257, 5. November 1S06. Künftig erscheinende Bücher. 11101 Neues von Wilhelm Fischer in Graz Mitte November gelangt zur Ausgabe: Sonne und Wolke Aphorismen von Wilhelm Fischer in Graz — geh. M 4.— geb. M. 5.— -- Dieses Buch enthält Aphorismen, die ihre reiche, weitverzweigte Mannigfaltigkeit doch zu einer Wurzel verein fachen, deren Grund das Leben des Autors ist. Diese Einheit ist ihre Eigentümlichkeit. Alle diese vielen vielfach im Tages- lichte glänzenden Gedanken sind dem dunklen Grunde eines Poetenherzens entsprossen und wie mit Notwendigkeit entstanden. Sie bilden deshalb eine Art innere Biographie des Autors. Alles ist darin erlebt und da dieses Leben sich durch lange Jahre hin erstreckte, so kann das Werk als ein Lebensbuch angesprochen werden. Gleichzeitig erscheint die 2. Auflage von desselben Verfassers Lebensmorqen Erzählungen — geh. M. 4.— geb. M 5.— -- Aus der Fülle glänzender Anerkennungen seien nur einige wenige hervorgehoben. Die Deutsche Welt, Berlin, schreibt: Wirklich wie „Lebensmorgen", wie der erquickende Blick eines fröhlichen Kinderauges wirken die neuen Erzählungen des Grazer Poeten Wilhelm Fischer Es sind frei erfundene Märchen aus der Phantasie und der Gefühlswelt der Kmderseele, eins duftiger und tiefer als das andere, ein wahrer Genuß für den fein- empfindenden Leser . . Ich wüßte kaum ein Märchenbuch zu nennen, daß in seinem reinen poetischen Kern, in seiner keuschen Natürlichkeit sich diesem kleinen Meisterwerke seit vielen Iabrrekntcn zur Seite stellen dürfte. Or. Ludwig Finckh in den Propyläen: Es ist ein Wunder von einem Buch. Ich habe noch nie so tief die Herzcnsreinhcit eines Mannes und seine künstlerische Keuschheit empfunden, wie bei Fischer. . . Es wirkt und schafft in einem fort, man legt nach jeder Geschichte das Buch hin und lächelt leise und schließt die Augen und glaubt wieder an die Menschen. Ich möchte allen, die ich lieb habe, dieses Buch schenken, und vollends allen, die krank sind und mühselig und beladen; es hat Heilkraft, cs bringt zur Genesung. . . . Das ist so schön und heilig, so unberührt, man wird froh und lächelt mit und steht auf und tut eine gute Tat. ... In diesen Geschichten liegt echtes Gold; man braucht nur zuzugreifen, um es eigen zu haben für immer. Das ist ein Buch für Menschen, die Schönheit mit dem Herzen suchen. . . . Hermann Hesse in der Neuen Züricher Zeitung: Es gibt Bücher, deren Lektüre Arbeit ist und Kräfte raubt, und andere, wenige, deren Lektüre Erholung und Iungwerdcn bedeutet, und von dieser Art ist der „Lebensmorgcn" von Wilhelm Fischer. Bezugsbedingungen: Vor Erscheinen bestellt 40°/° und 7/6 auch gemischt. A Gleichzeitig empfehle ich auch die früher erschienenen Werke Wilhelm Fischers geneigter Beachtung: Freude am Licht — Grazer Novellen — Sommernachtserzählungen — Linker altem Limmel — Lans Leinzlin — Mediceer — Poetenphilosophie — Königin Lekabe. Vorzugsbedingungen bitte ich aus dem beiliegenden Nosazettel zu ersehen. Ich bitte zu verlangen. München, 3. November 1906. Georg Müller Verlag.