Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19060523
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190605232
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19060523
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1906
- Monat1906-05
- Tag1906-05-23
- Monat1906-05
- Jahr1906
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5182 Nichtamtlicher Teil. pH 118, 23. Mai 1906. 200 Exemplaren gedruckt worden in Form eines geschmack voll ausgestatteten, auf imitiertem Büttenpapier gedruckten Bandes in 8°.-carrb, mit 16 Seiten Text und 44 Blättern mit je einer Exlibris-Zeichnung. Es ist meines Wissens das erste Mal, daß die belgischen Exlibris zum Gegenstand einer Monographie gemacht werden. Der flott und anziehend geschriebene Text befaßt sich nach einer kurzen Einleitung mit der Beschreibung und Erläuterung der abgebildeten und einiger andern hervorragenden Exlibris. Wenn man von einigen Exlibris-Zeichnungen Felicien Rops' absteht, weil sie der eigentlichen Forderung des Exlibris nur wenig entsprechen, so begegnet man den ersten Anfängen dieser neuen Kunst in Belgien erst gegen Ende der achtziger Jahre. Amödöe Lynens, des geschätzten Illustrators des Till Eulenspiegel, Exlibris für Georg Schoenfeld aus dem Jahre 1888 kann als eins der ersten betrachtet werden, die den Bücherliebhaber auf die Wiedergeburt dieser liebenswürdigen Kleinkunst aufmerksam gemacht haben. Die Pierronsche Studie geht nun der Reihe nach diejenigen belgischen Künstler durch, die auf diesem Gebiete Originelles und Charakteristisches geschaffen haben: Charles Michel, R. Wytsman, Willaert, Fernand Khnopff, Livemont, Ferd.-Georges Lemmers, Doudelet, Havermans, Abattucci, G.-M. Stevens, Marius Renard, Flor, van Acker. Zu denjenigen, die sich in bedeutender Weise hervortun, müssen wir Henri Meunier, Louis Titz, August Donnay, Armand Rassenfosse rechnen. Ihre Auf fassung des Exlibris hat keinerlei Beziehungen zu dem, was diese Kunst in den frühern Jahrhunderten heroorgebracht hat; dagegen ist der Einfluß der »Modernen« um so größer, und es scheint mir, als ob die häufige Verwendung der nackten Gestalt auf Ropssche Vorbilder zurückzuführen ist. Namentlich der Lütticher Rassenfosse, in dem der Verfasser den berufensten und alle andern überragenden belgischen Exlibris-Zeichner steht, hat die weibliche Figur mit ebensoviel Grazie wie Phantasie verwandt. Drei seiner Exlibris werden von Pierron etwa folgendermaßen beschrieben: »Finden wir nicht in seinem Exlibris für Alexander von Winiwarter die unheimliche Härte der Dürerschen und Sattlerschen Gravüren? Seht hier die hämisch lächelnde, vor Schrecken erstarren machende Physiognomie des Todes, der mit einer heimtückischen Bewegung das Leben eines jungen Mädchens hinmäht. Der müde Körper bricht zu sammen, mit einer Haltung, deren Wahrheit tiefen Eindruck macht. Das ist ein kleines symbolisches Drama von be redter Philosophie.... Es soll einen an den Gedanken ge wöhnen, daß das Leben einst zur Neige gehen und der fatale Schluß nicht ausbleiben wird. — Welch glückliches Gegenstück hierzu stellt dies andre Exlibris dar, das in seinen Attributen so humoristisch ausdrucksvoll eine nackte Frau erscheinen läßt. Welch kernige Grazie in diesem Körper, welch melodische Proportionen, welch stolze Haltung in den Hüften und welch elegante Kraft in den Gelenken! Inmitten einer wissen schaftlichen, medizinischen Szenerie versinnbildlicht sie die Gesundheit. Und diese Gesundheit wird uns dargeboten unter der prächtigen Erscheinung einer pikanten Wallonin . . . Diesen Frauentypus seiner Heimat hat Rassenfosse noch mehrfach interpretiert; am schönsten in seinem eignen Ex libris, das eine entkleidete lachende junge Frau rittlings auf dem Rücken eines enormen Folianten darstellt. Der rechte Fuß stützt sich auf den Einband, der linke ruht auf dem Boden . . . Die Zeichnung ist von untadelhafter Reinheit, die Haltung lebenswahr . . . Die Brust und der linke Arm sind »gebaut«, wie sie selten auf Kunstwerken großen Stils zu sehen sind. Es ist entzückend und fesselnd, und man wird nicht müde, das fünfmillimeterhohe Gesicht und dessen frohen Ausdruck zu betrachten . . . Dieses Exlibris ist ein absolutes Meisterwerk. Man müßte lange suchen, um ihm etwas Gleichwertiges an die Seite stellen zu können, und es scheint uns das Beste zu sein, was die Wiedergeburt der Exlibris-Kunst bei uns hervorgebracht hat.« Nach dieser Textprobe sei nur noch erwähnt, daß die Reproduktionen meistens in Autotypie sehr sauber ausgeführt und einige andre, direkt nach den Original-Klischees her gestellt, wie die Exlibris selbst auf die Blätter aufgeklebt sind. Es wäre nur zu wünschen gewesen, daß die Reproduktionen mit Seitenzahlen und einem Register versehen worden wären, um das Nachschlagen während der Lektüre des Textes zu erleichtern. Abgesehen davon sei das schmucke Büchlein allen Bücherfreunden um so mehr empfohlen, als sein Preis trotz der beschränkten Auflage bescheiden ist (3 Frcs. 50 Cts.). Thron. Kästchen mit Wertangabe. Von Ober-Postassistent Langer. Die geeignetste Post-Versendungsart von Klischees und wert volleren Holzschnittstöcken nach dem Auslande ist die als Kästchen mit Wertangabe. (Die Versendung als »Muster ohne Wert- gegen die ermäßigte Taxe ist nicht zulässig.) Es wird sich immer empfehlen, von der Einrichtung der Kästchen mit Wert angabe wegen ihrer Vorteile Gebrauch zu machen. Die Wert kästchen dürfen Gegenstände oder Sachen aller Art enthalten; da gegen dürfen Briefe oder die Eigenschaft einer Korrespondenz be sitzende Angaben, im Umlauf befindliche Münzen, Banknoten oder auf den Inhaber lautende Wertpapiere, Dokumente und Gegen stände aus der Gattung der Geschäftspapiere in Wertkästchen nicht ausgenommen werden. Das Gewicht eines Kästchens mit Wertangabe darf bis zu 1 betragen. Die Ausdehnung darf 30 cm in der Länge, 10 cm in der Breite und 10 om in der Höhe nicht überschreiten. Die Kästchen müssen entweder aus Metall oder aus Holz hergestellt sein; bei Holzkästchen muß die Wand stärke mindestens 8 mm betragen. Die Kästchen sind mit festem, ungeknotetem Bindfaden, dessen beide Enden unter einem Siegel in feinem Siegellack mit eigen artigem Abdruck vereinigt sind, kreuzweise zu umschnüren und auf den vier Seitenflächen mit übereinstimmenden Siegelabdrücken zu versiegeln. Die obere und untere Seite müssen behufs Auf nahme der Adresse des Empfängers, der Wertangabe und der Dienststempel-Abdrücke mit weißem Papier bekleidet sein. Kästchen mit Wertangabe, deren Adresse aus Anfangsbuchstaben besteht oder mit Stift geschrieben ist, sind nicht zulässig. Der Beifügung von Begleitadressen (Postpakctadressen) bedarf es bei Wertkästchen nicht. Die zur Frankierung verwendeten Wertzeichen werden auf die Kästchen selbst geklebt. Zwischen den zur Frankierung verwendeten Freimarken muß aber ein Zwischen raum gelassen werden, damit die Marken nicht zur Verdeckung von Beschädigungen des Kästchens dienen können. Auch dürfen die Freimarken nicht derart angebracht sein, daß sie die Ränder des Kästchens bedecken und umschließen. Kästchen mit Wertangabe sind den Zollvorschriften des Auf gabelandes und des Bestimmungslandes unterworfen. Deshalb sind vom Absender jedem Wertkästchen Zollinhaltserklärungen haltbar beizufügen, und zwar: s.) Zollinhaltserklärungen für das Ausland auf gewöhnlichem (weißem oder gelbichem) Papier in der erforderlichen Anzahl, außerdem b) eine Zollinhaltserklärung (Doppel) für Zweck der deutschen Warenverkehrsstatistik auf grünem Papier. (Siehe Börsenblatt 1906 Nr. 69 Seite 3103 Zeile 26 u. f.) Bei Kästchen mit Wertangabe nach Luxemburg ist jedoch die Beigabe von Zollinhaltserklärungen nicht erforderlich. Bis Ende Dezember 1906 kann das für Zwecke der Warenverkehrsstatistik bestimmte Doppel (b) nach Wahl des Absenders auf grünem oder gewöhnlichem Papier ausgestellt werden. Solche auf gewöhnlichem Papier ausgestellten Doppel müssen aber mit den zugehörigen andern Zollinhaltserklärungen für das Ausland genau über einstimmen. In den Zollinhaltserklärungen (s, und b) genügen im allgemeinen folgende Angaben: Zahl, Art der Verpackung und Bezeichnung der Sendungen; allgemeine Angabe der Gattung der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder