215, 15. September 1908. Fertige Bücher. 8821 Sehr geehrter Herr! In Beantwortung Ihrer heutigen gefl. Zuschrift teilen wir Ihnen gern mit, daß wir das in Ihrem Verlag erschienene Werk: „Die Arbeiten des Verlegers, 2. Ausl."*) mit großem Interesse und viel Freude studiert haben. Wenn Sie sich auch dem Untertitel nach damit an erster Stelle an junge Buchhändler und Sortimenter wenden wollen, so wird doch dieses Buch auch dem lang jährigen und schon erfahrenen Verleger noch vielerlei des Nützlichen und Brauchbaren zu bieten ver mögen. Wir erinnern dabei nur an die trefflichen Ausführungen über die Rechtsknnde des Verlegers (Urheber- und Verlagsrecht), einen Gegenstand, mit dessen Kenntnis es ja gemeinhin sehr übel steht. Doch auch andere Kapitel könnten von diesem Gesichtspunkte aus noch hier erwähnt werden, so z. B. der Abschnitt über Kalkulation eines Verlagswerkes und der über Reklame und Vertrieb. Reklame gewinnt ja in unserer sich rasch entwickelnden und damit mehr und mehr Konkurrenz heranbildenden Zeit eine immer gesteigertere Bedeutung. Sie bildet tatsächlich eine der Hauptwaffen in dem ge schäftliche» Kampf ums Dasein, neben persönlicher Tüchtigkeit und persönlichem Fleiß, die von Sach kenntnis in dem jeweiligen Berufe unterstützt sein müssen. Ihr Buch versteht es, die Bedeutung dieser geschäftlichen Reklame und den Wert ihrer richtigen Anbringung für den Gang des Geschäfts seinen Lesern klar vor Augen zu führen. Wir sind überzeugt, daß diejenigen jungen Buchhändler, die in der Absicht, sich an Ihrem Werke weiterzubilden, sich in jungen Jahren mit seinem Studium beschäftigt haben, in späteren Tagen noch oft nach ihm greisen werden, UNI sich Rat und Auskunft bei ihm zu holen. Ohne Zweifel ist es eine sehr beachtenswerte Leistung und ein schöner Beweis von der Be herrschung des reichen Stoffes und von schriftstellerischer Gewandtheit, das weite Gebiet verlags buchhändlerischen Wissens und Geschäftsgebarens in einem äußerlich so knappen, dafür aber inhaltlich um so schwerer wiegende» Band zusammengefaßt zu haben. Wir zweifeln nicht, daß das Buch, das durch seine gewandte und anziehende Darstelluugsweise den oft spröden Gegenstand ungemein anziehend zu gestalten weiß, sich in Buchhändlerkreisen in kurzer Zeit viele Freunde erwerben wird, hierbei durch seinen niedrigen Verkaufspreis wesentlich unterstützt. Das Verdienst des Verfassers und Ver legers dieses Werkes aber besteht neben seiner Gestaltung und Herausbringung vor allem darin, er kannt zu haben, wie nötig dem Verlagsbuchhandel und seinen Heranwachsenden Jüngern ein solches zusammenfassendes Lehrgebäude war. Dieser zu der oben kurz skizzierten trefflichen äußeren Form ausgestaltete Gedanke wird von nun an viel Gutes zu stiften vermögen. Wir glauben in diesen Worten unsere Ansicht über Ihr Buch kurz zusammengefaßt zu haben und gestatten Ihnen gern, in Ihren Katalogen und Anzeigen Gebrauch davon zu machen. Hochachtungsvoll ergebenst (gez.) H. Wagner L E. Debes. *) Die Hebelten ries Veelezses. Lin blanckbuck kür junge Lucbkänckicr. dlacli langjakrigen Lrkabrungen ckargestellt von Oustav 11KI Zweite, sebr vermelirte nncl verbesserte tluklage. zao Leiten gr. 8". Preis brosck. 51. z.bo netto bar, geb. 51. 4.80 netto dar. Litte aut item beiliegenden Zettel ru verlangen. l-«1pLlA, cken 15. September igob. OU8lÄV Olli, VerlL^sbucktiÄnclluli^. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. 1162