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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1906
- Sprache
- Deutsch
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9778 Nichtamtlicher Teil. ^ 234 8. Oktober 1906. Abschluß gekommenen wichtigen Fragen: 1) Höchstrabatt für Bibliotheken, der auf 7 ft, Prozent festgelegt und fast in allen Teilen des Deutschen Reichs angenommen wurde, 2) die Bücherlotterie, die einmütig vom Sortiment und Verlag, als den Interessen des Buchhandels zuwider, abge lehnt wurde, standen auf der Tagesordnung Ihr Vorstand ist im vergangenen Vereinsjahr sechsmal zusammengetreten. Unter anderm wurde mit einer Heidel berger Firma, mit der wir bereits voriges Jahr längere Korrespondenzen und Unterredungen wegen einer Über tretung der Verkaufsbestimmungen gepflogen hatten, wegen portofreier Lieferung korrespondiert. Auf eine Anfrage beim Börsenvereins - Vorstand erhielten wir die Nachricht, daß es dem Sortimenter gestattet sei, portofreie Lieferung anzubieten Der Vorstand sprach in einem Schreiben der Firma F. A. Brockhaus, Leipzig, zu ihrem Jubiläumstag die Glück wünsche des Verbands aus. Auch in diesem Jahr sind wieder angebliche Schleuder fälle gemeldet worden, ohne die nötigen Beweismittel bei zufügen. Ohne Unterlagen ist dem Vorstand eine Verfolgung unmöglich, worauf an dieser Stelle nochmals besonders auf merksam gemacht sei. Unter den behandelten Schleuderfällen stellte sich die angebliche Schleuderet einer Frankfurter Firma schnell als ein Versehen heraus, während wir in der Lage waren, eine Darmstädter Firma der Schleuderei zu überführen. Letztere Firma ist inzwischen Mitglied unsers Verbandes geworden und hat sich den Satzungen gefügt. Die neuen Verkaufsbestimmungen wurden an alle Mit glieder und eine Anzahl Nichtmitglieder versandt Nach Bekanntwerden der Beschlüsse der Weimarer Ver sammlung rührten sich bald die Herren Bibliothekare, und eine längere Korrespondenz mit Gießen, Marburg, Darmstadt in der Bibliothekenrabattfrage war die Folge. Ganz besonders nahmen die Herren Bibliothekare daran Anstoß, daß 1. wir auf Monatsschriften keinen Rabatt gewähren, und 2. daß der Wiesbadener Buchhandel allein berechtigt sein sollte, auf Zeitschriften 5 Prozent Rabatt zu geben. Für den Wahlausschuß hatten wir einen Herrn aus unserm Verband als Kandidaten aufgestellt. Die Stimmung in Leipzig veranlaßte aber unfern Vertreter, hiervon abzu sehen und die Kandidatur für den Vereinsausschuß des Kollegen Römer - Wiesbaden zu unterstützen. Unsere am 1. April zu Frankfurt a M. stattgefundene Frühjahrsversammlung verlief zur allgemeinen Befriedigung. Der Beschluß dieser Versammlung, 10 ^ Eintrittsgeld zu erheben, tritt morgen in Kraft. Der Börsenvereinsvorstand betraute uns mit der Vor untersuchung eines ihm angezeigten Schleuderfalls gegen eine Kasseler Firma. Die Untersuchung ergab aber, daß die Kasseler Firma den Satzungen entsprechend gehandelt hatte, wie wir auch nach Leipzig berichteten Kollege Venn, Wiesbaden, teilte dem Vorstand am 29. Juni seine Amtsniederlegung als erster Schriftführer wegen Arbeitsüberlastung mit. Der Vorstand hat ihm schriftlich den Dank für seine langjährige Tätigkeit im Ver band ausgesprochen. Inzwischen haben sich die Verhältnisse so geändert, daß der Vorstand sich veranlaßt gesehen hat, auf die heutige Tagesordnung den in der Frühjahrsversammlung abge lehnten Antrag des Kollegen Braun, Marburg, den Staats bibliotheken 7 ft,»/g Rabatt zu gewähren, zu setzen. Heute wird dieser Antrag wohl kaum nochmals abgelehnt werden können. Der Vorsitzende stellt hierauf den Jahresbericht zur Diskussion und erteilt, da niemand etwas dagegen zu er innern hat, Herrn Quasthoff, Mainz, zur Ablegung des Kassenberichts pro 1905/06 und des Voranschlags pro 1906/07 das Wort. Nachdem Herr Sauerländer und Herr Feddersen die Kasse geprüft und richtig befunden, wird dem Vorstand Entlastung erteilt. Bei der darauf folgenden Vorstandswahl wird der alte Vorstand durch Zuruf wieder- und Herr F. Feddersen, Hanau, einstimmig zum II. Schriftführer gewählt. Der Punkt 5 der Tagesordnung: »Änderung der Ver kaufsbestimmungen < zeitigt nach längerer Debatte die end gültige Festsetzung dieses Paragraphen dahin, daß er jetzt lautet: 8 5. Ein Skonto bis zu 5 Prozent darf gewährt werden an Behörden, öffentliche und Anstalts-Bibliotheken mit Ausnahme der unter Z 3 fallenden Verkäufe. Staatsbibliotheken im Königreich Preußen und Groß herzogtum Hessen mit einem Vermehrungsetat von min destens 10 000 sowie die Carl o. Rothschildsche Bi bliothek zu Frankfurt a/M erhalten 7 ft, Prozent Rabatt auf deutsche Schriftwerke Von der Rabattierung sind ausgeschlossen: Zeit schriften, die mehr als zwölfmal jährlich erscheinen, Schul bücher, Karten, Lehrmittel und sämtliche Artikel, die von den Verlegern mit weniger als 25 Prozent rabattiert werden. Bezüge von Schulbüchern jeder Art und zu jedem Ladenpreis in Partien sollen an Behörden und Lehr anstalten mit 5 Prozent rabattiert werden dürfen. Der tz 10 erhält folgenden Zusatz: Konsumvereine sind nicht als Wiederverkäufer an zusehen. Darauf werden die Bücherämter der Studenten be sprochen. Der Vorstand erhält den Auftrag, diese im Auge zu behalten und zur nächsten Frühjahrsversammlung weiter darüber zu berichten. Hierauf kommt die Frage der Sortimenterstammrollen zur Verhandlung, wozu der Vorsitzende die Ansicht des Vorstands kundgibt, daß, so lange Gewerbefreiheit herrsche, Stammrollen nicht am Platze seien. Die beste Stammrolle sei die Verleger-Kreditliste. Nachdem die Anschreiben des Vorstands der Kreis- und Ortsvereine verlesen und beschlossen worden ist, die am 23. Oktober stattfindende Versammlung durch den gesamten Vorstand zu beschicken, schließt der Vorsitzende um ft, 3 Uhr die Sitzung. * * Ein gemeinsames Mittagessen, das bei anregenden Reden der Herren Quasthoff, Braun, Abendroth und Köster sich dem geschäftlichen Teil anschloß, vereinigte die Teilnehmer im »Restaurant Seebode«. Herr Köster vertrat den leider verhinderten Herrn Petters, Heidelberg, und ver anstaltete die übliche Sammlung für die Witwen und Waisen der Petters-Stiftung. Ein Teil der Anwesenden unternahm dann unter Leitung des Herrn Braun, Marburg, der auch am Vor mittag die Herren bereits zur Besichtigung der neuen Wand gemälde in der Universitätsaula von Professor Janssen geführt hatte, einen Spaziergang zum Bismarckturm. Gegen Abend führte die Eisenbahn die Teilnehmer, be friedigt über den Verlauf der Verhandlungen, wieder in die Heimat zurück.
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