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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1927
- Strukturtyp
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- 1927-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1927
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- Deutsch
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n? 222,22, September 1927, Redaktioneller Teil. mit einer außerordentlich harten und widerstandsfähigen Nickel-, Stahl- oder Chromschicht, Dauerproben sollen ergeben haben, daß derartige Stereo-Platten Auslagen von 599 999 und mehr aushaltcn. Das Produkt des Schoopschen Versahrens eignet sich nicht nur zur Herstellung von Rotations-Truckformen siir den Zcitungsdruck, son dern auch sllr den Schnellpressenbruck, Ob die Galvanoplastik durch das Schoopsche Versahrcn überholt ist, kann natürlich nur die Praxis ergeben. Vor allem kommt auch die Wirtschaftlichkeit des Versahrens in Betrachte Eine neue hydraulische Prägepresse für Bletprägung, Wachsmatrizen, Zcitungs- und Autotypiematern bringt die Firma M, H ä u ß e r in N e u st a d t a, d, H a a r b t unter der Bezeichnung »Graphik«« auf den Markt, Aus der Maschine können die Ma trizen aus verschiedenem Material auch im Teildrnckversahren her gestellt werden, da die gewöhnliche Presse durch einen einzigen Handgriss in eine solche siir Teildruckversahren verwandelt werden kann. Da die Maschine ganz aus Stahl und Stahlguß konstruiert ist, ist bei kleinen Abmessungen ein ziemlich geringes Gewicht erzielt. Tic Maschine nimmt infolgedessen nur wenig Raum ein und kann auch in oberen Stockwerken Ausstellung finden, Papierverarbcitung, — Eine neue automatische Klcinsalzmaschine bringt die Maschinenfabrik A, Gutberlet L Co. in Leipzig- Mölkau mit der Bezeichnung »Auto-Triumph-Piccolo« aus den Markt, Es handelt sich um eine besondere Konstruktion der von genannter Firma seit längerer Zeit gebauten Piccolo-Falz- maschine, die bisher entweder für Handanlage oder mit halbauto matischer Bogenzusiihrung geliefert wurde und jetzt auf der Grund lage ganzautomatischcr Betriebsweise vervollkommnet erscheint. Die neue Maschine, die zum Antrieb nur einen mäßigen Krastbeharf hat und wenig Raum beansprucht, kommt vor allem für kleinere Druckereien oder Buchbindereien in Betracht. Das Zusammentragen von mehrfach gesalzten Lagen, einzelnen Bogen oder Blättern von Hand bedeutet eine sehr zeit raubende und mühselige Arbeit, Hier handelt es sich deshalb um ein Feld siir automatisch arbeitende Maschinen, und wir haben in unserer Rundschau sBbl, 192«, Nr, 1KK> bereits die Bogenzusammen- tragmaschine der Leipziger Firma Gutberlet erwähnt. Als neue einfache und deshalb billige Zusammentragmaschine kommt die Maschine der Jagcnberg-Berke Aktten-Gescll- schast in Düsseldorf in Betracht, die, von vielseitiger Ver wendungsmöglichkeit besonders da von Wert sein wird, wo die Be wältigung großer Auflagen in kurzer Zeit in Betracht kommt. Der Arbeitsgang der Maschine ist sehr einfach. Die Bogen und die Blätter werden von einer Arbeiterin in nebeneinander angeorbneten, zentral verstellbare» Behältern (Stationen), die auch während des Ganges der Maschine leicht nachgestillt Hierbei, können, flachliegend ausgestapelt. Das Abnehmcn der Lagen erfolgt in der Weise, daß die untere Lage erst durch Lustdllscn abgehoben, dann durch eine Zange hcrausgezogen und auf eine Sammelkette abgelegt wird. Da mit die zusammengetragencn Bücher im Stapel leicht voneinander trennbar sind, legt die Maschine selbsttätig einen von der Nolle kommenden endlosen Papierstrcisen zwischen jedes Buch, Höchst be merkenswert ist die schnelle zentrale Verstellbarkeit der Maschine von 159X15« bis 399X 399 Millimeter, Die Leistung der Maschine beträgt je nach Größe der Bogen 49 bis 89 Bücher in der Minute. Wichtig ist, baß das beim Zusammentragen von Hand unvermeid liche und kostspielige Kollationieren bei mechanischer Arbeit gespart wird. Es genügen hier und da einige Stichproben, nm fcstzustellen, daß die Bogenstapcl von der Arbeiterin jeweils in die richtigen Stationen eingelegt werden. Der Raumbedarf der Maschine ist ver hältnismäßig gering. Für Zweitourenmaschinen und Osssetpressen, die die bedruckten Bogen in hohen Stapeln sllr den Widerdruck auslegcn, spielt das Wenden der Stapel eine große Rolle, In Amerika ist jetzt ein Apparat konstruiert worden, mit dessen Hilfe Stapel im Ge wicht bis zu 1899 kg in süns Minuten gewendet werden können, ohne daß das Papier irgendwelche Beschädigungen erleidet. Antriebsmaschinen, — Für den modernen Zeitungsbetrieb kom men hohe Ansorderungen an die Anpassungsfähigkeit, Regelbarkeit und vielseitige Arbeitsweise des Antriebs in Betracht, Diesen An forderungen kann nur der elektrische Antrieb entsprechen, der sich deshalb auch siir den Zeitungsdruck durchgesetzt hat. Der Notations maschinenbetrieb muß einen sicheren, stoßfreien Anlaus gewährleisten, der Motor muß eine niedrige, stetige Geschwindigkeit der Maschine zum Zurichten, Einziehen und für sonstige Nebenarbeiten unabhängig von Belastungsändcrungen ermöglichen. Hierzu dient der Hilfs motor. 1144 In dem Bestreben, den elektrischen Antrieb von Rotationsdruck maschinen zu vereinfachen, bildeten die Bergmann Elektrizi- tät s-Werke A, -G, inBcrlin den sogenannten hilssmotorlosen Antrieb durch, bei dem der Hilssmotor, die ltberholungskupplung usw, in Wegsall kommen. Bei dieser Ausführung hat der eine An triebsmotor ebensalls die Funktionen des Hilssmotors zu ersüllen, Metalle für den Buchdruckereibetrieb. — Die umsangreichen wis- senschastltchen Versuche, die vom Normenausschuß sllr das Graphische Gewerbe (Nagra) Ende vorigen Jahres in der Reichsdruckerei durch- gestihrt wurden, werden nunmehr dazu führen, daß Ab weichungsgrenzen für die Legierungen der von den Schriftgießereien und von den Hüttenwerken gelieferten Metalle ausgestellt werden. Mit Rücksicht aus die Legiernngsveränderungen, die im Schmelzkessel vor sich gehen, wurde bestimmt, daß von den Schriftgießereien gelieferte Lettern, die eine Legierung von süns Teilen Zinn, 28 Teilen Antimon, Rest Blei haben sollen, bis 4,7 v, H, Zinn und 28,8 v, H, Antimon abweichen dürfen. Papier. — Gegenüber dem ungeheuren Materialverbrauch, an dem besonders die Tagespresse beteiligt ist, macht man sich in den gewerblichen Kreisen der ganzen Welt Sorgen um die Deckung des Bedarss der Papiersabrikation an Rohstoffen, In England wurde jüngst von der Zentralverwaltung der Forsten daraus hingewiesen, daß nicht nur die Druckindustrte, sondern auch die gewaltig an- schwcllende Herstellung künstlicher Seide einen Ricsenbedars an Holzsasern bzw, Zellulose habe, der von Jahr zu Jahr schwerer zu befriedigen sei. Die Britischen Kolonien hätten zwar noch große Bestände, aber auch hier komme schon die Wicderaussorstung nicht mehr nach. In Kanada haben sich übrigens die Amerikaner 89 v, H. des verfügbaren Waldbestandes durch ihre Beteiligung an dem Holz- Trust (siche Börsenblatt 1928 Nr, 188) gesichert. Dem Nicscn- trust mit seinem Aktienkapital von 299 Millionen Dollar haben sich bereits 59 Holzsällunternehmungen und Sägewerke angeschlossen. Große amerikanische Zeitungen sichern sich größere Abschlüsse direkt mit der Forstverwaltung, wie z, B, der »8»n Francisco Ldronicle«, der aus den Forsten in Alaska 885 Millionen Kubikfuß Fichten- und Kiefernholz jährlich abnimmt unter der Verpflichtung, eine Papiersabrik von 299 Tonnen Tagesleistung in Alaska zu errichten. Die Leistungsfähigkeit muß innerhalb 15 Jahren aus 499 Tonnen täglich gebracht werden. Damit tritt auch Alaska in die Erzeugungs länder sür Zeitungsdruckpapier ein. Selbstverständlich wird in der ganzen Welt nach Ersatz st osscn filrZeitungsholz gesucht. In AustraIien soll es jetzt gelungen sein, aus Eukalyptus, unter Beimischung von Zellulose von anderen Baumarten, ein brauchbares und preiswertes Material sür Papier zu erhalten. In Indien werben Versuche angestellt. Um aus Bambusrohr Papier herzustellen. Es kommt allerdings sllr ein brauchbares Papier nur solcher Bambus in Betracht, der im feuchten Boden unter gewissen äußeren Bedin gungen hesanwächst, während auf trockenem Boden gewachsene Be stände sür die Papiererzeugung nicht verwendet werden können. In Italien wird auf Strohpapier gedruckt. Wie in anderer Be ziehung ist die italienische Regierung auch hier radikal vorgegangen, um dem Aufwand von mehr alz 399 Millionen Lire, die bisher sllr Papierstoff ins Ausland gingen, zu steuern. Seit einiger Zeit wird die Zeitung ->?opvlv ckl Roma- ausschließlich auf Papier ge druckt, das nach einer neuen Methode aus Stroh gewonnen wird, und andere italienische Zeitungen sollen diesem Beispiel bald solgcn, da die Regierung einen Druck in dieser Richtung ausllbt. In Deutsch land ist der Verbrauch an Strohpapier, das bisher in der Haupt sache zum Packen und Einwickeln in Betracht kommt, verhältnis mäßig noch sehr gering. Von de» rund 899 Millionen Kilogramm Faserstoff, die vor dem Kriege jährlich zur Papiererzeugung ver wendet wurden, gingen nur 99 Millionen Kilogramm aus Stroh hervor. Der enorme Materialverbrauch für die Papierfabrikation, mit dem eine entsprechende Vergeudung an anderen Rohstoffen, vor allem Kohle und Erdöl, Schritt hält, hat übrigens auch im Lande der »unbegrenzten Möglichkeiten- zu einem Nachdenken über die Verschwendung im Verbrauch geführt. Unter dem Titel »Tra gödie der Verschwendung, Gemeinivirtschastliche Gedanken in Amerika- hat Stuart Chase ein sehr lesenswertes Buch geschrieben, das jetzt auch in deutscher Ausgabe*) vorliegt. Da das Buch in Ver bindung mit dem I-advr Lureau herausgegeben werden konnte, enthält es eine Hülle statistischen Materials, das, vielsach in der *) Tragödie der Verschwendung, Gemeinwtrtschaft- ltche Gedanken in Amerika, Von Stuart Chase, Deutsch von I, M. Witte, München und Berlin 1927, Verlag von R, Oldenbourg. 245 S, Preis gehestet 8.49 Mark, gebunden 7,49 Mark.
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