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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-01-11
- Erscheinungsdatum
- 11.01.1908
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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402 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. pU 8, 1l. Januar 1908. Papstbrief verurteilten Bücher nur daun die schwere Zensur des Artikels 47 nach sich, wenn sie zugleich zu der oben näher gekennzeichneten Klasse häretischer Bücher gehören. Die Hilgerssche Abhandlung über die Büchervcrbote in Papstbriefen verzeichnet in ihrem ersten Teil die besondern päpstlichen Erlasse und die Schriften, die entweder in diesen Erlassen vor 1600 verurteilt wurden, oder die zwar nach 1600 in gleicher Weise verboten wurden, aber aus irgend einem Grunde im Index der verbotenen Bücher nicht ver zeichnet sind. Alle in diesem ersten Teil vermerkten Schriften haben miteinander gemein, daß sie. wenigstens als durch apostolische Schreiben verurteilt nicht oder nicht mehr unter Kirchenstrafe verboten gelten. Die aus dein Index be kannten päpstlichen Schreiben mit Bllchcrverboten nehmen ihren Anfang unter Papst Clemens VIII. Das älteste stammt ans dem Jahre 1602. Das kirchliche Bücherverbol nahm erst um 1600 die festen Formen an. die im wesent lichen bis 1900 bestanden und auch von Leo XIII. der Hauptsache nach nicht aufgegeben worden sind. Im zweiten oder Hauptteil seines Werks führt Hilgers chronologisch alle Papstschreiben und die durch sie verbotenen Schriften auf. die im Index Leos XIII. stehen. Die apostolischen Briefe werden mit ihren Fundorten ausgeführt, und die Verurteilung der einzelnen Schriften wird im Aus zug mitgeteilt. Die noch nicht im Abdruck erschienenen päpstlichen Briefe werden im dritten Teil vollständig wieder gegeben. Die Originale der im zweiten Teil verzeichneten verbotenen Bücher hat Hilgers in den verschiedensten Archiven und Bibliotheken Europas ausgesucht und bibliographisch genau beschrieben. Da diese Schriften zum größten Teil äußerst selten sind, so hat Hilgers ferner bei jeder Schrift wenigstens eine Bibliothek angegeben, in der sich ein Exemplar befindet. Von Anfang des siebzehnten Jahrhunderts an galt die Verurteilung durch ein päpstliches Schreiben als das be deutsamste und feierlichste BUcherverbot. Besonders bei der Prüfung gefährlicher Schriften in der römischen Inquisition, dem heiligen Ossizium. kam es nicht selten vor. daß bei besonders verderblichen Büchern das heilige Offizium sich selber an den Papst mit der Bitte wandte, das betreffende Buch durch ein apostolisches Schreiben noch nachdrücklicher und wirksamer unter Androhung von Kirchenstrasen zu ver bieten. Im zweiten Teil wird auch bei jeder einzelnen Schrift gezeigt, ob und weshalb sie von der Kirchenstrafe getroffen wird oder nicht. Im dritten Teil seines interessanten Werkes gibt Hilgers 22 apostolische Schreiben mit Bücherverboten im Wortlaut wieder, die sich in den Sammlungen von Papstbriefen nicht finden, ferner den Text der Unterwerfung Fsnelons, dessen Werk: rblxplieickione äes mo-ximes äes Laivts sur bi V16 iu- törisnre« 1699 verboten wurde und auch auf dem Index Leos XIII. steht, ferner das Verzeichnis der unter Pius X. 1903—1907 verbotenen Bücher und ein chronologisches Verzeichnis der apostolischen Schreiben mit Bücherverboten von 1500—1907. Das Hilgerssche Werk ist eine für die Geschichte des römischen Bücheroerbots und Indexes sehr wichtige Quellen sammlung und hat nicht nur großen historischen, kirchenrecht lichen und bibliographischen Wert, sondern auch für das Buchgewerbe praktische Bedeutung. Die Antiquare möchte ich besonders aus das Werk Hinweisen. Fr. I. Kleemeier. Akademie und Praxis. <Bgl. 1W7 Nr. 251. 273. 300 d. Bl) In Nr. 300 des Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel kritisiert Herr Professor G. H. Emmerich in München meine Broschüre »Akademie und Praxis- in einer Weise, die zum Glück einzig in ihrer Art dasteht und mich überrascht hat. Schrieb er mir doch, als ich ihm auf seinen Wunsch ein Exemplar meiner kleinen Schrift zugestellt hatte, noch am 4. Oktober 1907 fol genden Brief: »Sehr geehrter Herr! »Von dem Inhalt Ihres Sammelwerks »Akademie und Praxis- habe ich mit Interesse Kentntnis genommen. Ohne den Zweck zu kennen, der Sie veranlaßt, jetzt, nach 7—8 Jahren die zurückliegenden Dinge nochmals zu reproduzieren, wundre ich mich, daß Sie in Ihrer Arbeit der fortschreitenden Entwick lung unsrer Anstalt so gar keine Erwähnung tun und das, was Sie erstrebenswert halten, von Leipzig erwarten. »Es scheint Ihnen unsre letzte Publikation das »Jahrbuch 1907- unbekannt geblieben zu sein. »Ich übersende Ihnen anliegend ein Exemplar. Sie er sehen daraus, daß Ihre Fundamental-Forderung (Seite 27 Ihrer Broschüre) zum Teil schon erjüllt ist. — Ich bin z. Z. damit beschädigt, einen neuen Zweig der graphischen Fächer anzugliedern, so daß in absehbarer Zeit wenig von dem noch übrig bleibt, was Sie als erstrebenswert bezeichnen. »Gänzlich unberücksichtigt haben Sie in Ihrem Werk das mangelnde Bildungsbedürfnis der Künstlerkrcise, den Widerstand der graphischen Anstalten und deren Gehilfen gegen Lehr anstalten und die Indolenz des Publikums im allgemeinen. »Es würde mich freuen, wenn Sie unsrer Sache Interesse entgegenbringen würden, auch stehe ich zu persönlicher In formation jederzeit zur Verfügung. »Hochachtungsvoll (gez.) Prof. Emmerich, Direktor.« Und nun mit einemmal: Gemeinplätze; geschmackwidrige (Nr. 2?6) und das mir damit srdl. übersandte Jahrbuch. »Die fortschreitende Entwicklung Ihrer w. Anstalt finden Sie in einem Bericht der »M. N. N.« erwähnt, den ich auf Seite 67 u. ff. wörtlich zum Abdruck gebracht habe. Ebenso ist der Psychologie der Künstler, sowie der des Publikums bei meinen Abhandlungen wiederholt Rechnung gelragen. Den zu vermeiden ist, daß man die Interessensphären verschiedener Kreise berührt, werden Kritiken nicht auSbleiben. Das Für und Wider derselben wird mir noch genug Gelegenheit geben, »Hochachtungsvoll Schorß- Leider ist das Wider des Herrn Professor Emmerich in Form es mir niemand, der die in Rede stehenden Zustände aus eigner Erfahrung kennt; und außerdem wird ja jeder das Kausal- oerhällnis zwischen diesem Briefwechsel und den nachträglichen Ausfällen des Herrn Emmerich leicht selbst finden, wenn ich hinzu füge, daß ich die mir freundlichst zur Verfügung gestellten In formationen nicht von ihm eingeholt habe. Wenn Herr Professor Emmerich jetzt aber so weit geht, von einem »entschuldbaren Grund- für meine Gedanken vom Jahre 1899 zu sprechen, die er im Jahre 1901 doch so lebhaft aufgegriffen hat, dann beleidigt er damit nicht bloß mich, sondern noch viel mehr alle Fachleute und Redakteure, dre für diese Gedanken eingetreten sind und sie weiter verbreitet haben. Die Quittung dafür wird er wohl er halten, wenn er seine Photographenschule wieder einmal als
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