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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1906
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- Ausgabe
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- 1906-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1906
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- Deutsch
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153, 5. Juli 1906. Nichtamtlicher Teil. 6581 Versteigerungen von Büchern, Stichen, Hand schriften, Münzen usw. im Hotel Drouot zu Paris. — Was die Stich-Auktionen anbelangt, so haben wir diejenigen vom April und Mai hier bereits erwähnt, so daß uns heute hauptsächlich die Juni - Versteigerungen beschäftigen werden. Es darf aber gleich anfangs bemerkt werden, daß die Stich-Auktionen des genannten Monats nicht bedeutend waren; das Hauptinteresse der Liebhaber war auf verschiedene große Auktionen von Bildern und Zeichnungen, sowie in der zweiten Junihälfte auf mehrere ansehnliche Bücherversteigerungen gelenkt. Am 6. Juni fand beim Kunsthändler Petit unter der Leitung von Coulon, Chevallier und G. Petit die Versteigerung der Sammlung M. Barincon statt. — Folgende moderne Litho graphien und Radierungen kamen dabei unter den Hammer: -La Ooulsur- vom modernen Meister Henri Martin erzielte nebst einer andern Lithographie desselben Künstlers 112 Frcs., — die Pariser Ballszene »Uno valss ä LlN^sös-Uontwartrs- von Toulouse Lautrer, ebenfalls Lithographie, 22 Frcs., — eine hübsche Herbst landschaft des Malers Raffaelli, betitelt »Xutowus-, farbige Ra dierung, 6b Frcs. Andre Nummern erzielten geringere Preise. Eine andre Versteigerung, die vom 11. bis 14. Juni im Hotel Drouot zu Paris unter der Leitung von Chevallier, Feral, Danlos abgehalten wurde, umfaßte die Sammlung Eugen Lecomte und brachte verschiedene gute Lithographien und Stiche, worunter auch solche nach Dürer. — Ein in Aquatintamanier ausgeführtcr Stich von Eugen Delacroix, betitelt -17v korAsron-, brachte 105 Frcs. — Recht zahlreich waren die »Faustbilder-, die mit folgenden Preisen bezahlt wurden: Die Lithographie »b'aust äaus sou oabiust-, Premier ötat, avant tonlos lottrss, erreichte 2öO Frcs., — eine andre, betitelt -Vaust et Llöpüistopüölss Za- lopant äans la nult äu sabbat-, premior ötat, avant lsttros, die den bekannten Ritt durch die Lüfte darstellt, 510 Frcs., — ein andrer Stich: »Vaust st Nöxbistopbölss äans los NontaAllss äu Harr-, Premier ötat, avant tontss Isttres, 4M Frcs., — die be kannte Duellszene: »Ls äusl äs l?anst et äs Valentin-, ssoonä ötat, avant lottrss, 160 Frcs., —ein weiterer Stich: »Nspbistoxbölss et fairst-, 200 Frcs., — der Besuch Mephistos bei Martha (Nöpbistopböltzs so prösontaut ebsa Nartbo), Premier ötat, avant tontss Isttres, 500 Frcs., — die Spinnradszene: »Narßusrits ä sou rouet», Premier ötat, avant Isttres, ebenfalls 500 Frcs., — die Kirchenszene, unter dem Namen »Narxusrits ä l'sxliss«, Premier ötat, avant Isttres, 380 Frcs. — Der Altmeister Albrecht Dürer war mit dem Stiche -lonsur äs oornsmuss« (Dudelsackpfeifer) ver treten, 400 Frcs. — »La xranäe orosss- von Mecken, Litho graphie, 300 Frcs., — >8aint-?anl prsebant ä Xtbsoss« von Raimondi, 170 Frcs., — die Legende »Ls martere äo Laint- Lauront«, 180 Frcs., — »Laints Löoils-, 460 Frcs., — die drollige Szene »Leux kaunes portant nn snkant-, 110 Frcs., — »Ls Larnasse-, 115 Frcs., — »kallas-, 210 Frcs., — -llupiäon st Iss 3 gräess» 310 Frcs. Der Stich »La tsmpsranos» erzielte 200 Frcs., — »La eassoletts- sogar 350 Frcs., — ein Bild Asselyns, »kortrait äs äean Xsssl^n-, ergab 500 Frcs., während unter dem Titel »La komme xsnsivs« ein Stich für 700 Frcs. versteigert wurde, der jedenfalls mit dem »Traum der hl. Helena- identisch war. — Folgende zwei Stiche brachten je 1150 und 1120 Frcs.: »ksm- branät äessinant-, Selbstporträt von Rembrandt — und »Oisu oouronnant la Lainte Viergs- von Schongauer. — Die genannten waren die wichtigsten Nummern, die bei dieser Versteigerung seil geboten wurden. Einige gute englische Stiche, sowie solche von Freudeberg und Janinet kamen vom 15.—19. Juni 1906 im Hotel Drouot zu Paris unter Leitung von Motel, Citerne, Paulmc und Lasquin unter den Hammer. Folgende Nummern fanden recht gute Preise: »Ls vöpart äu soläat suisss- und sein Gegenstück -Ls retour äu Loläat suisss- von Freudeberg, 320 Frcs., — der farbige Stich »La Oomparaison- von Janinet, nach Lawrence, mit restauriertem Rand, 635 Frcs., — der schwarze englische Stich »Tbs Fortune Teller- von Smith, nach Peters, 320 Frcs., — die schon oft er wähnte Soldatenheimkehr »8oläisr's rsturn- von Ward, nach Wheatly, farbiger Stich, 510 Frcs., — derselbe englische Stecher war mit dem farbigen Stich »Louisa-, breiter Rand, vertreten, 470 Frcs. — Endlich sei noch ein in schwarzer Stichmanier ausgeführtes Herrenporträt der englischen Schule »kortrait äu Lomts äs Cuinss- erwähnt, 400 Frcs. Diese Versteigerung bot, wie gesagt, wenige, aber gute Stiche. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. In derselben Woche, am 18. Juni, fand unter Leitung von Huguet und Lair-Dubreuil eine Auktion statt, die einige moderne Radierungen brachte. Der in Paris lebende Norweger Thaulow erzielte folgende Preise: -LaUorts äs ward re«, farbige Radierung, 180 Frcs., — die Winterlandschaft -Löst äs nsigs sn KorvtzAS- von demselben, farbige Radierung, 150 Frcs., — sein bekanntes Brückenbild »Ls ?ont äs Vörons», ebenfalls farbige Radierung, 170 Frcs., — die Radierung »17ns lsoturs obsx Oiäsrot« von Meissonnier, 105 Frcs. Eine andere Stichauktion fand am 20. Juni unter Leitung der Herren Delestre und Delteil im Hotel Drouot statt. Die Preise waren keine bedeutenden, mit Ausnahme der Radierung »liswbravät ässsioant- von Rembrandt, sprsuvs avant Is pa^sa^s, die 2550 Frcs. erreichte. Nennenswert sind im weitern einige Verkäufe von Handschriften, Münzen, Musikinstrumenten rc. — So fanden im vorigen Monat im Hotel Drouot zu Paris unter der Leitung von Delestre und Serrure mehrere Auktionen von Münzsammlungen statt. Eine Silberdekadrachme, Epoche des Gilon, die aus Syrakus stammt, auf der einen Seite eine lorbeerbekränzte Frau mit vier Delphinen, auf der Rückseite ein Wagenlenker, wurde mit 3000 Frcs. bezahlt. — Eine andere Dekadrachme, mit dem Kopfbild der Proscrpina, brachte 1350 Frcs., eine ähnliche 1020 Frcs. Eine alte gallische Goldmünze (^ulsroi Osnornani) er reichte 460 Frcs. Eine Handschriftenversteigerung, die am 6. Juni 19V6 im Hotel Drouot abgehalten wurde (M. Delestre), ergab 15 000 Frcs. Folgende Preise verdienen Erwähnung: Ein Brief der Kaiserin Josephine an Napoleon I. wurde mit 2600 Frcs. bezahlt. Ein Brief des berühmten Bücherfreundes Grolier (sechzehntes Jahr hundert), 460 Frcs., — ein Brief des Fabeldichters La'Fontainc 110 Frcs., — ein Brief des Königs Ludwig XV. erreichte dieselbe Summe — ein Brief des bekannten Polemikers Henri Rochefort, an General Trochu gerichtet, 105 Frcs. Die Sammlung des Herrn Eugen Lecomte, die rund 480000 Frcs. ergab, kam vom 10. bis 13. Juni unter den Hammer. Eine Stradivariusgeige, gezeichnet Antonius Stradivarius, Cremona 1725, wurde von einem der Erben für 10 000 Frcs. erworben. Derselbe brachte auch ein Violoncello desselben Meisters, Cremona 1693, für die Summe von 7000 Frcs. in seinen Besitz. Bei einer am 22. Juni im Hotel Drouot zu Paris ab gehaltenen Münzenauktion, die von Delestre und Rollin geleitet wurde und 32 600 Frcs. ergab, wurde für eine silberne Medaille, die auf der einen Seite Bacchus, auf der andern seinen Begleiter Silen zeigt, 1700 Frcs. bezahlt. Eine andre Silberdenkmünze, die auf der einen Seite den mit Lorbeer gekrönten Kopf Apollos, auf der andern einen galoppierenden Vierspänner aufweist, brachte 1575 Frcs. Diese zweite Kategorie fand ihren Quartalsabschluß in einer vom 25. bis 27. Juni abgehaltenen und von Delestre geleiteten Autographenauktion, die reich an Handschriften des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts, namentlich der napoleonischen Epoche, war und der Sammlung des verstorbenen Herrn Paul Dablin augehört hatte. Die wichtigsten Nummern dieser Ver steigerung waren: 1. Napoleon und sein Zeitalter betreffend: 2 Briefe und ein Rezept von Franz Antommarchi, Leibarzt Napoleons auf St. Helena, der erste Brief ist an die Kaiserin Marie Luise ge richtet, der zweite an die Herren Colnaghi in Paris, die er vor den nicht Unterzeichneten Totenmasken, als unecht, warnt; die 3 Stücke brachten 30 Frcs., — 2 Briese des Herzogs von Castiglione, Marschalls von Augereau (der zweite Brief ist von Marschall Davoust geschrieben, an Augereau gerichtet, der über seine Ungnade unterrichtet wird), ergaben nur 11 Frcs., — drei Briefe des Generals Bertrand, Hofmarschalls, brachten 12 Frcs., — zwei Briefe des Generals Brune, wovon einer an Josephine Bonaparte, ergaben 20 Frcs., — ein Brief des Generals Carteaux (worin er ihr mitteilt, daß ihm in der Gefangenschaft alles ge stohlen worden sei, selbst die Kleider, nur sein Säbel und sein Mut nicht) 7 Frcs., — 2 Briefe des Kriegsministers Clarke, wo von der eine an Napoleon, der andere an Kellcrmann, erreichten 30 Frcs., — zwei Briefe (Stellengesuche) von Coustant, dem Kammerdiener Napoleons (der eine ist an Louis Philipp, dem er seine »treuen» Dienste anbietet, gerichtet, der andre an einen Herrn Dupont, bei dem er sich als Hausmeister (I) 864
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