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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.08.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-08-13
- Erscheinungsdatum
- 13.08.1906
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- Deutsch
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7658 Nichtamtlicher Teil. ^ 186, 13. August 1906. sind, um das Wesentliche zum Ausdruck zu bringen, beruht seine besvndre Kunst. Dies bekundet aufs neue eine Serie radierter Strand- und Badeszenen, Landschaftsbilder u. a. m. Liebermann zeigt uns mit diesen leicht hinge worfenen Impromptus, wie mau mit wenigem viel sagen kann. Wie man's dagegen nicht machen soll, das lassen die Arbeiten der Dresdner Künstlergruppe »Brücke« erkennen. Es hat ganz den Anschein, als ob manches Mitglied dieser Gruppe glaube, wenn man nur die edle Zuversichtlichkeit besitze, und mit wenig Witz nnd viel Behagen etwas auf die Kupfer oder Steinplatte kritzele, so werde diese Leistung gewiß als eine geniale künstlerische Offenbarung angesehen Die Arbeiten dieser Herren sind so mangelhaft, daß nichts Gutes darüber zu sagen ist. — Die schlichten, malerisch gut erfaßten vvgtländischen Landschaften von A. Schlehahn- Plauen geben den Charakter dieser Landschaft trefflich wieder. Anläßlich des kürzlich staltgefundenen Rembrandt-Ju- biläums hat die Gesellschaft zur Verbreitung klassischer Kunst in Berlin die »Ltaalinssicksr-« des großen Meisters heraus gegeben Die irr einer Mappe zusammengestellten Blätter zeigen außer dem Gesamtbilde noch die Einzelköpfe der fesselnden und charaktervollen Porträtgruppe. Die von Meisenbach Riffarth L Co. ausgeführtcn Heliogravüren lassen die Schönheiten dieses einzigartigen Werkes zu voller Geltung kommen und sind von einer Vollendung der photo mechanischen Rcproduktionsweise, die schlechterdings nicht zu überbieten ist. Ernst Kiesling Kleine Mitteilungen. Zentralverband Deutscher Kaufleute und Gewerbe treibender. — Am zweiten Tage seiner Hauptversammlung in Dresden, am 7. August, beschäftigte sich der Zentralverband Deutscher Kaufleute und Gewerbetreibender mit einem Antrag des Vereins zur Wahrung städtischer und geschäftlicher Interessen in Koblenz auf Abänderung des Z 63 des Handelsgesetzbuchs, betreffend die Zahlung von Gehalt und dergleichen im Fall der unverschuldeten Erkrankung des Angestellten. Der Antrag bezweckt, daß die dispositivc Natur der Bestimmung klarer ausgedrückt werde, und zwar in der Hauptsache folgendermaßen: »Wenn der Handelsgehilse durch unverschuldetes Unglück an der Leistung seiner Dienste verhindert wird, so behält er seinen An spruch auf Gehalt und Unterhalt bis zur Dauer von 6 Wochen. Er muß sich jedoch den Betrag darauf anrechnen lassen, der aus Versicherungen jeder Art zu zahlen ist re.» Staatssekretär vr. Nieberding hat ausdrücklich gegenüber Gerichtsurteilen erklärt, daß die Bestimmung dispositiver Natur sei und nicht für alle Fälle bindend. Die Handlungsgehilfen behaupten, daß die Bestimmung nicht dispositiver Natur ist und erhielten dabei von den Gerichten vielfach Recht. Diesen Widerspruch zu beseitigen, hält man für sehr nötig. In der Aussprache über die Materie wurde betont, daß man dahin streben müsse, daß sich die Handelskammern der Sache mit annehmen. Man wolle den Gehilfen nichts nehmen, aber auch keine Prämie auf die Erkrankung geben und damit dem Simulantentum Vorschub leisten. Die Zwangsvcrsichcrung gegen Krankheit usw. müsse auch den Prinzipalen mit zugute kommen, denn sie seien ja auch verpflichtet, mit zu den Kassenprämicn bei zutragen. Die Beschlußfassung ging dahin, daß die ganze Sache dem Vorstand zur Weiterverfolgung überwiesen wurde. — Den nächsten Beratungsgegenstand bildete der Antrag des Ver eins Dresdner Kaufleute, wonach der Zentralverband bei der Reichspostverwaltung erneut dahin vorstellig werden soll, daß den Inhabern amtlicher Verkaufsstellen für Postwert zeichen usw. eine Entschädigung gewährt werde. Kaufmann Richter-Dresden begründete den Antrag damit, daß die Kauf leute gar nichts beim Verkauf der Postwertzeichen verdienten, sondern nur für die Mühewaltung und die beim Markenverkauf in vielen Fällen entstehenden Verluste entschädigt sein wollten. In der Debatte stieß der Antrag auf Widerspruch, und zwar wurde darauf hingewiesen, daß die Forderung trotz ihrer Be rechtigung nicht erfüllt werden würde, denn Staatssekretär PodbielSki habe geäußert, daß er, ehe er eine solche Entschädigung gewähre, lieber seinen Unterbeamten etwas geben würde. Von mehreren Seiten wurde gesagt, man solle die amtlichen Marken- vcrkaufsstellen aufgcben, denn dann würde die Postverwaltung gezwungen sein, mehr Beamte anzustellen. Außerdem danke die Postverwaltung den Kaufleuten für die Handlangerdienste des Markenverkaufs schlecht, indem sie Postbeamtenkonsumvereine nicht nur dulde, sondern fördere. Der Antrag wurde gegen 22 Stimmen angenommen. Weiter stand auf der Tagesordnung ein Antrag des Provinzialverbands der Vereine zum Schutz des Handels und Gewerbes in Schlesien, betreffend die Behandlung beschädigter Münzen. Kaufmann Vogel aus Breslau stellte fest, daß es nicht loyal und gerecht sei, wenn, wie es geschehen ist, beschädigte Münzen, die von Behörden nicht angenommen werden, einfach zerschlagen, aber nicht ersetzt werden. Dabei führte der Referent noch an, daß es vorgekommen sei, daß ein Einmarkstück an dem einen Postschalter ausgezahlt, an dem Nachbarpostschalter aber beanstandet und zerschlagen zurückgcgcben wurde. In der Debatte wurden von einer ganzen Reihe weiterer Redner schwere Klagen über die Behandlung beschädigter Münzen zum Nachteile der Besitzer derselben durch die öffentlichen Kassen laut. Infolge dessen nahm der Verbandstag eine Resolution an, nach der beim Bundesrat und Reichstag seitens des Zentralverbands petitioniert werden soll, daß für die Folge beschädigte Geldmünzen nicht ver nichtet, sondern an den Staatskassen angenommen, bezw. um getauscht iverden nach dem Nennwerte. Amtlicher Verlag. — Die Königlich preußische Meß bildanstalt für Denkmalaufnahmc im Ministerium der geistlichen rc. Angelegenheiten, Berlin 56, Schinkelplatz 6, hat einen illustrierten Katalog ihrer Großbilder heraus gegeben, der elegant gebunden 10 kostet. Von den bisher aufgenommencn etwa 12000 Meßbildaufnahmen, zum Aufträgen von Zeichnungen für Restaurierungs- und kunstgeschichtliche Zwecke bestimmt, sind 1050 als Schaubilder zur Demonstration ausge wählt, die in Bildgröße 68:86 ow, 90:120 ow und 120:150 om als photographische Vergrößerungen abgegeben werden. Sie eignen sich besonders zu Unterrichtszwecken bei Vorträgen sowie als ständiger Wandschmuck in Unterrichtsanstalten zur Bildung und Anregung des Kuustgeschmacks. Der Bilderkatalog zeigt diese Bilder photographisch verkleinert auf Bromsilbcrpapier in deutlich erkennbarer Wiedergabe. Er enthält 30 Blatt 21:29 om groß mit je 35 Bildern. Weitere Auswahlen werden folgen. Alpha betische und Preisverzeichnisse der Aufnahmen und Vergrößerungen sowie eine Denkschrift vom Vorsteher, Geheimem Baurat Professor Or. Meydenbaucr: Das Denkmälerarchiv, die über Ziele und Leistungen der Anstalt unterrichtet, sind dort kostenlos und porto frei zu beziehen. (Dtschr. Reichsanz.) Zum Ausgang der deutschen Buchbinderbewegung. — Am 10. d. M. abends erstattete der Streikleiter der Leipziger Buchbindereiarbeiter, Herr Zinke, in einer gut besuchten Versamm lung den Bericht über die Lage. Danach sind, wie die -Leipz. Neuesten Nachrichten« mitteilen, die Neucinstellungen von Arbeits kräften nicht in der gewünschten Weise erfolgt. Der Redner er kannte jedoch an, daß infolge des gegenwärtigen ungünstigen Geschäftsganges die sofortige Einstellung aller Streikenden un möglich sei. Doch hegen sowohl Arbeitgeber wie Arbeitnehmer die Hoffnung, daß bald ein Wandel zum Bessern eintreten werde. In Leipzig sind von 1956 Streikenden bis jetzt 1352, und zwar 649 männliche und 703 weibliche, wieder eingestellt worden, während 604 Ausständige, und zwar 266 männliche und 338 weib liche , die Arbeit noch nicht wieder aufnehmen konnten. In Berlin waren vor 4 Tagen von 795 Ausständigen 512, und zwar 286 männliche und 226 weibliche, in Arbeit untergebracht worden, während 283, und zwar 115 männliche und 168 weibliche, noch nicht wieder eingestellt worden sind. Vis heute dürften sich diese Zahlen bereits etwas verändert haben. Am günstigsten ist die Lage in Stuttgart. Dort sind von 578 Streikenden 520 einge stellt worden, und zwar 303 männliche und 217 weibliche, während 58, und zwar 48 männliche und 10 weibliche, noch außer Arbeit stehen. Der getroffene Vergleich mit dem Arbeitgeberverband bringt verschiedene Verbesserungen, wenn er die Arbeiter auch nicht vollkommen befriedigt. Bei den Sitzungen des Tarifamts sind noch verschiedene Verbesserungen erzielt worden. So soll über-
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