8308 X! 222,22. September 1927. Künftig erscheinende Bücher. Dev Türmer Monatsschrift für Gemüt und Geist im dreißigsten Jahrgang. Mit Oktober tritt der Turnier in den dreißigsten Jahrgang ein. Was er in den verflossenen Jahren gewesen ist, wird er auch in Zukunft bleiben: ein Freund, ein Helfer, ein Berater. Ms der Türmer vor 30 Jahren von Jeannot Emil Freihcrrn v. Grotthus gegründet wurde, bestand noch dgs alte deutsche Kaiserreich, lebte noch in uns Allen der Gedanke deutscher Kaiserherrlichkeit und deutscher Größe. Ihm diente der Türmer in seiner Weise, nicht mit knechtischem, unterwürfigem Sinn, sondern mit dem Etolz des freien Mannes. Mächtig und gewaltig fuhr der Weckruf des Türmers ins deutsche Land. Er sammelte die Gutgesinnten, die Aufrechten und Wahrheitssucher zum Treubunde deutsch"! Art. Alle Fragen der Nation und vor allem das, was tiefer in der Seele des deutschen Volkes ruhte, fand im Türmer Darstellung und Ausdruck. Der Widerhall blieb nicht aus: nach Zehntausenden zählten seine Getreuen. Der Türmer ließ seinen warnenden Ruf erschallen, als in den Tagen des Glücks in weiteren Schichten sich allzu üppig Dünkel und Selbstsucht regten und dem Abgrund zuführten. Der Türmer warnte, wies aber zugleich den Höhenweg. Der Weltkrieg ist über uns hinweggebraust und hat Werte vernichtet. Wild brodeln noch die Leiden schaften in einem Hexenkessel. Der Läuterungsprozeß ist noch nicht beendet, noch immer lodert um uns die Flamme, sie läutert das Edelmetall von der Schlacke. Reingold von Truggold zu scheiden, ist von je des Türmers Aufgabe gewesen I Als dann Friedrich Lienhard in seiner stillen, besinnlichen Art neue Ziele wies, die ewig junge blaue Blume des Idealismus dem deutschen Volke reichte, geschah es im echten Türmergeist, der unser Volk empor ziehen will aus Ichsucht und Materialismus. Treu wacht der Türmer auch heute über des Vaterlandes Geschick. Hell und klar erklingt des Türmers Weckruf, groß und schön ist seine Aufgabe. Um es noch einmal kurz zu fassen: Was will also -er Türmer? In klarer Form die Verbindung wahren zwischen deutscher Vergangenheit und deutscher Gegenwart. Träger sein einer Weltanschauung, die im Getümmel des Alltags nach ewigen Werten strebt, und in froher Lebensbejahung einem Geschlechts dient, das ernsten Sinnes nach Verinnerlichung und Vertiefung trachtet. Nüchternen Sinnes eine scharfe Trennungslinie ziehen zwischen wahrem Sein und bloßem Schein. Nicht entmutigen will er und klagen über Vergangenes, nein, ermutigen will er zu frischer, froher Mannestat. Wir haben den Glauben an unser Werk, das eng mit Vaterland und innerer Wahrhaftigkeit verbunden ist. Wir glauben an den Sieg -es Türmers, weil wir an des deutschen Volkes Zukunft glauben! Aus dem beigegebenen Verlangzettel stellen wir das erste Heft des neuen Jahrgangs als Probeheft zur Verfügung. Türmer Verlag Gretner L- vieMer in Stuttgart