Der Roman des fortschrittlichen Katholizismus Zur Versendung liegt bereit die ^ -Auflage von: Ant. Fogazzaro, Der Heilige Einzig berechtigte Übertragung von M. Gagliardi 500 Seiten geh. M. 5.—, geb. M 6.—- Wie zu erwarten, hat der Roman auch in Deutschland berechtigtes Aufsehen erregt, und besonders zahlreich sind die Ausführungen, die ihn als ein Gegenstück zu Frenffens Hilligenlei E^imge kleine Auszüge aus den zahlreichen mehrspaltigen Feuilletons mögen den bereits früher mitgeteilten hier folgen: Der Reichsbote in Berlin. Was die künstlerische Seite des Romans angeht, so ist „Der Heilige" ein literarisches Kunstwerk von Bedeutung. Fogazzaro ist ein meisterhafter Erzähler und feiner Schilderer intimen Seelenlebens. Auch der Aufbau der Handlung ist sehr wirksam. „Der Heilige" ist etwa gleich zeitig mit „Hilligenlei" erschienen, und wie dieser in Deutsch land, so hat jener in Italien ungeheures Aufsehen erregt. Letver muß man mit Betrübnis cinaesteben, daß der Roman vcs rcforrnkattzo ,sa,en i1a>tcn>sck,cn Lckntft. ftkllcro wett mehr ,,hcr-tgcs Land" cnrtzält als das traurtoe Machwerk des dcuischen Expastors. Für den, der den „heiligen" mit Kritik und Verständnis zu lesen vermag, ist er eine bedeutende, gehaltvolle, fesselnde Lektüre Die Übersetzung, die schon in mehreren Auflagen vorliegt, ist im ganzen wohlgelungen. „Bohcmia" in Prag. Das Bücher-Fatum fügt es, daß Fogazzaros „Heiliger" und Frenffens „Hilligenlei" am gleichen Tage erschienen sind, zwei Werke, deren innere Beziehung uns der Ähn- lichkeit der Suche nach „heiligem Land" ebenso in die Äugen springt wie die ungeheure Gegensetzlichkeit ihrer poetischen Welten der Welt des Sensualismus und der des Spiritualismus. Berliner Tageblatt, Abseits von diesen Betrachtungen, zu denen die äußeren Schicksale des Romans herausfordern, steht das Arteil über seinen literarischen Wert. Dieser ist ein ungewöhnlich hoher. In dem Heiligen ist es Fogazzaro gelungen, eine Persönlichkeit zu schaffen, die in ihrer Mischung von Demut und Kühnheit, von völliger Hingabe und Herrscher geist, von Herbigkeit und Süße, von überwältigender Kraft der Suggestion dem Bilde nahekommt, das man sich von einem „Heiligen" machen kann. Und aus dem Hinter grund, mit dem im Verbot des Inder die Wirklichkeit in den Roman hineinragt, scheinen sich in die entrollten Bilder noch zu vertiefen. Die Nationalzeitung in Berlin: An der Jahreswende schloß Italien mit einem literari schen Ereignis ab. Der „Santo" von Fogazzaro, mehr eine Vision als eine greifbare Erscheinung des Buchhandels, ist ein Werk, wohlberechtigt, aller Orten Aussehen zu erregen. Dabei ist von einer spannenden Liebes-Intrige keineswegs die Rede, der Leser achtet kaum auf das dünne Flüßchen der Handlung, der mächtige Strom einer glühenden Überzeugungskraft reißt ihn mit sich fort. Die „Tägliche Rundschau", Berlin, schreibt: Der Wert des Buches liegt ganz in dem religiösen Stimmungsbild, das mit wunderbarer Innigkeit und überzeugender Kraft gezeichnet wird. Es sollen's nur solche lesen, die Sinn haben für religiöses Fühlen und Denken. Ader gerade auch Evangelische sollen das Buch lesen. Die Wartburg: Inm erstenmal wird es uns bei diesem Buche schwer, unsere bisherige Überzeugung von der völligen Aussichts- losigkeit des Resormkatholizismus vorbehaltlos beizu- behalten ........ And nun geh hin, lieber Leser und kaufe dir das Buch; der Verlag hal s billig genug heraus gegeben. Willst du die heimliche Gärung im heutigen Katholi- zismus kennen und verstehen, so mußt du den „Heiligen lesen. Am den Kollegen vom Sortiment, die sich bis jetzt noch nicht ausgiebiger mit dem Vertrieb des Werkes be- Ichaftlgt haben, eine Verwendung jetzt bei Beginn der regeren Geschäftszeit lohnend zu gestalten, liefere ich, falls auf beiliegendem Bestellzettel bis 1. Oktober verlangt, H 1 Probeexemplar und eine Probepartie zu 7 6 mit 40"/°. g Zch kann nur noch fest rcsp. bar liefern. — Ich bitte zu verlangen. München, 20. September 1906. Georg Müller Verlag. 119ö*