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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1895
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1895-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1895
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- Deutsch
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422 Nichtamtlicher Teil. 20, 24. Januar 1896. Wesel. . W. Dünis. Wien. Carl Gerold's Sohn. Alfred Höldcr. Adolf W. Künast. Wiesbaden. Einil Behrend. I. F. Bergmann. C. W. Kreidel's Verlag. Chr. Limbarth. Wismar. tzinstorff'sche Hofbuchh., Verlag. Wolfenbnt tel. Julius Zwihler. Würzburg. Ballhorn <L Cramer. Stahel'schc llniv.-Buchh. A. Stuber's Verlag. Zürich. Artist. Institut Orell Fützli. Albert Raustein vorm. Meyer L Zeller's Verlag. Mgcuicinrr Deutscher Duchhandlungs-Gehilfen-verband f376Sj Durch gütiges Entgegenkommen des Verwaltungs- Ausschusses des Deutschen Buchhändlcrhauses ist uns nun mehr für den 26. Januar d. I. der große Festsaal zur Verfügung gestellt worden. Unser Kommers findet mithin nicht im rechten kleinen Saale, sondern im großen Festsaale statt, wovon wir unseren Mitgliedern sowie den Herren Prinzipalen, Gönnern und Freunden unseres Verbandes hierdurch Kenntnis geben. Leipzig, den 21. Januar 1895. Der Vorstand. Nichtamtlicher Teil. Der Absatz von neuen Romanen in Deutschland und im Auslande. II. (Vgl. Börsenblatt Nr. IS.) Herr Robert Lutz in Stuttgart hat in mancher Be ziehung recht, wenn er den bescheidenen Absatz in deutscher Romanlitteratur zu dem des Auslandes in Parallele stellt und die geringe Kauflust des Publikums dafür verantwortlich macht. Zur Herstellung einer Verbesserung dieser Zustände reicht er aber nicht die Hand, und deshalb sei es mir ver gönnt, einige Worte dafür entlegen zu dürfen. Fast jeder größere deutsche Roman eines bekannten Autors erscheint vor der Herausgabe in Buchform in den Feuilletons der bedeutendsten Tageszeitungen oder in belletristischen und illustrierten Zeitungen; weniger begehrte in Lokalzeitungen oder Familicnjournalen. Die größeren Zeitungen namentlich sind es, die ihren Lesern gegenüber mit den neuesten Romanen von T. U. zu brillieren suchen, sei cs auch nur um wieder neue Abonnenten zu gewinnen. — In den Lesezirkeln hat man — wenn auch selten sauber -— für ein Spottgeld so viel Neues in Belletristik zu lesen, daß man kaum Zeit gewinnt, um dieses zu verdauen. Wo bleibt dann noch die Lust für Erwerbung guter, bisher nicht bekannter Bücher? Ein weiterer Grund des Rückgangs der schönen Litteratur ist die fabrikmäßige Herstellung von ganz ordinären 6- und 10-Pscnnig-Heften für das Haus des Unbemittelten, die ge eignet sind, den Geschmack der Leser zu verderben und unter Umständen auch noch für seinen Charakter gefahrbringend sind. Ich will damit nicht schwarz in schwarz malen; ein großer Teil dieser Litteratur ist aber auf die sinnliche Natur berechnet und trägt zur Veredelung des Menschen nicht bei. So lange wir nun solche demoralisierende Litteratur den unteren Ständen bieten und sie diese genießen lassen oder zur Herausgabe und zum Vertriebe beitragen und gleichzeitig das kaufende Publikum in die Lage versetzen, selbst die besten Werke unserer Autoren billig in den Tageszeitungen oder Journal- lcsezirkeln zu haben, so lange wird ein größerer Absatz in guter Romanlitteratur — natürlich mit besonderen Ausnahmen — auch bei wohlfeilem Preise nicht zu verzeichnen sein. Wir haben allein in Deutschland und den deutschsprach lichen Gebieten Oesterreichs inehr als 2000 Leihbibliotheken die öffentlichen Volks- und Stadtbibliothcken re. aus geschlossen. Sind nun darunter auch viele Buchhand lungen, die sich nebenbei mit Ausleihen von Büchern beschäftigen, so verbleibt doch immerhin eine hübsche Anzahl, die eigentlich Novitäten brauchen müßten. Was bestellt aber die Majorität dieser Leihinstitute? 900/g kaufen keine Novi täten, denn die erhobenen Lesegebühren sind nicht darauf be rechnet, etwas Neues auschasfeu zu können, — höchstens abgelesene Bücher aus einigen größeren Lesezirkeln und schmutzige Dubletten. Der deutsche Roman ist überhaupt auf dem Lager des Sortiments kaum zu finden und kann, neu erschienen, bei Nach frage so wenig vorgelegt werden, daß man sich als Verleger nicht zu wundern braucht, wenn man selbst aus größeren Städten keine einzige Bestellung erhält. Schon dadurch doku mentiert sich, daß der Sortimenter bei der großen Menge von Romanlitteratur — und wie vieles erscheint noch gar nicht als Buch! — wenig interessiert ist, für genügenden Absatz zu sorgen. Wäre genügend Nachfrage hierfür, warum sollte dieser Zweig der Litteratur nicht auch gepflegt werden können? So beschränkt sich aber der Sortimenter meist darauf, eine ihm unverlangt gemachte Sendung, falls er sic nicht mit Spesen remittiert, in einem stillen Winkel anzuhäufcn, wo sie nicht früher wieder das Licht der Welt erblickt als bis zur allgemeinen Remission oder etwa dringender Znrückerbittung. Auch Roman-Verleger würden dem Sortimenter dankbar sein, wenn die neueren Verlagswerke wenigstens einige Tage ausgestellt bleiben oder kauffähigem Publikum und Leseinstituten vielleicht als cin- gctroffcn« zur Auswahl vorgelcgt und angezeigt würden; nur so ist ein Profit für den Sortimenter und Verleger denkbar. Daß auch zu hohe Ladenpreise des Verlegers schaden müssen, wenn sie für ein Buch beim Ankauf gefordert werden, ist selbstverständlich. Man muß hier aber einzelne Werke größerer Verlagsinstitute mit gut bezahlten Autoren heraus nehmen; sonst sind die Preise allgemein nicht höher als im Auslande. Für drei schwache Bändchen mit sehr gesperrter Zeilcnausstattung, die sich in einen Band plazieren lassen, ist 12—15 entschieden zu viel, und diese Ausgabe wird sich auch ein bemittelter Bücherkäufer selten gestatten. Für die Zukunft empfiehlt sich mäßiger Anspruch des Autors an den Verleger; gute Ausstattung der Bücher mit billigster Preisnotierung; neben den Originalausgaben keine wohlfeilen Preise; keine Verramschung nach kurzer Zeit, wie sie jetzt an der Tagesordnung sind, und Erweckung der unteren Stände für eine Bildung und Anstand fördernde deutsche Litteratur. CH., den 21. Januar 1895. 6. R. Hansregeln. II. (Vgl. Börsenblatt Nr. 11.) Die in Nr. 11 des Börsenblattes mitgeteilten »Haus regeln« sind gewiß von allen Seiten freudig begrüßt worden. Es irrt sich der Referent in der Annahme, jedes Geschäft
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