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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.03.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-03-11
- Erscheinungsdatum
- 11.03.1907
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- Deutsch
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58, 11. März 1907. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. «örsknilatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 2703 wurde. Daß auch Glaube und Schönheit einträchtig neben einander herzugehen vermögen, hatte man vergessen, und erst in neuerer Zeit mehren sich die Zeichen, daß Religion und Kunst wieder in nähere Beziehungen zu einander treten und der Protestantismus darauf bestrebt ist, eine seinen Kultuszwecken entsprechende architektonische Form des Gotteshauses zu schaffen. Dieses erneute Aufblühen kirchlicher Kunst bekundet auch eine Anzahl neuerdings erschienener buchgewerblicher Erzeugnisse, von denen wir heute auf die von B. G. Teubner in Leipzig herausgegebenen Gesangbucheinbände Hinweisen möchten. Die von dem namhaften Leipziger Buchschmuckkünstler Walter Tie- mann entworfenen Einbände zeichnen sich besonders dadurch aus, daß die Gediegenheit des Materials und der künstlerische Schmuck zu schönstem Einklang gebracht sind. Und selbst bei den einfacher ausgestatteten billigen Ausgaben ist es dem Künstler gelungen, dem Buch ein durchaus würdevolles Gewand zu geben. Die mit reicherem Schmuck bedachten Ausgaben sind teils in grau oder braun getöntem Wildleder, in Schweinsleder oder Pergament gebunden und tragen auf dem mittleren Fond das von der Dornenkrone und einem Strahlenkranz umwundene Kreuz, als äußere Randverzierung den teils in Gold, teils in lichten Typen auf schwarzem Grunde ausgeführten Schriftsatz: -Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen-, oder an dessen Stelle einen stilvollen Blattfries. Der den Titel tragende Rücken ist reich ornamentiert. Geschmackvolle goldige oder grau oxydierte Schließen vervollstän digen die harmonische, formvollendete Gesamtausstattung, die sich frei hält von banaler Überladung. Andre Ausgaben verwerten den Kelch in einem Schriftoval mit den Worten: -Lobe den Herrn meine Seele und was in mir ist seinen heiligen Namen-, während am äußern Rand ein Blattmotiv umläuft. Ganz- und Halb- leincnbände in grauer oder schwarzer Tönung, mit Gold-, Farb- und Schwarzdruck geschmückt, bilden die einfacheren Ausgaben. Die ganze Kollektion dieser feinsinnig ausgestatteten Gesangbücher weist sechzehn verschiedenartige Ausführungen auf. Ernst Kiesling. Bom Reichsgericht. (Unlauterer Wettbewerb. -Total- ausoerkauf».) (Nachdruck verboten.) — Das Landgericht Düsseldorf hat am 22. Juni v.J. den Kaufmann Sally Toller wegen unlautern Wettbewerbs in zwei Fällen zu 3000 ^ Geld strafe und zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Wegen gleichen Vergehens war der Angeklagte erst kurz vorher verurteilt worden. Er betrieb in Düsseldorf am Wehrhahn und in der Kölner Straße je ein Geschäft mit Konfektions- und Schuhwaren. In Zeitungsanzeigen kündigte er wiederholt einen -Totalaus verkauf wegen Aufgabe der Geschäfte« an, um dann unmittelbar nach Aufgabe dieser Geschäfte in der Ellerstraße seinen Betrieb fort« zusctzen. Der Verein der Schuhwarenhändler hatte Strafantrag gestellt. Auf die Revision des Angeklagten hob am 8. d. M. das Reichsgericht das Urteil lediglich im Strafausspruch auf, weil das Landgericht unterlassen hat, Einzelgefängnisstrafen für jeden der beiden Fälle auszuwerfen. (Lentze.) Buchhandlungsgehtlseuverein zu Leipzig. Bortrag. — Am Freitag den 22. März, abends 8'/, Uhr, wird der Schriftsteller Herr Gustav Adolf Erdmann (Weißenfels) im Deutschen Buch händlerhause vor Mitgliedern und Gästen (auch Damen) des Buchhandlungsgehilfenvereins zu Leipzig über -Wilhelm Jensen, sein Leben und seine Werke« sprechen. (Red.) Personalnachrichten. Friedrich Blatz — Der ordentliche Professor für klassische Philologie an der Universität Halle Friedrich Blaß ist, 64 Jahre alt, am 5. März gestorben. Der verstorbene Gelehrte hat zahlreiche Aufsätze zu wissenschaftlichen Zeitschriften beigetragen und viele griechische Schriststeller erklärt und herausgegeben (Hyperides, Andokides, Antiphon, Dinarch, Jsokrates, Demosthenes, Äschines, Lykurg). Von weiteren seiner Schriften seien hier ge nannt: Die griechische Beredsamkeit in dem Zeitraum von Alexander bis auf Augustus. — Die attische Beredsamkeit. — Die Aussprache des Griechischen. — Ausgewählte Biographien des Plutarch (Fort setzung der von Siefert begonnenen Ausgabe). — Hermeneutik und Kritik — Paläographie, Buchwesen und Handschriftenkunde (beide letzteren in Iw. Müllers »Handbuch der klassischen Alter tumswissenschaft») — Kühner's Ausführliche Grammatik der griechischen Sprache 3. Auflage (Bearbeitung). — ^ota. apostolorum — Grammatik des neutestamentltchen Griechisch — Lvangsiivm ssounäum I-uoam — Lvangslium osouväurn Aattbasum — Laoob^- liäi» kragwonta — Die Rhythmen der attischen Kunstprosa. (Red.) (Sprechsaal.) Paul Scheerbart und die Sortimenter. Unter dieser Spitzmarke brachte das Börsenblatt in Nr. 39 vom 1b. Februar ein ganzseitiges Reklame-Inserat der Firma Oesterheld L Co., Verlag in Berlin. Was hier dem Sortiment wieder einmal vorgehalten wird, ist in der gegebenen Verallge meinerung einfach unwahr. Es heißt da wörtlich: »1^7777 7777777 7/776 /l77-777/o7ro77 <?66777- 1^7/7/66.- ,,^/77667^67- 67 777/ >?7,-/77-,-//' .--/-z/-?-, 77077 7/677677 /---/<-7- 6/7-777H/ 77777/ 7/76 ^677767- //66/", -776^- /777777//67-766H 77777-7/67-677 766///<?, -hö'7777/6 7777777 <7776^ 677F-677.- ,,F77/6 ^777/767- 67777/ 60/77-6, 7/76 /6</67- ^67-/7777677/67- -67777/, a-67- -6/7767- //77,/ «7777-77777 7776-/? 11^7'/ 7/776 />77-/7-77777 7776-/ 77776- 7-77677 />6^--/ 77777/ 7/76667- 7776-/ 7/677 /7'/67-777-7'66-677 Z-7-F-672 -67777/, /677 7/6772/066, 7-6777 7/777-6- 7/77- //77776/ 7777 676- W/7--6777/6 ^776-67-, 7/77' -6/777-7- 71/07/6/7777776 -77/7/7F-677, 66777677 ^77777/7777 7/77,7/7 --77/776-7- 777 7-777^/6/7/7-77. .1/777/7-/7777777-77 77-7-7-7/777 77777// 7777777 66-/66-/677 <-666-777776- 7/7-/767-/, 77777/ 7777-7777 7/777- L07-/7777677/67- 7/77/7 7/777 7777/' 7'7'T-7/7-7//, 77777- ^7/7- 7I/777/7-/7777-/77-7- 77-/77 /77/7-7-7-777- 677727766/2677, 60 K//7/6/ 67- 7/677 677/7/7-7/7/7-77 //677-/77T7777/- </66 ^77-/7^777776 <7776, <7776/<7// 66 2777- F-77/677 ^7/67-77/777-, 277777 L77/677 <-666-777776- 277 67-276-677. "» Gegen diese in ihrer Verallgemeinerung ebenso ungerechten wie unwahren Angriffe der Herren Oesterheld L Cohn, Inhaber der seit ca. einem Kalenderjahr existierenden Verlagsfirma in Berlin, würde ich keinen Ton äußern, sofern sie in einem besonder» Rund schreiben enthalten gewesen wären. Wir Sortimenter haben uns im Laufe der Zeit schon so viele unzutreffende Vorwürfe aufpacken lassen müssen, daß es auf eine Nummer mehr nicht ankommen kann. In diesem Falle erhält der Angriff gegen das Sortiment jedoch eine erhöhte Bedeutung, da die Spalten des sonst so rück sichtsvollen und vorsichtigen Börsenblatts sich ihm anstandslos ge öffnet haben. Das bedaure ich um so mehr, als gerade jetzt zwischen Verlegern und Sortimentern eine starke Verstimmung Platz gegriffen hat. Ich muß mir versagen, hier auf die Ursachen näher einzugehen. Der allgeniein bekannte Ausgang der Casseler Versammlung dürfte als Hinweis genügen. Da unser Börsenblatt bekanntlich auch von manchen Nicht buchhändlern gelesen wird, so habe ich für eine gewisse Vorsicht und Zurückhaltung der Redaktion durchaus Verständnis; aber ich vermisse sie in vorliegendem Falle gänzlich. Wohin soll es denn führen, wenn, wie hier, sämtliche Vertreter eines Berufszweigs in geradezu schmählicher Weise verunglimpft werden, ohne daß auch nur der Schatten eines Beweises den resp. Auslassungen beigefügt wäre. Möge sich die Redaktion des Börsenblatts doch einmal offen aussprechen, nach welchen Grundsätzen bei Annahme oder Ablehnung von Einsendungen (einschließlich der Inserate von aggressivem Charakter) eigentlich verfahren wird. Es besteht be kanntlich die Praxis, persönliche Angriffe möglichst zurückzuweisen, oder aber dem angegriffenen Teile die Möglichkeit einer sofortigen Antwort zu bieten. So recht und billig das gegen jeden einzelnen erscheint, so ungerecht ist es nach meiner Überzeugung, wenn das Organ des Börsenvereins, dem wir Sortimenter als Mitglieder angehören, keine Bedenken zeigt, ein gegen die Gesamtheit der Sortimenter gerichtetes Inserat aufzunehmen und dadurch Mit hilfe leistet, um unser Ansehen, sowie unsre geschäftliche Ehre öffentlich anzutasten. Hat die unehrliche Redaktion gar nicht daran gedacht, welchen Dienst sie unfern akademischen Gegnern in diesem Falle geleistet hat?I Der nicht enden wollende Kampf zwischen Verlegern und Sortimentern wird von allen einsichtsvollen Kollegen im Sorti ment aufrichtig beklagt. Wir wissen sehr wohl, daß in unsrer Mitte sich auch Leute befinden, die, kurz ausgedrückt, ihren Beruf verfehlt haben — dasselbe gilt aber von jedem Stand oder Beruf. Wir sind eben alle nur Menschen I 354
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