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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-03-09
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1907
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 57. 9. März 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d- Dtschn. Buchhandel. 2643 direkte Aufforderung sei ein Prospekt eine Einladung zum Abonnement. Auch die gedruckten Vestellkarten seien nicht als eine schriftliche Mitteilung anzuseken. Die Prospekte würden ohne diese nichts an ihrem Inhalt verlieren. In ihrer Revision machte die Staatsanwaltschaft gel tend, das Urteil habe den Begriff des geschloffenen Briefes ver kannt. Dadurch, daß die in den Kuverts enthaltenen Mittei lungen in geschlossenem Postpaket nach Hamburg gesandt worden seien, hätten sie den Charakter geschloffener Briefe erhalten. Es sei demnach das Briefporto hinterzogen. Das Reichsgericht erkannte am 7. d. M. auf Verwerfung der Revision. Es sei gleichgiltig, ob die in offenen Kuverts versandten Drucksachen einen »gedanklichen Inhalt« hätten oder nicht. Offene Sendungen seien nicht als Briefe anzusehen und würden es auch nicht dadurch, daß sie in einem geschloffenen Paket versandt werden. (Lentze.) Wertvolle a»te Drucke der Köxialichen Bibliothek i« Berlin. — Der Bibliothekar vr. A. HorHschanski hat sängst in der »Berliner Akademischen Wochenschrift» über die handschrift lichen Schätze der Königlichen Bibliothek in Berlin berichtet (vgl. Nr. 46 d. Bl.), jetzt ergänzt er seine Mitteilungen durch Angaben über die wertvollsten Drucke der preußischen Landesbibliothek Von den etwa 5000 Inkunabeln (ersten Drucken) der Biblio thek haben den höchsten Wert natürlich die heute nur noch zu märchenhaften Preisen zu erlangenden Erzeugnisse Gutenbergs und seiner ersten Nachfolger. Noch aus dem alten Besitz der Hohenzollernschcn Kurfürstenhäuser stammt ein Prachtexemplar der 42zeiligen Gutenbergbibel in zwei Bänden. Ein Exem plar des ersten mit Dotierung versehenen gedruckten Buchs, das 1457 von Fust und Schösser in Mainz gedruckte Psalterium, schenkte Friedrich Wilhelm IV. am Tage der vierhundertjährigen Vollendung des Drucks. 11 August 1857. Von diesem Psalterium war 1459 ein zweiter Druck erschienen, der, wie der erste, jetzt zu den größten bibliographischen Seltenheiten gehört. Von diesem Zweitdruck kam 1906 ein Exemplar auf den Markt. Da keine deutsche Bibliothek beide Drucke dieses ebenso schönen wie für die Geschichte des Buchdrucks wichtigen Erzeugnisses deutschen Kunst gewerbes besaß, so war es von größtem Wert, wenn irgend mög lich den Schatz für Deutschland zu erhalten. Den geforderten sehr hohen Betrag aus eignen Mitteln aufzubringen, war freilich die Königliche Bibliothek nicht imstande. Der erste Direktor der Biblio thek, Geheimer Regierungsrat Schwenke, richtete deshalb einen öffentlichen Aufruf an alle opferwilligen und opferfähigen Kreise, zu dem genannten Zweck nach Kräften beizusteuern. Es kamen auf diese Weise 46 000 ^ zusammen, und da die Regierung daraufhin ihrerseits 40 000 ^ zur Verfügung stellte, war es mög lich, das Psalterium für die Bibliothek zu erwerben. Von späteren Drucken aus der ersten Zeit nach der Er findung der Buchdruckerkunst besitzt die Bibliothek u.a. noch Fust und Schössers Bibel von 1462 (die erste datierte lateinische Bibel), eine Reihe von Blockbüchern (Holztafeldrucke, ohne beweg liche Lettern hergestellt), eine Biblis, psupsrum, die llistoris 8. llosnvis lüvsnxslistss, das prachtvolle Exemplar des Teuerdank, Nürnberg 1517, endlich — ein Besitz von unschätzbarem Wert — ein Exemplar der ersten Folioausgabe von Shakespeare von 1623 iebenfalls ein Geschenk Friedrich Wilhelms IV.). Etwas früher (1620) wurde ein im Besitz der Bibliothek be findliches Lowmov Brs^sr Boolr gedruckt, das König Karl I. von England vor der Hinrichtung seinem Geistlichen, Bischof Juxon, schenkte. Aus dessen Besitz kam es an die Bibliothek. Aus späterer Zeit stammen zwei Bibelausgaben, die ebenfalls große Seltenheiten geworden sind. Die eine ist die von 1661—63 von John Eliot in Cambridge gedruckte Übersetzung der Bibel in den Natik- Dialekt, die Sprache des ehemals so mächtigen Stamms der Narragansett-Jndianer, ebenfalls eine bibliographische Seltenheit, für die schon vor 20 Jahren auf amerikanischen Versteigerungen 1200 Dollars und mehr bezahlt wurden. Die zweite ist eine von der Filiale Christoph Sauers in Frankfurt a. M. 1743 in German- town gedruckte deutsche Bibel, die erste in Amerika gedruckte Bibel. An dem aus der Königlichen Bibliothek befindlichen Exemplar hat sich das alte dsbeot sus ksts libslli in seltener Weise bewährt. Die Filiale der Firma Sauer in Germantown sandte die ersten zwölf Abzüge dieses Bibeldrucks an daS Mutter haus in Frankfurt a. M.; das englische Schiff, das sie trug, wurde aber im Kanal von einem französischen Kaper genommen, die Bibeln nebst der gesamten sonstigen Fracht nach Prisenrecht versteigert. Bei der Versteigerung erwarb sie da« Stammhaus und ließ in jedes der 12 Exemplare ein Spruchband einkleben, das von diesem Geschick der Bücher Kunde gibt. Zu den wertvollsten Besitztümern der Königlichen Bibliothek zählt endlich noch die Sammlung der Aldinen, d. h. der Erzeug nisse der berühmten, von Aldus Manutius 1488 in Venedig begründeten Druckerei, dessen Klassikerausgaben, ebenso wie die seiner Nachfolger in Venedig und Rom, wegen ihres schönen und korrekten Drucks Weltruf besaßen. Die Aldinen der Königlichen Bibliothek stammen zum größten Teil aus der 1847 erworbenen Sammlung des Grafen Msjan; sie sind besonders aufgestellt und bilden mehr als neun Zehntel aller überhaupt bekannten Aldinendrucke. Auch an sonstigen bedeutenden und zum Teil in ihrer Art einzigen Spezialsammlungcn ist kein Mangel. So besitzt die Königliche Bibliothek z. B. eine Sammlung von ältern italienischen Stadtrechten, die größer ist als die des Britischen Museums und erheblich größer als die der Nationalbibliothek Vittorio Emmanuele in Rom; auch die Berliner Sammlung von Drucken der Refor mationszeit ist nirgends erreicht, geschweige übertroffen. Den Schätzen der Königlichen Bibliothek auf dem Gebiete des ältern Schrifttums fehlen zurzeit die Räume, um solchen Besitz würdig aufzustellen und weitern Kreisen zugänglich zu machen; diesem Mangel wird der im Entstehen begriffene schöne Neubau abhelfen. (Deutscher Reichsanzeiger.) NuchftAndler-Abrechnurtq in Wien. — Die diesjährige Abrechnung der Mitglieder des Vereins der österreichisch-ungarischen Buchhändler erfolgt am Mittwoch den 3. April (Beginn: '/,9 Uhr vormittags) im Saale des Hotels »Goldene Ente«, Wien 7, Riemergasse 4. Nicht in Wien ansässige Sortimenter genießen bei übertragloser Saldierung ein Meßagio von 1 Prozent.' (Red.) BuchhLndleEbrechnunq in Prag. — Die Buchhändler Prags rechnen am Dienstag den 2. Avril d. I. im großen Saal des Vcreinshauses »Merkur-, Prag I, Nikolausstraße Nr. 9, unter sich ab (Beginn 9 Uhr). (Red.) Aus dem cnaUschen Antiquariat. — In England hat sich, wie uns van geschätzter Seite mitgeteilt wird, im Dezember v. I. unter dem Vorsitz von Henry F. Stevens eine »8soon<7-77snä stootzsollsrn' Xssooistiov- gebildet, deren Zweck nach den vorliegenden Satzungen ist: 1. betrügerischen Schädigungen der Mitglieder durch Bil dung einer Auskunftstelle vorzubeugen, 2. Prozesse bei Meinungsverschiedenheiten unter Mit gliedern zu vermeiden, 3. die Verkaufspreise der im Preise herabgesetzten Werke zu regeln und Unterbietungen zu verhindern, 4. den geselligen Verkehr unter den Mitgliedern durch ein jährliches Essen und ähnliche Mittel zu fördern, 5. Gelder anzusammeln, um Mitglieder oder deren Witwen und Waisen in Fällen unverschuldeter Not zu unterstützen, 6. die allgemeinen Interessen des Buchhandels zu hüten und zu fördern. Aus den weitern Ausführungen ist zu ersehen, daß sich der Verein auch mit dem Eintreiben von Außenständen befaßt und daß der Jahresbeitrag 5 Schilling beträgt. Auch in Deutschland könnte, wie der Berichterstatter bemerkt, eine solche Vereinigung von Nutzen sein; sie würde ihr Augen merk besonders auch auf die Eindämmung der in immer stärkerm Maße auftretenden Rabattforderungen zu richten haben. (Red.) Musikalisches Aufsüfti-ti-asrecht. — Nach langjährigem Kampfe ist, wie die Fachzeitschrift »Musikhandel und Musikpflege berichtet , zwischen dem Vorstande der Genossenschaft Deutscher Tonsetzer (Anstalt für musikalisches Aufführungsrecht in Berlin) und einer großen Leipziger Musikverlegergruppe mit zahlreichem Anhang nicht-Leipztger Firmen durch gegenseitiges Nachgeben eine vorläufige Einigung erzielt worden, deren endgültige Genehmigung 346»
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