Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.08.1906

7688 Mchlamtlicher Teil. ^ 187, 14. August 1906. Kautsky, Karl, Die Vorläufer des neueren Sozialismus I. Von Plato bis zu den Wiedertäufern. (Die Geschichte des Sozialis mus in Einzeldarstellungen. I. Bd. 1. Abtlg.) gr. 8°. XIV, S. 289—436. Stuttgart 1895, I. H. W. Dictz Nachf. 3 ./6. Kautsky, Karl, P. Lafargue, Ed. Bernstein und C. Hugo, Die Vorläufer des neueren Sozialismus. II. Bd. Von Thomas Moore bis zum Vorabend der französischen Revolution. (Die Geschichte des Sozialismus in Einzeldarstellungen I. Bd. 2. Abt.) gr. 8°. XI, 890 S. Stuttgart 1895, I. H. W. Dietz Nachf. 3 Marx, Karl, Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. I. Bd. 1. Buch: Der Produktionsprozeß des Kapitals. 4. durchgesehene Ausl. Hrsg, von Friedrich Engels, gr. 8". XXXII, 739 S. Hamburg 1890, O. Meißners Verlag. 9 Mehring, Franz, Geschichte der deutschen Sozialdemokratie. 4 Bde. Stuttgart, I. H. W. Dietz Nachf. 16 Nietzsche, Friedrich, Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister. Dem Andenken Voltaires geweiht zur Gedächtnis- Feier seines Todestages, den 30. Mai 1778. gr. 8". VII, 377 S. Chemnitz 1878, Schmeitzner. 10 — Dasselbe. Neue Ausg. 2 Bde. XV, 377 u. XIII, 185 S. (Nietzsches Werke. I. Abt. 2. u. 3. Bd.) Leipzig, C. G. Nau mann. 15 Nietzsche, Friedrich, Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister. Anhang: Vermischte Meinungen und Sprüche, gr. 8°. 163 S. Chemnitz 1879, Schmeitzner. 5 Nietzsche, Friedrich, Der Wanderer und sein Schatten. 2. und letzter Nachtrag zu der früher erschienenen Gedankensammlung »Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister«, gr. 8°. 185 S. Chemnitz 1880, Schmeitzner. 6 Nietzsche, Friedrich, Morgenröthe. Gedanken über die moralischen Vorurteile. (Nietzsches Werke, 1. Abt. 4. Bd.) gr. 8°. 363 S. Chemnitz 1881, Schmeitzner. 10 Nietzsche, Friedrich, Die fröhliche Wissenschaft. (Nietzsches Werke, I. Abt., 5. Bd.) gr. 8°. 255 S. Chemnitz 1882, Schmeitzner. 6 40 — Dasselbe. Neue Ausgabe mit einem Anhänge: Lieder des Prinzen Vogelfrei. XII, 350 S. Leipzig 1887, E. W. Fritzsch. 7 50 H. Nietzsche, Friedrich, Zur Genealogie der Moral. Eine Streitschrift. gr. 8°. XIV, 183 S. Leipzig 1887, C. G. Naumann. 3 ./6 50 A Nietzsche, Friedrich, Götzen - Dämmerung oder wie man mit dem Hammer philosophiert, gr. 8°. VII, 144 S. Leipzig 1889, C. G. Naumann. 2 >6 25 H. Nietzsche, Friedrich, Nachgelassene Werke. Unveröffentlichtes aus der Zeit des Menschlichen, Allzumenschlichen und der Morgen röte (1875/76—1880/81). Nietzsches Werke 11. Bd. od. II. Abt. 3. Bd. 2. Ausg. 8°. XIII, 421 S. Leipzig 1901, C. G. Nau mann. 6 50 H. Nietzsche, Friedrich, Nachgelassene Werke. Unveröffentlichtes aus der Zeit der fröhlichen Wissenschaft und des Zarathustra (1881 —1886). 2. umgearb. Ausl. (Nietzsches Werke XII. Bd. oder II. Abt. 4. Bd.) gr. 8°. X, 436 S. Leipzig 1901, C. G. Nau mann. 6 ^ 50 H. Nietzsche, Friedrich, Nachgelassene Werke. Der Wille zur Macht- Versuch einer Umwertung aller Werte. Studien und Fragmente, (Nietzsches Werke 15. Bd. oder II. Abt. 7. Bd.) gr. 8°. XXII, 541 S.) Leipzig 1901, C. G. Naumann. 7 Nietzsche, Friedrich, Nachgelassene Werke. Unveröffentlichtes aus der Umwertungszeit. (1882/83—1888.) (Nietzsches Werke 13. Band oder II. Abt. 5. Band.) gr. 8°. XU, 382 S. Leipzig 1903, C. G. Naumann. 6 50 H. Nietzsches, Friedrich, Werke. Gesamt-Ausg. 8°. Leipzig, C. G. Nau mann. I. Abt. II. III. Menschliches. Allzumenschliches. IV. Morgenröte. V. Fröhliche Wissenschaft. VII. Jenseits von Gut und Böse. Zur Genealogie der Moral. VIII. Der Fall Wagner. Götzendämmerung. Nietzsche contra Wagner. Der Antichrist. Gedichte. II. Abt. V. Nachgelassene Werke. VII. Wille zur Macht. Versuch einer Umwertung aller Werte. Ploetz, Or. Karl, Auszug aus der alten, mittleren und neueren Geschichte. Als Leitfaden und zu Repetitionen. 14. verbesserte Ausl. 8°. VIII, 444 S. Leipzig 1905, A. G. Ploetz. 2 ^ 10.^. Sammlung französischer und englischer Schriftsteller mit deutschen Anmerkungen: Oaokrs/, kisrrs, Uistoirs äs blaxolson I. Rupturs avso la Orusss. Lntrsvus L Vilsit 1806—1807. Erklärt von Friedrich Ramsler, gr. 8". 171 S. Berlin 1879, Weidmannsche Buchh. 1 ^ 80 H. Schiemann, Pros. Or. Theodor, Deutschland und die große Politik anno 1902. (2. Band.) gr. 8°. 466 S. Berlin 1903, G. Reimer. 6 — Dasselbe. Anno 1903. (3. Band.) gr. 8°. 409 S. Ebd. 1904. 6 Schiemann, Prof. Or. Theodor, Geschichte Rußlands unter Kaiser Nikolaus I. I. Band: Kaiser Alexander I. und die Ergebnisse seiner Lebensarbeit, gr. 8". X, 637 S. Berlin 1904, G. Reimer. 14 Kleine Mitteilungen. Die Lipperheideschen Schenkungen an die König lichen Museen in Berlin. (Vgl. 176, 180 u. 181 dieses Blattes.) — An dem Hinscheiden des Verlagsbuchhändlers Herrn Franz Freiherrn von Lipperheide nehmen auch die Königlichen Museen in Berlin, wie der »Deutsche Reichsanzeiger, schreibt, einen lebhaften Anteil, da der Genannte seit vielen Jahren einer der eifrigsten Gönner und Förderer ihrer Kunstsammlungen ge wesen ist. Die erste reiche Schenkung floß dem Königlichen Kupferstich kabinett zu. Im Jahre 1887 wurde die berühmte Kupferstich sammlung des Herzogs von Buccleuch in London versteigert. Ihr bedeutendster Bestandteil war ein beinahe vollständiges Werk der Radierungen Rembrandts in vorzüglichen Abdrücken und meist in frühen Plattenzuständen; als wertvollstes Stück ein Abdruck des sogenannten Hundertguldenblattes, Christus heilt die Kranken, im ersten Zustand, von dem nur acht Exemplare bekannt sind. Für den damaligen Leiter des Berliner Kupferstichkabinetts, Geheimen Regierungsrat Lippmann, bot sich hier eine einzige Gelegenheit, Lücken der Sammlung auszufüllen. Daß freilich auf der öffentlichen Versteigerung gerade die seltensten und wert vollsten Blätter, deren Erwerbung zur Ergänzung der Bestände des Kupferstichkabinetts notwendig war, nur zu sehr hohen Preisen zu kaufen sein würden, war bei dem Ruf der Sammlung sicher zu erwarten. Es war unter diesen Umständen zu befürchten, daß die Mittel des Kabinetts nicht ausreichen würden, um die notwendigen Ankäufe zu machen. Hier trat der Freiherr von Lipperheide in hochherziger Weise ein. Er stellte dem Berliner Kupferstichkabinett für Ankäufe auf der Auktion Buccleuch eine so reiche Summe zur Verfügung, daß Lippmann auf der Auktion, die vom 19. April 1887 ab in London statt fand, wenigstens den größten Teil der wünschenswerten Blätter erwerben konnte. Der wichtigste Ankauf war hierbei das erwähnte Hundertguldenblatt im ersten Zustand, das dem Kabinett für 1300 Pfund zugeschlagen wurde. Im ganzen konnten 28 Radierungen von Rembrandt erworben werden, beinahe aus schließlich erste Plattengustände. Zu erwähnen sind außer dem Hundcrtguldenblatt acht Landschaften, darunter besonders schöne Exemplare des sogenannten Landguts des Goldwiegers und der Landschaft mit dem Milchmann; ferner Bildnisse, Selbstbildnisse, Studienköpfe, von religiösen Gegenständen eine Ruhe der heiligen Familie auf der Flucht nach Ägypten u. a. Die gegenwärtig im Oberlichtsaal des Kupferstichkabinetts in Berlin eingerichtete Rem brandt - Ausstellung bietet die beste Gelegenheit, die Bedeutung jener großen Zuwendung des Freiherrn von Lipperheide zu er kennen, da die aus ihr erworbenen herrlichen Blätter mit dem Namen des Stifters bezeichnet sind. Weit allgemeiner bekannt wurde die großartige Schenkung der Kostümbibliothek an das Königliche Kunstgewerbe museum in Berlin. Freiherr von Lipperheide hatte diese Bibliothek seit 1870 aus eignem Antriebe geschaffen, indem er alles zusammen trug, was für die Geschichte des Trachtenwesens von Bedeutung war. In 11000 Bänden und 30 000 Einzelblättern enthält die Sammlung über die Trachten und Gebräuche aller Zeiten und Völker ein Material, wie es sonst nirgendwo so vollständig vereinigt ist. Ein Freund zugleich der Geschichte und der Kunst, hat der Stifter nicht nur mit weitem Blick die ältere und neuere wissenschaftliche Literatur des Gebiets, sondern mit besondrer Vorliebe auch künstlerisch hervorragende Werke gesammelt: Handschriften, Inkunabeln, kostbare Kupferwerke, alte Stammbücher, wert volle Serien alter Zeitschriften und Almanache mit Modebildern.