Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19061102
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190611025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19061102
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1906
- Monat1906-11
- Tag1906-11-02
- Monat1906-11
- Jahr1906
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
10968 Künftig erscheinende Bücher. oR 255, 2. November 1906. 2 Aus Graf Paul Hatzfeldt's Feldzugsbriefen 1870/71. Hohenlohe contra Hatzfeldt! Fante Diplomaten! Hohenlohe läßt Bismarck folgendes sagen (27. X. 1883): Auch will der Kronprinz (der spätere Kaiser Friedrich) den Grafen Hatzfeldt mit nach Spanien nehmen/ darüber ist der Fürst empört. Wie man nur einen solchen Gedanken fassen könne! . . . „Das sieht aber Hatzfeldt ähnlich," fuhr Bismarck fort, „das ist seine Faulheit!" überhaupt tut er zu wenig ic., läßt Memoirs schreiben, und ich muß die Konzepte korrigieren re. Nach der Vorrede der Gräfin Hatzfeldt in den Feldzugsbriefen des Grafen Hatzfeldt (nicht Fürst oder Fürstin, wie Hohenlohe sagt) hat Graf Bismarck ihren Gemahl sehr oft als das Veste ?s«ra aur seinem Stalle bezeichnet, und sprechen für die Tätigkeit des Mitarbeiter Bismarcks auch folgende Briesauszüge: Brief Graf Hatzfeldt's aus Versailles, den 1. Februar 1871. Es ist um verrückt zu werden, versichere ich Dir! Gestern Abend war ich so herunter, daß der Minister (Bismarck) mich — trotzdem eine dringende Arbeit vorlag — zu Bett schickte! Er sagte, er hätte To besangst, daß ich mich überanstrengen könnte und ihm dann gar nicht mehr helfen würde. Das ist ja sehr schmeichelhaft für mich, aber ich kann positiv nicht mehr! Ich habe von 1 Uhr nachts bis 10 Uhr morgens in einem Strich geschlafen, das passiert mir selten. Von dem Augenblick meines Erwachens an habe ich keine Minute für mich gehabt. Ganze Stöße von Akten, die fortgeschickt werden müssen, liegen da, und ich kann nicht Zeit finden, sie durchzusehen. Unzählige Menschen wünschen mich zu sprechen; der Minister sendet nach mir, kurz, Du kannst Dir nicht vorstellen, was das für ein Dasein ist! Monsieur Jules Favre kommt jeden Tag hierher und verursacht uns noch einen großen Zuwachs an Arbeit. Cs muß über die Verproviantierung, über die Eisenbahnen, die Posten, die Schutzgcleite und über unzählige andere Dinge verhandelt werden. Die Nachrichten aus den Provinzen sind gut. Bourbaki hat wirklich Selbstmord begangen, und 80 000 Franzosen haben die Schweizer Grenze überschritten . . . Versailles, den 27. Februar 1871. Du weißt jetzt schon, daß der Friedensvertrag endlich gestern Nachmittag unterzeichnet worden ist. Es war ^/gb Uhr, als das geschah. Als ich Dir gestern schrieb, wußte ich schon, daß es zu einer Einigung gekommen war, da wir so schnell als möglich zwei Abschriften des Vertrages machen mußten. Die Herren warteten mit Ungeduld auf die Fertigstellung der Ab schriften, um den Vertrag unterzeichnen zu können. Ich hätte mir gerne die Feder angeeignet, die bei dieser Gelegenheit benutzt wurde, aber der Minister bediente sich zum Unterzeichnen der goldenen, mit Diamanten verzierten Feder, die er vor einigen Monaten zu diesem Zwecke geschenkt bekommen hat. Ich brauche Dir nicht zu sagen, mein Liebling, wie zufrieden ich nach jeder Richtung hin mit dieser Wendung der Dinge bin. Ich fühle mich physisch und moralisch erleichtert! Wir sind alle am Ende unserer Kräfte angelangt, besonders ich. M. Thiers und M. Favre reisten mit d'Armaille unmittelbar nach Unterzeichnung des Vertrages ab. Du kannst Dir wohl denken, daß sie nicht sehr zufrieden aussahen. M. Thiers, der für gewöhnlich so höflich ist, ist abgcreist, ohne mir Adieu gesagt zu haben. Er sah sehr sorgenvoll aus, und er hat wohl auch Grund dazu, denn ein großer Teil dieses verrückten Volkes wird es ihm schwerlich verzeihen, daß er seinen Namen unter diesen Vertrag gesetzt hat. Ich ging darauf herein, um mir vor dem Essen noch die Hände zu waschen, und als ich zurückkehrte, traf ich Bismarck, der einen Augenblick in den Garten gegangen war, um Luft zu schöpfen. Ich beglückwünschte ihn zu dem großen Erfolge und zum Abschluß dieser Riesenarbeit. Er schüttelte mir die Hand und dankte mir für alle Arbeit, die ich ihm in diesen Tagen abgenommen hätte. Zu Mittag speiste der bayrische Minister Graf Bray mit uns. Wir saßen gut zwei Stunden bei Tisch und tranken auf das Wohl des „Neugeborenen", dabei gaben wir der Hoffnung Ausdruck, daß diesem Neugeborenen eine längere Lebens dauer beschicken sein möchte rc. Graf Paul Hatzfeldt (ehemaliger deutscher Botschafter in London, Madrid und Konstantinopel — preußischer Staatsminister rc.) seiarugrbriefe >870-is?l an seine Sematziin aus tlen, großen Hauptquartiere üe; König; Aiifteiin von Preußen. 21 Bogen gr. 8". Illustriert. Preis: broschiert 7.50, eleg. gebunden ^ 10.—. Das Werk erscheint bestimmt im Laufe nächster Woche. Wir danken Ihnen für das große Interesse, das Sie dem Werke entgegengebracht haben. Roter Bestellzettel anbei. Leipzig, i November 1906. Keiurich Schmidt L Karl Günther. T Ein Schweizer Dietztev feiner« Art ^ jungen Lreckels rirenschei, Novelle. Erscheint in 10 Tagen Ein Probeexemplar, vor Erscheinen bestellt, mit 500/0 uncl 7/b! Geheftet 2 Mark, fein gebunden 3 Mark. In Rechnung mit 25"/o, bar nach Erscheinen mit 33 U 0/0 Rabatt. Bitte zu verlangen. Lvnnkfnikt rrr. rirsr-tz Drssts*—es
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder