Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1906

5174 Amtlicher Teil. ZL 118, 23. Mai 1906. Erster Vorsteher, Herr Albert Brockhaus: Ich eröffne die Diskussion. Ich frage zunächst, ob jemand zu dem Voranschlag für die Bilanz das Wort wünscht. — Das ist nicht der Fall, er ist genehmigt. Zweitens zu dem Gewinn- und Verlustkonto, einschließlich der noch einzustellenden 2000 Mk. für den Druck der Bibliographie. — Es wünscht niemand das Wort, er ist genehmigt. Dann zu dem Gewinn- und Verlustkonto für das Grundstücksverwaltungskonto. — Er ist ebenfalls genehmigt. Desgleichen des Börsenblattkontos. — Ebenfalls genehmigt. — Damit haben Sie uns den Voranschlag für das neue Jahr genehmigt und ich danke Ihnen namens des Vorstandes aufrichtig dafür, habe aber auch namens des Vorstandes den herzlichsten Dank anzufügen in erster Linie an unsere Geschäftsstelle, die ihre Arbeiten in einer wirklich ein wandfreien Weise das ganze Jahr hindurch ausgcführt hat, und, wie wir überzeugt sind, auch weiter ausführen wird, ferner an unser» Schatzmeister, endlich an den Rcchnungsausschuß, dem wir zu ganz besondern Danke verpflichtet sind für die ge wissenhafte Nachprüfung — man darf sagen, jeder einzelnen Position im Voranschlag und in der Jahresrechnung. Wir gehen zum nächsten Punkt der Tagesordnung: 4. Berichterstattung des Vereinsausschusses und Antrag des Vorstandes: Die Hauptversammlung wolle beschließen, den in der Hauptversammlung vom 21. Mai 1905 von den Herren Kommerzienrat Carl Engelhorn-Stuttgart, Or. Walter de Gruyter-Berlin, Ferdinand Lomnitz-Leipzig, Arthur Meincr-Leipzig und Arthur Sellicr-München im Namen des Deutschen Verlegervereins gestellten Antrag: „Die Hauptversammlung des Bvrsenvereins wolle beschließen, den Z 26 a, letzter Satz der Buchhändlerischen Verkehrsordnung, wie folgt abzuändern: Diese (nämlich die Buchhändlermesse) findet alljährlich in Leipzig in der mit dem ersten Sonntag im Mai beginnenden Woche statt, sie endet mit dein Sonnabend dieser Woche. Die entsprechenden Bestimmungen in Z 30a und b der Berkehrsordnung sind sinngemäß zu ändern." abzulehnen. Ich frage zunächst, ob der Herr Vorsitzende des Vereinsausschusses als Berichterstatter das Wort wünscht, nachdem der Bericht des Ausschusses bereits im Börsenblatt veröffentlicht worden ist. — Das scheint nicht der Fall. Wünscht jonst noch jemand das Wort? Herr Kommerzienrat Carl Engelhorn-Stuttgart: Meine Herren, zu dieser Angelegenheit habe ich im Namen des Deutschen Verlegervereins die folgende Erklärung abzugeben. Sv sehr wir bedauern, daß die Festlegung der Ostcrmesse, worin wir einen wichtigen Fortschritt erblicken würden, nun in weile Ferne gerückt erscheint, so können wir uns doch der Triftigkeit der dagegen angeführten Gründe nicht ver schließen und ziehen unfern Antrag hiermit zurück, indem wir uns Vorbehalten, bei gelegener Zeit wieder darauf zurückzu kommen. (Bravo!) Erster Vorsteher, Herr Albert Brockhaus: Meine Herren, dazu kann ich namens des Vorstandes nur sagen und ich glaube auch im Sinne des Vereinsausschusses zu sprechen, daß die Anregung als solche aus unserm Gedächtnis nicht verschwinden wird, daß wir die Gelegenheit benutzen werden, wenn sie sich bietet, diese Frage weiter zu fördern. Damit ist dieser Punkt der Tagesordnung erledigt; — Sie stimmen zu; — wir gehen weiter. 5. Antrag des Vorstandes: Die Hauptversammlung wolle folgende Änderung des Z 29 Ziffer 4 und Z 30 Absatz 2 der Satzungen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler beschließen. Es lauten in Zukunft: 8 29 Ziffer 4: der Vereins-Ausschuß; derselbe besteht aus neun Mitgliedern und zwar aus vier Vertretern der Orts- und Kreisvereine, vier Vertretern des Deutschen Verlegervereins und einem Vertreter des Vereins Leipziger Kommissionäre; und ß 30 Absatz 2: Die Wahl des Vereins-Ausschusses findet in folgender Weise statt. Es wählen: die Orts und Kreisvcreine gemeinsam vier Vertreter, der Deutsche Verlegerverein vier Vertreter und der Verein Leipziger Kommissionäre einen Vertreter, sämtlich auf Grund der bezüglichen Bestim mungen ihrer Vereinssatzungen, welche vom Vorstande genehmigt sind. Ich bitte dazu namens des Vorstandes den zweiten Vorsteher, Herrn vr. Ehlermann, das Wort zu ergreifen. Herr vr. Erich Ehlermann: Meine Herren, es ist Ihnen bekannt, daß diese Satzungsänderung lediglich den Zweck hat, unsere Satzungen formell in Übereinstimmung zu bringen mit dem durch die Verschmelzung der vier Verleger vereine geschaffenen tatsächlichen Verhältnis. Gemäß tz 50 Absatz 2 unserer Satzungen ist vorige Ostern eigens ein Aus schuß zur Beratung dieser Satzungsänderung berufen worden, der zn bestehen hatte aus den sämtlichen Mitgliedern des Börsenvereinsvorstandes und neun weiteren Mitgliedern des Börsenvereins. Mitglieder des Ausschusses waren die Herren: Albert Brockhaus, Leipzig; vr. Ernst Bollert, Berlin; vr. Wilhelm Ruprecht, Göttingen; Alexander Francke, Bern; Rudolf Winkler, Leipzig; Bernhard Hartmann, Elberfeld; Alfred Bonz, Stuttgart; Kommerzienrat Carl Engelhorn, Stuttgart; vr. Gustav Fischer, Jena; Alexander Ganz, Köln; Kommerzialrat Wilhelm Müller, Wien; Artur Seemann, Leipzig; Hermann Seippel, Hamburg; Ferdinand Springer, Berlin; Kommerzien rat Or. Karl Trübner, Straßburg. Die Sitzung des Ausschusses hat stattgefunden am 22. Mai 1905, ist von Herrn Albert Brockhaus den Bestim mungen der Satzungen gemäß berufen worden, und hat nach ganz kurzer Beratung den Wortlaut beschlossen, wie er hier in unserem Antrag vorliegt. Erster Vorsteher, Herr Albert Brockhaus: Ich frage, ob jemand dazu das Wort wünscht. — Wie Sie wissen, ist für die Abänderung der Satzungen das komplizierte Verfahren vorgeschrieben, wie es hier eingehalten wurde, ein kompli-