Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19060528
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190605282
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19060528
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1906
- Monat1906-05
- Tag1906-05-28
- Monat1906-05
- Jahr1906
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
121, 28. Mai 1S06. Nichtamtlicher Teil. 532S Vorstände der Kreis- und Ortsvereine sollten vorher einen Beschluß ihrer Vereine herbeiführen, der die Meinung der Vereine in der Bibliothekenrabattfrage zum Ausdruck bringen sollte. In Weimar sollten die Delegierten dann diese von ihren Vereinen gebilligten Meinungen vortragen. Die außerordentliche Delegiertenversammlung wurde zum 17. Oktober 1905 nach Weimar einberufen, und Ihr Vorstand hatte die Pflicht, sich vorher über die Anschauungen der Mitglieder der Vereinigung zu vergewissern. Zu diesem Zwecke veran- laßte er die Einberufung einer außerordentlichen Versamm lung des Berliner Sortimenter-Vereins, die am 16. Sep tember stattfand und zu der auch sämtliche Berliner Buch händler, die in irgend einer Beziehung zu den Bibliotheken stehen, eiugeladen wurden. In dieser Versammlung wurde nahezu einstimmig der Beschluß gefaßt, den Bibliotheken rabatt auf 71/2 Prozent, bezw. 5 Prozent vom 1. April 1906 an zu ermäßigen und die Vereinigung der Berliner Mit glieder des Börsenvereins aufzufordern, diese Rabattregelung zu verwirklichen. Auf Montag, den 9. Oktober 1905 berief Ihr Vorstand die Mitglieder der Vereinigung zu einer außerordentlichen Vereinsversammlung mit der Tagesordnung: »Die Herab setzung des Bibliothekenrabatts auf 7>/z°/g bezw. 5°/g.« Auch in dieser Versammlung wurde nach lebhafter Debatte die Herabsetzung des Bibliothekenrabatts, bezw. die der Einladung beigefügten neuen Verkaufsbestimmungen ein stimmig angenommen, die durch das Schreiben des Vor standes des Börsenvercins der Deutschen Buchhändler vom 16. Oktober 1905 genehmigt worden sind. Wir brachten die neuen Verkaufsbestimmungen unfern Mitgliedern durch Nr. 7 der »Vertraulichen Mitteilungen« vom 1. November 1905 zur Kenntnis. Am 17. Oktober 1905 fand die schon mehrfach gedachte außerordentliche Abgeordnetenversammlung in Weimar statt, auf der Ihr Vorstand durch die Herren Siegismund, Kreyenberg, Prager vertreten war. In dieser außerordent lichen Abgeordnetenversammlung wurde der Antrag, den Bibliothekenrabatt auf 7st--2° bezw. 5A herabzusetzen, von den Vertretern sämtlicher Kreis- und Ortsoereine angenommen, mit Ausnahme von den Vertretern Ostpreußens und Leipzigs, die sich der Stimme enthalten haben. Herr Voigtländer erklärte, daß die Vertreter Leipzigs sich der Stimme ent halten haben, nicht weil sie widerstrebten, sondern weil sie nichts beschließen könnten, dessen Ausführung zu verbürgen sie heute nicht in der Lage sind. Eine ähnliche Erklärung gab Herr Paetsch-Königsberg ab. So endete diese Ver sammlung mit einer Einigkeit der sämtlichen Kreis- und Ortsvereine, mit Ausnahme von Leipzig und Ostpreußen, die es nicht hatten möglich machen können, einen Beschluß ihrer Vereine herbeizuführen, wie dies auf der Dresdner Versammlung beschlossen war. War die mangelnde Zu stimmung namentlich Leipzigs auch sehr zu bedauern, so konnte dies doch für die übrigen Kreis- und Ortsvereine kein Grund sein, von ihrem nach reiflicher Überlegung ge faßten Beschluß abzugehen. Auch nicht für uns, umsomehr als wir überzeugt sind, daß Leipzig uns in dieser Sache genau so Nachfolgen wird, wie es uns bei der Regelung des Kundenrabatts nachgefolgt ist. Freilich hat die Weigerung Leipzigs, sich den Wünschen des gesamten Buchhandels an- zubequemen, die Schwierigkeit der Durchführung der Rabatt regelung in Berlin erheblich vermehrt. Leider haben wir auch die Erfahrung machen müssen, daß von seiten einer Anzahl von Mitgliedern der Vereinigung dem Vorstand Schwierigkeiten gemacht worden sind, anstatt daß es doch Pflicht jedes Mitglieds gewesen wäre, unsre schwierige Arbeit zu unterstützen. Dem gegenüber können wir aber mit Freude feststellen, daß unsre Mitglieder fest auf dem Beschluß, den Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. wir gefaßt haben, beharren und auch nicht gewillt sind, sich davon abdrängen zu lassen. Inzwischen haben wir Verhandlungen mit den einzelnen Bibliotheken und den Ministerien gepflogen, die zum Teil zu einem günstigen Ergebnis geführt haben, zum Teil, so mit dem Kultusministerium, noch schweben; wir haben aber ge gründete Aussicht, daß auch diese Unterhandlungen in kurzem zu einem günstigen Ziel führen. Wir sind damit am Schlüsse unsers Jahresbericht an gelangt und treten heute in ein neues Geschäftsjahr ein. Möge es für unsre Mitglieder und für den Buchhandel ein Segen bringendes werden. Karl Siegismund, Georg Krehenberg, R. L. Prager, Vorsitzender. Schriftführer Schatzmeister. Gustav Küstenmacher, Vertreter des Berliner Sortimentervereins. Verein Deutscher Bahnhofs-Buchhändler. Von der Geschäftsstelle des Vereins Deutscher Bahn hofs-Buchhändler in Leipzig, Querstr. 4/6, empfingen wir folgenden Bericht: (Red.) Der Verein Deutscher Bahnhofs-Buchhändler hielt am Montag, den 14. d. M., seine diesjährige Hauptversammlung im Deutschen Buchgewerbehause zu Leipzig ab. Fast sämt liche namhaften Vertreter des Bahnhofsbuchhandels waren anwesend. Der Bericht des Vorsitzenden, Herrn Theodor Schnitzler-Düsseldorf, fand beifällige Ausnahme, insbesondre wurde einer Stelle lebhaft zugestimmt, in der dem Sorti mentsbuchhandel die volle Beihilfe des Bahnhofsbuchhandels in seinem Kampf gegen Schleuderei und Warenhaus-Buch handel zugesagt wurde. Bei seinen großen Bezügen verfüge gerade der Bahnhofsbuchhandel recht wohl über Mittel und Wege, jene Verleger, die ihre Lieferungen an Schleuderer nicht einstellten, durch Abbrechen der Beziehungen zur Ein haltung eines regulären Vertriebs zu zwingen. Es soll, da auch der Bahnhofsbuchhandel schwere Schädigungen durch den Verkauf unterm Ladenpreis erfährt, für die Folge unnachsichtlich gegen solche Firmen vorgegangen werden. — Insbesondre nahm der Vorsitzende noch Gelegenheit, dem Vorurteil entgegenzutreten, als ob gerade im Bahnhofs buchhandel der Absatz nicht einwandssreier Literatur mög lich sei. Einesteils verhinderten schon die Satzungen des Vereins den Vertrieb von Büchern rc., die gegen Religion, Sitte und Ordnung verstoßen, andernteils mache auch die strenge Kontrolle durch die Eisenbahndirektionen den Verkauf derartiger Druckwerke einfach unmöglich. — Mit berechtigter Genugtuung wurde noch auf die mustergültigen Verkaufs und Vertriebs-Einrichtungen des Deutschen Bahnhofsbuch handels hingewiesen, die es dem reisenden Publikum ermög lichen, schnell und billig in den Besitz der neuesten Lektüre zu gelangen. Nach anregenden Debatten, die hauptsächlich innere An gelegenheiten des Bahnhofbuchhandels betrafen, wurde be schlossen, die nächste Hauptversammlung in größerm Rahmen stattfinden zu lassen, um auch Fernerstehenden Veranlassung zu geben, sich an ihr zu beteiligen. Die versammelten Herren schieden unter lebhafter An erkennung des Vorteils, den die mündliche Aussprache mit sich bringe, von Leipzig und bedauerten nur, daß nicht sämtliche Angehörige des Bahnhofsbuchhandels Veranlassung genommen hätten, sich an der äußerst nützlichen Aussprache zu beteiligen. R. 696
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder