^ 118, 23. Mai 1906. Künftig erscheinende Bücher. 5197 ^ 110 0 tk LtllltsOll, Verlag für Litteratur und Kunst, d)^llllt1)0ll Marcel Prevost Der blinde Klavierstimmer Roman Flexibel in Leinen gebunden mit Öffner 2 Mark 50 Pf. Steif in Leinen gebunden 3 M. 50 Pf. Denen, die Marcel Prevost nur als den glänzenden, unübertroffenen Schilderer der vornehmen Pariser Gesellschaft kennen, wird sein neuester Roman „Der blinde Klavierstimmer" eine Überraschung bringen. In die Gaskogne führt er uns. And dort in einem stillen Landhause, an einem milden Äerbstabend läßt er den blinden Klavierstimmer die Geschichte seines Lebens erzählen, dem seine Liebe zu einer Frau sein Schicksal wurde. In seiner Liebe zu der zarten, feinen, unglücklichen Frau leuchten keine roten Flammen: wie ein mildes, reines Licht umgibt sie ihn, sie löst die schlummernden Kräfte seiner Seele, sie macht ihn zum Künstler. Aber was allein die Liebe gegeben hat, soll auch allein der Liebe gehören. Er schlägt die verlockendsten Anerbieten, die ihm Ruhm und Reichtum in Paris, in der Welt verheißen, aus, nur für sie will er der Künstler sein. And als sie ihm durch den Tod entrissen wird, lebt er sein Leben lang nur noch in der Erinnerung an seine Liebe. Eine tiefe Tragik, eine wehmütige Resignation umgibt diese Gestalt des blinden Klavierstimmers, aus der Prevosts große Kunst ein Meisterwerk der Charakterzeichnung gemacht hat. Freiherr von Schlicht Die Kommandeuse Militär-Humoresken Amschlagzeichnung von E. Thöny Geheftet 2 Mark Gebunden 3 Mark Ein neuer Band Militärhumoresken des Freiherrn von Schlicht wird von seinen zahllosen Freunden immer wieder mit großer Freude willkommen geheißen. And das mit Recht. Versteht er es doch wie keiner gegen Hypochondrie und Lange weile erfolgreich zu Felde zu ziehen. And schier unerschöpflich ist der Quell seiner Laune und seine Fähigkeit, dem Militär leben seine dankbaren und wohlverstanden humorvollen Stoffe zu entnehmen. Er bleibt in seinen Schilderungen frisch und sein Zugreifen ist noch ebenso keck und humorvoll wie in seinen ersten Bänden. Das zeigt er in dem vorliegenden Bande, der nach der ersten Humoreske „Die Kommandeuse" benannt ist, wieder aufs neue. And gleich diese erste Geschichte von der energischen Kommandeuse, die noch unerbittlicher als der gestrenge Herr Gemahl das Zepter über die Damen des Regiments schwingen will, dabei aber von einer blutjungen Leutnantsfrau eine empfindliche Schlappe erleidet, ist eine köst liche Perle frischfröhlichen Humors. Aber sie wird doch noch übertroffen von der amüsanten Geschichte vom „Gefechtsesel"' der frommen Stute des Herrn Lauptmanns, die an Amfang immer mehr zunimmt, ohne daß es sich der Lauptmann erklären kann und die dann im entscheidenden Moment der „Schlacht", gerade als der Herr Lauptmann zum Angriff Vorgehen soll, sich niederlegt und nicht eher wieder aufstrht, bis statt des einen Gefechtsesels deren zwei das Ende der Schlacht mit ansehen. Auch nach diesem neuen Bande wird man in der Gewißheit greifen, ein paar angenehme, amüsante Stunden zu verleben. Bestellungen auf beigegebenen Zetteln erbeten. München, im Mai 1906. NIstbv? ^UNHetl