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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1906
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- Deutsch
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246, 22. Oktober 1906. Nichtamtlicher Teil. 10419 Buchs die Resultate veröffentlicht werden, die dann auch zwei der strittigen Punkte zur Beantwortung bringen sollen: 1. ob es möglich ist, daß Bücher zu einem billigern Preise verlegt werden und die Beteiligten doch bestehen können, und 2. ob die Herabsetzung des Preises dazu beiträgt, den Absatz zu erhöhen. Hall Caine schließt seinen offenen Brief, indem er auch den regulären Buchhandel zum Vertrieb seines Werkes auffordert. Das Resultat wird zweifellos interessant sein, wenngleich diese Stichprobe nach keiner Richtung hin als maßgebend oder irgendwie beweiskräftig erachtet werden kann. Werke populärer Autoren — und Hall Caine ist neben Marie Corelli der meistgelesene englische Schriftsteller — werden immer in einer hohen Auflage verkauft; sie sind die einzigen Romane, die überhaupt gekauft werden, wie jeder Mann der täglichen Praxis bestätigen dürfte; diese Werke gerade, die doch ein jeder liest und gelesen haben muß, brauchten im Preise nicht herabgesetzt zu werden. An ihnen verdient der Verleger zweifellos, wenn auch nicht so viel, wie behauptet wird; die Gewinne aber, die er erzielt, müssen so manches verfehlte Unternehmen ausgleichen, das ihm nicht den gewünschten Goldregen eingebracht hat. Auch werden doch nicht nur 6 Schilling - Romane verlegt! Und wenn diese nur irgendwie gangbar sind, so erscheinen sie später auch in billigern Ausgaben Der vorerwähnte, vor Jahren erschienene Roman Hall Caines »los Loockman« ist zum Preise von 6 sb., 2 8b. und 6 6 zu haben Verleger wissen doch wohl noch besser als Autoren sich den Verhält nissen anzupassen. Aktuelle Unternehmungen wie Hall Caines Experiment, jetzt bei der allgemeinen Aufmerksamkeit in England, können vorübergehend vielleicht großen Erfolg haben. Hall Caines Buch hat alle Chancen für sich; er ist ein bekannter Autor, der Inhalt seines Buchs wird vermutlich über hundertmal in London über die Bretter »geführt, von Zehntausenden gesehen und besprochen, und die Presse schafft ihm kostenlos eine Reklame, auf die ein Ver leger ein Vermögen verwenden müßte Wünschen wir ihm, was er selbst erwartet! Von den Experimenten eines Durchschnittsautors würde man vermutlich kaum viel Auf hebens machen, und wenn erst alle Romane nur 2/6 sb kosten, wird auch Hall Caine seine Absatzziffern zurückgehen sehen. Daß die Herabsetzung des Ladenpreises auf die Dauer nicht dazu beiträgt, den Absatz zu erhöhen, dürfte Hall Caine nach mehrjährigem Experimentieren feststellen können — Das Schicksal des 6 Schilling - Romans mag trotzdem entschieden sein. Bruno Conrad. Kleine Mitteilungen. Der Verkauf der Dietzschcn Hofbuchdruckerei in Ko- burg. Verurteilung. — Den -Leipziger Neuesten Nachrichten« wird unter dem 16. Oktober aus Koburg geschrieben: (Red.) Ein Prozeß, dessen Ausgang man in weitesten Kreisen mit Spannung entgegensah, hat gestern vor der hiesigen Strafkammer seine Erledigung gefunden. Der Anklage, die auf Betrug lautete, lag folgender Tatbestand zu gründe: Im Mai vorigen Jahres kaufte der Buchdrucker Werner Knülle mit finanzieller Unter stützung seines Bruders, des Kaufmanns Wilhelm Knülle in Charlottenburg, vom Hofbuchdruckereibesitzer Besser die Dietzsche Hofbuchdruckerei in Koburg unter der Vorspiegelung, daß beide ein Vermögen von etwa 130000 hätten. Der Kauf wurde abgeschlossen und eine Kaufsumme von 160000 ^ bei 50000 ^ Anzahlung festgesetzt. In derselben Stunde, in der der Kauf ab geschlossen wurde, ging das Geschäft an eine Gesellschaft mit be schränkter Haftung über, der der eigentliche Käufer Werner Knülle, sein Bruder Wilhelm Knülle und dessen Ehefrau angehörten. Gleichzeitig wurde das vor wenigen Minuten für 160000 gekaufte Geschäft mit 250 000 bewertet und an einen Professor S. in Berlin als Sicherstellung für eine geliehene Summe von 70 000 von der die Anzahlung von 50 000 geleistet wurde, verpfändet. Der Verkäufer Besser erhielt für die Restkaufsumme einen bis zum Jahre 1911 laufenden Wechsel über 110 000 Schon nach einem halben Jahre geriet die Gesellschaft m. b. H. mit der Zinszahlung und Abzahlung der Kaufsumme in Verlegenheit, und im Februar 1906 wurde der Konkurs über die Dietzsche Hofbuchdruckerei, G. m. b. H., verhängt. Die beiden Mitinhaber und Geschäftsführer wurden bald darauf wegen Betrugs verhaftet. Die gerichtliche Verhandlung fiel sehr zu ungunstcn der beiden Angeklagten aus. Besonders ins Gewicht fiel das Zeugnis der Besserschen Eheleute. Sie gaben an, daß ihnen von den Angeklagten vorgespiegelt worden sei, daß sie ihr Geschäft an reiche Leute verkauft hätten, die aber in Wirklichkeit vermögenslos waren. Besser hat durch die unlautern Mani pulationen einen Verlust von ca. 100 000 erlitten. — Nach etwa fünfstündiger Verhandlung wurde das Urteil gefällt. Dem Kauf mann Wilhelm Knülle wurde ein Jahr, seinem Bruder Werner Knülle wurden acht Monate Gefängnis zuerkannt. Ersterm wurden vier Monate, letzterm drei Monate auf die erlittene Untersuchungs haft in Anrechnung gebracht. * Wiener Verlag, Verlagsbuchhandlung und Buch druckerei, G. m. b. H. in Wien. Handelsregistereintrag. — In das Handelsregister des k. k. Handelsgerichts Wien wurden nach dem Amtsblatt zur Wiener Zeitung Nr. 237 vom 16. Oktober 1906 am 12. Oktober 1906 die nachfolgenden Eintragungen bewirkt: Wien V, Wienstraße 89a, Wiener Verlag, Fritz Freund. Verlagsbuchhandel. Infolge Übergang in die Gesellschaft m. b. H. »Wiener Verlag, Verlagsbuchhandlung und Buchdruckerei, Gesell schaft mit beschränkter Haftung- gelöscht. Wien V, Wienstraße 89 a, Wiener Verlag, Verlagsbuch handlung und Buchdruckerei, Gesellschaft mit beschränk ter Haftung. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb des Verlagsbuch handels sowie der Buchdruckerei und der Lithographie. Höhe des Stammkapitals: 40 500 L. Darauf geleistete Einzahlungen: 500 ll. Geschäftsführer: Fritz Freund, Verlagsbuchhändler in Wien V, Wienstraße 89a. Rechtsverhältnisse der Gesellschaft: a) Die Gesellschaft beruht auf dem Gesellschaftsvertrage vom 2. Oktober 1906; b) vertretungsbefugt der Geschäftsführer Fritz Freund; o) die Firma wird in der Weise gezeichnet, daß der Geschäfts führer Fritz Freund den vorgeschriebenen oder vorgedruckten Firma wortlaut mit seinem Vor- und Zunamen unterfertigt; ä) die Bekanntmachungen, welche von der Gesellschaft aus gehen, erfolgen in der amtlichen »Wiener Zeitung» oder durch Mitteilung mittels rekommandierten Briefes an die der Gesellschaft zuletzt bekanntgegebenen Adressen der Gesellschafter; s) betreffs Sacheinlagen (Apports) enthält der Gesellschafts vertrag in Absatz VI nachstehende Bestimmungen: der 6. Fritz Freund bringt in Anrechnung auf seine Stamm einlage per 40 000 L laut des dem Notariatsakte beigehefteten Verzeichnisses ein, und zwar: Bücher, inklusive Matrizen, Platten, Verlagsrechts und in Kommission bei den Buchhändlern befindliche Bücher im Werte von 32.429 L 34 b Immobilien im Werte von 3.000 „ — „ Bilder „ „ „ 2.000 „ - „ Außenstände „ „ „ 2 570 „ 66 „ 40.000 L — b Eine Tudor- und Stuart-Bibliothek. — Die Uni versität Oxford wird eine Tudor- und Stuart-Bibliothek heraus geben, die Werke — weithin bekannte, wenig und gar nicht be kannte —, die in jener Zeit geschrieben worden sind, enthalten soll. Zu solchen Werken zählen zunächst z. B. Greoillcs -Leben des berühmten Sir Philip Sidney-; Pcpys »Memoiren der königlichen Flotte-; Peachams -Vollendeter Gentleman- usw. Jeder Band wird von einer Autorität auf dem speziellen Gebiet eingeleitet werden. (Beilage zur Allgemeinen Zeitung.) 1367
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