Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1906

»Psts Mmsb 18 bsbinä tbs tims8«, wie das Wortspiel lautet, und dieser letzte Versuch, vorzurücken, sei ein offenes Ein geständnis, daß man zu der Erkenntnis gekommen sei, die Leser erhielten nicht den vollen Wert für ihr Geld. Das große Publikum ist sich nicht klar; es fängt an, sich für die Sache zu interessieren, verhält sich aber einst weilen abwartend. Inzwischen gehen Anklagen und Antworten hin und her, sie werden in den Zeitungen kommentiert und von deren Vertretern mit den Anschauungen der verschiedenen Interessentenkreise verglichen, — soweit nicht einige, wie Hall Caine in der vail^ Null, ihre eigenen Anschauungen nieder legen. Die Times und ihre Mannen sind leider so weit ge gangen, bei den Entgegnungen einen Ton anzuschlagen, der den Anschauungen der Wohlanständigkeit nicht entspricht. Hugh Chisholm, der Editor der Lns^olopsäla Lritannioa, zum Beispiel vereinigt in einer »Antwort« eine Sammlung von Kraftausdrücken, die man in einem offnen Briefe eines Gentleman eigentlich nicht zu finden erwartet. Wir werden über die weitere Entwickelung der Sache und über die vielen sich aufwerfenden Nebenfragen weiter berichten. Kleine Mitteilungen. * Korporation der Berliner Buchhändler. — Die dies jährige Ordentliche Hauptversammlung der Korporation der Berliner Buchhändler ist auf Montag den 22. Oktober, abends pünktlich Uhr, im mittleren Saale (L) des Architektenhauses, Wilhelmstraße 92, angesetzt. Tagesordnung. l. Bericht des Vorstehers über die Zeit vom Oktober 1905 bis Oktober 1906. kl. Bericht des Schatzmeisters über das Rechnungsjahr 1905. III. Bericht des Rechnungs-Ausschusses. IV. Vorlegung des Voranschlages für das Jahr 1907. V. Antrag des Vorstands: -Die Hauptversammlung wolle den Vorstand ermächtigen, bei der Veranlagung für Benutzung der Einrichtungen unsrer Bestellanstalt den Mitgliedern der Korporation Vorteile ein zuräumen gegenüber den Nichtmitgliedern der Korporation.- VI. Neuwahlen: 1. für den Vorstand: s.) der Schriftführer (1907—1909), d) der stellvertretende Schatzmeister (1907 —1909). an Stelle der ausscheidenden Herren Georg Kühn (Schrift führer) und Or. Georg Paetel (stellvertretender Schatz meister). (Den Satzungen gemäß ist Herr Georg Kühn wieder wählbar, Herr Or. Georg Paetel nicht wieder wählbar.) Im Amte verbleiben die Herren Albert Goldschmidt (Vorsteher 1906—1908), Rudolf Hofmann (stelloertr. Vorsteher 1905—1907), Max Schotte (stelloertr. Schrift führer 1905—1907), Felix Bagel (Schatzmeister 1906 —1908); 2. für den Hauptausschuß: zwei Mitglieder für die Zeit von 1907—1909 an Stelle der ausscheidenden Herren Georg Bath und Karl Hoffmann. (Den Satzungen gemäß ist Herr Georg Bath nicht wieder wählbar, Herr Karl Hoffmann wieder wählbar.) Im Amte verbleiben die Herren Oskar Schuchardt, Max Winckelmann, Willibald Challier, Fritz Rühe; 3. für den Rechnungs- und Wahlausschuß: drei Mitglieder. — Der Rechnungs- und Wahlausschuß besteht jetzt aus den Herren S. Karger, Otto Radke, Bernhard Fahrig. (Den Satzungen gemäß sind die drei Herren wieder wählbar; Herr S. Karger hat erklärt, eine Wieder wahl nicht annehmen zu können.) Der Vorstand macht darauf aufmerksam, daß nach den Satzungen der Korporation jedes Mitglied verpflichtet ist, der Hauptversammlung beizuwohnen. Wer fehlt, hat 1 50 -ß an die Korporationskasse zu zahlen, sofern das Ausbleiben nach An sicht des Vorstandes nicht durch einen triftigen Grund entschuldigt wird. Die Anwesenheit der Mitglieder wird durch Namensaufruf festgestellt. Der Jahresbericht wird den Mitgliedern der Korporation vor der Hauptversammlung zugehen; der Vorstand bittet, von seinem Inhalt auch vor der Hauptversammlung Kenntnis zu nehmen, da er in der Versammlung zur Besprechung gestellt werden wird. Der Rechenschaftsbericht für 1905 weist für den 31. Dezember 1905 ein Vermögen von 104 803 5 H auf (Zunahme gegen das Vorjahr: 8586 ^ 77 H. (Red.) * Exlibris-Sammlung des f Grafen Karl Cmich zu Leiningen-Westerburg. (Vgl. Nr. 232, 238 d. Bl.) — Die von dem kürzlich verstorbenen Grafen Karl Em ich zu Leiningen- Westerburg dem Germanischen National-Muscum in Nürn berg letztwillig vermachte Exlibris-Sammlung, die er selbst als die größte des Kontinents bezeichnet hat, umfaßt die Zeit von 1470 bis 1906 und hat — wie wir einem uns gütig zur Verfügung gestellten Briefe des Grafen entnehmen — einen Bestand von 35 000 Stück. Damit seien die in den Zahlen unzutreffenden An gaben in Nr. 238 d. Bl. berichtigt. Red. * Stuttgart. Vortrag — Der von den Vorständen des Stuttgarter Buchhändlervereins, des Stuttgarter Buchhandlungs gehilfenvereins und der Ortsgruppe Stuttgart der Allgemeinen Vereinigung deutscher Buchhandlungsgehilfen vor längerer Zeit angekündigte Vortrag des Herrn Or. Adolf Scheufelen (in Firma: Erste Deutsche Kunstdruckpapierfabrik Oberlenningen) kann wegen Verhinderung des Herrn Or. Scheufelen nicht stattfinden. Dagegen hat auf Veranlassung des Herrn Or. Scheufelen Herr Or. xbll. Paul Klemm aus Gautzsch bei Leipzig den Vortrag übernommen und wird am Sonnabend den 20. d. Mts., abends 8 Uhr, im Gartensaal des Hotel Royal in Stuttgart über die Papierfabrikation sprechen unter Vorlage von Zeichnungen von Papiermaschinen, Proben von Rohstoffen, Papieren usw. Red. Nationalbibliothek in Paris. — Dem Jahresbericht des Generaldirektors der Nationalbibliothek in Parts entnimmt das »Zentralblatt für Bibliothekswesen- (Leipzig, Otto Har- rassowitz), Oktoberheft 1906, die folgenden Angaben: Die Druckschriftenabteilung zählte 1905 in der Lalls äs travail 163 719 Benutzer und 534 169 benutzte Bände (natürlich Einzel benutzungen), in der Lalls xubligus äs lsoturs 44 812 Benutzer, 63 849 Bände und in der Kartensammlung 2108 Benutzer, 41518 benutzte Karten. Die Vermehrung betrug durch Pflichtlieferung 19483 Bände, 848 Karten; durch Kauf 9800 Bände — zu neun Zehnteln ausländische Literatur; von ältern französischen Werken wird ein Unikum erwähnt. das Breviar von Uzös von 1493, und der erste Druck der Balearen, Gersons Nraotatus äs rsxulis wanäatoruw (Mallorca 1485) —, 689 Karten und Kartenwerke; durch Ge schenke 4152 Bände, 4248 ausländische Dissertationen, 152 Karten, wozu noch 535 000 Nummern Zeitschriften und Zeitungen sowie 7000 Musikalicn kommen. (In der Zahl der geschenkten Bände ist noch nicht eingerechnet die von L. Delisle überwiesene Biblio thek, vielleicht 30 000 Bände, die zum Teil zur Ergänzung der Bibliothekbestände und der ausleihbaren Dubletten, zum großen Teil aber für die Handbibliothek der künftigen Lalle publigus äs lsoturs dienen soll.) Die Handschriftenabteilung zählte 35212 Besucher, von denen 62614 Handschriften benutzt wurden. Versandt wurden 515 Bände Handschriften, davon 109 in das Ausland. Angekauft wurden 195 Bände Handschriften, geschenkt 223. Unter diesen Ge schenken befinden sich die von Fräulein Dosne überwiesenen Thiers- Papiere, die bestimmungsmäßig bis 1915 versiegelt aufzu bewahren sind. Die beiden Bulletins der Nationalbibliothek (Oudlioations kranyalses und ötranxsrss) ebenso das Verzeichnis der Universitäts schriften sind regelmäßig weiter erschienen. Von dem »Lataloxus xsnsral ckss livrss iwpriwss» wurden Band 22—25 fertiggestellt, womit etwas über ein Fünftel der Autoren-Abteilung erledigt ist. Die autographierten Spezial-Kataloge wurden so weit gefördert, daß die Personalabteilung der ^uou^wa zur französischen Ge-