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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.09.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-09-21
- Erscheinungsdatum
- 21.09.1906
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- Deutsch
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S0S2 Nichtamtlicher Teil. 220, 21. September 1908. 18». 4 k°'bO c! ^ covtrs Iss W0ll«tl<zuss. 3 °ki.' M 0"'^° korwulLU-s moäsriis. 18 . Illon-Hourrit L Olo. in ksris. SlarFusritts, ?. st V., sur ls vik. 16». 3 kr. 50 o. ^ 0->.rxLtbös roummoss. (I-ss llucszi.s 16 . Bücher-Ausfuhr und -Wiedereinfuhr. Bericht. dem 5. Internationalen Verleger-Kongreß. Mailand. 6.—10. Juni 1908, Ulrich Loepli (Mailand). Im Januar 1903 schrieb der italienische Konsul in Innsbruck dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten in Rom, daß er ernstlich die Schwierigkeiten bedaure. die man im Ausland und besonders in Innsbruck habe, um sich italienische Bücher zu verschaffen. --Wersen Sie einen Blick auf die Schaufenster der Buchhändler unserer Stadt» — schrieb er —. »und Sie werden dort selten ein italienisches Buch sehen, während der französische Roman zu 3 kr. SO v. niemals fehlt! ein italienisches Buch, und wenn es auch das gangbarste wäre, ist niemals auf Lager; man muß es extra kommen lassen, was den Originalpreis wesentlich erhöht und gewiß niemand zum Kauf ermutigt». Sie, meine Herren, haben sicher diese Beobachtung schon selbst gemacht und waren erstaunt über die fast vollständige Abwesenheit italienischer Bücher in den Auslagen französi scher, deutscher und englischer Buchhandlungen; vielleicht führten Sie es auf die Armut der literarischen Produktion und des Verlags unsers Landes zurück, und — das genügte. Eines Tags kommen Sie vielleicht nach Italien, und in der ersten Stadt, wo Sie sich aufhalten, fühlen Sie sich durch eine sehr natürliche Neugier vom Schaufenster eines italieni schen Kollegen angezogen. Sie werden dann konstatieren können, daß sich dort neben zahlreichen Werken in allen Sprachen eine Menge italienischer literarischer, künstlerischer und wissenschaftlicher Schriften befinden, deren Existenz Ihnen trotz Ihrer Belesenheit unbekannt war, da Sie sie niemals bei sich zu Hause gesehen hatten. Ihre Überraschung wird noch größer sein, wenn Sie Werke darunter entdecken, die in typographischer und illustrativer Hinsicht keineswegs den von Ihnen selbst gedruckten nachstehen, während Sie bis dahin vielleicht geglaubt hatten, daß man in Italien »fast nichts» drucke und daß man dieses »fast nichts» im Ausland gar nicht sehen lassen könne, wenn man sich nicht unangenehmen Vergleichen aussetzen wolle. Haben Sie daun nicht auch bedauert, daß so viele reich illustrierte Schriften, so viele literarische Kunstwerke Ihnen und Ihren Landsleuten unbekannt geblieben sind, daß diese bei ihrem Erscheinen nicht die Grenzen des kleinen Italien überschritten haben, um im Ausland bekannt und gewürdigt zu werden, um über Alpen und Meere einen Schimmer des Genius, der Tätigkeit unsrer kleinen Halbinsel zu tragen? Uns Italienern ist manchmal ein Gefühl der Traurigkeit überkommen, daß die Verbreitung unsrer Bücher an unfern Grenzen wie vor einer unübersteigbaren Maurer aufhört und die Offenbarung des Gemüts und der Kultur eines Volks derart beschränkt ist. Das italienische Buch ist im Auslande nirgends zu sehen oder zu haben; man bietet es nicht an. und Sie wissen wohl ebenso gut wie ich. daß ein Buch nur zu oft ein Luxusartikel ist. dem niemand nachläust. das angeboten, ja aufgedrungen werden muß. Das Buch muß durch sein Ausliegen verlocken, sich sozusagen persönlich bei seinem künftigen Besitzer einschmeicheln, der nur zu leicht zu seiner Entschuldigung sagen kann: »Ich könnte es wohl entbehren«. Mit einem Wort, da die Gelegenheit Käufer macht, müßte jeder Buchhändler im Ausland ein gut ausgestattetes Lager unsrer literarischen, künstlerischen und wissenschaftlichen Neu heiten unterhalten. Trotz der manchmal vorkommenden Mißbräuche ist die Unterhaltung eines gute» Lagers ohne Widerspruch die Seele des Buchhandels, die wirksamste und praktischste Empfehlung unsers Handels. Die italienischen Verleger haben dieses System ebenfalls angenommen, ganz wie ihre ausländischen Kollegen; sicherlich ist unsre innere Organisation nicht ebenso vollkommen wie die unsrer deutschen Kollegen (sie hat anderseits auch nicht dieselben Bedürfnisse); aber es ist Tatsache, daß wir unfern Vertretern von allen Auflagen Lager geben, und zwar nicht nur von Neuigkeiten, sondern auch von Werken älteren Datums; im allgemeinen bewilligen wir den Rabatt von 25 Prozent, so daß also die geringe Ausfuhr italienischer Bücher weder einer mangelhaften Organisation unsers Geschäfts, noch der Unzugänglichkeit der Verleger zugeschrieben werden kann. Die einzige und wahre Ursache ist unser Zollsystem, dessen Verfügungen es uns indirekt unmöglich machen. Lagerseudungen nach dem Auslande zu schicken. Die italienische Zollbehörde belegt die italienischen Bücher italienischen Ursprungs, die wieder nach Italien eingeführt werden, mit demselben Einfuhrzoll, dem die im Auslande gedruckten italienischen Bücher unterliegen. In der löblichen Absicht, die einheimische Industrie zu schützen, hat unsre Regierung durch Gesetz vom 26. Januar 1890 einen Ein fuhrzoll von IS Frcs. pro Zentner auf broschierte in italie nischer Sprache gedruckte Bücher gelegt und von 20 Frcs. auf dieselbe Gattung Bücher, wenn sie gebunden sind. Wir finden die Absicht lobenswert, da es nur recht und billig ist. daß italienische Bücher auch in Italien gedruckt werden. Wir können dieses Gesetz aber nicht mehr loben, wenn es infolge falscher Auslegung ein zweischneidiges Schwert wird, das blindlings seine Schützlinge trifft und ein ebenso großes Übel erzeugt wie das. das es beseitigen wollte. Augen scheinlich müßte ein Unterschied gemacht werden zwischen italie nischen. im Ausland gedruckten Büchern und solchen, die im Inlands gedruckt und wieder in ihr Ursprungsland ein geführt werden; ohne einen solchen Unterschied ist das Gesetz eine unbillige Maßregel, die den Verleger hindert, im Auslande, sogar ganz nahe der Grenze, wie beispielsweise in Lugano, ein Lager zu halten, weil er in der Folge in die lächerliche Notwendigkeit versetzt werden würde, eine Wieder einführungssteuer zu bezahlen, um in den Besitz seines Eigen tums zu gelangen. Eine solche, dem materiell geringen Werte des Buches keineswegs entsprechende Steuer würde dem Verleger ein Geschäft nur noch verschlechtern, das an und für sich oft eher schlecht als gut ist. Deshalb unter nimmt es der italienische Verleger nicht. Bücher jenseits der Grenze zu offerieren, und aus diesem Grunde erleben wir
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