. Der moderne Roman ist durch einige der besten Arbeiten Scotts, Dickens' und Thackerays vertreten, ebenso haben populäre Autoren, wie Kingsley, Disraeli und Kipling, Aufnahme gefunden. Andere Werke, wie zum Bei spiel Gullivers llravsls und Grimms Houssbolck Ltoriss, sind der ihnen beigegebenen Walter Craneschen Illustrationen wegen besonders wertvoll. Die Verleger glauben nicht, daß es einer verschwenderischen Beredsamkeit bedarf, um die Methode oder den Inhalt der Werke zu empfehlen, .sie sind der Ansicht, daß die Liste der aufgenommenen Bücher den Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. Leser überzeugen wird, daß ihm hier eine ausnahmsweise Gelegenheit geboten ist, sich eine interessante Büchersammlung von ständigem Werte zu sichern. Wer sich mit dem Inhalt von »Llaomillan's Oabinst lübrar^« vertraut gemacht hat, wird als wohlbelesen gellen, auch wenn er nie ein weiteres Werk lesen oder kaufen sollte, und wer später beabsichtigt, seine Bibliothek zu erweitern, wird finden, daß er sich durch die Erwerbung der vor genannten Sammlung einen guten Grundstock gelegt hat. Die Quantität ist bei einer solchen Veranstaltung von unter geordneter Bedeutung. Immerhin umfassen die 62 Bände der »Oablllst lübrsr^« über 36 000 Seiten, so daß der Käufer auch vom Standpunkt der Quantität neben der Qualität für seine Ausgabe vollen Wert empfängt. Mit der zunehmenden allgemeinen Bildung wird die Notwendig keit, wirkliches Wissen zu erlangen, immer gebieterischer, und es ist weithin anerkannt, daß keiner wirklichen Erfolg erzielen oder ein lebhafteres Interesse am Leben haben kann, wenn er sich nicht mit den reichen Schätzen der Literatur vertraut gemacht hat. In großen Städten ist wohl die Möglichkeit gegeben, diesem Mangel durch Entleihen aus einer Bibliothek abzuhelfen, für den Bücherfreund wird das aber immer eine unbefriedigende Lösung bleiben, da ein geliehenes Buch niemals jemandes vertrauter und treuer Freund werden kann. Es können viele Gründe angeführt werden, weshalb in vielen, sonst wohlgeordneten Haushaltungen keine dieses Namens würdige Bibliothek zu finden ist. Pekuniäre Gründe mögen zuerst von der Anschaffung von Büchern abgehalten haben, später dann sind andre Ausgaben wohl als wichtiger erschienen, und so sind die Jahre dahingegangen — oder es mag auch der Fall sein, daß viele infolge der Anforderungen der täglichen Arbeit die Vorteile und das Vergnügen, eine Bibliothek zu besitzen, nicht herausfinden, bis sie mehr Ruhe haben, und dann drängt sich die Schwierigkeit auf, aus der überreichen Fülle der Literatur eine gute Auswahl zu treffen. An alle diese und überhaupt an alle Bücherfreunde, die es bisher vernachlässigt haben oder nicht in der Lage ge wesen sind, sich eine eigne Bibliothek anzuschaffen, wendet sich »Uaemillan's Oabiast lükrar^«. Bisher ist in England nie eine Büchersammlung zusammengestellt worden, um den in der Einleitung des Prospekts dargelegten Zielen Rechnung zu tragen; es ist somit zu erwarten, daß die Methode Bei fall und Unterstützung finden wird. Da es immer ein schwieriges Unternehmen ist, eine genügend große Summe zu sparen, um eine größere Bibliothek bar zu kaufen, so wird » Naernlllan's Oalüvst Uibrar^« mit dem dazu gehörigen Bücherregal jedem Subskribenten sofort geliefert, sobald er sich nach Anzahlung von 5 sb. verpflichtet, den Restbetrag in monatlichen Raten an einen Buchhändler seiner Sadt zu zahlen. Bruno Conrad. Kleine Mitteilungen. *L. Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Vom Landgericht in Metz ist am 12. Mai v. I. der Redakteur der Lothringer Bürgerzeitnng, Willy Utisch, wegen Beleidigung des Postdirektors B. zu 100 und 300 Geldstrafe verurteilt worden, während der Mitangeklagte Sporleder mit 30 ^ Geldstrafe davongekommen ist. Beide Angeklagten sind schuldig befunden worden, den B. durch einen Artikel »Bureaukratismus» beleidigt zu haben. Ulisch hat überdies in einer Broschüre »Der Postbeleidigungs prozeß von Metz- den beleidigenden Artikel wiederholt, worin das Gericht die zweite Beleidigung erblickt hat. Das Gericht hat auf Einziehung der Broschüre erkannt. Ulisch hat, wie er zugesteht, die ihm von Sporleder über sandte briefliche Zuschrift des Postassistenten V. in dem genannten 534
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