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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.03.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-03-11
- Erscheinungsdatum
- 11.03.1907
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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2702 Börsenblatt f. d, Tisch». Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 58, 11. März 1907. Künstler und des Deutschen Schriststellerverbands zu dem An tragsteller sowie zu Sr. Exzellenz dem Justizminister, um beiden Herren für die Einbringung dieses Antrags zu danken. Zusammen mit den erwähnten Korporationen haben wir dann auch an das Abgeordnetenhaus durch die Güte des Herrn Professor I)r. Skedl und an das Herrenhaus durch die Güte Sr. Excellenz des Herrn Baron von Chlumecky eine Petition gelangen lassen, in der wir die betreffenden Häuser um rascheste Erledigung des Gesetzentwurfs baten. Unsre Bemühungen sind, wie ich zu meiner großen Freude hier konstatieren kann, von über raschend schnellem Erfolge gewesen. Nachdem Herr Professor von Roszkowski am 14. Januar den Dringlichkeitsantrag eingebracht hatte, erhielt dieser bereits 14 Tage später die Zustimmung des Herrenhauses, trotz der großen Arbeitslast und der kurzen Zeit.*) Ich erachte cs als meine Pflicht, sehr geehrte Herren, auch an dieser Stelle allen jenen Herren, die sich um das Zustandekommen dieses Ge setzes bemüht haben, insbesondre Sr. Exzellenz dem Herrn Justiz minister, meinen wärmsten Dank auszusprechcn. Mit Rücksicht auf das Zustandekommen dieses Gesetzes haben wir der Handels kammer mitgeteilt, daß wir derzeit eine Agitation zum Zweck des Beitritts Österreichs zur Berner Konvention insbesondre mit Rück sicht auf die Ausführungen Sr. Exzellenz des Justizministers in der Sitzung vom 19. Januar für untunlich halten, wenn uns auch der Beitritt Österreichs zur Berner Konvention im Prinzip nach wie vor als das Endziel unsrer Wünsche erscheint.- 2. (Hundertjähriges Jubiläum der Korporation.) Es wird beschlossen, das hundertjährige Jubiläum der Korporation in den ersten Tagen des Juni 1907 feierlich zu begehen. Es wird eine Festversammlung und ein Bankett in Aussicht genommen. Zur Festsetzung des genauen Programms wird hierauf ein Komitee, bestehend aus den Herren Deuticke, Dachauer, Heck, Daberkow und Eisenstein, gewählt. Post. Pakete während der Osterzeit. — Die Vereinigung mehrerer Pakete zu einer Postpaketadreffe ist für die Zeit vom 24. bis einschließlich 31. März im innern deutschen Verkehr nicht gestattet. Auch für den Auslandsverkehr empfiehlt es fick im Interesse des Publikums, während dieser Zeit zu jedem Paket besondre Begleitpapiere auszufertigen. (Dtschr. Reichsanzciger.) Metermaß tn England. — Der dieser Tage in London versammelte Kongreß der englischen Handelskammern hat mit 40 gegen 38 Stimmen den Antrag der Pariser englischen Handels kammer auf Einführung des metrischen Systems angenommen. (Red.) Beraubnng einer Bibliothek. — Die Bibliothek der Lools äss Lsaux-^rts in Paris ist durch Vertrauensbruch in umfang reicher Weise bestohlen worden. Die Allgemeine Zeitung (München) berichtet darüber wie folgt: (Red.) Ein allgemein geachteter Mann, Offizier der le^ion ä'honnsur, der lange Zeit die offizielle Stellung eines Konservators des Grand Palais bekleidet hat, ist gestorben und hat, in nicht gerade glän zenden Verhältnissen, eine Witwe mit fünf Kindern hinlerlassen Dieser Mann hieß Thomas, ist 1. Kra-uck ?rix äs llows gewesen und war Architekt. Vor zwei Jahren, als Dujardin Beaumetz zum Unterstaatssekretär für die bildenden Künste ernannt worden war, wurde Thomas von Dujardin Beaumetz seines Postens am Grand Palais enthoben, weil man Unregelmäßigkeiten gefunden hatte, und als er starb, schrieb man seinen Tod dem Kummer zu, den ihm die Amtsenthebung verursacht hatte. Nun gedachte Madame Thomas, nach dem Tode ihres Mannes, einige der wertvollen Gravüren und seltnen Buchausgaben aus der Bibliothek ihres Gatten zu veräußern, und wandte sich an eine Buchhandlung, die auch einen Teil der Sammlung Thomas' kaufte. Doch groß war die Überraschung des Buchhändlers, als er auf den Gravüren den Stempel der Lsols äss 6saux-^rts fand; außerdem konnte man sehen, daß die Holzschnitte aus den Büchern mit Gewalt heraus gerissen worden waren. Der Buchhändler begab sich sofort zu Bonnet, dem Direktor der Leois äss Lsaux-^rts, und zeigte ihm die Gravüren. Kein Zweifel: Thomas hatte sie gestohlen, *) Das Gesetz ist inzwischen kundgemacht worden. Vgl. Nr. S7 d. Bl. (Red.) da er in der Eigenschaft eines Konservators überallhin leichten Zutritt hatte. Bonnet verständigte Madame Thomas von der Entdeckung, und die Witwe, deren Ehrlichkeit über allen Zweifel erhaben ist, suchte unter den Werken, die noch in ihrem Besitz waren, nach Büchern, die den Stempel der Leols äss Ssaux- ^.rts trügen. Und sie fand noch 36 dicke Bände, deren Wert allein auf 100 000 Frcs. geschätzt wird, und die der Architekt Lesoufachs der Leols vermacht hatte. Unterdessen hatte der Unterstaats sekretär Dujardin Beaumetz den Polizeikommissar Guichard mit der Untersuchung betraut. Man schätzt den Gesamtwert der ge stohlenen Werke auf 200 000 Frcs. mindestens, und man nimmt an, daß Thomas ungefähr 1500 Gravüren und SO Werke ver schwinden ließ, darunter einen La Fontaine von unschätzbarem Wert. In der Leols äss 6ss,ux-Lrts wird jetzt inventarisiert, um den ganzen Umfang der verschwundenen Bücher festzustellen. Neue Hochschulbaute« i« Zürich. —AuS Zürich wird der Beilage zur Allgemeinen Zeitung geschrieben: (Red.) Große Hochschulbauten sieht ein regierungsrätlicher Ent wurf vor, der in diesen Tagen dem zürcherschen Kantonsrat zugegangen ist. Die engen Räume der derzeitigen Hoch schule reichen nicht mehr aus, da in den letzten zwölf Jahren die Zahl der Studierenden sich beinahe verdoppelt hat, und die Notwendigkeit von Seminarien und Laboratorien war nicht weniger dazu angetan, die Enge der Hochschulräume fühlen zu lassen. Die Regierung plant drei neue große Gebäude für Hoch schulzwecke: ein Unioersitätsgebäude als Hauptgebäude, ein zoologisches Institut und ein hygienisches Institut. Von der Errichtung eines einzigen Hochschulgebäudes muß man, so gern man der Universität einen großen und mächtigen Bau wünscht, aus Platzmangel absehen. Die drei neuen Bauten sollen nicht weit von den jetzigen Hochschulräumen erstehen, also ebenfalls in der prächtigen Höhenlage, die das Züricher Polytechnikum zu einer wirklichen -Hochburg- der Wissen schaft macht. Das Universitätsgebäude soll neben den Ver waltungsräumen die theologische, staatswissenschaftliche, philo sophische, einen Teil der medizinischen und einen Teil der philo sophischen Fakultät zweiter Sektion beherbergen; außerdem soll hier das pflanzenphysiologische und ethnographische Institut mit den Werkstätten und Sammlungsräumen ausgenommen werden. Für das zoologische Institut hat man die Unterbringung der zoologischen Sammlung und der Sammlung für vergleichende Anatomie in Aussicht genommen, und endlich soll das hygienische Institut, der kleinste der drei Bauten, neben der Hygiene und Bakteriologie der Pharmakologie und gerichtlichen Medizin dienen. Die Kosten für diese drei neuen Institute sind allerdings nicht gering. Das Universitätsgebäude soll 3 950 000 Frcs., das hygienische Institut 660 000 Frcs. und das zoologische Institut 1 420 000 Frcs. kosten. Im ganzen ist also für die neue Hochschule ein Betrag von mehr als sechs Millionen Franken nötig. Davon müßte der Kanton Zürich allerdings nur etwa 2,5 Millionen Franken übernehmen, denn die Stadt soll 1 250 000 Frcs. hergeben, und der Bund hätte dem Kanton für verschiedene Verpflichtungen 2 200 000 Frcs. zu bezahlen. Da der Kanton Zürich kürzlich in den Besitz eines reichen Vermächtnisses für Hochschulzwecke gekommen ist, so wird ihm aber die neue Hochschule aus eigenen Mitteln nur etwa zwei Millionen kosten. Künstlerische Gcsangbucheinbände. — Zu jener Zeit, als die Unmittelbarkeit des religiösen Bewußtseins mit der Unmittel, barkeit des künstlerischen Anschauens nicht nur in den Künstlern, sondern im ganzen Volk durchaus eins war, als Dürer, Holbein und van Eyck, Raffael, Michelangelo und Murillo in tiefgläubigem Sinn ihre Wunderwerke der Kunst schufen, entstanden auch jene herrlichen Werke der Buchdruckerkunst, die wir heute mit Ehrfurcht betrachten und die uns immer ein unversiegbarer Quell der An regung und Belehrung bleiben werden. Religiöses Empfinden und künstlerische Begeisterung erfüllten jene Unsterblichen mit den höchsten Ideen und erzeugten in ihnen eine Seelenstimmung, deren beherrschende Gewalt die Jahrhunderte überdauerte. Jene Zeit fand auch den überwältigenden Ausdruck der architektonischen Form des Gotteshauses, die von dem Protestantismus ausge nommen und danach besonders von dem die Weltverachtung fordernden Pietismus jedes künstlerischen Charakters entkleide^
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