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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1923-01-08
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 6, 8. Januar 1923. aufgehoben und der Vertrieb und die Ausfuhr amtlichen Kartenmate rials — soweit cs im Buchhandel käuflich zu haben ist — wieder frei- gegeben worden, jedoch mit der Einschränkung, daß a m t l i ch e L a g e - pläne deutscher Bahnhöfe nach wie vor dem freien Verkehr entzogen ble,iben und nur mit Genehmigung des Neichsverkehrs- oder des Reichswehrministeriums abgegeben werden dürfen. Erhöhung der Buchbinderpreise. — Der Verband Deutscher Buchbindereibesitzer versandte unterm 2. Januar 19W an seine Auftraggeber nachstehendes Rundschreiben: »Nachdem die Buch drucker am 29. Dezember ein Lohnabkommen getätigt haben, das eine weitere außerordentliche Steigerung der Druckerlöhne vorsieht, mußten wir bei unseren darauffolgenden Tarifverhandlungen ebenfalls zu er heblichen Lohnaufbesserungen schreiten. Die Aulagen bedingen einen Aufschlag von mindestens 40 Prozent auf die Ende De zember für Buchbinderarbeiten gültig gewesenen Richtpreise. In diesem Aufschlag sind die außergervühnlich hohen Materialpreissteigerungen nicht erfaßt«. Lloyd Georges »Erinnerungen«. — Vor einiger Zeit, als er noch im Amte war, hat Lloyd George das amerikanische Nachdrucks- und Vertriebsrecht an seinen im Entstehen begriffenen »Erinnerungen« an die »New Dort Times« und die »Chicago Tribüne« für 40 000 Pfund verkauft. Dieses außergewöhnliche Honorar wurde damals in England so lebhaft kritisiert, daß der Ministerpräsident sich dazu entschloß, aus diese Summe zugunsten englischer Wohltätigkeitsanstalten zu verzichten. Seit diesem Verzicht machte die Niederschrift der »Erinnerungen« nur langsame Fortschritte. Desto weitergehend waren aber die journalisti schen Verpflichtungen, die Lloyd George gegenüber der Hearstpresse ein ging — in den nächsten 108 Wochen je einen weltpolitischen Artikel zu schreiben. Die europäischen und amerikanischen Agenten von Lloyd George und Hearst suchten die Artikel mit dem Hinweis gut unterzu bringen, sie enthielten das interessanteste Material aus den »Erinne rungen«. Da Lloyd George erst am 31. Dezember 1924 verpflichtet war, das Manuskript seiner Erinnerungen abzuliefern, fühlten sich nun, wie wir der »Voss. Ztg.« entnehmen, die amerikanischen Käufer, die bereits 4l)00 Pfund angezahlt hatten, geschädigt. Sie forderten Lloyd George auf, entweder von ihrem oder von dem Hearstvertrage zurllckzutreten. Er war zu keinem von beiden Entschlüssen bereit. Jetzt klagten »New Aork Times« und »Chicago Tribüne« in London gegen Lloyd George auf Erlaß einer einstweiligen Verfügung, die ihn daran hindern sollte, vor der Fertigstellung der »Erinne rungen« politische Artikel zu schreiben. Am Vorabend des Termins kam dann ein Vergleich zustande, wonach die beiden amerikanischen Blätter von der Veröffentlichung der »Erinnerungen« zurücktraten, während Lloyd George sich bereit erklärte, den Vorschuß zurttckzuzahlen abzüglich der Provision, die er einem Agenten für das Zustande kommen des Geschäfts mit Amerika gezahlt hatte. Die Grenzboten, die einst von Gustav Freytag und Julian Schmidt geleiteten Blätter für Politik, Literatur und Kunst, stellten nach mehr als 80jährigem Bestehen jetzt ihr Erscheinen ein. (Leipz. Tagebl.) Für die Krankenversicherung verbleibt es zunächst bei der Grenze von 720 000 Mark. Dieser Versicherung ist jeder Arbeit nehmer unterworfen, der am 11. Dezember 1922 ein Monatsgehalt von nicht mehr als 60 000 Mark erhielt. Wer im Lause des Dezember diese Grenze überschritten hat, darf erst nach Ablaus von drei Mdnaten, also frühestens im März 1923, bei der zuständigen Krankenkasse abge- meldct werden. In manchen Fällen dürfte die Anmeldung unter blieben sein, der Arbeitnehmer hat trotzdem im Falle einer Erkran kung Anspruch aus die Kassenleistungen. Das neue G. m. b. H.-Gesetz. — Die Nr. 1 des Ncichsgesetzblattes vom 5. Januar 1923 enthält das »Gesetz zur Änderung des Gesetzes, betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung« vom 24. De zember 1922. Im wesentlichen wird dadurch das Mindestlapital einer G. m. b. H. auf 500000 Mark, statt wie bisher auf 20 000 Mark, fest gesetzt. Richtlinien zur Bekämpfung der Preistreiberei. Reichswirt- schaftsministerium und Reichsjustizministerium haben an Hand der Rechtsprechung und der Erfahrungen der Verwaltungspraxis der letzten Zeit Richtlinien ausgearbeitet, die im Rahmen der gegebenen Möglich keiten eine Stetigkeit der verwaltungsmäßigen und rechtlichen Ent scheidungen über die Preisfeststellung gewährleisten sollen. Im einzel nen werden die Grundsätze über die Feststellung des angemessenen Preises entwickelt und die stark umstrittenen Begriffe der Marktlage, Notmarktlage und des^Wiederbeschassungspreises erörtert. Eine Nor mentafel stellt unter Zugrundelegung des vom Statistischen Reichsamt allmonatlich veröffentlichten Index für die Lebenshaltungskosten eine zahlenmäßige Richtlinie aus, inwieweit im Warenverkehr der Mischen Ein- und Verkauf etwa eingetretenen Geldentwertung Rechnung zu tragen ist. Eine frühzeitige Heranziehung von Sachverständigen noch vor Anklageerhebung wegen Preistreiberei und in einem möglichst früh zeitigen Abschnitt des Verfahrens wird für notwendig erachtet. Die Sachverständigen sollen tunlichst aus Vorschlag der amtlichen Vertre tungen der beteiligten Wirtschastskreise ernannt und vor schweren Rechtszugriffen, wie Warenbeschlagnahme und Entziehung der Handcls- erlaubnis, gehört werden. Die Richtlinien betonen ferner die Notwen digkeit eingehender Aufklärung der Bevölkerung über die Preisentwick lung und deren Ursachen. Sie geben Fingerzeige, wie die vielfach auf Unkenntnis der wirtschaftlichen Zusammenhänge beruhenden Gegensätze zwischen den einzelnen Bcrussständcn gemildert werden könnten. Wildcnbruchs Nachlaß. — Die Teilung des schriftstellerischen Nachlasses von Ernst von Wildenbruch zwischen dem Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar und der Berliner Literatur-Gesellschaft ist nun vorgenommen worden. Die Berliner Gesellschaft erhält u. a. die vorhandenen Handschriften zu den Stücken aus der Branden- burgischen und Preußischen Geschichte, darunter »Die Quitzows«. Dem Weimarer Archiv verbleiben außer den vielen anderen Dramen, Ro manen und Novellen die Gedichte, die Briefe vom und an d«n Dichter sowie das biographische Material. Literarische Abende in Berlin. — Die Deutsche Landbuch- handlung in Berlin veranstaltet im Januar zwei literarisch-musi kalische Hermann Löns-Abende, zu denen die Schriftstellerin HannaFueß aus Celle, bekannt aus den Löns-Schriften, ihre Mit wirkung zugesagt hat. Eine Anzahl der besten Lönslieder wird Fräu lein Hede Türk (Mezzo-Sopran) singen. Der erste Abend findet am 15. Januar in Steglitz statt im Lyzeum I, Rothenburgstraße, der zweite am 18. Januar im Bürgersaal des Friede nauer Rat hauses, Rheinstraße 1, abends 7Ä Uhr. Eintrittskarten bei der Deutschen Landbuchhandlung, Berlin SW. 11, Dessauerstraße 7, bei Bote <L Bock, Leipzigerstraße 37 und Filiale Tauentzienstraße 7, Buch handlung Rühle, Steglitz, Albrechtstraße, und Ratskeller Friedenau, Rheinstraße 1. Erhöhung der Angestelltenvcrsicherung. — Am 21. Dezember 1922 ist eine Verordnung erschienen, nach der jeder Versicherte der Ange- stelltcnversicherung, der die für die Versicherungspflicht maßgebende Grenze des Jahresarbcitsverdienstes überschreitet, erst mit dem ersten Tage des vierten Monats nach Überschreiten jener Grenze aus der Versicherungspflicht ausscheidek. Diese Vorschrift sichert in Zukunft doch eine kleine Stabilität auf dem Gebiete der Versicherungspflicht. Mit dem 1. Januar 1923 wird auf Grund des Gesetzes vom 10. No vember 1922 jeder Angestellte, dessen Jahrcsarbeitsverdienst 1L Mil lion Mark (bisher 840 000 Mark) nicht übersteigt, dem Angestcllten- versicherungsgcsctz unterworfen. Sprechfaul. Post-Kurtosum. (Vgl. MI. 1W2, Nr. SW.) Dem Heidelberger Berufskollegen zur Kenntnis, dah er sich die Gebühr von Mk. 12.— flir die Poftguittung sparen kann, wenn er die Quittnngsformulare selbst aussnllt. Folgender Geschäftsgang hat sich bei mir seit zwei Jahren bewährt: Am 10. schicke ich der Zeitungs- stclle meine Bestell-Liste ohne Anzähl und Preis (Schrctbmaschtnen- durchschlägel). Am 15. erhalte ich die Liste zurtick mit eingesetzten Preisen sowie der nötigen Anzahl Blanko-Ouittungsformulare. Am Ai. übersende ich der Zeitungsstcllc die Liste wieder mit eingesetzter An zahl nebst den ausgcftillten Quittungsformularcn. Elftere bekomme ich am 21. ausgerechnet zurück, letztere lasse ich nun gestempelt unter Einzahlung des Betrags abholen. Auf diese Weise erspare ich auch das teure Abonnement der Postzeitungsliste. Wirb mährend des Quartals ein Zeitungspreis benötigt, so genügt ein offener Notizzettel, in den nächsten Briefkasten geworfen, und spätestens andern TagS habe ich die gewünschte Nachricht. Die Zeitungsstclle hat bas gleiche Interesse an glatter Abwicklung wie der Sortimenter: cs ist daher bet persönlicher Rück sprache bald ein Arbeitsmodns gefunden, der beide Teile besriedigt. SauIgau , den 2. Januar 1SW. F. L. R a u. 28
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