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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.09.1906
- Strukturtyp
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- 1906-09-12
- Erscheinungsdatum
- 12.09.1906
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- Deutsch
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212, 12 September 1906. Nichtamtlicher Teil. 8663 Amtliche Papierprüfungen im Jahre 1905, verglichen mit denen der oorangegangenen Jahre bis 1889. — In den Mitteilungen aus dem Königlichen Materialprüfungsamt zu Groß-Lichterfelde teilt Professor Herzberg, Vorsteher der Ab teilung fiir papier- und textiltechnische Prüfungen, das Ergebnis seiner Zusammenstellungen aus dem verflossenen Jahre mit. Es geht daraus hervor, daß im Aufträge von Behörden im Jahre 1905 1V87 Papiere vollständig untersucht wurden, von denen die Lieferungsbedingungen bekannt waren. Hiervon wurden: besser geliefert als verlangt 400 Papiere-----36,8 Prozent, schlechter geliefert als verlangt 182 „ --16.7 „ 10»7 Papiere — 100 Prozent. Es entsprachen also den Lieferungsbedingungen 905 Papiere -- 83,3 Prozent. Die weitaus meisten nicht entsprechenden, 164 von 182, entfielen auf die Festigkeitsklasse, teilweise wegen zu geringer Reißlänge, teilweise wegen zu geringer Dehnung, vor wiegend aber wegen zu geringer Zahl von Doppelfalzungen. Im Aufträge von Privaten wurden 1905 amtlich untersucht: 89 Papiere, deren Lieferungsbedingungen bekannt waren. Davon wurden: besser geliefert als verlangt 28 Papiere — 31,5 Prozent, so geliefert wie verlangt 44 „ —49,4 „ schlechter geliefert als verlangt 17 „ — 19,1 „ 89 Papiere — 100 Prozent. Es entsprachen also den Lieferungsbedingungen 72 Papiere — 80,9 Prozent. Hier handelte es sich in 13 von den 17 nicht entsprechenden Lieferungen um zu geringe Anzahl von Doppel falzungen. Ferner wurden 1905 1062 Wasserzeichenpapiere amtlich unter sucht. Von diesen erwiesen sich als: von besseren Eigenschaften, als das Wasserzeichen gewährleistete 4l2 Papiere — 38,8 Prozent von entsprechenden Eigenschaften 492 „ --- 46,3 „ von nicht entsprechenden Eigen schaften 158 „ --- 14,9 „ 1062 Papiere---100 Prozent. Interessant ist es, zu vergleichen, wie die Zahlen der amtlichen Papieruntersuchungen und deren Ergebnisse sich seit 1889 bewegt haben. Ich ersehe aus einer mir gütig zur Verfügung gestellten amtlichen Übersicht zunächst, daß die Untersuchungen, die für Be- Hörden erfolgten, im Jahre 1889 266 an der Zahl waren und daß sie bis 1905 mit geringen Schwankungen bis zu 1087 ge stiegen sind. Bester geliefert als verlangt wurden 1889 nur 9.8 Prozent von den untersuchten 266 Papieren; schon im nächsten Jahre aber wurden bereits 17,2 Prozent bester geliefert, und seit dem ist diese Zahl bis 1905 fortwährend gestiegen; sie ergibt jetzt 36.8 Prozent. So geliefert wie verlangt winden 1889 4l,7 Prozent; auch dieser Prozentsatz steigt, aber nur bis 1903, wo er 73,2 Prozent erreicht; er fällt in 1904 auf 56 Prozent und in 1905 aus 46.5 Prozent. Die Anzahl der schlechter als verlangt gelieferten Papiere verringert sich stark von 48,5 Prozent in 1889 brs'aus 12.5 Prozent in 1904 und steigt dann aus 16.7 Prozent in 1905 (I . Insgesamt genügten den Bedingungen 18-9 51,5 Prozent und genügten nicht 48,5 Prozent. Die Zahl der genügenden Liefe rungen hebt sich bis zum Jahre 1901 aus 92.1 Prozent und geht bis 1905 zurück auf 83,3 Prozent, die der ungenügenden Lieferungen steigt von 1904 mit 12,5 aus 16,7 Prozent rn 1905. Jin großen Ganzen haben also die Resultate der Unter suchungen eine bedeutende Erhöhung der Anzahl der den Anfor derungen entsprechenden Lieferungen ergeben. Ganz besonders tritt dies in der Festigkeitsklasse hervor, in der von 1889 der Prozentsatz der bester als verlangt gelieferten Papiere bis 1905 von 4,1 auf 36,6 Prozent gestiegen ist. Bezüglich der Stoffklasse haben sich die Ergebnisse der schlechter als verlangt gelieferten Papiere bis 1905 ebenfalls gebessert, und zwar von 15,4 Prozent in 1889 auf 1 Prozent in 1905, während in der Festigkeitsklasse die schlechter gelieferten Papiere sich von 1904 auf 1905 von 10,2 Die Inanspruchnahme der amtlichen Prüfungsanstalt durch Privatleute (Drucker, Verleger» hat sich auffallenderweise nicht sehr gesteigert. 1890 wurden 66, 1892: 236, 1^95: 65, 1899: 102, 1904: 75 und 1905 89 Papiere geprüft. Es genügten 1890: 74,2, 1904: 86,7 und 1905: 80,9 Prozent; also auch hier ist im großen Ganzen eine Vermehrung, ein Nachlassen der günstigen Ergebnisse nur von 1904 auf 1905 zu verzeichnen. Paul Hennig. * Sächsisch-Thüringischer Buchhändler-Verband. — Die 23. ordentliche Verbandsoersammlung wird am Sonntag den 16. September d. I., vormittags 10 Uhr, im Hotel -Sächsischer Hof- in Meiningen abgehalten werden. Die amerikanische Gefahr für europäischen Kunst- und Kulturbesitz. — Die -amerikanische Gefahr«, die schon seit geraumer Zeit die deutschen Kunstsammlungen und Bibliotheken bedroht, scheint nun auch im reichen England als Gespenst aufzu tauchen. Die -Times« gibt in einer ihrer letzten Nummern den Besorgnissen Ausdruck, die sie angesichts des bevorstehenden Ver kaufs der wertvollen Büchersammlung des Lords Amherst von Hackney empfindet. Sie weist darauf hin, daß Lord Amherst über 50 Jahre an der Bibliothek gesammelt und nur notgedrungen sich zu dem Verkauf entschlossen habe. Die Bibliothek umfaßt zwar nur 1000, aber sehr wertvolle Bände. Es sind u. a. 17 Bände von Caxton vorhanden, ferner mehrere alte englische Bibeln und eine Sammlung Neformations- und andre religiöse Schriften. Unter den Seltenheiten stehen in erster Linie eine berühmte Bibel aus dem Jahre 1485, sowie der holländische »Spieghel« von 1483 und der Lactantius von Subiaco. Einen Hauptbestandteil der Biblio thek bilden auch die Schriften über Gartenkunst. Internationaler Schriftsteller-Kongreß. — Die dies jährige Hauptversammlung der ^88oeis.tion Uittsrairs st ^.rti8tigu6 intornationals findet in der Zeit vom 20. bis 26. September in Bukarest statt und verspricht von besonderem Interesse zu werden. Es stehen nämlich drei wichtige Gegenstände auf der Tagesordnung. Die Herren Ur. Osterrieth, A. Chaumat und A. Vaunois werden über die Verbesserungen und Ab änderungen der Berner Konvention zum Schutze der Werke der Literatur und Kunst sprechen. Die Beschlüsse des Kongresses über diesen Gegenstand werden von um so größerer Wichtigkeit sein, als voraussichtlich schon im nächsten Frühjahr sich in Berlin die internationale diplomatische Konferenz vereinigen wird, die berufen ist, die Berner Konvention, nachdem seit der ersten Revision nun wieder zehn Jahre verstrichen sind, neuerlich zu verbessern. Anschließend hieran werden die Mittel und Wege stimmen. In beiden Ländern machen sich sehr ernstliche Be strebungen in dieser Hinsicht geltend, die — ein äußerst inter essantes und bezeichnendes Symptom — gerade von den großen pflichtung, daß ein in den Vereinigten Staaten urheberrechtlich zu schützendes Buch dort auch gesetzt sein müsse, in ihren Inter essen geschädigt zu werden fürchten. Dagegen dürfte der Kon greß in Bukarest die erfreuliche Überzeugung gewinnen, daß Rumänien in sehr kurzer Zeit der Union beilreren wird, nach dem es jetzt kürzlich erst den französischen Autoren besonders enlgegengekommen ist. Leider wird man über den Beitritt Österreich-Ungarns zur Union gar nichts reden. Es scheint, daß man im Auslände zur Ansicht geneigt ist, daß hier mit Rücksicht auf die Haltung Ungarns ern Fortschritt nicht zu erreichen ist. Die dritte wichtige Frage, die in Bukarest zur endgültigen Er ledigung gelangen soll, ist die Feststellung eines typischen, ein heitlichen Urheberrechtsgesetzes, zu dem die letzten Kongreste in Neapel, Weimar und Marseille wertvolle Vorarbeiten geliefert haben. Herr Professor Nöthlisberger aus Bern wird schließlich, wie üblich, den Bericht über die urheberrechtlich interessanten Er eignisse des letzten Jahres in den verschiedenen Ländern erstatten. — Die Kongreßteilnehmer erwartet in Bukarest ein reiches Ver- gnügungsprogramm. Neben dem Besuche von Stadt und Aus stellung, den üblichen Festoorstellungen, Vorträgen und Banketten sind zwei Ausflüge geplant. Der eine geht nach Curtea-de-Argefä der andre nach Sinaia, wo die Mitglieder des Kongrestes vom 1139*
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