Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1906

5896 Nichtamtlicher Teil. 135, 14. Juni 1SV6. Befolgung eines solchen Gebots zu erzwingen, so hat doch wohl der Gesetzgeber, in Rücksicht auf mögliche ähnliche Fälle, diese Ausnahme ausdrücklich in das Gesetz aus genommen. Dies geht auch aus der Begründung zum Ent wurf von 1900 hervor.*) Es ist schade, daß das Naumburger Urteil diese ur heberrechtliche Frage nicht zur Entscheidung gebracht hat. (Fortsetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. U. Vom Reichsgericht. Nachdruck von Modejournal- Zeichnungen. — Der Kaufmann H. Br. betreibt in Berlin ein Konfektionsgeschäft und läßt Kataloge mit Preisverzeichnissen und Zeichnungen im Publikum gratis verteilen. Er hatte durch den Agenten L. auf ein in Brüssel erscheinendes englisches Mode journal abonniert. L., welcher glaubte dazu befugt zu sein, erteilte ihm auf Verlangen die Erlaubnis, einzelne der in dem Blatte enthaltenen Modebilder zur Benutzung für seinen Katalog zu vervielfältigen. Br. benutzte aber auch andre Bilder. Der Herausgeber des betreffenden Blattes, N., ein Deutscher, stellte Strafantrag wegen Nachdrucks, und das Landgericht I in Berlin verurteilte Br. am 11. Januar d. I. zu einer Geldstrafe von 100 Der Kläger N. lebt zwar schon seit über zehn Jahren im Ausland und würde deshalb nicht mehr als Deutscher und als strafantragsberechtigt anzusehen sein; aber er hat innerhalb dieser Zeit seine deutsche Heimat einmal wieder besucht, wodurch nach Ansicht des Gerichts eine neue zehnjährige Frist begonnen hat. Das Gericht hat ferner angenommen, daß es sich bei den schneider technischen Zeichnungen um charakteristische Eigenschaften handle, die die Annahme eines geistigen Eigentums zulassen. Die vom Beklagten Br. gegen das Urteil eingelegte Revision bekämpfte die beiden erwähnten Feststellungen des Landgerichts; das Reichsgericht erkannte aber am 12. d. M. auf Verwer fung der Revision. Verkauf von Büchern im Hotel Drouot zu Paris. Bibliothek Romagnol. (Schluß aus Nr. 132, 134 d. Bl.) — Nach dieser Abschweifung möchten wir die alphabetische Reihen folge der Autoren wieder aufnehmen. Diese führt uns vorerst zu »Ilsös. Lrluossss äs Lrixoli- von Robert de Flers. Dieses aus Japanpapier gedruckte Buch, Paris 1897, Läitiou ä'^rt, mit Lithographien von Mucha, Kunsteinband im orientalischen Stil von Bretault, brachte 295 Frcs., — »L'akkairs Oraiuqusbills- von Anatole France, Paris 1901, bei Pelletan, mit vortrefflichen Zeich nungen von Steinlen, Mosaikeinband von Rens Kieffer, 255 Frcs., — »La leyou biso axxrlss-, Paris 1898, von demselben Autor, symbolischer Kunsteinband von Rens Kieffer, 179 Frcs., — die beiden Werke desselben modernen Meisters »^.u pstit boubsur-, Ausgabe 1898, und -Ls Lroouratsur äs äuäss«, Paris 1902, Aus gabe der ^.mis äss Livrss, zusammen 840 Frcs., — -La Lills Llisa- von Edmonü de Goncourt, mit Radierungen von Jeanniot, Paris 1895, Oktavformat, Druck auf Japanpapier, Kunsteinbcrnd von Cuzin, 215 Frcs. — Der früher erwähnte Schriftsteller Emil Goudeau erzielte mit seinem Buche -kosmss parisisus-, Paris 1897, speziell für Henri Böraldi ge druckt, mit Bilderschmuck und einem Originalaquarell von CH. Jouas, auf Chinapapier, Kunsteinband von Franz, 2l0 Frcs., — ein andres Buch desselben Autors, betitelt -Lablsaux äs Laris-, großes Oktavformat, mit Zeichnungen von Vidal und Kunst einband von Meunier, Paris 1893, speziell für Henri Bsraldi ge druckt, brachte 225 Frcs., — die pikante Pariser Sittengeschichte »La kamills Oaräiual» von Ludovic Halsvy, mit Illustrationen *) »An sich wäre hiernach der Schriftsteller nicht gehindert, sein Buch, etwa mittels Aufdrucks eines Vorbehalts, auch der Be nutzung durch Leihbibliotheken zu entziehen. Eine solche Ände rung des gegenwärtigen Zustandes würde jedoch ohne ausreichen den Grund beachtenswerte Interessen weiter Kreise der Bevölkerung schädigen. Der Entwurf beugt deshalb jener Möglichkeit dadurch vor, daß er eine ausschließliche Befugnis, das Werk zu verleihen, dem Urheber ausdrücklich abspricht.- Der Entwurf von 1898 stand auf entgegengesetztem Standpunkt. von Charles Lsandre, Originalexcmplar auf Chinapapier, Paris 1893, bei Testard, großes Oktavformat, mit Kunsteinband von Rens Rieffer, erreichte 440 Frcs., — das historische Werk »La Llort äu äuo ä'Lugbisu« von Lson Hennique, mit Stichen, 4 stats, von Le Blanc, Paris 1895, Oktavformat, Druck auf Chinapapier, mit symbolischem -Trauereinband^ von Cuzin, 400 Frcs., — ein anderes, auf Japanpapier gedrucktes Werk desselben Autors, »Losuk«, mit Zeichnungen von Jeanniot, Paris 1899, bei Floury, Quartformat, 150 Frcs., — »Gspusis, Olsoxatrs, Lbsoäora- von Houffaye, mit farbigen Illustrationen von Giraldon, Ausgabe der ^mis äss Livrss, Oktavformat, 156 Frcs., — der berühmte Bettler roman »Lss Nissrables- von Victor Hugo, Nationalausgabe, Paris 1890—91, bei Testard L Cie., auf Japanpapier gedruckt, mit Illustrationen von Georges Jeanniot, 3 staks, 220 Frcs., — die bekannte Gedichtsammlung -Lss Orientales« desselben Autors, mit Illustrationen von Gsröme und Benjamin Constant, Paris 1882, Ausgabe der ^.ruis äss Livrss, Quartformat, mit Kunstein band von Noulhac, 250 Frcs., — »La Lriuossss äs Olsvss» von Madonne de La Fayette, Paris 1889, bei Conquet, Kunsteinband von Pagnant, 155 Frcs., — La Fontaines »Oontss«, von Beau mont illustriert, Paris 1885, Librairis äss Liblioxbilss, Druck auf Japanpapier, Radierungen, 3 stats, 270 Frcs., — der kleine Oktavband »Oontss blanos. vom Akademiker Jules Lemartre, mit Illustrationen von Fräulein Blanche Odin und einem Kunsteinband von Renö Kieffer, Paris 1900, Aus gabe der Liblioxbilss luäsxsuäauts, 160 Frcs., — der exotische Roman »Naäams Obr^sautböms- von Pierre Loti, mit Zeichnungen und Aquarellen von Rosst und Myrbach, Paris 1888, bei Calmann-Lsoy, großes Oktavformat, Druck auf Japanpapier, 125 Frcs. — Zwei große Oktavbände des Romans »Lss ^.vsnturss äu Obovalisr äs Laublas- von Louvet, mit Kunsteinband von Bretault, Paris 1842, bei Maltet, illustrierte Ausgabe, nur 100 Frcs. — Die sowohl für Kunstliebhaber im allgemeinen, besonders aber für Gastronomen und Feinschmecker interessanten originellen Sammlungen »Lss ^küobss lllustress- von Ernst Maindron — und »Lss Nsuus st xroZrammss illustrsss- von Lson Maillard, mit 460 Reproduktionen, Paris 1898, bei G. Boudet, ergaben 185 Frcs., — der kleine Quartband (in Blättern) -La Lols Lullsr- von Roger Marx, der der berühmten Tänzerin dieses Namens gewidmet ist, mit Kupferstichen von Pierre Roche, Paris 1904, Ausgabe der Osut Liblioxbilss, 149 Frcs., — der Sittenbilderroman »La Liaison ü'sllisr- von Guy de Maupassant, mit Illustrationen von R. Lelong, Paris 1899, bei Ollendorff, Oktavformat, mit einer Originalzeichnung von Lelong und Kunsteinband von Cuzin, Druck auf Japanpapier, 110 Frcs., — der Roman -lins Vis- von demselben Autor und Verleger, Paris 190l, Oktavformat, Druck auf Japanpapier, mit Illustrationen und einem Originalaquarell von A. Leroux, Kunst- ernband von Bretault, 102 Frcs., — das eingangs erwähnte Werk -Obrouiqus äu temxs gui tut la äaoqusris» von Mayneville, mit Illustrationen von Merson, Paris 1903, Oollsotion äss Lix, großes Oktavformat, mit Kunsteinband von Gruel, Druck auf China papier, 305 Frcs., — die Werke Molisres (»Osuvrss«), mit Illustrationen von Louis Lenoir, von Leopold Flameng gestochen, Druck auf altem Japanpapier, avant tonts lsttrs, 110 Frcs., — das meisterhaft illustrierte (Willette-;Werk »Laris dansant« von Georges Montorgueil, Paris 1898, bei Belin, großes Oktavformat, mit Kunsteinband von Noulhac, 305 Frcs., — das im gleichen Genre von demselben Autor geschriebene Werk »Laris au basarä-, mit Illustrationen von Lepsre, 150 Frcs. — und ein drittes Werk desselben Autors »La Vis äss Loulsvaräs«, mit Zeichnungen und einem Kunsteinband von Lortic Sohn, großes Oktavformat, 132 Frcs., — das in dieselbe Kategorie gehörende Werk -Lss Limavsbes xarisisns« von Louis Morin, mit Originalradierungen von Lepsre, Paris 1898, bei Conquet, großes Oktavformat, mit prachtvollem Mosaik-Kunsteinband von Rens Kieffer, 420 Frcs. — Auch Müsset erzielte recht gute Preise. Wir erwähnen vor allem folgende Werke: -Naäsmoisslls Kiwi kiuson- (der Typus der Pariser Arbeiterin), mit farbigen Ra dierungen von Courboin, Paris 1899, Ausgabe der Osut Liblio xbilss, Duodezformat, mit Kunsteinband von Carayon, 380 Frcs-, — »Lss bluits st Souvsuirs«, Paris 1896, bei Pelletan, Oktavformat, tsts äs uögrs, mit Kunsteinband von Marius Michel, Druck und Stiche auf altem Japanpapier, 395 Frcs., — die Theaterstücke des-