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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1927
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- 1927-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1927
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- Deutsch
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Schließlich wurden sowohl die Erwerbsmotive wie auch oi« Käufer zu je drei großen Gruppen zusammengesaßt. Es wurden zusammengesaßt I. der Kauf durch Empfehlung und Lesen (in direkte Werbung), 2. der Kauf aus Grund von Inserat und Auslage (buchhändlerische Werbemittel), 3. der Erwerb als Ge schenk: I. Arbeiter, Handwerker, Gewerbetreibende: 1: 81,5?S 2: 6H 3: 12,5^ II. Beamte, Kaufleute, Gelehrte, Literaten, Künstler, Päda gogen, Theologen: 1: 82,7^ 2: 5,5H 3: II,8H III. Jugendlich« aller Art: I: 36,M 2: 0M 3: 62,6H Reizvoll ist auch eine Übersicht, aus welchen Ländern die ein gesandten 8735 Karten aus der Periode 1921/25 «ingingen: Deutschland 6317 Jugoslawien 43 Deutsch-Österreich . . . 702 Griechenland (Athen) . . 2 Schweiz 803 Ver. St. v. Am. (U. S> A.) 83 Tschechoslowakei .... 360 Mtttclamerika: Italic» 18 Guatemala .... 2 Spanien 7 Kuba (Habana) . . 1 Frankreich 60 Mexiko 1 Belgien 8 Südamerika: Holland 81 Brasilien 24 Luxemburg 88 Argentinien .... 12 Dänemark 3 Paraguay 1 Schweden 8 Chile 3 Finnland 3 Siidwestafrika 2 Estland 5 Japan 1 Lettland 8 Sumatra 2 Danzig ....... 36 Java 2 Polen 30 Ägypten 1 Ungarn 21 Türkei (Konstantinopel) . 1 Rumänien 85 Kanar. Inseln (Palma) . 1 Bulgarien (Sofia) ... 2 Wie soll man eine solche Statistik auswerten? Zunächst ein mal sehr vorsichtig. Wir müssen uns immer vor Augen halten, daß es sich hier um Reiseromane ganz besonderer Prägung han delt, die in ihrem pädagogischen Wert jahrelang hart umstritten waren. Diese Sonderstellung geht deutlich aus vielen Antworten hervor. So wenn etwa geschrieben wird: » in unserer Jugend durften wir die Bücher nicht lesen. Nun holen wir es nach . . .«, oder: ». . . weil ich ein Freund von ihm bin und mir seine wilde Romantik manche Freude bereitet. Besonders wnrde ich durch die T-Zeitschrist aufmerksam, die die Jugend vor .diesem Menschen' warnte . . .«. Es wird sich jeder im wesentlichen selbst aus den angegebenen Zahlen entnehmen müssen, was ihm für seinen besonderen Fall wichtig erscheint. Nicht erstaunlich ist die Beteiligung Jugendlicher mit 49,7"/». Das war zu erwarten, und ich glaube auch, daß diese Zahl stimmt, daß also das Versprechen eines Bildes das Ergebnis kaum nach Seite der Jugendlichen verschiebt"). Beachtenswert das über wiegen der indirekten Werbung (mündliche Empfehlung usw.) mit 58,35^, sowie das so starke Zurücktreten der eigentlich buchhändle- rischrn Werbemittel mit 3A. Weiter unten werde ich erörtern, wieweit hierin Fehlerquellen liegen. Jedenfalls kann e i n Schluß daraus gezogen werden: für Bücher von allgemeinem Jnter- *) Anmerkung des Karl-May-Verlags: Wir sind hier andrer Ansicht. Nach unfern Wahrnehmungen sind Jugendliche viel leichter für die Einsendung der Antwortkarte zu gewinnen als Erwachsene. Bei manchem jungen Einsender spielt ersichtlich auch ein gewisser Stolz mit, dem Bering gegenüber seiner Begeisterung für Karl May Ausdruck zu geben. Der vielbeschäftigte -Berussmensch, der ohnehin zahlreichen Schriftwechsel pflegen müh, findet hierzu weniger Zeit und Lust. Anmerkung zur Anmerkung: Es gibt überall eine Gruppe von Leuten jeden Alters, die entweder aus einem gewissen Stolz oder aus Gewissenhaftigkeit gern alle Fragekarten usw. beantworten. Be sonders zahlreich sind sic unter Jugendlichen, Arbeitern, Gewerbe treibenden. Vielleicht kann man diese Regung als infantil bezeichnen, vielleicht ist sic Ausfluß einer noch vorhandenen Hochachtung vor allem Gedruckten und Geschriebenen. (Der Vers.) 1142 esse, deren Käufer überall und nirgends sitzen, kommt es darauf an, die Empfehlung von Mund zu Mund zu veranlassen. Dabei ist es weit weniger wichtig, ob man gut oder weniger gut von ihnen spricht. Hauptsache ist, daß man spricht und daß sie irgend wie anregend wirken. Verhältnismäßig stark ist die Beteiligung der Militärper- sonen, besonders in der Zeit nach dem Krieg. Hier klingt noch das Feldzugserlebnis nach. Eine Zergliederung nach den Jahren 1918/29 und 1921/25 zeigt keine wesentlichen Unterschiede, z. B. geringe Steigerung zugunsten der Erwachsenen, Abnahme des Interesses bei Jugendlichen. Vielleicht kommt hier das Ansteigen des Sportinteresses zum Ausdruck. Unwesentlich fällt auch ein Vergleich zwischen den beiden Bänden aus. Als beachtenswert ist dabei nur ein überwiegen des Schaufensters für Band 36 festzu stellen. Tatsächlich hat auch dieser Band einen zugkräftigeren Titel und ein wirkungsvolleres Titelbild. Für den Kenner dieser Literaturart bringt also die Statistik keine überraschenden Ergebnisse, dagegen vielfach eine überaus wertvolle Bestätigung von Ansichten, die bisher nur gefühlsmäßig begründet waren. Das führt uns aber noch zur letzten Über legung, ob die Anlage der Fragekarte richtig war. Leider müssen bisher gegen sämtliche derartigen Statistiken von psychologischer Seite erhebliche Einwände gemacht werden. Ein grundsätzlicher Fehler wird fast stets gemacht: man hält Kausmotiv und Anlaß der Aufmerksamkcitserregung nicht scharf genug auseinander. Nehmen wir unser ^Beispiel, so ist gewiß interessant, daß 38,655S aller Bände zu lKeschenkzwecken verwandt wurden. Noch wich tiger wäre es abet zu wissen, ob die Idee des Geschenks vom Schenker oder vom Beschenkten ausging, ferner was den Schenker anregte, gerade einen Karl-May-Band zu wählen"). Es ist ein weiter Weg vom Bekanntwerden mit dem Autor durch Gespräche oder Lesen anderer Werke bis zum eigentlichen Anlaß, nun auch einen Band als Eigenbesitz zu erwerben. Wahrscheinlich würde sich dann doch zeigen, daß der Anteil der buchhändlerischen Werbe mittel höher als 3—6?L einzuschätzen ist. über diese Mängel schon in der Fragestellung muß man sich klar sein, um den Wert der Ergebnisse richtig einznschätzen. Zwei fellos hat die Statistik >d«m Veranstalter manchen wertvollen Hin weis gebracht. Für die Werbelehre ist sie Meilenstein auf dem Wege, der uns zu immer besserer Durchorganisierung aller Wer bung führen soll. Duchgewerbliche Rundschau. (Siehe zuletzt Börsenblatt 1027, Nr. 128.) Schrift- und Satzherstellung. — Für den Etnsluß der Setz maschine aus die Betrtebsorganisation ist überaus bezeichnend, baß in dem neuen modernen Druckhaus, das sich die Berliner Groß- sirma Ullstein zur Entlastung ihres Stadtbetriebes im Vorort Tempelhos errichtet hat, keinerlei Satz hergestellt wird, sondern bah hier nur gedruckt wird. Der Satz wird vom Stadtbetrieb tn der Kochstraße, wo sämtliche Setzmaschinen in der dort verbliebenen Zeitungsdruckerei stehen, geliefert, und zwar in zweckmäßigen Formen kästen, die in regelmäßigem Dienst auf besonderen Lastautos be fördert werden. Stereotypie und Galvanoplastik zur Herstellung von Maschincnbrucksormcn vom Satz sind natürlich in dem Druck haus mit untergebracht, tn dessen Riesenbau 80 Rotationsmaschinen, die mit allen technischen Neuerungen ausgerüstet sind, die enormen Auflagen der Zeitschriften und Serienbllcher Hersteilen. Bei dem Satzmaterial handelt es sich um Stückzeilen, die sich ohne große Gefahr über die Straße transportieren lassen. Die Bedeutung der Zeilensetzgicßmaschine (Linotype, Jntertype, Typograph, Monoline) tritt hier wieder in das rechte Licht. Kür die Monoline, die nicht mehr fabriziert wird, aber noch in einer Anzahl von brauchbaren Maschinen in deutschen Druckereien steht, sind jetzt übrigens auch wieder Matrizen zu haben. Der Verein der Monoline-Besitzer E. V., Berlin SW 68, Zimmerstr. 9t, aus dessen Bestrebungen hier bereits hingewiesen worden ist (Bbl. 1026, Nr. 85), ist jetzt in der Lage, einen ersten Satz Matrizen, und zwar eine Brotschrift Petit Fraktur zu liesern. "> Anmerkung des Karl-May-Verlags: Dieser Rat wurde in zwischen bereits befolgt.
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