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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-08-06
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1906
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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7466 Nichtamtlicher Teil. ISO, 6. August 1906. hat aber ß 51 nichts zu tun. — Eine andre Beurteilung aber ergibt sich bei Zeitschriften. Wenn ich beim Buchhändler für das Jahr 1906 das »Recht« bestelle, so weiß ich nicht nur, daß der Buchhändler mir nach Ablauf des Bezugsjahres die Zeitschrift dennoch zusenden wird (da er auf eine Er neuerung des Bezugs hofft), sondern ich weiß auch, daß er verpflichtet ist, das mir zugesandte Heft, wenn ich es nicht behalten will, dem Verleger möglichst sofort zurückzusenden. Danach übernehme ich aber durch den Abschluß des Be zugsvertrags für das Jahr 1906 auch stillschweigend die Verpflichtung, die mir nach Ablauf des Bezugsjahrs zu gehende Nummer der Zeitschrift so zu behandeln, wie es die geschilderte Rechtslage des Buchhändlers erfordert, d h. ohne schuldhaftes Zögern die neue Nummer ihm zurückzugeben oder ihm das Bezugsgeld für das Jahr 1907 zu zahlen. Diese meine Verpflichtung gilt also durch den Abschluß des Bezugsvertrags mit übernommen, weil nur durch sie die Erfüllung der dem Buchhändler gegen den Verleger ob liegenden Verpflichtung ermöglicht wird. Hierin unterscheidet sich eben der Bezug der Zeitschriften von dem der Tageszeitungen, der unmittelbar zwischen Bezieher und Verleger erfolgt und bei dem die einzelne Zeitungsnummer nach der Verkehrsauffassung überhaupt nicht als Gegenstand einer besondern Verwahrungs- und Rückgabepflicht gilt. Kleine Mitteilungen. Zollauskunft. — Zur Tarifnummer 674: -Gedruckte Bücher (literarische Erzeugnisse) sind zollfrei- hat die Zollbehörde Bremen unterm 18. Mai 1906 folgende Auskunft gegeben: Die in den Vereinigten Staaten von Amerika monatlich erscheinenden Zeitschriften in englischer Sprache: 1. ^.moriesn NsAsrino, 2. Lvsr^boä^'s Ns.Ag.mus, 3. 1Ü6 OutivA NsAsriuo, 4. Ooswopoiitsn enthalten nach den in Papierumschlag gehefteten Probcnummern etwa 120 und mehr Seiten Erzählungen und andre Abhandlungen literarischen und künstlerischen Inhalts, zum Teil mit Bildern. Vor und hinter dem Unterhaltungsteile des Heftes finden sich Geschäftsankündigungen verschiedensten Inhalts, die in den zu 2 und 4 genannten Zeitschriften etwa die Hälfte, in den beiden andern etwa ein Viertel des Bandes ausfüllen. Der literarische Teil bildet den Hauptteil der Werke und verleiht ihnen den Charakter als literarische Erzeugnisse, so daß die Bedeutung des Ankündigungsteils für die Beurteilung der Werke nebensächlich ist. -Nachrichtenblatt für die Zollstellen.- Beschlagnahmte Schriften. — Aus dem Ausland war an den Buchhändler Wilhelm Wohlsein in Essen-West eine Partie Druckschriften -Märzhefte 1906- adressiert worden, die auf An ordnung der Königlichen Staatsanwaltschaft auf dem Hauptsteuer amt in Essen mit Beschlag belegt wurden. Da die Verfolgung des Absenders und des Urhebers nicht ausführbar war, wurde das objektive Strafverfahren eiugcleitct. Die Druckschrift ver herrlicht unter Heranziehung Freiligrathscher Gedichte die Revo lution in Wort und Bild und erklärt, eine Lösung der sozialen Frage könne nur durch Gewalt erfolgen. Die Strafkammer des Landgerichts Essen hielt den Tatbestand des H 130 des Strafgesetz buchs für gegeben, da die ganze Tendenz der Schrift dahin gehe, die Nichtbesitzenden zu Gewalttätigkeit»» gegen die Klassen, die die jetzige Staatsordnung unterstützen, aufzureizen. Sie beschloß des halb in ihrer Sitzung vom 18. Juni die Einziehung und Unbrauch barmachung der beschlagnahmten Exemplare. Kellen. Gehilfen-Zusammenkunft. — Am Sonntag, den 12. August, findet am Hermann-Denkmal bei Detmold eine Zusammen kunft nordwestdeutscher Vuchhandlungsgehilfen statt, zu der jeder Kollege herzlich willkommen ist. Ausführliche Programme versenden auf Verlangen Artur Schwarz i. H. Velhagcn L Klasing in Bielefeld, und Franz Menge i. H. Ferdinand Schöningh in Paderborn, die in auch jede weitere Auskunft gern erteilen. Beleidigungsprozeß. — Das Urteil in der Klagesache, die die Vorstände des Hamburg-Altonaer Buchhändler- Vereins und des Verbandes der Kreis- und Ortsvercine gegen Herrn Buchhändler Heinrich Wichern in Hamburg ein geleitet hatten, ist in vorliegender Nummer auf Seite 7487 ab gedruckt. Eingangsstempel auf Ansichtspostkarten. — Ansichts postkarten mit schriftlichen Mitteilungen auf der Vorderseite erhalten keinen Ankunftsstempel mehr. So lautet eine Anordnung des Reichs-Postamts, die an sämtliche Postanstalten des Reichs postgebiets ergeht. Seitdem schriftliche Mitteilungen auf der Vorderseite von Ansichtskarten zugelassen sind, wollten die Klagen nicht verstummen, daß die Mitteilungen durch den Ankunsts stempel unleserlich gemacht würden. Die Postämter waren bisher sichtlich bemüht, den Stempel möglichst auf die rechts befindliche Hälfte der Vorderseite der Karten anzubringen, die für die Adresse und die Marke bestimmt ist. Der verhältnismäßig kleine Raum ist jedoch häufig von der Adresse oder den Briefmarken, sowie dem Abgangsstempel fast völlig ausgefüllt, so daß kein Platz mehr für den Ankunftsstempel vorhanden ist. Der stem pelnde Beamte mußte wohl oder übel den Ankunftsstempel auf die linke Hälfte mit den Mitteilungen setzen, wodurch die Schrift an der betreffenden Stelle meist unleserlich gemacht wurde. Der Stempel soll deshalb jetzt ganz unterbleiben. Die Maßregel gilt zunächst als ein Versuch, der seine Probe bestehen soll. Der Auf druck des Ankunftsstempels unterbleibt aber nur bei Ansichts karten mit schriftlichen Mitteilungen auf der Vorderseite. Bei gewöhnlichen Postkarten ohne Mitteilungen auf der Vorderseite wird der Ankunstsstcmpel nach wie vor ausgedruckt. Die Post verwaltung hatte schon vor einigen Jahren einmal versucht, den Ankunftsstempel bei Postkarten überhaupt wegzulassen. Auf aus drücklichen Wunsch der Handelskreise wurde die Stempelung der Postkarten bei der Ankunft aber wieder eingcführt. Personalnachrichten. Berliner Universität. — Zum Rektor der Universität für das am 15. Oktober beginnende Studienjahr wurde der Professor der Theologie vr. Julius Kaftan gewählt. Ehrenpromotionen. — Aus Anlaß des 450jährigen Jubiläums der Universität Greifswald hat die dortige medi zinische Fakultät Herrn Professor Max Klinger, Bildhauer in Leipzig, zum Oootor weäioinso lionoris esuss ernannt. Diese Ehrung wurde ihm zu teil als -dem großen Meister in der Be herrschung der menschlichen Formengabe, dem Ergründcr und Bildner der tiefsten Regungen des Seelenlebens, der durch seine anatomische Meisterschaft und Exaktheit neu zu sehen uns gelehrt hat-, — Die philosophische Fakultät der Universität Greifs wald hat ferner Herrn Verlagsbuchhändler Alfred Ackermann in Leipzig, -unter dem der altberühmte Verlag B. G. Teubner auf dem Gebiet der Mathematik der erste in Deutschland, ja der ganzen Welt geworden ist-, zum Doktor der Philosophie bonoris osuss promoviert. Franz Freiherr von Lipperheide ch. (Vgl. Bbl. Nr. 176.) — Seine Majestät der Kaiser und der Preußische Kultusminister haben beim Ableben des Freiherrn von Lipperheide in Berlin der Witwe Beileidstelegramme gesandt, die folgenden Wortlaut haben: Swinemünde, den 1. August 1906. Genehmigen Sie, gnädigste Frau, daß ich Ihnen bei dem unersetzlichen Verlust, der Sie durch den Heimgang Ihres hoch verehrten Herrn Gemahls betroffen, meine aufrichtige Teilnahme ausspreche und die Versicherung anschließe, daß ich des so erfolg reichen kunstsinnigen Wirkens und der hochherzigen Schenkungen des Verewigten an die königlichen Museen gern und dankbar mich erinnere. Wilhelm I. R. Berlin, den 31. Juli 1906. An Ihrem schweren Verluste nehme ich in dankbarer Er innerung an den opferfreudigen Kunstsinn Ihres verewigten Herrn Gemahls warmen Anteil. Kultusminister von Studt.
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