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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1906
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- Deutsch
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259, 7. November 1906. Nichtamtlicher Teil. 11191 zeugnisse geführt. — Der zweite Teil enthält 37 zumeist aus der Feder der deutschen Preisrichter herrührende Einzelberichtc. Diese bringen Abhandlungen über die Ausstellungsgruppen, in denen die Berichterstatter ihr Preisrichteramt auszuüben hatten. Der erste Bericht schildert in umfassender Weise die Unterrichtsaus stellung. Ihm reihen sich die Berichte aus dem Gebiete der Kunst, des Kunstgcwerbes, des Buchgewerbes, der Photographie, des Jngcnieurwesens, des Maschinenwesens, des Verkehrswesens, der Landwirtschaft, der Pferdezucht, der Forstwirtschaft und Jagd, des Bergbau- und Hüttenwesens sowie der Sozialökonomie an. Den Schluß bilden die Berichte über den Internationalen Gelehrten kongreß und die Olympischen Spiele. Die Berichte sind wegen der Sachkunde ihrer Verfasser von besonderm Interesse; sie bieten vielfach wertvolle Fingerzeige für die Vermehrung der Handels beziehungen mit Amerika und geben ein anschauliches Bild amerikanischer Verhältnisse. (Leipziger Ztg.) Wohltätige Stiftung einer dänischen Buchhändlers frau. Stammtafeln der Familien Gyldendal und Deich mann. — Im Jahre 1877 starb in Kopenhagen Bolette Cathrine Kraft verw. Deichmann, geb. Gyldendal, und hinterließ fast ihr gesamtes Vermögen mit der Bestimmung, daraus ein Legat zu schaffen, das ihren Namen und den ihres schon 1853 gestorbenen Gatten, des Buchhändlers Jacob Deichmann (in Firma Gyldendal'sche Buchhandlungh tragen sollte. Die Zinsen des Legats, das, 1878 vom Magistrat bestätigt, mit einem Kapital von 633800 Kronen bereits im Januar 1879 in Wirksamkeit trat, sind zur Unterstützung vermögensloser Witwen oder Töchtern von Kopenhagener Bürgern bestimmt; in erster Linie kommen solche aus der Verwandtschaft der Stifter sowie solche von Kopenhagener Buchhändlern in Betracht. Uber die segensreiche Tätigkeit der großen Stiftung berichtet eingehend eine zu ihrem 25jährigen Jubiläum 1903 als Manu skript gedruckte Denkschrift von feiner Ausstattung. Die Legate werden auf Lebenszeit vergeben, und zwar sind bis 1. März 1904 im ganzen 633641 Kronen ausgezahlt worden. Im Jahre 1904 wurden 22 Unterstützungen an Familienmitglieder, 80 an andere Bewerber und 8 an Hinterbliebene von Buchhändlern geleistet. Die erwähnte -Mindeskrift- bringt auch einen mit den Porträts geschmückten Lebensabriß der beiden Legatstifter. Jacob Deichmann, aus einer jütländischen Predigerfamilic stammend, ein hochbegabter Mann, bestand schon mit 16 Jahren das juristische Amtsexamen, heiratete 1808 die Tochter des 1802 verstorbenen reichen Kopenhagener Verlagsbuchhändlers Sören Gyldendal und übernahm 1810, da dessen einziger Sohn Offizier werden wollte und dem großen Verlag ein Chef fehlte, das Geschäft und den dazu gehörenden alten Hof in Klareboderne für 75 000 Rigsdaler. Von seinen außerordentlichen Erfolgen soll hier nicht die Rede sein; auf seine Anregung wurde 1837 der dänische Buchhändlerverein gegründet. Die sehr glückliche Ehe mit Bolette blieb kinderlos, und deshalb übertrug er sein stark erweitertes Geschäft an seinen langjährigen Prokuristen Jacob Hegel. Die Stiftung des Legats aber ist ganz allein das hochherzige Werk seiner Gattin, deren freundliches Walten so viele junge Leute, die im Gyldendalschen Verlag unter Deichmann ihre Aus bildung empfingen, wie das einer mütterlichen Freundin im Hause ihres Chefs empfanden, während dieser, streng und doch auf das Wohl seiner Untergebenen bedacht, sie noch später oft unterstützte, so bei ihrer Etablierung in der Provinz, in Schweden oder in Norwegen. Über sein Vermögen traf er keine Bestimmung, und wohl nur aus Pietätgefühl hat die Stifterin den Namen ihres Gatten, und zwar an erster Stelle, in die Bezeichnung des Legats ausgenommen. Um einen Wegweiser für Bewerber um das Legat zu geben, hat seine Verwaltung kürzlich die Stammtafeln*) der Nachkommen sowohl des Jens Mortensen Gyldendal wie des Peder Jacobsen *) 1. 8tswtsvls övsr llsvs Nortenssn K^läsnäslb Lkterirowwsrs ... . uäsrbsjäst sk ?. ö. 6rsnäjssn. Ljöbsnbsvn 1905 (^.. kossn- bsrxs Logtr^lrksri). 14 8. ßr. 8". 2. 8tg.wts.vls övsr Leäsr llseobssn Osicbwsnns Lktsrlrowwsrs pss I'orsvst.sltnivA sk Usst^rslssn kor Lsnosilirsscl llsoob Osiostmsvn vA Uuntrus I-s^st uclsrb. sk ?. 8. drsncljssv. 1905. Lbäs. 134 8. xr. 8°. Deichmann ausarbeiten lassen. Diese interessanten genealogischen Arbeiten (ebenfalls nicht im Buchhandel) hat der Schriftsteller Poul Bredo Grandjean mit großer Genauigkeit und Sorgfalt ausgeführt und mit einigen Anmerkungen und der Namenliste aller darin vorkommenden Familien versehen. Wir erfahren daraus, daß Jens Mortenscn, geboren 1710, Schullehrer in Giver, Amt Aalborg, der Stammvater der Gyldendals ist. Er nahm nämlich nach Beratung mit seinen drei Söhnen 1760 den Namen Gyldendal nach der Talsenke dieses Namens, in der die Schule lag, an. Sein Sohn Sören Jensen Gyldendal (Student 1766) errichtete 1770 die Gyldendalsche Buch handlung; sein Grabmal, durch einen Gedenkstein mit seinem Porträtmedaillon bezeichnet, befindet sich auf dem Assistentskirchhof in Kopenhagen. In der Manneslinie ist die Fainilie dem Aus sterben sehr nahe, indem ihr einziger Träger, ein Assistent im Finanzministerium, ledigen Standes ist. Zahlreich dagegen sind die Träger und namentlich die Ver zweigungen der Familie Deichmann, und deren Stammtafel, im Umfang von 127 Seiten, hat denn auch das Studium einer statt lichen Anzahl Quellen und eine Menge persönliche und briefliche Nachforschungen erfordert. Sie ist im übrigen eine Erweiterung des 1851 von A. H. Nielsen herausgegebenen Stammbaums und nimmt auch die dritte Seitenlinie des Legatstifters mit auf. Es muß genügen, hier anzuführen, daß Jacob Deichmann der Urenkel des 1682 geborenen Peder Jacobsen war und daß mit diesem durch Heirat auch der (bis Anfang 1906 etablierte) Kunst händler Karl I. Köster sowie der Verlagsbuchhändler Daniel V. E. Lehmann (in Firma Lehmann L Stage), der 1877 zusammen mit C. S. Stage die alte Sortimentsabteilung der Gyldendalschen Handlung übernahm, beide in Kopenhagen, verwandt sind. — Die im Ausland wohnhaften Linien des Geschlechts sind in der Regel nicht ausgenommen, da nur dänische Untertanen zum Genuß des Legats berechtigt sind. G. Bargum. Theaterschutzzoll. — Aus Christiania wird berichtet: Im vergangenen Jahre gab eine dänische Theatergesellschaft in der norwegischen Hauptstadt Vorstellungen, die von großem Er folg begleitet waren und schädigte dadurch die einheimischen Theaterdirektoren auf das empfindlichste. Diese verlangten daher, damit die »nationale dramatische Kunst- geschützt werde, ein Gesetz, daß fremde Gesellschaften mit einem Zoll von 10 Prozent ihrer Einnahmen während des ersten Monats und 40 Prozent während der folgenden Monate belegt werden sollten und diese Summe der Stadtkaffe von Christiania zufließen sollte. Damals wurde dieser Antrag abgelehnt. Nun, aber ist das Projekt von neuem aufgetaucht, da wieder fremde Truppen in Christiania Aufführungen veranstalten wollen, und es wird von der Presse eindringlich unterstützt. (Leipziger Tageblatt.) Grillparzer-Gesellschaft. — Im Sitzungssaale des Stadt rats von Wien fand am 3. d. M. die Jahresversammlung der Grillparzer-Gesellschaft statt, der in Vertretung des verreisten Präsidenten Markgrafen Pallavicini Geheimer Rat Or. v. Härtel präsidierte. Nach Eröffnung und Begrüßung der Versammlung widmete vr. von Härtel den während des Vereins jahres verstorbenen Mitgliedern einen Nachruf, zunächst dem dahingegangenen Dichter Ferdinand v. Saar, der dem Vereine seit seiner Gründung angehörte, ferner Ludwig Speidel, der zur Ehrung Grillparzers mehr als andere beigetragen habe und dessen glänzende Essays noch in späten Tagen den Ruhm Grill parzers feiern würden. — Schriftführer Professor Or. Emil Reich erstattete den Jahresbericht. Der Mitgliederstand blieb un verändert, der Verein zählt 694 Mitglieder. Einze-vorträge und Kurse über Grillparzer und andere heimische Dichter wurden vom Volksbildungsverein, von den volkstümlichen Unioersitätskursen und vom Volksheim eifrig gepflegt. Da die Grillparzer-Gesell schaft in diesen Korporationen durch ihren Schriftführer vertreten sei, könne sie hierauf sowie auf Rezitationen aus diesen Dichter werken einwirken. Geklagt wird in dem Bericht darüber, daß sich die Wiener Theater in bezug auf die Zahl der Grillparzer-Auf führungen schon seit Jahren von Berlin schlagen ließen. Mehr Pietät gegen eine große Vergangenheit, sagte Professor Reich, ließe sich da leicht mit nachdrücklicherer Förderung junger Talente ver einigen. Die im Vorjahre gegebene Anregung, endlich für ein 1467*
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