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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1906
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- Deutsch
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5778 Nichtamtlicher Teil. 132, 11. Juni 1906. der Lehrauftrag an der Handelshochschule zu Berlin die öffent lichen Vorlesungen, die für alle Studierenden und Hörer von In teresse sein sollen, und die Übungen im Seminar, die dem Fach mann eine wissenschaftliche Abrundung für die in Praxis und theoretischer Fortbildung bereits gewonnenen zerstreuten Kennt nisse verschaffen soll. * * * Geschichte und Organisation des Buchhandels: Öffentliche Vorlesungen: Wissenschaft und Buchhandel — Gliederung der buchgewerblichen Geschäftszweige nach ihrer Geschichte und volkswirtschaftlichen Bedeutung. — Geschichte des Buchhandels: Der Handschriftenhandel — . Entstehung und erste Ausbreitung der Buchdruckerkunst — Organisation des Buchhandels bis zur Zentralisation in Frankfurt a. M. — Die Kaiserliche Bücherkommission von 1569 — Die Be gründung des Meßkatalogs — Der Meßverkehr — Emanzipation des Buchhändlers vom Drucker — Das Privilegwesen — Verlegung der Buchhandelszentrale von Frankfurt nach Leipzig — Die buchhandelsgeschichtliche Entwickelung Leipzigs — Der neuzeitliche Buchhandel — Die Entstehung des modernen Sortiments — Die Bücherproduktion nach Ländern, Städten und Kulturgebieten — Reformbestrebungen im nationalen und internationalen Buchhandel — Der Berliner Buchhandel. Seminar. Die Technik des Verlegers: Die Herstellung des Buches — Der Einfluß des Kunstgewerbes auf die Buchherstellung — Der Büchermarkt vom Standpunkt des Sortimenters — Das Barsortiment — Die Idee der Buchhandelsbanken — Der Preis des Buches. Lektüre! -Der deutsche Buchhandel und die Wissenschaft- von Karl Bücher, Professor an der Universität Leipzig, und die Gegen schriften des deutschen Buchhandels. Aussprache darüber. Exkursionen: Besichtigung des Berliner Buchhändlerhauses. — Besichtigung der Reichsdruckerei. — Zweitägiger Aufenthalt in Leipzig zur Zeit der Ostermesse. Geschichte und Organisation des Zeitungswesens: Öffentliche Vorlesungen: Wesen, Geschichte, Bedeutung der öffentlichen Meinung — Wesen und Geschichte der Publizistik — Zeitungen und Zeitschriften — Die politische Presse — Die volks wirtschaftliche Presse — Die Fachzeitungen — Revuen und illu strierte Blätter — Charakteristische Erscheinungen unter den Zeitungen und Zeitschriften der Gegenwart. — Wie eine große Tageszeitung entsteht (Verlag, Redaktion, Druck, Expedition) — Das Annoncenwescn — Presse und Volkswirtschaft — Die Ver antwortlichkeit der Presse — Regierung, Parlament und Presse — Presse und Buchhandel — Die ausländische Presse — Nationale und internationale Einrichtungen der Presse — Geschichte und gegenwärtiger Stand des Berliner Zeitungswesens. Seminar: Die Einrichtung eines »literarischen Bureaus- und Übungen in allen Zweigen geschäftlicher Propaganda. Exkursionen: Besuch eines großen Berliner Zeitungsvcrlags, des Postzeitungsamts, eines Depeschenbureaus usw. — In einem zweiten Studienjahr müßte das interne und inter nationale Urheber- und Verlagsrecht behandelt werden. Spezia listen des Buch- und Zeitungsgewerbes sind heranzuziehen, um die buchhändlerische Waren- und Werkzeugskunde, Papier fabrikation, Druckmaschinen usw. zu behandeln. Im Seminar sind Teilfragen der buchhändlerischen Organisation, z. B. die Haftpflicht des Buchhändlers, vorzunehmen, und einzelne Zweige des Verlagsbuchhandcls, z. B. das Antiquariat, der Musi kalienhandel, Kunsthandel, müssen berücksichtigt werden. Die Klassiker des Buchhandels und Zeitungswesens sind monogra phisch zu schildern. Die Entwicklungsgeschichte einzelner Verlags häuser und Zeitungsunternehmer vom weltgeschichtlichen Cha rakter muß dargelegt werden. Die Exkursionen des Seminars werden auch die Hauptstätten des Buchhandels außer Leipzig aussuchen, also Stuttgart, München, Wien. Von großem Inter esse dürften Studienreisen nach London und Paris sein. Die Bibliotheks- und Archivwissenschaft ist nicht außer acht zu lassen. — Wen denken wir uns nun als eigentlichen Nutznießer der Handelshochschule mit besondrer Berücksichtigung alles dessen, was diese dem Preßgewerbe bietet? Es kann nicht die Aufgabe der Handelshochschule sein, die Gehilfenausbildung für den Buchhandel und die Volontärbildung im Zeitungsgewcrbe zu übernehmen. Der akademische Charakter muß bei sämtlichen Lehrveranstal tungen einschließlich der Seminarübungen streng fcstgchalten werden. Der Buchhändler, der nicht aus seiner Lern- und Gehtlfenzeit Ein- icht in die Betriebsformen des Buchhandels, in seine Verkehrs usancen erhalten hat, wird an den Seminarübungen ohne Förde rung teilnehmen. Um das zu verhindern, hängt die Zulassung zum Seminar von der Genehmigung des Scminarleiters ab. Wer in Buchhandel und Presse nicht nach dem Höchsten strebt, wird auch von einer akademischen Bildung in seinem Berufe keinen Vor teil haben. Akademische Halbbildung ist in Berufen, die so viel praktische Anforderungen stellen, schädlicher als gar keine. Die Studierenden und Hörer der Handelshochschule aus Buchhandel und Presse sollten diese nicht nur wegen der Spezialfächer be uchen, sondern sich als Studierende der Handelshochschule in ihrem eigentlichen und umfassenden Wesen betrachten. Der Buch händler, gleichviel ob er dem Buchverlag, Zeitschriften- und Zeitungsverlag angehört, hat die gleiche handclswissenschaftliche und volkswirtschaftliche Durchbildung nötig wie jeder andre Kaufmann. Nie und nimmer können die besonderen Ver anstaltungen, die im Rahmen der Handelshochschule für den Buchhandel getroffen werden, die allgemeine handelswissenschaft liche Ausbildung ersetzen. Sie wollen diese vielmehr zweckmäßig ergänzen. Deutscher Buchgewerbeverein. — Die von dem Deut- chen Buchgcwerbemuseum im Deutschen Buchgcwerbehause zu Leip ig veranstaltete Ausstellung von Werken orientalischer Druck kunst, chinesischer Bücher und japanischer Farbholzschnitte ist ge- chlossen. An ihre Stelle sind graphische Arbeiten getreten, Holz- chnitte, Kupferdrucke, Lithographien von Biese, Conz, Otto Fischer, Hoch, Kallmorgen, Kampmann, Karl Moll, Richard Müller, Orlik, Schmutzer, Thoma und andern. Die in den untern Räumen des Buchgewerbehauses befindliche Ostermeß- und Jahresausstellung gibt eine treffliche Übersicht über die im letzten Jahre erschienenen Neuheiten des Deutschen Buch-, Kunst-, Landkarten- und Musikalienverlags. Etwa 5000 Bände ind auf Tischen ausgelegt, während die Wände mit Karten und Bildern aller Art geschmückt sind. Die Ausstellung bietet Laien und Fachleuten eine Fülle von Interessantem und Lehrreichem. Ihr Besuch darf warm empfohlen werden. Ein Jahrhundert deutscher Kunst. — Unter diesem Gesamt titel ist in der Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. in München oeben ein Folioband erschienen, der, eingeleitet von Hugo von Tschudi, eine Auswahl der hervorragendsten Bilder von der gegen wärtig in Räumen der Nationalgalerie und des Alten Museums in Berlin stattfindenden Ausstellung deutscher Kunst aus der Zeit von 1775—1875, in Mezzotintogravüre und Autotypie re produziert. Der Titel lautet weiter: -Ausstellung deutscher Kunst aus der Zeit von 1775—1875, in der Königlichen Nationalgalerie, Berlin 1906. Herausge geben vom Vorstand der deutschen Jahrhundert-Ausstellung. München 1906. Verlagsanstalt F. Bruckmann.- Preis 20^. Was die Aufmerksamkeit aller Graphiker besonders auf dieses Buch lenken muß, das ist die Kürze der Zeit, in der es möglich war, ein Prachtwerk von solchem Umfang und in so hoher Vollendung zu schaffen: eine Schlußschrift besagt, daß es vom 12. April bis 12. Mai im Auftrag des Vorstands der Ausstellung hergestellt wurde, und zwar schuf die Mezzotintoblätter (Porträts, Landschaften rc.) die Verlagsanstalt F. Bruckmann, die Autotypien nach photographischen Aufnahmen der Verlagsanstalt die Firma Alphons Bruckmann, die sich in den Druck mit der Firma Meisen bach Riffacth L Co., sämtlich in München, teilte. Die Bedeutung der durch dieses Werk repräsentierten Leistung wird man am besten daraus erkennen, daß Vorwort, Einleitung und das Verzeichnis der reproduzierten Bilder 54 Seiten, die Zahl dieser Bilder aber selbst über 450 auf mehr als dritthalbhundert Seiten beträgt. Ihr Druck ist vorzüglich; er erfolgte bei den Mezzotintogravüren auf Kupferdruckpapier und bei den Autotypien auf hochsatiniertes Velin. Für eine Anzahl Vollseitcnbilder, davon einige in Zweifarbendruck, wurde Kunstdruckpapier gewählt; ein ganz besonders prächtiges Blatt ist aber der dem Titel gegenüber- stehende Mezzotinto-Mehrfarbendruck von unvergleichlicher
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