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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1906
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- 1906-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1906
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- Deutsch
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6580 Nichtamtlicher Teil. ^ 153, 5. Juli 1906. und Dampfschiffsgesellschaften aufmerksam machen. Die Proben sind hiernach nicht zu den literarischen Erzeugnissen zu rechnen. (W. V. Stichwort »Papier- Anmerkung zu Ziffer 5, Stichwort -Bücher« Absatz 2 und Stichwort »Papier- und Pappwaren- Ziffer 8a l.) Herstellungsland: Vereinigte Staaten von Amerika. (Hamburg, 8. 5. 06.) Handelsregistereintrag. — Eingetragen wurde nach stehende Firma: Wien, VI., Laimgrubengaffe 17, Akademischer Verlag vr. W. Schultz L Co. Gesellschaftsform: Kommanditgesellschaft auf Aktien auf Grund der mit dem Erlaß des k. k. Ministeriums des Innern vom 26. Mai 1906, Z. 23817, erteilten Bewilligung und des mit demselben Erlaß genehmigten, in der konstituierenden Generalversammlung der Kommanditisten vom 9. Juni 1906 be schlossenen Gcsellschaftsvcrtrags. Gegenstand des Unternehmens ist: 1. der Erwerb des in Leipzig protokollierten und in Wien konzessionierten Verlagsgeschäfts »Akademischer Verlag für Kunst und Wissenschaft Or. Jakob Hollitscher-; 2. Erwerb, Herausgabe und Verschleiß von periodischen und nichtpcriodischen Druckschriften, sowie der Verlag und Vertrieb von Druckschriften überhaupt; 3. der Betrieb einer Druckerei und sonstiger Hilfsgeschäfte eines Verlagsunternchmens, insbesondre eines Sortimentsbuch handels; 4. der Erwerb von Realitäten zum Zwecke des Betriebes der unter 1—3 genannten Geschäfte; die Beteiligung an gleichartigen Unternehmungen dritter Personen. Persönlich haftender Gesellschafter: Or. Wolfgang Schultz Schriftsteller in Wien. Kapital der Kommanditisten: Dasselbe beträgt 390 000 L., bestehend in 650 Stück Aktien, die auf einen Betrag von je 600 L und auf Namen lauten. Die Firmazeichnung geschieht in der Weise, daß der persönlich haftende Gesellschafter unter dem vorgedrucktcn oder von wem immer geschriebenen Firniawortlaut seine eigenhändige Unter schrift setzt. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch Ein schaltung in die amtliche -Wiener Zeitung». Die einmalige Ein schaltung genügt, sofern nicht das Gesetz eine wiederholte Ein schaltung ausdrücklich anordnct. Diese Bekanntmachungen sind, abgesehen von dem Falle der Einberufung einer Generalversamm lung durch den Aufsichtsrat, nach H 17 von dem persönlich haften den Gesellschafter zu fertigen. Wien, 26. Juni 1906. (Zentralblatt für die Eintragungen in das Handelsregister. Herausgcgeben vom K. K. Handelsministerium in Wien Nr. 52 vom 30. Juni 1906.) Die Stanford-Universität in Kalifornien. — Nicht nur Menschen, auch Gebäude und Institutionen können eine be wegte Vergangenheit haben. Dies beweist die Stanford-Universi tät in Kalifornien, die als die reichste Universität der Welt galt, aber bei dem Erdbeben von San Francisco vernichtet worden ist, und die es wohl verdient, daß man sich mit ihrer tragischen Geschichte beschäftigt. Vom Goldfieber erfaßt, begaben sich im Jahre 1849 vier junge Leute — Leland Stanford, Charles Crocker, Mark Hopkins und Collis O. Huntington — nach Kalifornien. Diese »Vier Großen» — wie sie in Amerika genannt werden — gründeten die Union-Pacificbahn und gelangten zu einem Riesenvermögcn. Von diesen Vieren stiftete Leland Stanford zum Andenken an seinen ihm durch den Tod frühzeitig entrissenen einzigen Sohn die »Leland Stanford junior Unioersity- zu Palo Alto in Kali fornien. Er trat ihr drei Farmen von 35 000 da Landes ab im Wert von sechs Millionen Dollars und schenkte ihr noch vierzehn Millionen Dollars in Wertpapieren. Als Leland Stanford 1893 starb, zählte die zwei Jahre vorher eröffnete Universität bereits an 700 Studenten, sowie beinahe 100 Professoren und andre Lehrkräfte. Man hielt sie im ganzen Lande, namentlich in Kali fornien, für die bestdotierte Universität der Welt. Da traf eines Tages in Palo Alto die Kunde ein, daß die Ne gierung gegen die Stanfordsche Hinterlassenschaft einen Fünfzehn- Millionen Dollar-Prozeß angestrengt habe wegen der alten Schulden der Pacific-Eiscnbahnbesitzer. Nur dem Opfermut der reichen Frau Stanford und des gesamten Lehrkörpers der jungen Universität, an deren Spitze der Präsident David Starr Jordan stand, war es zu verdanken, daß das Schicksal der Anstalt damals nicht besiegelt wurde, daß sie vielmehr als Siegerin aus allen schweren Kämpfen hervorging. Das gesamte Vermögen der Anstalt wurde mit Beschlag belegt, die Einnahmen stockten. Um die Sperrung der Universität zu verhüten, wurden die Gehälter der Professoren bedeutend herabgesetzt und eine Gebühr von zehn Dollars für jedes Semester von jedem Studenten eingeholt, obgleich cs in der Satzung heißt, daß der Unterricht unentgeltlich sei. Der gesamte Lehrkörper widerstand tapfer allen Versuchungen und verließ, trotz der verlockendsten Anträge, das sinkende Schiff nicht. Dank dem energischen Einschreiten des Präsidenten der Republik, Cleveland, kam der -Fall Stanford- vor dem Obersten Gerichtshof sofort zur Verhandlung. Am 2. März 1896 wurde dahin entschieden, daß die Regierung keinerlei Anspruch auf die Stanfordsche Hinterlassenschaft erheben könne. Die Zukunft der Universität war aber erst vom Jahre 1898 an wirklich gesichert, um s o mehr, als auch der australische Millionär Thomas Welton Stanford, ein Bruder des Stifters, das auf ihn entfallende Erbteil aus der Hinterlassenschaft zum Bau einer neuen Bibliothek verwendete und außerdem auch versprach, sein eigenes Ver mögen, das sich auf zwei bis drei Millionen Dollars belaufen soll, der Universität zu vermachen. Nach Erledigung des Pro zeßes wurden die eingestellten Bauten sofort wieder in Angriff genommen. An das Hauptgebäude reihten sich vierzehn neue Gebäude an, sechs sollten dann noch folgen; aber das Erd beben hat alle Bauten zerstört. Nach dem Wunsch des Stif ters sollte der Unterricht an der Stanford-Universität die Hörer zu einem nützlichen und praktischen Leben befähigen. Die Erteilung der Grade war mit keinerlei Zeremonien ver bunden. Selbst die Diplome waren ganz einfach ausge stattet und auf kleinen viereckigen Pergamentstücken gedruckt. Da gegen wurde ernstlich darauf gesehen, daß die Hörer auch wirklich Tüchtiges lernten. Vor dem Erdbeben wurde die Universität von 1200 Studenten besucht; doch sollte sie bald auf 2000 und mehr erweitert werden. Den Frauen wurde von Anfang an der Zutritt unter den gleichen Bedingungen gestattet wie den Männern; doch be schränkt ein Punkt der Satzungen ihre Zahl auf 500. Die armen Studenten waren in der Überzahl. Nur ein Drittel der Hörer erhielt sich ganz oder teilweise selbst, während die Hälfte der gesamten Studentenschaft die Ferien dazu benutzte, ihren Lebensunterhalt in verschiedenster Weise zu erwerben. Bisher hatte man nur in einem Punkt an der Anstalt etwas auszusetzen gefunden: es waren dort nämlich durch die Coeducation erstaunlich viele Ehen zustande gekommen. Zu den übrigen Vorzügen Palo Altos gesellte sich noch seine hervorragende Lage. Rings um die Gebäude dehnten sich fast 4000 da unbebauten Landes aus. Im ganzen Umkreis der Universität war die Jagd verboten, und das Wild, die Wald- und Singvögel sind dem Schutz des Publikums empfohlen. Dagegen wurde viel sonstiger Sport getrieben und großes Gewicht auf nützliche Leibesübungen gelegt. Die Stanfordsche Stiftung machte ohnehin schon rund 30 Millionen Dollars aus, als das ganze Vermögen der Frau Stanford dazu kam. Wie stolz die Kalifornier auf Palo Alto waren, geht schon daraus hervor, daß sie es bei den letzten Wahlen durchgesetzt hatten, daß der größte Teil der Universitäts liegenschaften vom Stcucrzahlen befreit wurde. Wahrlich, kein kleiner Verlust sür den Fiskus I Und jetzt ist die ganze Herrlichkeit in Trümmer gelegt. Aber schon wird Geld gesammelt zwecks ihrer Wiederaufrichtung. Die neuen und die noch vorhandenen alten Mittel werden hierzu hoffentlich ausreichen. (Deutscher Reichsanzeiger.) Vierteljahrsregister zum Börsenblatt für den Deut schen Buchhandel. — Der heutigen Nummer 153 des Börsen blatts liegen das Inhaltsverzeichnis zum zweiten Vierteljahr 1906 (April—Juni) und die beiden Titel zum zweiten Band des laufenden Jahrgangs bei.
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