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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.09.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-09-20
- Erscheinungsdatum
- 20.09.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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21S, 20. September 1S06. Nichtamtlicher Teil. 9065 t. alphabetisches Verzeichnis der Namen der Verfasser; 2. systematisches Verzeichnis nach dem Inhalt; 3. alphabetisches Verzeichnis des Stoffes nach Schlag wörtern unter Angabe des Namens des Verfassers und des kurz gefaßten Titels. Der zwischen Nummer 8 und Nummer 34 bestehende Gegensatz ist augenfällig. In Nummer 8 wird die dezimale Einteilung empfohlen, in Nummer 34 ein andres Einteilungssystcm. Der Grund hierfür besteht darin, daß auf dem Brüsseler Kongreß das unter dem Namen Dezimal-Einteilung bekannte System des Amerikaners Melvil Dewey im Bericht des Herrn Le Soudier einer sehr strengen Kritik unterzogen wurde und daß dieses System infolgedessen viele Anhänger verloren hat. Zugleich veranlaßte dieser Bericht, daß ein andres Einteilungssystem an feine Stelle gesetzt wurde, während auf dem Pariser Kongreß der Bericht des Herrn Zech aus Biez, den das Protokoll als sehr gründlich und interessant bezeichnet, einen der Dezimal-Einteilung günstigen Beschluß herbeisllhrte. Die Kritik des Herrn Le Soudier stützte sich hauptsächlich auf die Autorität mehrerer Biblio graphen; es muß jedoch bemerkt werden, daß diese Biblio graphen sich dem System des Herrn Melvil Dewey nicht deshalb widersetzt haben, weil sie das System zu kompliziert fanden, sondern vielleicht nur, weil es ihnen zu einfach, zu wenig wissenschaftlich, zu empirisch, sozusagen zu amerikanisch erschien. In diesem Falle würde ich begreifen, weshalb dieses System nicht die Billigung der Bibliographen gefunden hat, obschon es den Verlegern hätte genügen sollen, die bei der schwierigen Wahl eines Einteilungs-Systems in dem amerika nischen System das ihrem Zweck entsprechendste hätten er blicken müssen, d. h. dasjenige, das denen am besten dienen könnte, die nicht bloße Bibliographen sind, sondern der Gesamtheit der Männer der Wissenschaft. Übrigens ließe sich auf die Kritiken des Herrn Le Soudier manches erwidern. So hat Herr Chilovi, der verstorbene Direktor der Nationalbibliothek in Florenz, ein Bibliograph von großer Bedeutung und eminenter technischer Begabung, der die Organisation des Buchhandels in Deutschland gründ lich studiert hat, die Kritiken des Herrn Le Soudier eine nach der andern in einer sehr eingehenden Studie widerlegt, die er im Juli 1897 kurz nach dem Brüsseler Kongreß unter dem Titel »l-es llatsloguss äos Llaisons ä'eäition- veröffent licht hat. Herr Chilovi widerlegt zunächst die von Herrn Le Soudier an der Dezimal-Einteilung geübte Kritik, indem er nachweist, daß sie mit Rücksicht auf die Abfassung der Buchhändler-Kataloge unbegründet sei. »Daß die Biblio thekare» — sagt er — »aus Liebe zu einer streng wissen schaftlichen Einteilung nur schwer einwilligen, ein verein bartes System anzunehmen, ist leicht verständlich; aber diese Abneigung sollte nicht bei den Verlegern bestehen, zumal dieses System schon von einigen wissenschaftlichen Gesell schaften gebilligt ist und die Männer der Wissenschaft sich seiner mit Erfolg bedienen.» Nach einer geschickten Verteidigung der Dezimal-Ein teilung übt er an dem System der von Herrn Le Soudier vorgeschlagenen Einteilung Kritik und hebt alle Schwierig keiten hervor, auf die man bei ihrer Anwendung für Buch händler-Kataloge stoßen würde; es genüge, darauf hinzu weisen, daß dieses System es nicht ermöglicht, ein Buch zu klassifizieren, wenn man die Sprache nicht versteht, in der der Katalog zusammengestellt und das Buch geschrieben ist, während die Dezimal-Einteilung durch jedermann ver ständliche Zahlen erfolgt und somit ein System sür den universellen Gebrauch darstellt. Wenn ein des Italienischen unkundiger englischer Buch händler in einem italienischen Katalog nachschlägt und den Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 73. Jahrgang. Titel Lpionitur» findet, so wird er nicht wissen, daß es sich um ein Werk über Bienen handelt, denn das Wort »ps ähnelt nicht im geringsten dem englischen Wort bsss; wenn aber der Katalog nach dem Dezimalsystem eingeteilt ist, wird er sofort wissen, was die Nummer 638 bedeutet. Der Widerspruch, der, wie ich erwähnte, zwischen dem Beschluß Nummer 8 zu gunsten des Dezimalsystems und demjenigen Nummer 34 besteht, der ein andres System vorschlug, ohne zu sagen welches, mag eine der Ursachen sein, die die Ausführung der Beschlüsse von seiten der Verleger verzögert haben. In ihrem Zweifel über die Auswahl aus den vielen bestehenden Einteilungssystemen haben die Ver leger vorgezogen, ihre Kataloge wie früher teils nach ge wohnten Systemen, teils ohne jedes System etnzurichten, zur Verzweiflung derjenigen, die sie benutzen. Ich spreche nicht nur von Männern der Wissenschaft, sondern besonders auch von den Buchhandlungsgehilsen. Dieser Widerspruch zwischen den Verhandlungen der Brüsseler und derjenigen der Pariser Tagung zeigt uns, wie gefährlich es ist, auf einem Kongreß über Detailbeschlüsse und Anwendungsformeln abstimmen zu lassen, welches immer auch die Kompetenz und Autorität der Mitglieder sein mag. In Paris schlug Herr Zech aus Biez die Dezimal-Einteilung vor. Diese wurde von den Mitgliedern der Sektion ein stimmig angenommen, die den Berichterstatter lebhaft beglück wünschten; in Brüssel schlug Herr Le Soudier ein völlig andres System vor, und auch sein Bericht wurde unter dem Beifall der Sektion angenommen. Nach meiner bescheidenen Erfahrung muß man sich demnach darauf beschränken, über Grundlagen abzustimmen, und mit dem Studium der Einzelheiten und der Aus- sührungsmittel dieser Grundlagen kleine Ausschüsse beauf tragen, die in der stillen Arbeitsstube und nicht inmitten einer zahlreichen Versammlung arbeiten. Ich würde es daher für sehr zweckmäßig halten, wenn der gegenwärtige Kongreß den schon in Paris, Brüssel und London ausgedrückten Wunsch bestätigte, den Wunsch, daß der Buchhandel der verschiedenen Länder gut eingeteilte, übersichtliche und einheitliche Kataloge erscheinen lasse. Als persönliche Ansicht gestatte ich mir hinzuzufügen, daß es gut wäre, diesen Katalogen für alle Verlagshäuser dasselbe Format zu geben, damit sie gesammelt und in Bänden vereinigt werden können. Der Buchhandel jedes Landes sollte seine Kataloge auf Papier von besonderer Farbe drucken lassen, damit schon von weitem zu sehen wäre, ob es sich um einen englischen, französischen, deutschen, italienischen Katalog handelt. Bei spielsweise könnte man die Farbe der diplomatischen Schrift stücke annehmen: Italien mit dem Grünbuch könnte seine Kataloge auf grünem Papier drucken lassen, Frankreich mit dem Gelbbuch auf gelbem, usw. Ich möchte ferner den Druckzeilendurchschuß von solcher Breite wünschen, daß man die einzelnen Titel leicht Heraus schneiden und auf einen Zettel kleben kann, der die vom Bibliographischen Institut in Brüssel geforderte Größe (74X12L mm) hat. Es wäre auch sehr zu empfehlen, daß die Seiten der Kataloge nur auf der Vorderseite bedruckt würden, um den Inhalt der Bücherkataloge aus Zettelkataloge übertragen zu können, und dann würde ich den Verlagshäusern die Freiheit lassen, ihre Kataloge nach Sammlungen, Stoffen oder nach den Namen der Verfasser einzuteilen oder auch ihnen eine chronologische Reihenfolge zu geben, die es erlauben würde, den Katalog mittels zeitweiliger Nachträge immer 5 sour zu halten . Noch einen andern Wunsch der Pariser, Brüsseler und Londoner Kongresse möchte ich berücksichtigt sehen, einen 1l8ö
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