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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1908
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 42, 20. Februar 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn, Buchhandel 2071 Wir erwähnten oben das große Werk des Oietionnairs äs la lanAus kranyaiss. Den Druck und Verlag dieses Wörterbuchs sowie den der zahlreichen preisgekrönten Schriften, auch der Reden der Akademiemitglieder besorgt ein eigner Drucker und Verleger der Akademie. Über die Stellung und Wirksamkeit dieser librairss-öäitsE hat kürzlich Paul Delalain unter dem Titel lliös librairss st iinpriin8ur8 äs l'^eaäsruis tr»nyLi8s äs 1634 L 1793. Notiess biograpüiguss. Paris 1907 ein lehrreiches Buch veröffentlicht*) Nach den Statuten der Akademie vom Jahre 16c4 sollte ihr Verleger auf Lebenszeit gewählt sein, »I-s librairs äs Hsnäöwis«, heißt es in den Registern der Akademie, »sst psrpötusl«. Er war verpflichtet, sich bei den Versammlungen so oft als möglich einzufinden, um die Anweisungen der Akademie entgegen zunehmen, und druckte und verlegte die Schriften der Akademie sowie alle Werke der Mitglieder, die die offizielle Approbation der Akademie erhalten hatten. Er mußte ferner bei allen Feierlichkeiten zugegen sein, denen die Akademie in oorpors beiwohnte, besorgte die Zahlungen, nahm in Abwesenheit des Sekretärs die Reden und Gedichte entgegen, die um die Preise konkurrierten, gab den Mitgliedern die erfolgten Neuwahlen der Vorstände bekannt, übermittelte die Einladungen zu den Sitzungen usw. Da der Verleger stets gleichzeitig Drucker sein mußte, so fanden auf ihn auch die den Drucker der Akademie betreffenden Artikel des Reglements Anwendung. Bei seinem Antritt hatte der Gewählte einen feierl chen Eid zu leisten, dessen Formel lautete: »äs fürs ä'tztrs üädlsrusut sttaebö kc la Oowpaguis, äs us jawsis risu äirs ui kairs ooutrs 868 iutsrtzt8 st äs tsuir 8eorst tont es gni 8sra pL88ö äaus 888 L88siublss8«. Anfänglich hatte der Verleger Anrecht auf Tag geld für jede Sitzung. Seit 1754 überwies ihm die Akademie für seine besondern Dienste die Taggelder sämtlicher Mit glieder von vier Sitzungen, was im ganzen »160« jstov8 ausmacht. Die Wahl bedeutete für den Buchhändler eine Ehre. Sein Name wurde in der offiziellen Mitgliederliste hinter dem letzten Akademiker aufgeführt. Von l634 bis 1793 wählte die Xeuä^inis trauyaiss ihre Verleger sämtlich aus den drei Familien Camusat (von 1634—!686), Coignard (von 1687—1749) und Brunet (von 1749 —17u3). Die zweitälteste der Akademien, die Xoaäswis äss Iu8orip- tiou8 st Lslls8-llsttrs8, wird wiederum von Perrot beschrieben, der u. a. folgende Einzelheiten gibt: Als »Lstüs ^eaäswis« 1663 aufColberts Rat von Ludwig XIV. gestiftet, hatte sie zunächst lediglich die Aufgabe, die künstlerischen Pläne des Königs zu unterstützen. Sie bestand daher auch nur aus vier vom König ernannten Mitgliedern, nämlich Chapelain, Charpentier, Bourgois und de Cassagnes, die jeden Mittwoch bei Colbert sei es in Paris oder auch dessen Landgut Sceaux zur Beratung zusammentraten. Der Nachfolger Colberts in der Verwaltung der königlichen Bauten, Louvois, versammelte die Kommission auch noch vorerst bald bei sich, bald in Meudon, wies aber später der ^eaäswis äss Nsäailles, wie sie genannt wurde, weil sie sich hauptsächlich mit der Aus arbeitung von Medaillen zu Ehren des Königs beschäftigte, den Sitzungssaal der ^eaäsruis li'rsll^kciss im Louvre zur Mit benutzung zu. Hier tagten die Mitglieder, darunter Racine und Boileau, nunmehr auch bald in größerer Zahl Mon tags und Sonnabends. Als staatliches Institut anerkannt und ausgestattet wurde die Akademie erst auf Betreiben ihres Mitglieds Bignon, Bibliothekars des Königs und Neffen des Ministers Grafen Pontchartraine, den er für seinen Plan zu gewinnen wußte, am 16. Juli 1701. Als ^suäsiuis äs8 Inseriptions st lllsäLÜlss erhielt sie besondere Statuten, die ihren Wirkungskreis bedeutend erweiterten. Die Akademie sollte von jetzt ab die Ereignisse, zu deren Verherrlichung Medaillen an gefertigt wurden, auch historisch beschreiben, über das königliche Münz- und Medaillenkabinett wissenschaftliche Arbeiten veröffentlichen und die Altertümer und Denkmäler Frankreichs sowie die griechischen und römischen Antiguitäten iu den Kreis ihrer Studien ziehen. Die Zahl der Akade miker wurde auf 40 erhöht, 10 bildeten die üonoraire8, Ehrenmilglieder, 10 die psu8iounairs8, die eigentlichen Mit glieder, die je nach ihrer Anciennität eine staatliche Besoldung von 800 bis 2000 Livres erhielten, 10 L8sooiö8, auswärtige Mitglieder und Korrespondenten, endlich 10 sldves, von den Pensionären gewählte jüngere Hilfskräfte, aus denen sich die Akademie mit der Zeit ergänzte. Die Versammlungen fanden Dienstags und Freitags von 3—5 Uhr statt, gegen wärtig ist Freitag der Sitzungstag. Für die Teilnehmer wurden »j tou8« eingeführt. Als Beamte fungierten der Sekretär und der Schatzmeister. Wie diese wurden auch die Mitglieder vom König ernannt, der aus drei von der Akademie aufgestellten Kandidaten einen auswählte. Zwei mal jährlich fanden öffentliche Festsitzungen statt. Seit dem 4. Januar 1716 führte die Akademie den Namen ^oaäöuüs äse Iv8riptiou8 st Lslls8-llsttrs8. Die Klasse der Eleven wurde wieder aufgehoben, die Zahl der U88oois8 auf 20 erhöht. Seit 1750 heißen die a,8soeiö3: acaäömieisus 1ibrs8. 1780 wurde der Akademie gestaltet, ihren Sekretär selbst zu wählen. Ein neues Reglement vom 22. Dezember 1786 bestimmte, daß die Akademie fortan aus 40 Akademikern, 10 Ehren mitgliedern, 15 Pensionären, 15 L88osis8 und 20 L88oeiö8 librss bestehen sollte, doch schon 1795 folgte die Aufhebung. Im Institut von Frankreich wurden die ehemaligen Mit glieder der Akademie unter die verschiedenen Klassen verteilt, die meisten traten in die ol»88s äs lüttsrsturs st Lsanx-Xrts ein. Bei der Neuregelung im Jahre 1803 entsprach die dritte Klasse vollständig wieder der früheren Akademie, deren Name auch am 20. März 1816 wieder angenommen wurde. 1717 waren die beiden ersten Bände der Llöwoirss der Akademie erschienen, die zunächst bis zur Revolutions zeit und später weiter fortliefen. 1791 konnte noch ein Ge- samtregister über die bis 1788 herausgekommenen Bände publiziert werden. Neben zahlreichen wichtigen Einzelarbeiten der Mitglieder kam 1787 die Publikation der Notisss st sxtraits äss wsnu8erit8 äs ls, bibliotüdgus äu Koi hinzu, die in drei Abteilungen die griechischen und lateinischen, die orientalischen und die französischen nebst den mittelalterlichen lateinischen Handschriften behandeln, ferner seit 1838 die Nöiuoirss prs8övt-8 ü. l'Xsuäswis par äivsrs s^vouts (11 Bände), und seit 1865 die 6orupts8 rsnäug äs8 8SUU6S8. Auch ver danken wir der Akademie große Sammelwerke wie die Rsonsil äs8 ln8torisn8 äs braves, die Hi8torisu8 äs8 Oroüsäss, die 6barts8 st äiplcunss, das Oorpv8 iu8eriptiouuw 8switiearrun nebst dem Rspsrtoirs ä'spigrapbis latins u. a. m. Zurzeit besteht die Akademie aus 40 ordentlichen Akademikern, 10 aoLä^wisisu8 Iibrs8, 8 fremden U88osis8 und 70 Korrespondenten (30 einheimischen und 40 ausländischen). Außer zwei staatlichen Preisen von 3000 und 2000 Frcs. stehen noch eine Anzahl von Privaten gestifteter Preise, wie der prix kobsrt (10000 Frcs.) und der prix Lsi-Asr (15000 Frcs.) zur Verfügung. Unter dem Protektorat der Akademie arbeiten die ilsols8 Iran>,ai868 in Athen und in Rom sowie die lKools krancaiss ä'bixtrtzws Orisut in Hanoi. Zu ihren Mitgliedern zählten im neunzehnten Jahrhundert unter andern Silvestre de Sacy, Eugöne Burnouf, Gaston Paris, Leopold Delisle. A. Gräsel. (Schluß folgt.) ') Vgl. Börsenblatt 1907 Nr. 183. (Red.) 269'
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