12596 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. ^ 2L9, 6. November 1908. Verlag von Egon Fleischel 6c Co., Berlin 9 Zum Erscheinen der Zweiten Auflage bringen wir einige Preßstimmen über den neuen Roman von Paul Oskar Höcker Die verbotene Frucht Literarische Umschau des B. L.-Anz.: Besonders erfreulich berührt an diesem Buch, das die vornehmste Art der Llnterhaltungsliteratur würdig vertritt, die Reinheit des Empfindens, fast möchte ich sagen die Keuschheit des Stils, der sich von jeder ausdringlichen Stimmungsmacherei, von jeder beabsich tigten Pikanterie freihält und trotzdem sicherlich auch die an andere Kost gewöhnten Leser fesseln wird. Berliner Morgenpost: Ein nenes Buch von Äöcker ist immer ein kleines Ereignis auf dem deutschen Literaturmarkt. Auch sein letztes Werk teilt die Vorzüge seiner früheren Erzählungen: spannende, gut aufgebaute Handlung, ein dringliche Beobachtung und plastische Wiedergabe. Illustrierte Landwirtschaftliche Zeitung, Berlin: Paul Oscar Äöcker hat mit seinen Roman „Die ver botene Frucht" die volle Meisterschaft errungen. Man liest das Buch in einem einzigen Zuge, so weiß der Verf.'sser bis zur letzten Seite die innere Anteil nähme wachzuhallen und zu steigern Württemberger Zeitung: Keines seiner früheren Werke verrät so wie dieser neue Roman die vollendete Herrschaft über die künst lerische Form. Ein eigenartiger Ehekonflikt, temperament voll vorgetragen, fesselt die Teilnahme des Lesers. Neue Freie Presse: Die trockene Aneinanderreihung der Tatsachen, wie sie in diesem engen Nahmen allein möglich ist, vermag auch nicht annähernd den Zauber zu erneuern, der einen bei der Lektüre des Buches selbst umfängt. Ein Roman, der jede Beachtung verdient und der den Freunden gut stilisierter und vornehmer Unterhaltungslektüre, aber auch den Liebhabern tieferer psychologischer Literatur aufs angelegentlichste empfohlen werden kann. Die Gartenlaube. Paul Oscar Höcker hat mit seltener Konsequenz seinen Weg verfolgt und die Eigenart seiner Kunst bis zum Raffinement entwickelt. Ein Reihe glänzender Erzähler werke ist rasch aufeinander gefolgt In keinem dieser Romane aber steckte so sehr der Paul Oscar Äöcker, wie in dem jüngst erschienenen Buche „Die verbotene Frucht." Hier wirkt alles zusammen, das Interesse des Lesers geradezu brennend zu fesseln: der eigenartige Schauplatz, auf dem die Erzählung sich ab spielt, das moderne Aegypten mit seinen kaleidoskopartig wechselnden Landschafts- und Volksbildern, das sehr in die Geschichte verwobene internationale Reiseleben, das der Autor aus eigener Anschauung kennt, vor allen Dingen aber der im Mittelpunkt der Handlung stehende, wundervolle Frauencharakter, dem so garnichlS von der Schablone der üblichen Romanheldinnen anhaftet Paul Oskar Äöcker besitzt all die Eleganz des Stils und Grazie der Schilderung, die solche Stoffe aus dem Gesellschaftsleben unserer Zeit verlangen — daß er dabei niemals oberflächlich wird, sondern mitten in das schillernde Treiben hinein die schwersten Probleme und Konflikte stellt, sichert ihm die Sympathie und die Ver ehrung auch der Leserkreise, die nicht nur nett unter halten, sondern auch angeregt und im Innersten gepackt werden wollen. Wir bitten, den Roman nicht auf Lager fehlen dieses Blattes Bestellzettel bei. zu lassen; zur gesl. Benutzung liegt der Nummer Hochachtungsvoll Berlin, November 1908. Egon Fleischel 6t Co.