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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-06-13
- Erscheinungsdatum
- 13.06.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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512« Nichtamtlicher Teil. Ich erinnere Sie daran, daß in den abgelaufencn zehn Jahren die Sachen sich verschlimmert haben. Dann hat Herr Goeritz gesagt: »Betreffs der neuen veränderten Auflagen von Schulbüchern, die den Sortimentern häufig so empfindliche Verluste brächten, dürste er auf den bekannten, im Börsenblatt mitgcteilten Erlaß des preußischen Kultusministers verweisen, von dem sicher eine weitgehende Besserung der herrschenden Zustände zu erwarten sei,- Er hat also erwartet, was damals geschehen ist, werde nützen; ich erinnere daran, daß dis Dinge schlechter geworden sind. Dann hat Herr Goeritz weiter gesagt: -In den Be stimmungen der Verlegervereine — das sind historische Do kumente, die ich verlese — seien freilich zum Teil recht ein seitige Vorschriften enthalten, da werde genau bestimmt, was der Sortimenter alles zu tun habe und wann er es zu tun habe, um sich die Zufriedenheit des Verlegers zu erwerben; es werde aber mit keinem Worte gesagt, was die Verleger dagegen für Verpflichtungen haben. Er hoffe aber, daß sich auf gütlichem Wege entsprechende Vereinbarungen erzielen ließen und empfehle dringend ein Handinhandgehen des Sortiments mit dem Verlag-, (Sehr richtig!) Herr Theodor Ackermann hat ausgeführt: »Daß das Sortiment selbst eine Besserung erstreben müsse, scheine auch ihm zweifellos notwendig,- Er hat weiter gesagt: »Immer hin scheine ihm eine Stärkung des bestehenden Verbandes der Kreis- und Ortsoereine ein besseres Mittel zur Herbei führung annehn^>arer Zustände, als die vorgeschlagene Grün dung eines neuen Vereins», Meine Herren, die Kreis- und Ortsvereine haben zehn Jahre Zeit gehabt, diese Besserung herbeizuführen. Dann kommt Herr R, von Zahn-Dresden Vorsitzender: Ich muß den Herrn Redner doch bitten, daß er zur Sache kommt. Es kann uns doch nicht in dem Maße interessieren, was vor zehn Jahren im Schoße der Delegiertenoersamm lung oder des Börsenvereins gesprochen worden ist. Ich glaube, Herr vr, Lehmann, Sie würden sich und uns den besten Dienst erweisen, wenn Sie zur Sache kämen und voraussetzen, daß wir alle, die wir mindestens doch so alt wie Sie sind, die Ereignisse auch kennen und die Erinnerung daran bewahrt haben. Was Sie verlesen haben, ist uns in den großen Grundzügen bekannt. Ich bitte zu Ihrem An träge übcrzugehen; ich glaube damit im Sinne der Ver sammlung zu sprechen, (Vielfache Zustimmung.) Herr vr, Lehmann: Ich muß zur Geschäftsordnung bemerken, daß wir nicht in alle Einzelheiten unseres An trags eingehen, sondern feststellen, was man vor zehn Jahren erwartet hat auf anderen Wegen; daß ich begründe, daß der Weg, den wir heute einschlagen, schließlich die letzte Konse quenz ist, und wenn mir das genommen wird, nachzuweisen, was man vor zehn Jahren auf dem bisherigen Wege er wartet hat, so müßte ich auf das Wort verzichten, (Bravo!) Ich kann aber nicht verzichten (Heiterkeit); ich werde also fortfahren, bis mich der Herr Vorsitzende unterbricht und mir das Wort entzieht. Ich bin moralisch überzeugt, zur Sache zu sprechen und muß es dann darauf ankommen lassen, daß mir das Wort entzogen wird, Vorsitzender: Ich möchte dem Herrn Redner er widern, daß es mir nicht in den Sinn gekommen ist, ihm das Wort zu entziehen. Ich habe nur im Interesse der Ver sammlung — und deren Beifall haben Sie eben gehört — ihn darauf aufmerksam gemacht, daß er wohl die Kenntnis voll dem voraussetzen könne, was wir alle mit erlebt haben. Ich kann nur nochmals bitten, sich kurz zu fassen. Das Recht eines Redners, auf die Ereignisse vor zehn Jahren znrückzugreifen, steht damit nicht im Zusammenhang, das 134, IS, Juni 1904, wird nicht aberkannt; aber ich glaube nicht, daß es im Sinne einer Förderung unserer Arbeiten heute liegt, daß wir alle Redner uns weitläufig noch einmal vorführen lassen, die vor zehn Jahren etwas gesagt haben, Herr vr, Lehmann: Ich habe gesagt, ich will nur wenige Worte anführen, die wenigen Sätze sind bald zu Ende, Ich muß es Ihrer Diskretion überlassen, — und der Herr Vorsitzende trägt persönlich die Verantwortung für das was er tut, die schiebe ich ihm zu, — ob ich diese wenigen Sätze vorlesen darf, Vorsitzender: Die Versammlung wird wohl ein verstanden sein, daß einige wenige Sätze von Herrn vr, Leh mann noch vorgetragen werden, Herr vr, Lehmann: Herr von Zahn drückte damals die Meinung aus, »daß durch eine rege allgemeine Tätig keit in den einzelnen Kreis- und Ortsvereinen die Sache des Verbands, die gleichzeitig weitüberwiegend diejenige der Sortimenter sei, gefördert werde-. . , , »Er erkenne an, daß es in der Tat große Mängel gäbe im Verhältnis des Sor timenters zu dem Verleger; es sei ganz gut, daß diese hier einmal zur Sprache kämen.« Dann sagte Herr von Zahn weiter: »Im Verband der Kreis- und Ortsoereine kämen vielleicht 99 Sortimenter auf einen Verleger; das Sorti menterinteresse, das im Verband vorwalte, sei also ein fast ausschließliches», Herr Calvör - Göttingen sagte: »Nur durch ein ver ständiges friedliches Handinhandgehen des Sortiments mit dem Verlag könne etwas Ersprießliches erreicht werden-. Dann ferner Herr Fuendeling — ich führe die hervorragendsten Redner an, damit nicht die Meinung ent steht, als würde hier einseitig nur angeführt, was für uns spricht — Herr Fuendeling - Hameln sagte: »Die Kreis vereine hätten bisher ihre Kräfte zur Bekämpfung der Schlenderei gebraucht; nachdem aber die Behandlung dieser Fälle jetzt dem Vereinsausschuß überwiesen worden sei, seien die Vereine von dieser Arbeit entlastet, und könnten nun mehr sich anderen Arbeiten zuwenden«. Dann hat Herr Calvör-Göttingen gesagt, »diese Sache könnte nur im An schluß an die Organisation der Kreisvereine erreicht werden«, und Herr Goeritz-Braunschweig sagte wiederum: -Er glaube, wenn das gesamte Sortiment geschloffen hinter dem Ver bandsvorstand stehe, daß dieser die gleichen Machtmittel zur Verfügung haben werde, wie der hier beratende Sortimenter bund-, Sodann hat Herr Goeritz noch bemerkt, »daß sich die Beachtung der Verkehrsordnung und ihre zu fordernde sinngemäße Anwendung, betreffs deren sich ernste Mängel zu ungunsten des Sortiments herausgestellt hätten, vielleicht in zweckmäßigster Weise im Börsenverein selbst kontrollieren ließe«. Wie Sie wissen, haben wir den Antrag gestellt, eine Kommission von drei Mitgliedern zu ernennen, von denen eins der Vorsteher des Börsenvereins, eins ein Ver leger und eins ein Sortimenter sein soll; gewiß eine sehr bescheidene und objektive Forderung, die durchaus dem ent spricht, was Herr Goeritz damals forderte. Er sagte nämlich weiter: »Für die verschiedensten Gebiete habe man im Börsen verein besondere Ausschüsse; was stehe entgegen, daß man einen Verkehrsordnungsausschuß einsetze, der darüber wache, daß die Verkehrsordnung überall in der Praxis richtig aus- geführt werde? Wenn dazu die Einrichtung getroffen würde, daß Klagen Uber Benachteiligung durch unrichtige oder allzuschroffe Auslegung der Verkehrsordnung an diesen Ausschuß geleitet würden, so würde das Sortiment die ge wünschte Kontrolle und gleichzeitig den erforderlichen tatsäch lichen Schutz gegen unberechtigte Eingriffe in seine Rechte haben-.
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