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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.12.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-12-28
- Erscheinungsdatum
- 28.12.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
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299, 28. Dezember 1923. Redaktioneller Teil. Sörsenblatt f. d. Dtschn. vuchbandel 8897 amtlichen Berliner Notierung auf Zahlung New Nork am Vortage der Gehalts- oder Abschlagszahlung festgestcllt ist. Für Angestellte, die mit einem Jahresarbeitsverdicnst im unbe setzten Gebiete von mehr als 1260 Billionen Mark, im alt- und ncube- setzten Gebiet und in dem Gebiet, in dem besondere Vorschriften für die Erwerbslosensürsorge gelten, von mehr als 1600 Billionen Mark auf Grund dieser Verordnung versicherungspflichtig werden, gelten die Bestimmungen der 88 3 bis 5 der Vierten Verordnung über die Versicherungspflicht in der Angestelltcnversichernng vom 9. Februar 1923 entsprechend. Diese Verordnung tritt mit Wirkung vom 1. Dezember 1923 in Kraft. bin Weltwirtschaftliches Institut in Leipzig. — Unter der Leiluug des Rektors der Leipziger Handelshochschule Pros. Vr. E r n st Schultze wird in Leipzig ein Wcltwirtschaftsinstitut gegründet wer den. Dieses Institut, das Anfang nächsten Jahres ins Leben treten soll, wird neben dem bekannten Kieler Institut das zweite aus deut schem Boden sein. Eine Bibliothek entsprechenden Inhalts soll den Studenten und Lehrern das Bildungsmaterial liefern, und der Leipziger Verlagsbuchhandel hat durch erhebliche Stif tungen an Büchern bereits einen Grundstock geschaffen. Ferner soll durch Vortragsburse in- und ausländischer Gelehrter die Unmittclbar- keit der Anschauungen und Beziehungen unterstützt werden. Auch Vor träge in fremden Sprachen sind vorgesehen. Eine internationale Zeitschrift in Holland. — Unter der Redaktion von vr. F. M. Huebncr, der früher auch öfters für unser Börsenblatt berichtete, und des niederländischen Thcaterkritikers Wilhelm Loel er scheint seit kurzem unter dem Titel »B o e k en Kunst« eine inter nationale Monatsschrift, die der Verlag Prometheus im Haag heraus gibt. Sie lägt neben den niederländischen Schriftstellern auch die Autoren des Auslandes, zum Teil in ihrer eigenen Sprache, zu Worte kommen. So finden sich Franzosen, wie Georges Duhamel, Andre Gide, neben deutschen Dichtern, wie Arnim P. Wegncr, Kurt Martens, friedlich auf neutralem Boden zusammen. Auch die politische Einstellung der Zeitschrift sucht internationalen Idealen gerecht zu werden. PkrsonlllimAIMen. Ernennung zum Ehrendoktor. — Herrn Hofrat Alexander Koch in Darmstadt ist auf einstimmigen Antrag der Fakultät für Bauwesen durch Beschluß des Senats der Technischen Hoch schule in Hannover die akademische Würde »Doktor-In genieur Ehrenhalber« verliehen worden. Der Genannte ist der Gründer und Herausgeber der Kunstzeitschristen »Deutsche Kunst mid Dekoration«, »Jnnen-Dekoration«, »Stickereien und Spitzen« und »Tapcten-Zeitung«, sowie der Autor zahlreicher Handbücher neuzeit licher Wohnungskultur und der jüngst erschienenen umfangreichen Monographie »Das neue Kunsthandwerk in Deutschland und Öster reich«. Gestorben: am 22. Dezember 1923 unerwartet infolge von Herzlähmung, 56 Jahre alt, Herr Adolf S ch u l tz e - R h o n h o f, Inhaber der Obertüschcnscheu Buchhandlung in Münster i. W. Mit ihm ist ein kenntnisreicher, unermüdlich schaffender Buch händler vom echtem Schrot und Korn dahingegangen. Seine Lebens arbeit galt dem Ausbau der im Jahre 1900 von ihm erworbenen Firma Obertüschen, die er zu Blüte und Ansehen weit über die Greifen der Stadt führte. Möge cs dem Sohne, der seit Jahren an seiner Seite arbeitet, vergönnt sein, das Werk des Vaters zu mehren! Als langjähriges Vorstandsmitglied des Kreisvereins der Rhein.-Wests. Buchhändler, dessen erster Vorsitzender er 1921/22 war, sowie als 2. Vorsitzender des Verbandes der deutschen Eisenbahnbuchhändlcr hat der Verstorbene willig und uneigennützig Zeit und Kraft den Interessen der Allgemeinheit gewidmet: ferner: am 22. Dezember plötzlich und unerwartet im Alter von 60 Jahren Herr Sally Silberbach in Köln, persönlich haftender Gesellschafter der dortigen Neiscbuchhandlung und akademischen Versaudbuchhandlung S. Silberbach L Co.; Gestorben ferner: > am 22. Dezember nach längerem Leiden, im Alter von 77 Jahren Herr Albert Mosel in Leipzig ein treuer Mitarbeiter der Firma F. Volckmar. Er hat 30 Jahre hindurch bis kurz vor seinem Tode unermüdlich und gewissenhaft seine Dienste der genannten Firma gewidmet und hat sich auch ehrenamtlich hervorragend für die Interessen seiner Mitarbeiter betätigt. Ein dankbares Andenken ist dem lieben Ver storbenen bei seinen Vorgesetzten und Kollegen gesichert; ferner: am 29. Dezember im Alter von 81 Jahren Herr Verlagsbuch händler A rno Henze, Mitinhaber von Adolf Henze's Verlag in Leipzig-Neustadt, den er in Verbindung mit seinen Brüdern seit 1896 geleitet hat. Hugo Heller f. (Vgl. Bbl. Nr. 291.) — Ter kurzen Nachricht, die das Börsenblatt vom Hinscheiden Hugo Hellers brachte, einige Worte der Darstellung seines Lebenslaufs und seiner Bedeutung folgen zu lassen, schiene mir in jedem Falle Pflicht, auch wenn ich nicht von den angesehensten Kollegen hierzu aufgesordert, gewissermaßen mit dieser Mission betraut worden wäre. Mit Hugo Heller, der am 1. Dezember vom größten Teile der hiesigen Buchhändler aus dem letzten Wege begleitet wurde, schied ein« hervorragende Persönlichkeit nicht nur des Buchhandels, sondern auch des geistigen Wien ans dem Leben. Aus bescheidenen Verhält nissen stammend, hat er es nicht bloß zum Gründer und Besitzer einer sehr namhaften Buchhandlung und eines in der gesamten Kunstwelt bekannten Konzertbureaus, sondern auch zu einem ungewöhnlichen Ansehen in den intellektuellen Kreisen Wiens als unermüdlicher, temperamentvoller Anreger und Förderer moderner Bestrebungen gebracht. Seine Lehrjahre verbrachte er beim Buchhändler und Anti quar A. Schönseld in Wien, dem er zeitlebens seine Dankbarkeit bewahrte, trat dann 1894 bei Gründung der Wiener Volksbuchhand lung durch Ignaz Brand dort als Gehilfe ein und widmete sich im Nebenamte, unter Zuhilfenahme der nächtlichen Stunden, der ihm sympathischen Stellung eines Obmanns der Buchhäudlergehilfen. 1900 bis 190! war er als Redakteur einer sozialdemokratischen Zeitung in Stuttgart tätig. Nach seiner Rückkehr nach Wien eröfsnete er, nach erhaltener Konzession, eine Buchhandlung am Bauernmarkt und war nun rastlos bemüht, diese durch Veranstaltung von Vorträgen bekannt zu machen und ihr neue Zweige anguglicdern. Damals kannte man nur ein Konzertbureau (das der Musikalienhändler Alb. Gut mann gegründet hatte und das viele Jahre ohne Konkurrenz blieb). Heller fühlte, daß hier noch Raum für eine neue Tätigkeit sei, und bald wurde er der geschäftstüchtige Vertreter der namhaftesten Künstler: Wüllner, Nos6, Walter, Duhan, Moissi vertrauten ihm ihre Interessen an, und kraft seiner Energie verschaffte er der »Konzert direktion Hugo Heller« Popularität und Erfolge. Fiir den geschäft lichen Blick Hellers und für die Bedeutung Wiens als Kunst- und Musikstadt ist es sicher bezeichnend, daß Heller Schule gemacht hat, indem derzeit etwa acht Konzertbureaus in mehr oder minder er folgreicher Weise tätig sind. Wenn Hugo .Heller bei den Versammlungen der Korporation, des Vereins oder des Arbeitgeberverbandes das Wort ergriff, so konnte er der allgemeinen, gespannten Aufmerksamkeit sicher sein; von seiner sozialdemokratischen Vergangenheit her war er ein schlag fertiger Redner, und cs war interessant, zu sehen, daß er, der in seiner Jugend einer radikalen Partei angehört halte, im Grunde genommen, stets alle Rücksicht für die konservative Struktur des Buchhandels übte und bei Streitfragen nahezu stets für ein ver mittelndes Vorgehen war; stets war sein Wunsch: verhandeln und die Verhandlungen nicht abbrcchcn; cs muß sich eine Brücke finden. Man muß zugeben, daß cs auch zu ihm eine Brücke gab; er war stets bereit, eine gegenteilige Ansicht, eine Beschwerde zu hören, und cs war nicht schwierig, eine Verständigung mit ihm zu finden. Als die Behörden in Verkennung geschäftlicher Notwendigkeiten die Preis bildung im Wiener Buchhandel beanstandeten und Preistreiberei- Prozesse gegen ehrenhafte Kollegen das traurige Gefühl der Unsicher heit hcrvorriefen, da hat Hugo Heller mit dem größten Eifer die von der Korporation einzuschlagenden Schritte angeregt, gefördert und unterstützt. Und mehrfach hat es der körperlich schwer Leidende über nommen, nach Leipzig zu reisen, um dort in der Angelegenheit der Ladenpreisberechnung, des Teuerungsznschlags u. dgl. die Ansichten des Wiener Buchhandels wirksam zu vertreten. Hierfür gebührt ihm der lebhafte Dank der Kollegenschast. Diesen! Gefühl hat Di rektor Bayer in seiner ties empfundenen Abschiedsrede am Grabe warmen Ausdruck gegeben. Friedrich Schiller. 1182
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