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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-06-15
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1906
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- Deutsch
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8936 Nichtamtlicher Teil. ^ 136, 15. Juni 1906. Wormser) verwahrten sich energisch gegen eine Resolution, die den Pelz waschen wollte, ohne ihn naß zu machen, und forderte direkt die Unterstiitzung der fremden Kollegen zur Erreichung des erwünschten Zieles, des Beitritts ihres Landes zur Konvention. — Herr Morel gab der Stimmung und der auch von Herrn Brockhaus hervorgehobenen Tatsache, daß der Kongreß schon wiederholt die Holländer zum An schluß aufgefordert habe, durch Ausarbeitung einer ent schiedener gehaltenen Resolution Ausdruck, die schließlich auch ohne Widerspruch durchging, obschon darin die Erwartung auf baldigen Beitritt ausgesprochen wird. Nach Annahme der andern Beschlüsse der Sektion Buch verlag und Vervollständigung der internationalen Kommission berichtete Herr Albert Brockhaus über den künftigen Gang der Arbeiten. Der Kongreß solle sich alle zwei Jahre ver sammeln; in der Zwischenzeit aber solle die internationale Kommission zur Begutachtung aktueller Fragen einmal in Bern zusammentreten. In höchst anerkennender Weise ge denkt Herr Brockhaus der ehrenamtlichen Tätigkeit des Herrn Henri Morel, der die Leitung des Permanenten Bureaus des Kongresses übernommen hatte. Herr Morel wird diesem Bureau ein einsichtsvoller Berater bleiben, bis ein General sekretär ernannt werden kann; aber er wünscht, entlastet zu werden und keine direkte Verantwortlichkeit mehr zu über nehmen. Unter großem Beifall wird Herr Morel zum Ehrenmitglied des Kongresses und seiner Organe ernannt und ihm, als er für diese Ehrung in beredter Weise als rInternationaler« und als Schweizer seinen Dank ausspricht, eine lebhafte Huldigung dargebracht. — Sofort wird hierauf von Herrn Ricordi die Schluß sitzung eröffnet. Es werden Begrüßungsielegramme ver lesen, die der Kongreß auf Antrag des Herrn Treues an die Herren Ferdinand Brunetiere in Paris, Josue Carducci in Bologna, Paul Hcyse (am Gardasee) und Graf Leo Tolstoi abschickt. Dann hält der Vorsitzende eine warm empfundene Abschiedsrede in der klangvollen italienischen Sprache, und es folgen ihm mit sympathischen Kund gebungen für Italien, den Verlegerkongreß, den Präsidenten, die Herren Sellier (Deutschland), Weinberger (Österreich), Bruylant (Belgien), Mainguet (Frankreich), Heinemann (England), Jullien (Schweiz). Die Bestimmung des nächsten Kongreßorts veranlaßt lebhafte Erörterungen, die zur Verweisung der Frage an die internationale Kommission führen. Einladungen liegen vor von Holland, dessen Vertreter energisch auf dortige Abhal tung des Kongresses zu Propagandazwecken drängen, und von Spanien, einem Verbandslande, das dem Kongreß die hispano-amerikanischen Kollegen angliedern möchte. Die Würfel sind im Ausschuß, der sofort zusammentrat, noch nicht gefallen. Am Abend des Schlußtages fanden wieder verschiedene Einladungen statt. Besonders bemerkenswert war diejenige des Hauses Sonzogno, weil an der Tafel die Versöhnung der beiden großen rivalisierenden Häuser Ricordi und Son zogno feierlich proklamiert und besiegelt wurde. Am Sonntag fand ein Ausflug nach der Osrtoss äi Lavis, und abends ein Konzert in der Leals, statt. An beiden Genüssen konnte sich der Berichterstatter leider nicht erlaben; er verschwand über die Berge; aber die angenehm sten, nachhaltigsten Eindrücke von dem so prächtig und ohne jeden Mißton verlaufenen 5. Verlegerkongreß nahm er mit nach Hause. Bruno Heroux. Der Leipziger Graphiker Bruno Hsroux hat zurzeit in Del Vecchios Kunstsalon in Leipzig eine Ausstellung seiner Arbeiten veranstaltet, die deshalb von erhöhtem In teresse ist, weil HLroux diesmal neben Radierungen, Holz schnitten und Steinzeichnungen eine Anzahl ein- und mehr farbiger Studienblätter vorführt. Liegt es im Wesen der graphischen Kunst, daß sie ihre Vertreter im allgemeinen zwingt, ihre Darstellungen in möglichst kleine Formate zu kleiden, so stehe ich nicht an, speziell Bruno Höroux im be- sondern als einen graphischen Kleinkünstler zu bezeichnen. Denn gerade in seinen räumlich anspruchslosesten Blättern, zu denen vornehmlich seine Exlibris gehören, entfaltet er eine Fülle schöner und oftmals tiefer Gedanken, oder, wenn es der Vorwurf erfordert, drollige Einfälle; ebenso weiß er feinsinnige technische Reize zu entwickeln und auch damit den Beschauer an seine Denk- und Anschauungsweise zu fesseln. Als eine besonders anziehende Eigenart seiner Figuren ist die natürliche Anmut seiner Frauengestalten anzusehen, von denen er schon in Radierungen und Steinzeichnungen so manche köstliche Probe geboten hat. Diesmal zeigt er sich nach dieser Richtung hin von einer ganz neuen Seite, nämlich in einer Anzahl weiblicher Aktfiguren, die er als Buntstiftzeichnungen auf getöntem Papier ausgeführt hat. Diese Blätter interessieren nicht bloß durch die Art, wie der Charakter der weiblichen Gestalt zur Erscheinung gebracht ist, nicht nur durch die feinfühlige und verständnis volle Formenbehandlung, sondern auch durch die zarten koloristischen Reize, die diesen Darstellungen inne wohnen. Hsroux ist kein Maler, will auch keiner sein, vielmehr sich nur auf graphischem Gebiet betätigen. Und doch steckt in diesen schlichten, zarten Farbstiftzeichnungen ein so ausgesprochenes Farbengefühl, daß es mich nicht wundern sollte, wenn der Künstler eines Tages doch noch zum Pinsel greifen würde, um auch der Farbe in seinen bildlichen Wiedergaben größere Rechte einzuräumen. Das gleiche, was hier in Bezug auf farbige Behand lung von seinen Figuren gesagt ist, darf auch von seinen neuen Landschaftsschilderungen gesagt werden. Diese veran schaulichen eine Reihe italienischer Motive, die in ihrer Ein fachheit der Auffassung nur um so stärker von dem echt malerischen Empfinden ihres Urhebers sprechen. Neben leichtgetönten Landschaftsbildern finden sich ferner solche in Form von Feder- und Bleistiftzeichnungen, sowie malerisch interessante Architekturstücke, Straßenszenen und Einzelfiguren, die durchweg von scharfer Beobachtung und liebevoller Naturbetrachtung zeugen. Hsrouxs geistvolle und hochkünstlerische Arbeiten sind mir stets aufs neue eine Be stätigung, daß es keineswegs immer nötig ist, metergroße Flächen zu bedecken, um auf Ausstellungen die Aufmerksam keit auf sich zu lenken, sondern daß allein der künstlerische Gehalt das ausschlaggebende Moment für das zu er weckende Interesse sein und bleiben wird. Ernst Kiesling. Eine Bibliographie der Königin Luise. Von Tony Kellen (Bredeney bei Essen, Ruhr). Friedrich M. Kircheisen hat die Absicht, eine Reihe Spezialbibliographien über Persönlichkeiten herauszugeben, die in den Befreiungskriegen eine Rolle gespielt oder durch ihr Handeln auf sie hingewirkt haben. Diese Reihe wird jetzt eingeleitet durch ein Verzeichnis der Schriften über die Königin Luise:
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