Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.01.1908

404 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 8, 11. Januar 1908. Herr Stichling sich sehr verdient gemacht hatte, während, wie schon seit langen Jahren, die Herren Lincke und Leisering mit viel Humor wieder die Übergabe der einzelnen Sachen an die Be schenkten übernommen hatten, wobei das Verlesen der dazu ver fertigten Gedichte wie stets viel Heiterkeit auslöste. Noch manche Stunde wurde nach der Geschenkverteilung dem Tanze gehuldigt und erst gegen */, 5 Uhr allgemein an den Aufbruch gedacht. Auch an dieser Stelle sei nochmals allen, die zum Gelingen des schönen Festes beigetragen haben, herzlich gedankt, sowohl den Vortragenden (Fräulein Paula Brüggemann und Fräulein Hofmann, den Herren Fritsch und Dalquen), den oben genannten Theaterspielern, wie den Firmen Adolf Sponholtz Verlag und Georg Pöhler, welch letztere beiden uns durch Verlagsartikel (»Schütting. 1908) bezw. geschmackvolle Notizbücher für den Weih nachtstisch erfreuten. Der Vorstand. * Neue Bücher, Kataloae re. für BuchhLsrdler. von io86pb Laor L Oo. in ^ranlrkurt L. N. 8". 66 8. 1360 Nrv. UsipräA. XII. ^abr§anA No. 1. 10. lauuar 1908. 4". 8p. 1—44. UoipräA. VII. ckabi-A. No. 13 (91), 27. OoLkwbor 1907. 8". 8. 385—476. No. 2827—3001. Ol907.°^8°.' 26 8. InbrUt8vsiEobni8 ä68 VII. 1abr§an^8 No. 187 von ^4.. Uaunsoksr in Xla»6nkart. 8". 38 8. 1043 Nro. Verzeichnis sozialer Literatur. Eine systematische Zusammen stellung und Beurteilung der wichtigsten sozialwissenschaftlichen und sozialpolitischen Schriften. 7., vollständig umgearbeitete u. erweiterte Auflage (20.—25. Tausend). 8°. 140 S. M.- Gladbach, Zentralstelle des Volksvereins für das katholische Deutschland. Preis 30 -Z ord. Sprechsaal. Bücherverkauf durch Vereine zu Wohltütigkeitszmccken. Mitte November verflossenen Jahres fand hier ein Kolonial fest statt, verbunden,mit einer bezüglichen Ausstellung und einem Bücherverkauf. Die Bücher für diesen Zweck waren, soweit uns bekannt ge worden ist, zum geringeren Teil durch Private von einzelnen hiesigen Sortimentsbuchhandlungen gratis erbeten worden, zum bei weitem größeren Teil auf Ersuchen von verschiedenen Ver legern zu wesentlich ermäßigten Preisen direkt geliefert worden. Ein einziger Verleger nur hatte auf den Bezug durch das Sortiment verwiesen. In gleicher Weise hatte auch einer der um geschenkweise Überlassung von Büchern angegangenen Sortimentsbuchhändler die Lieferung in dieser Form abgelehnt. Durch die Art und Weise der Bücherbeschaffung war bei den Mitgliedern des hiesigen Lokalvereins eine gewiß berechtigte Miß stimmung hervorgerufen worden. Diese wurde noch gesteigert dadurch, daß der Verkauf von seiten des Kolonial-Vereins gerade in der Zeit vor dem Weih- nachtsfeste stattfand und auf ihn in den Zeitungen noch besonders hingewiesen wurde. Die Braunschweigische Landeszeitung und die Braunschweigi schen Anzeigen brachten am 13., bez. 14. uud 19. November vorigen Jahres die in Anlage beigefügten beiden Artikel. Infolge der ihm durch den Bücherhandel des Kolonial-Vereins und durch die Unterstützung desselben seitens einzelner Verleger zugefügten Schädigung beschloß der Unterzeichnete Verein in seiner Dezember sitzung einstimmig, um der durch Vorgänge, wie die eben geschilderten, veranlaßten Entwertung literarischer Produkte vor zubeugen und um dem Glauben entgegenzuarbeiten, daß der Buchhändler in der Lage sei, seine Handelsware zu verschenken: Es solle fortan jedem seiner Mitglieder verboten sein, zu irgend einer Sammlung irgend ein lite rarisches Produkt, sei es neu oder alt, anders als zum üblichen Verkaufspreis abzugeben. Der Unterzeichnete Verein hofft, daß andere buchhändlerische Vereinigungen bezw. Einzelfirmen vorstehenden Beschlüssen bei-- pflichten und in vorkommenden Fällen auch danach handeln werden. Braunschweig, am 5. Januar 1908. Der Verein der Buchhändler zu Braunschweig. Anlage. Braunschweigische LandeSzeitung vom 13. Nov. 1907: Ferner machen wir auf das -literarische Zelt- besonders aufmerksam. Hier werden nicht nur Postkarten verkauft werden, sondern Bücher über unsre Kolonien, und zwar die am besten geschriebenen, durch die der Leser am ehesten einen Überblick über unsre Kolonien gewinnt, außerdem auch Atlanten. Der Wirtschaftsatlas der deutschen Kolonien kostet allerdings 5 ist aber für jeden, der nur einiges Interesse für unsre Kolonien hat, ganz unentbehrlich und gibt über alle Fragen hinsichtlich der Produktion und der Wirtschaft unserer Schutzgebiete Aufschluß. Dann wird der kleine von der Kolonialgesellschaft herausgegebene Atlas verkauft für 60 H, der alles Wissenswerte in geographischer Hinsicht bietet. Das literarische Zelt bittet unsre Mit bürger, mit dem Einkauf von Kolonialliteratur noch einige Tage zu warten, damit aus dem Verkauf der Bücher ein möglichst hoher Erlös erzielt wird. Die Bücher werden auf dem Fest zu Buchhändlerpreisen verkauft. Braunschweigische Anzeigen vom 14. November 1907: Schon jetzt machen wir ferner auf das -literarische Zelt- be sonders aufmerksam. Hier werden nicht nur Postkarten verkauft werden, sondern Bücher über unsere Kolonien, und zwar die am besten geschriebenen, durch die der Leser am ehesten einen Überblick über unsere Kolonien gewinnt, und außerdem Atlanten. Der Wirtschaftsatlas der deutschen Kolonien kostet allerdings 5 Mark, ist aber für jeden, der nur einiges Interesse für unsere Kolonien hat, ganz unentbehrlich und gibt über alle Fragen hin sichtlich der Produktion und der Wirtschaft unserer Schutzgebiete Ausschluß. Dann wird der kleine von der Kolonialgesellschaft herausgegebene Atlas verkauft für 60 der alles Wissenswerte in geographischer Hinsicht bietet. Die Bücher werden auf dem Fest zu Buchhändlerpreisen verkauft. Braunschweigisch; Anzeigen vom 19. November 1907: Über das mit gediegener kolonialer Lektüre, mit Atlanten und mit sehr genauen Karten der deutschen Kolonien, die kolonialen Ansichtspostkarten, sowie die Werke des Or. Flinsch, der Frau v. Liliencron, der Frau Sonnenberg rc. starke Nachfrage finden. Erklärung. Es sind uns in letzter Zeit mehrmals aus Sortimentskreisen Mitteilungen zugegangen, nach denen, angeblich in unserm Auf träge vorsprechende Reisende unter irgend einem Vorwand einen Vorschuß oder ein Darlehen zu erlangen suchten. Wir beziehen uns auf unsere Erklärungen im Börsenblatt Nr. 245 vom 19. Oktober und Nr. 301 vom 28. Dezember 1907 und bemerken hiermit ausdrücklich, daß, wenn überhaupt Reisende in unserm Auftrag für uns tätig sind, diese von uns stets mit ausreichenden Geldmitteln versehen werden. August Scherl G. m. b.H. Ernst Keils Nachf. (August Scherl) Berlin 8VV. 68. G. m. b. H. Leipzig.