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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.08.1906
- Strukturtyp
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- Band
- 1906-08-02
- Erscheinungsdatum
- 02.08.1906
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- Deutsch
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7376 Nichtamtlicher Teil. 177, 2 August 1906. 'Zollauskunft st eile bei der Handelskammer zu Leipzig. — Die Errichtung einer Zollauskunftstelle bei der Handelskammer zu Leipzig hat einem wirklich vorhandenen Bedürfnis Genüge geschaffen. Das beweist klar die Inanspruch nahme der Stelle, die von Anfang an ungemein rege ge wesen ist und im Laufe der Zeit nicht nur so geblieben, sondern stetig gewachsen ist. Zu den in dem Schriftchen -Errichtung, innere Einrichtung und Tätigkeit der Zoll auskunftstelle der Handelskammer Leipzig, für 1905, das erste Jahr des Bestehens, nachgewiesenen 1316 Auskünften sind im laufenden Jahre bereits gegen 1500 weitere getreten. Und die Zollauskunftstelle arbeitet nicht etwa nur für die Kaufleute des Bezirks der Handelskammer; ihre Dienste werden vielmehr von Interessenten aus allen andern Berufskreisen wie aus ganz Sachsen und darüber hinaus begehrt, und bereitwillig wird allen Anträgen auf Auskunft, soweit es nur angängig ist, entsprochen. Zur Bewältigung solcher Arbeit reichen die vorhandenen Kräfte nicht mehr aus, und die Handelskammer hat sich genötigt gesehen, einen zweiten Auskunftbeamten anzustellen. Das ist durch das dankenswerte erneute Entgegenkommen des Königlichen Finanz ministeriums und der Königlichen Zoll- und Steuerdirektion mög lich geworden, die auf ihren Antrag einen zweiten Beamten aus dem praktischen Zolldienst am 1. August d. I. zur Dienstleistung bei der Handelskammer beurlaubt haben. Post. — Nach Spanien können vom 1. August ab Postfracht stücke ohne und mit Wertangabe bis zum Gewicht von 10 ÜK sowie mit Nachnahme bis zum Betrage von 800 auf dem direkten Landwege über Altmünsterol abgcsandt werden. Die Wertangabe ist bei Paketen bis 5 üZ auf 800 ^ beschränkt, bei Paketen über 5 bis 10 ÜA ist sie unbegrenzt, über die Taxen und die besondern Versendungsbedingungen erteilen die Postanstalten Auskunft. (Dtschr. Reichsanzgr.) "Buchbinder-Ausstand. (Vgl. Nr. 175, 176 d. Bl.) - In Leipzig sind die ausständigen Buchbinder am Montag, 30. Juli, zur Arbeit zurückgekehrt. Nur etwa die Hälfte fand Wieder anstellung in den früher verlassenen Betrieben, und diese erfolgte unter Beseitigung der Kündigungsfrist. Sobald die Arbeitsauf nahme sich nicht in zugesagter Weise in Leipzig, Berlin und Stuttgart glatt vollzieht, wollen die Arbeitgeber die Möglichkeit sofortiger Wiederentlassung der Eingestellten in der Hand behalten. Die Leipziger Zeitung berichtet aus Stuttgart vom 30. Juli folgendes: In einer am 30. Juli in Stuttgart abgehaltenen Ver sammlung beschlossen die ausständigen Buchbindereiarbeiter mit 256 gegen 238 Stimmen, daß der Streik entgegen dem Beschluß vom Tage zuvor, morgen die Arbeit wieder aufzunehmen, so lange fortgesetzt werden solle, bis die Arbeitgeber die schriftliche Erklärung abgegeben hätten, daß sämtliche Buchbindereiarbeiter innerhalb zwei Wochen ausnahmslos wieder eingestellt werden. Der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes hat erklärt, daß, falls morgen in Stuttgart die Arbeit nicht wieder ausgenommen werden sollte, die Buch- bindereiarbeitcr in Berlin und Leipzig, die heute die Arbeit wieder ausgenommen haben, wieder ausgesperrt werden würden. Die Einstellung der ausständigen Buchbinder in Leipzig und Berlin, die auf Grund der getroffenen Vereinbarungen von den Arbeitgebern am Montag, 30. Juli, in der Weise vor- genommen wurde, daß die gegenwärtig noch freien Plätze von den Ausständigen besetzt wurden, hat den Ausständigen starke Enttäuschungen bereitet. Obwohl den Ausständigen bekannt war, daß sich während des Kampfes bis zu 50A der frühern Be schäftigten Arbeitswillige gefunden hatten, hatte doch die Erwartung Platz gegriffen, daß diese als minderwertige Arbeiter zum größten Teil ihre Plätze verlassen und sie den Ausständigen überlassen würden. Man hatte zu wenig damit gerechnet, daß die gegen wärtige Teilarbeit in den Großbindereien es ermöglicht, Arbeiter andrer Berufe in verhältnismäßig kurzer Zeit zu brauch baren Buchbindereiarbeitern heranzubilden. Übrigens hatten sich die Buchbindereibesitzer den Arbeitswilligen gegenüber ehrenwörtlich verpflichtet, sie bei Beilegung der Differenzen mit den Ausständigen an ihren Plätzen zu belassen. Es konnte demzufolge mehrfach bei der Wiederaufnahme der Arbeit eine Verständigung nicht er zielt werden. In Voraussicht dieser eigentümlichen Lage hatten sich die Arbeitgeber verpflichtet, falls in einem Betriebe die Arbeit nicht ausgenommen oder wieder eingestellt werde, eine allgemeine Aussperrung folgen zu lassen. Wie bis jetzt bekannt geworden ist, hat sich diese Maßregel erübrigt; doch wird immerhin noch manches Hindernis zu beseitigen sein, ehe vollständige Ruhe im Gewerbe wiederkehrt. Da sich auch in den übrigen Aussperrorten, namentlich in Stuttgart, bei der Wiedereinstcllung der Arbeiter Differenzen ergeben haben, hat der Vorsitzende des Arbeitgeber verbands die Erklärung abgegeben, daß, falls morgen in Stutt gart die Arbeit nicht wieder ausgenommen werden sollte, die Buchbinderei-Arbeiter und -Arbeiterinnen in Berlin und Leipzig, die die Arbeit wieder ausgenommen haben, erneut ausgesperrt werden würden. Arbeits-Aus st and der Lithographen und Stein drucker. — Die Leipziger Zeitung berichtet unter dem 31. Juli: Eine Vertreterkonferenz des Senefelder-Bundes beschloß in Berlin, in den Streik- und Aussperrorten erneut über den Stand der Bewegung im Lithographen- und Steindruck- Gewerbe berichten zu lassen, wobei aber, entgegen dem Be schlüsse der Kreisvertretersitzung des Schutzverbandes Deutscher Steindruckereibesitzer dafür propagiert werden solle, daß zunächst in sämtlichen Streik- und Aussperrorten alle strittigen Punkte geregelt sein müßten, ehe die Arbeit wieder ausge nommen werden könne. Dieser Beschluß wurde vor seiner Aus führung dem Vorstand des Schutzvcrbands Deutscher Stein druckereibesitzer unterbreitet, worauf die Rückantwort eingegangen ist, daß der Schutzoerband nicht in der Lage sei, in örtliche Ver handlungen über die in den Streik- und Aussperrorten ge stellten Forderungen einzutreten, vielmehr an seinem Stand punkte festhalte, daß die nach dem Ergebnis der Verhandlungen noch in Betracht kommenden Fragen von den beiderseitigen Zentralleitungen erst nach Wiederaufnahme der Arbeit zu regeln seien. Es sei dem Schutzverband auch in Zukunft nicht möglich, rückständige Lohn- und Arbeitsverhältnisse zu dulden, sondern er erachte es als seine Pflicht, in solchen Fällen aus eine Änderung hinzuwirken, sobald sie ihm zur Kenntnis gebracht würden. Die Frage der Wiedereinstellung der Streikenden und Ausgesperrten solle nicht als einer der Punkte gelten, an denen eine eventuelle Einigung scheitere. Die Mitglieder des Schutz verbandes seien bereit, nach Wiederaufnahme der Arbeit bei der Einstellung die ausgesperrten und ausständigen Arbeiter in erster Linie zu berücksichtigen und sie an ihre alten Arbeitsplätze zu dirigieren. Im allgemeinen halten jedoch die ausgesperrten und streikenden Lithographen und Steindrucker an der Annahme fest, daß sie mit Unterstützung der gesamten Arbeiterschaft durch zähe Ausdauer endlich doch zum Siege gelangen werden. Die Bibliothek Puschkins. — Die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg hat die einstmals dem Dichter Puschkin gehörige Privatbibliothek erworben. Auf vielen Büchern haben sich eigenhändige Bemerkungen des Dichters er halten. Die Bibliothek ist den Erben Puschkins für 18 000 Rubel abgekauft worden und wird als Staatseigentum in der Akademie der Wissenschaften ausbewahrt werden, bis einst das geplante »Puschkin-Haus« erbaut sein wird, dem die Bedeutung eines Pantheons der russischen Literatur gegeben werden soll. Hier gedenkt man nach und nach alles zu vereinigen, was irgend eine Beziehung zll den russischen Schrift stellern der letzten Zeit hat, von Puschkin angefangen und zunächst mit A. P. Tschechow endigend. Die Gegenstände für dieses Pantheon und Museum beabsichtigt man in ganz Rußland zu sammeln, sowohl bei Privatleuten, als bei Instituten, wie auch schon bestehenden Museen und Bibliotheken. Besonders viel kann in dieser Beziehung Moskau bieten, vor allem das dortige Rum- janzewsche und Historische Museum. Pech. Buchhändler-Fachschule inStockholm. — Für die junge Buchhändler-Fachschule in Stockholm (vgl. Börsenblatt 1905, Nr. 297) bewilligte der Schwedische Buchverlegeroerein für dieses und das nächste Jahr je 400 Kronen.
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