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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1906
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- Deutsch
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4062 Nichtamtlicher Teil. ^ 92, 23. April 1906. Blatte veröffentlicht, will aber damit berechtigte Interessen mahr genommen haben. Der Artikel bezieht sich auf das Grenz- Ausgangs-Postamt Metz 3 und dessen Direktor B. Gegen diesen werden in dem Artikel beleidigende Vorwürfe über sein Verhalten gegen die ihm unterstellten Beamten erhoben. Der Beweis der Wahrheit ist nicht erbracht. Den Schutz des Z 193 kann der Angeklagte nach Ansicht des Gerichts nicht bean spruchen, da die Presse kein berechtigtes Interesse habe, Vorkomm nisse im internen Dtenstleben der Postbeamten öffentlich zu be sprechen und dabei eine beleidigende Form zu gebrauchen. Den Angeklagten war es, so heißt es im Urteil, nur darum zu tun, den Lesern ihres Blattes einen Sensations-Artikel darzubieten. Nach Erlaß des ersten Urteils hat Misch die erwähnte Bro schüre verfaßt und im Selbstverlag veröffentlicht. Er behauptet, die Broschüre enthalte nur einen wahrheitsgetreuen Bericht über die Hauptverhandlung. Aber, so sagt das zweite Urteil (das, nach Aufhebung des ersten Urteils durch das Reichsgericht, vom Landgericht gefällt wurde), die Broschüre enthält vielmehr den strafbaren Artikel -Bureaukratismus- und ferner eine Kritik der Ergebnisse der Hauptverhandlung, ferner auch neue tatsächliche Aufstellungen, in denen die Handlungsweise des Postdirektors B. in beleidigender Weise besprochen wird. Gegen das Urteil hatten beide Angeklagte Revision ein gelegt. Im ersten Falle wurde Verkennung des H 193 St.-G.-B. gerügt. Sporleder behauptete, er habe nur das Material seinem Vorgesetzten Misch überliefert und gar nicht wissen können, ob und inwieweit der Artikel verwendet werden würde. Endlich be hauptete Misch noch, die Strafverfolgung wegen der Broschüre sei verjährt, da sie im März 1904 erschienen sei, während das Gericht erst im Dezember 1904 die Eröffnung des Hauptverfahrens be schlossen habe. Der Reichsanwalt erklärte in dem letztern Punkt die Revision für begründet; das Reichsgericht erkannte aber auf Ver werfung der gesamten Revision. Es nahm als erwiesen an, daß die Verbreitung der Broschüre bis zur Hauptverhandlung erfolgt sei. *Post. — Nach der portugiesischen Kolonie Macao sind hin fort Postanweisungen bis zu 800 unter Vermittlung der Post verwaltung von Hongkong zulässig. Die Gesamtgebühr beträgt 30 -S für je 20 über alles weitere erteilen die Postanstalten auf Wunsch Auskunft. (Deutscher Reichsanzeiger.) Schweizerische Postanstalten. — Die Gesamtzahl der schweizerischen Postbureaus belief sich Ende letzten Jahres aus 1677. Davon entfallen 1185 auf die deutsche, 414 auf die fran zösische, 78 auf die italienische Schweiz. Daneben bestehen noch 2057 Ablagen, wovon 1258 in der deutschen, 555 in der fran zösischen und 246 in der italienischen Schweiz. Die Gesamtzahl des festangestellten Postpersonals belief sich Ende 1905 auf 11137 Beamte und Angestellte gegenüber 10 826 im Vorjahre. (Anzeiger f. d. schweiz. Buchhdl.) * Astronomische Gesellschaft. — Gemäß den vor zwei Jahren in Lund gefaßten Beschlüssen wird die 21. Versammlung der internationalen Astronomischen Gesellschaft in den Tagen vom 12. bis 15. September d. I. in Jena abgehalten werden. Buchdrucker-Lehranstalt in Leipzig. — In der Guten berghalle des Deutschen Buchgewerbehauses zu Leipzig fand in diesen Tagen die Feier des zwanzigjährigen Bestehens der Leipziger Buchdrucker-Lehranstalt statt. Nach einem allgemeinen Gesang gab der Direktor der Anstalt, Herr Friedemann, ein anschauliches Bild von der Entwicklung derselben von ihrer Gründung und Eröffnung am 1. November 1886 an. Er hob dabei die dankens werte Unterstützung und wohlwollende Förderung hervor, die die Anstalt seitens der staatlichen und städtischen Behörden und der Buchdrucker-Innung erfahren habe und noch erfahre. Nur dadurch sei sie in den Stand gesetzt worden, ihre heutige Bedeutung zu erreichen. Die Zahl der die Anstalt besuchenden Lehrlinge ist von 74 im Gründungsjahre auf 566 gestiegen. Sie erhalten von 23 Berufslehrern und 9 Fachleuten theoretischen und praktischen Unterricht nach bewährter Methode. Der Redner richtete zum Schluß Worte ernster Mahnung an die Schüler, mit denen er sie zu echter Berufstreue aufforderte. Eine Motette des Gesang vereins -Typographia- schloß die Feier. Mit ihr verbunden war die Lossprechung von 176 Lehrlingen durch den Vorsitzenden des Schulausschusses, Herrn Buchdruckereibesitzer Julius Mäser. (Leipziger Zeitung.) Alphabetisches Verzeichnis zum Statistischen Waren verzeichnis. — Das vom Kaiserlichen Statistischen Amt in Berlin herausgegebene Alphabetische Verzeichnis zum Statistischen Warenverzeichnis ist in R. von Deckers Verlag in Berlin erschienen und zum Preise von 3,20 ^ durch die Buchhandlungen zu beziehen. Das nahezu 400 Seiten starke Verzeichnis dient zur richtigen An wendung des Statistischen Warenverzeichnisses. Es enthält die einzelnen Waren nach ihren bekannt gewordenenhandelsüblichen oder sonst sprachgebräuchlichen Benennungen in alphabetischer Ordnung und gibt bei jeder die Nummer des Statistischen Warenverzeich nisses für Ein- und Ausfuhr, sowie das sonst für eine richtige statistische Anmeldung und Anschreibung Erforderliche an. Es soll den Versendern und Absendern von Waren die Anmeldung und den statistischen Anmeldestellen die Anschreibung der ein- und aus geführten Waren erleichtern. Seine Benutzung bei statistischen Anmeldungen kann daher den Interessenten in ihrem eigenen Interesse nur angelegentlich empfohlen werden. Abänderungen und Ergänzungen des Verzeichnisses werden durch die vom Kaiser lichen Statistischen Amt herausgegebenen -Monatlichen Nachweise über den auswärtigen Handel« veröffentlicht werden. (Vrgl. auch S. 4067 d. Bl. Red.) (Deutscher Reichsanzeiger.) Personalnachrichten. Gestorben: am 20. April nach kurzem schweren Leiden Herr Alfred Heinecke, Prokurist im Hause A. Stuber's Verlag (C. Ko bitzsch) in Würzburg, dessen Inhaber er ein pflichttreuer, gewissenhafter Mitarbeiter und Freund gewesen ist; — am 20. April Herr Hugo Gundermann in Leipzig, der nahezu fünfundzwanzig Jahre im Hause Otto Spamer mit vorbildlichem Fleiß und großer Gewissenhaftigkeit tätig ge wesen und sich bei Vorgesetzten und Mitarbeitern ein dauerndes ehrendes Gedenken gesichert hat. * Pierre Curie f. Der Entdecker des Radiums, Professor Pierre Curie, ist gestorben. Er wurde in Paris in der Rue Dauphine durch einen Lastwagen überfahren; nach einer benach barten Sanitätswache gebracht, verstarb er alsbald. In Pierre Curie hat die neuere Naturforschung einen ihrer erfolgreichsten und hervorragendsten Vertreter verloren. Er war am 15. Mai 1859 in Paris geboren, studierte an der dortigen Universität und war zunächst Lehrer der Physik an einer Schule. Später wurde er Professor an der Universität. Der größte Er folg seiner wissenschaftlichen Untersuchungen war die Entdeckung des Radiums, die ihm und seiner Gattin 1903 zusammen mit Becquerel den Nobelpreis eintrug. Nach jahrelangen Unter suchungen war es 1898 Pierre und Marie Sklodowska Curie gelungen, aus den bei der Gewinnung des Urans aus der Joachimsthaler Pechblende gebildeten Rückständen auf chemi schem Wege Substanzen auszuscheiden, die millionenmal stärker radioaktiv waren als Uran und ein dem Baryum ähnliches Clement darstellen, das sie Radium nannten. Die Eigenschaft dieses Elements, Strahlen auszusenden, die teils den Röntgen strahlen, teils den Kathodenstrahlen vergleichbar sind, hat es zu einem wichtigen Hilfsmittel in der Heilkunde gemacht, so daß man in der heutigen Medizin eine eigne Radiumbehandlung kennt. Neben dieser Entdeckung, die Curies Namen in alle Welt trug, hat er auch noch ein andres Element, das Polonium, gefunden und noch vor zwei Jahren neue Beobachtungen über die Ver wandlung des Radiums in einen andern Stoff, sobald es seine Strahlungsfähigkeit auf andre, sonst nicht strahlende Körper über tragen hat, veröffentlicht. Der Entdeckung des Radiums war 1883 die der Piszo-Clektrizität der Kristalle voraufgegangen.
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