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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1906
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- Deutsch
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8318 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 204. 3. September 1S0Ü. nur den Lautwert dieser Zeichen lernen, sondern auch ihre symbo lische Bedeutung, die schwierig und verwickelt ist; 5. in frühern Zeiten empfing Japan seine Kultur von China und damit auch sein Alphabet. Heute aber hat China Japan nichts zu bieten. Anders verhält es sich mit Europa und Amerika, und wie die Ver hältnisse stehen, sollte Japan die Sprache Englands und Amerikas studieren; 6. es ist höchste Zeit, daß wir die Ideen Chinas und was sonst an China erinnert, abschütteln. Aber so lange wir uns in der Schrift der chinesischen Zeichen bedienen, hastet an uns der Geruch des Chinesischen, und es ist schwer, sich von dieser Assoziation zu befreien. Je mehr chinesische Zeichen ein Mann kennt, desto mehr ist er unter dem Einfluß chinesischer Anschauungen und Traditionen; 7. wir wissen nicht, ob die chinesischen Zeichen für die Wiedergabe der chinesischen Sprache geeignet sind; jeden falls sind sie es nicht für die Wiedergabe der japanischen Sprache; 8. da wir heute alles vom Westen erhalten, müssen wir auch die Sprachen des Westens studieren, und auch hierfür sind die latei nischen Schriftzeichen von größtem Vorteil. Ja, selbst in China gibt es Leute, die des chinesischen Alpha bets überdrüssig sind und es als ein Hindernis für die Verbreitung der Bildung im Volke erkennen. In früheren Jahren glaubte man und hielt das oft dem Westen triumphierend entgegen, daß jeder Junge in China lesen und schreiben könne. Das ist inso fern richtig, als fast jeder Chinese eine genügende Zahl chinesischer Schriftzeichen kennt, um für die einfachsten praktischen Bedürf nisse, z. B. einfachste Buchführung, auszukommen. Diese Kenntnis reicht aber nicht aus, um ein Buch lesen zu können. Bloß zehn Prozent der männlichen Bevölkerung und kaum mehr als ein Prozent der weiblichen Bevölkerung Chinas beherrschen das Alphabet genügend, um ein Buch lesen zu können. Daher die Unzufriedenheit mit dem nationalen Alphabet. * Schiffahrts-Ausstellung. — Anläßlich des hundert jährigen Bestehens der Dampsschiffahrt soll im Mai 1907 in Bordeaux eine internationale Schiffahrts-Ausstellung eröffnet werden. Pap st urkunden des Mittelalters. — Die Kommission der gelehrten Gesellschaften zu Göttingen berichtet über den Stand des großen Werkes der Sammlung der Papsturkunden des Mittelalters bis zum Pontifikat des Papstes Innozenz III., daß die Arbeiten auf allen Gebieten gleichmäßig gefördert seien. Unter Leitung des Geheimrats Kehr in Rom, dessen Tätigkeit sich wesentlich auf Rom und Mittelitalien beschränkt, hat vr. Caspar die Bearbeitung des unteritalienischen Materials fortgesetzt, Pro fessor vr. Brockmann in Marburg die »Vormavia povtiüois.« weiter ausgearbeitet und vr. Wiederhold in Goslar sich der Sammlung der französischen Papsturkunden gewidmet. Die »Italig. pontiäeis.« soll alsbald im Druck erscheinen; sie wird noch eine stattliche An zahl vereinzelter Stücke aufnehmen, die bisher verschollen zu sein schienen. Die Bearbeitung des süditalienischen Materials durch vr. Caspar ist ebenfalls so weit gefördert, daß bald mit dem Druck begonnen werden kann. (Beil. z. Allg. Ztg.) Wertvolle Briefmarken. — Ein amerikanischer Brief markensammler bietet 40 000 ^ für eine auf dem ursprünglichen Kouvert befindliche Briefmarke an, die von dem Postmeister Markin Revell in Annapolis im Jahre 1846 ausgegeben worden ist. Die Annapolis-Vriefmarke ist die am höchsten bewertete. Ihr zunächst folgt die Mauritius-Zwei-Penny-Marke, die das Deutsche Postmuseum zum Preise von 36 080 ^ erworben hat. Dann kommt in bezug auf Wert die Mauritius-Ein-Penny-Marke, die der Prinz von Wales vor kurzer Zeit für 28 800 ^ erstanden hat. (Nationalztg.) * Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: UsäiLivi8eÜ6 ^Novitä-tsv. Ivtorvatiovulo ksvus übsr alls Lr- ^66^1906. ^8°.^ 8. 129-144.^ ° ^ Nartiv öoas iii vsrliü. ^u§u8t> 1906. 8^. 16 8. 427 Nrn. k'r6v8äorkk iv Lsrlin. No. 18. 8. 181—228. No. 3208—7863. Pers onalnachrichten. * Ord ensverleihung. — Dem Inhaber von L. Ochmigke's Verlagsbuchhandlung (R. Appelius) in Berlin, Herrn vr. jur. Fritz Caspari, ist von Sr. Majestät dem König von Ru mänien die Jubiläums-Medaille verliehen worden. (Sprechsaal.) Zur Verlegererklärung in Nr. 199 d. Bl. Im Laufe des Jahres zurückverlangte Bücher. (Vgl. Nr. 158, 163, 166, 199 d. Bl.) Ich bin selbstverständlich ganz damit einverstanden, daß dem Verleger, ganz abgesehen von der Verkehrsordnung, das Recht zusteht, seine Bücher im Laufe des Jahres zurückzuverlangen. Die offizielle Art des Zurückverlangens durch Inserate im Börsenblatt, die nachher auf den grünen Zettel übertragen werden, entspricht aber keinesfalls mehr der heutigen Bücher produktion. Heute ist jeder Sortimenter, der ein größeres Kommissions lager halten muß, gezwungen, alle Anzeigen betreffend zurück verlangte Bücher zu lesen, die Mehrzahl daraufhin zu prüfen, ob sie ihn überhaupt etwas angehen. Letzteres trifft aber auch beim allergrößten Sortiment nicht bei 50 Prozent, bei Mittlern und kleinern Betrieben kaum bei 20 bezw. 10 Prozent der In serate zu. Welche Unmasse unnützer Arbeit hier durch den Sortiments buchhandel jahraus, jahrein bewältigt werden muß, weiß dieser am besten. Einzelne Verlagsfirmen haben das längst eingesehen, denn diese verlangen ihre Bücher auf einem gedruckten Formular zurück, das sie nur den Sortimentern zustellen, die von den betreffenden Büchern in Kommission bekommen haben. Minderzahl der Verleger und nicht von allen gehandhabt wird, weshalb ich dem gesamten Verlagsbuchhandel empfehlen möchte, Gesuche um Rücksendung von Büchern in dazu ge eigneten Formularen an jede Firma separat und nur an diejenigen gelangen zu lassen, die Exem plare des betreffenden Werkes in Kommission er halten haben. Dem Verlag erwächst dadurch allerdings gegenüber bisher eine Mehrarbeit; allein das ist gewiß logischer, als wenn wegen eines Buches, das an etwa 200 bis 300 Firmen geliefert wurde, deren über 2000 in Bewegung gesetzt werden, die meisten also unnützer weise. Zürich, den 30. August 1906. R. Beer. Ein Verleger als wohlwollender Freund des Sortiments. Heute ging mir von der Firma Karl Robert Langewiesche in Düffeldorf mit direktem Briefe eine Gutschriftfaktur mit der nachstehenden gedruckten Bemerkung zu, die von so großem Wohlwollen zeugt, daß ich es als Dankespflicht betrachte, diesen Fall dem gesamten Buchhandel mitzuteilen: »Da ich Privatbestellungen grundsätzlich nicht ausführe, er laube ich mir, Ihnen eine mir zugegangene Bestellung von .... in auf 1 Wegener, Wir jungen Männer (1 ^ 80 -H) kart. mit der Bitte um baldigste Expedition zu überweisen. Der Besteller fügte seiner Bestellung den Betrag bei. Ich schreibe Ihnen denselben (wie oben) auf Konto gut, bitte da gegen, die Expedition Ihrerseits unberechnet erfolgen zu lassen. Sollten Sie das Verlangte nicht auf Lager haben, so bitte ich zu beachten, daß ich nur in Leipzig ausliefern lasse. Dem Be steller habe ich entsprechende Mitteilung gemacht und die Ge legenheit benutzt, ihn auf die im allseitigen Interesse zu pflegenden Beziehungen zwischen Publikum und Sortiment hin zuweisen.- Oppeln, den 30. August 1906. Hermann Muschner.
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